DE31092C - Verfahren und Apparat zum Gerben unter Anwendung von Centrifugalkraft - Google Patents
Verfahren und Apparat zum Gerben unter Anwendung von CentrifugalkraftInfo
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Description
(oral Schwerin Gesellschaft)
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 28: Gerberei. <■
EMILE de SOLMINIHAC in -KENAN! par PONT-AVEN (Finistere).
Verfahren und Apparat zum Gerben unter Anwendung von Centrifugalkraft.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. August 1884 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nebst Apparat zum Schnellgerben von
Häuten unter Einwirkung der Centrifugalkraft, welche dazu benutzt wird, die Gerbflüssigkeit
in die Poren der Häute einzutreiben.
Der Apparat besteht im wesentlichen aus einer horizontalen oder verticalen cylindrischen
Trommel, die von irgend einer Kraftquelle aus in schnelle Umdrehung versetzt werden
kann.
Die Achse dieser Trommel ist hohl und an einzelnen Stellen nach aufsen durchlöchert.
Die Gerbflüssigkeit wird in die hohle Achse der Trommel eingeführt und bei der Rotation
der Trommel gegen die auf dem Umfang der 'Trommel .zweckentsprechend aufgespannten
Häute geschleudert. Die Flüssigkeit dringt hierbei unter der Einwirkung der Centrifugalkraft
in die Poren der Häute ein und bewirkt das Gerben derselben in bedeutend kürzerer Zeit,
als dies bisher möglich war.
Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine Ansicht mit theilweisem Schnitt, Fig. 2 einen
Querschnitt und Fig. 3 einen Schnitt durch die hohle Welle des Apparates in gröfserem Mafsstabe
dar.
Auf der Welle α, die in der Zeichnung horizontal angeordnet ist, befindet sich aufser
einer Stufenscheibe zum Antriebe der Welle von irgend einer Transmission aus eine cylindrische
Trommel A, die durch zwei oder mehr Scheiben oder Armkreuze g mit der Welle
fest verbunden ist.
■ Zum Auffangen der abgeschleuderten Flüssigkeit dient eine Vertiefung b im Mauerwerk.
Der Trommelumfang/kann aus Drahtgewebe bestehen, das natürlich'von Kupfer-, Messingoder
einer anderen/Metalllegirung hergestellt sein mufs, damit die Gerbstoff lösung nicht
schädlich darauf einwirken kann. An Stelle des Drahtgeflechtes kann selbstredend der
Mantel der Trommel auch aus Stäben, Leisten oder Latten aus Holz oder einem nicht zerstörbaren
Metall bestehen, welche Stäbe so angeordnet sind, dafs genügend Zwischenraum für den Durchgang der Luft verbleibt. Ebenso
kann der Mantel auch aus perforirtem Blech u. dergl. bestehen. Ferner werden zweckmäfsig
die Scheiben oder Armkreuze g entweder aus.Kupfer hergestellt oder doch mit Kupferblechen
oder anderen zweckentsprechenden ' Metallblechen bekleidet, damit sie- nicht der
zerstörenden Einwirkung der Gerbflüssigkeit ausgesetzt sind.
Die Scheiben oder Armkreuze g tragen auf ihrem Umfange mehrere Riegel f, mit Hülfe
deren ein zweites Metallgeflecht f1 auf dem Umfang der Trommel festgespannt werden
kann; die zu gerbenden Häute werden zwischen den beiden Metallgeflechten eingelegt und dadurch
auf der Mantelfläche der Trommel befestigt.
Die Welle α ist von dem einen Ende χ bis
etwa zur Mitte bei ^ hohl, und diese Höhlung steht durch ein Loch mit dem Innern der
Trommel (s. Fig. 3) in Verbindung. Das Innere der Höhlung, sowie die Welle selbst ist
ebenfalls mit dünnem Kupferblech ausgekleidet, damit die Gerbflüssigkeit die Welle nicht angreifen
kann. Um die Welle ist ein auf der ganzen Länge durchlochtes Kupferrohr d" an-
Claims (3)
- geordnet, durch dessen Löcher die Gerbflüssigkeit in feinen Strahlen in das Innere der Trommel gelangt.Die Gröfse und Stellung der Löcher des Rohres wird dem Zwecke angepafst.In einem höher gelegenen Reservoir h befindet sich die Gerbflüssigkeit, und durch die Rohrverbindung k mit dazwischen befindlichem Hahn ο kann der Zuflufs der Flüssigkeit in die hohle Achse eingeleitet und regulirt werden.Damit die bei der Rotation der Trommel unvermeidlichen Vibrationen sich nicht auf das Reservoir fortpflanzen, kann das Kniestück des Rohres k zweckmäfsig ein Gummirohr sein.Im Reservoir kann ferner ein Sieb zur Abhaltung von Unreinigkeiten angeordnet sein.Damit kein Verlust an Gerbflüssigkeit stattfindet, wird die Trommel mit einem Mantel umgeben, gegen dessen innere Fläche die ausgeschleuderte Flüssigkeit gespritzt wird; was abläuft, wird in dem Becken b gesammelt.Das Schnellgerben mit diesem Apparat geschieht nun in folgender Weise:Die zu gerbenden Häute (welche schon entsprechend vorbereitet sind) werden auf die Trommel aufgelegt und mit dem Metallgeflecht/' bedeckt, was mittelst Knebels/ befestigt wird.Nachdem_ man sodann _die Trommel in Unv drehung_yersetzt_ hat, öffnet man__den_Hahn_o und läfst die Gerbflüssigkeit aus dem Bottich h in die hohle Achse der Trommel treten, von wo aus die Flüssigkeit fein zertheilt durch die Löcher des Rohres d" gegen die innere Fläche der Trommel geschleudert wird und infolge der Centrifugalkraft auch in die Poren der auf der Trommel aufgespannten Häute eindringt.Nach einer gewissen Zeit sind die Häute vollkommen mit Flüssigkeit gesättigt, und die Operation ist beendigt.Es ist klar, dafs an dem Wesen der Erfindung nichts geändert wird, wenn man die Häute nicht auf der Mantelaufsenfläche der Trommel, sondern im inneren Umfange derselben befestigt; ebenso ist die Art und Weise der Befestigung der Häute an sich unwesentlich für das vorliegende Verfahren. Auch kann eine Trommel mit verticaler anstatt horizontaler Welle Verwendung finden.Pate nt-AnSI3Ru CH ε :ι. Das Verfahren der Schnellgerbung von Häuten u. s. w. unter Einwirkung der Centrifugalkraft, wobei die Häute an dem Umfang einer durchbrochenen oder perforirten Trommel befestigt und der durch ein perforirtes Rohr gleichmäfsig vertheilten Gerbflüssigkeit ausgesetzt werden.
- 2. Der Apparat zum Schnellgerben von Häuten, Fellen u. dergleichen, bestehend aus einer verticalen oder horizontalen cylindrischen' Trommel mit Mantelfläche aus Stäben oder Latten von Holz oder aus perforirten Metallblechen, wobei ferner die Achse der Trommel hohl, mit einem Loch zum Austritt der in die hohle Achse einzuführenden Flüssigkeit versehen und mit einem die Flüssigkeit zerstäubenden perforirten Rohr umgeben ist.
- 3. Die Combination einer cylindrischen, verticalen oder horizontalen drehbaren Trommel mit einem höher gelegenen, die Gerbflüssigkeit enthaltenden Reservoir, aus welchem die Flüssigkeit durch die hohle Achse der Trommel und ein diese Achse umgebendes perforirtes Rohr in das Innere der Trommel gelangt, einem äufseren, die Trommel umgebenden Mantel zum Auffangen der abgeschleuderten Flüssigkeit und einem unterhalb der Trommel befindlichen .Behälter zur Aufsammlung der. Flüssigkeit.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE31092C true DE31092C (de) |
Family
ID=307188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT31092D Expired - Lifetime DE31092C (de) | Verfahren und Apparat zum Gerben unter Anwendung von Centrifugalkraft |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE31092C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1985005379A1 (fr) * | 1984-05-11 | 1985-12-05 | Claude Pillard | Foulon perfectionne pour le traitement des peaux ou autres materiaux |
US5495657A (en) * | 1994-04-08 | 1996-03-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Method for producing a commutator motor |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1985005379A1 (fr) * | 1984-05-11 | 1985-12-05 | Claude Pillard | Foulon perfectionne pour le traitement des peaux ou autres materiaux |
US5495657A (en) * | 1994-04-08 | 1996-03-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Method for producing a commutator motor |
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