DE31074C - Apparat zum Trocknen der bei der Rübenzuckerfabrikation, sowie in Brennereien und Brauereien verbleibenden Rückstände - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

WILHELM RIEKESIÄNCLAM.

verbleibenden Rückstände.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1884 ab.

Vorliegende Erfindung hat eine Neuerung an einem Apparate zum Trocknen von Rübenschnitzeln, Kartoffeln u. dergl. zum Zwecke und ermöglicht es, die Rübenschnitzel jeder Zuckerfabrik in beliebigen Mengen continuirlich und selbstthätig derart zu trocknen, dafs dieselben für jede Zeitdauer in Speichern gelagert und, ohne dem Verderben ausgesetzt zu sein, der Landwirtschaft zu jeder Jahreszeit als Viehfutter zur Verfügung gehalten werden können.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung stellt einen Längsschnitt meines Apparates dar.

Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1,

Fig. 3 eine Hinteransicht.

Die Schnitzel, welche von der Schnitzelpresse kommen, gelangen auf das Schüttelsieb a, welches dazu dient, die Schnitzel von einem grofsen Theile ihres Feuchtigkeitsgehaltes zu befreien. Zu diesem Zwecke ist das Sieb mit einem Heizraum b versehen, in den durch das Rohr c Heizgase oder heifse Luft zugeführt werden.

Die Schnitzel fallen von dem Schüttelsiebe in den Fülltrichter d, in welchem sich eine rotirende Trommel e befindet. Dieselbe hat trichterförmige Einschnitte/, welche die Schnitzel in gleichmäfsig vertheilten Mengen aufnehmen und in den Apparat ausschütten, wodurch der Apparat vollkommen dicht abgeschlossen ist. Die Rotation der Trommel wird durch den Riemenbetrieb g bewirkt.' Der Apparat selbst besteht aus einem äufseren cylindrischen Mantel /2, welcher auf dem Unterbau i ruht.

Innerhalb dieses Mantels ist ein rotirendes konisches Sieb k auf der Welle q angeordnet, welches innen mit Längsrippen oder Leisten ρ versehen ist und auf den Rollen / ruht. Die oben durch die Trommel eingeführten Schnitzel fallen in den rotirenden Cylinder von perforirtem Eisenblech, werden bei der Drehung durch die Rippen oder Schienen bis zu ³/₄ der Höhe mitgenommen und fallen von dort wieder herab, bewegen sich durch fortwährend wiederholtes Fallen vermöge der konischen Form des Cylinders langsam dem Ausgange zu, wo sie durch eine gleiche, den Luftzutritt hindernde Trommel f in dem Ausfalltrichter s aus dem Apparat befördert werden.

Die von dem Heizofen kommenden Heizgase oder die heifse Luft werden durch ein Rohr η am Ausgange des Cylinders in denselben geleitet, durchströmen die in fortwährend fallender Bewegung befindlichen Schnitzel und bewirken so in kürzester Frist das vollständige Trocknen derselben.

Die mit Feuchtigkeit gesättigten heifsen Gase werden am Eingang des Cylinders . durch das Rohr 0, welches mit einer Luftpumpe in Verbindung steht, abgesogen.

Seitlich in dem Mantel h sind zwei Längsplatten m so angebracht, dafs zwei Abtheilungen in demselben gebildet werden. Dies hat den Zweck, dafs die bei η einströmenden Gase, welche zunächst den Cylinder durchströmen,

durch die untere Hälfte des vollkommen geschlossenen Cylinders und somit durch die hauptsächlich am Boden befindlichen Schnitzel strömen müssen, wenn sie durch das Rohr ο, welches sich in der unteren Abtheilung befindet, entweichen sollen.

Der Cylinder wird durch das auf Welle q sitzende Stirnrad r in Drehung gesetzt und rotirt auf den Rollen I. Sollen Kartoffeln gedarrt werden, so passiren dieselben (nachdem sie geschält worden sind), bevor sie auf das Schüttelsieb α gelangen, eine Schnitzelmaschine, welche das Zerkleinern besorgt.

Der Darrprocefs ist sonst derselbe, nur werden die Gase vom Heizofen nicht direct in den Cylinder, sondern in ein He izrohren§]£stem geleitet, welches mit dem Cylinder in Verbindung und daher auch in Vbidh der Luftpumpe steht.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Apparat zum Trocknen von Rübenschnitzeln oder ähnlichen Rückständen und Kartoffeln, bestehend aus einem Behälter h, an welchem sich der Fülltrichter d befindet, in welchem' eine mit trichterförmigen Vertiefungeny versehene Trommel e angeordnet ist, behufs Regulirung der Zufuhr der Schnitzel und Abschlusses des Apparates. Die Anordnung eines konischen Cylindersiebes, welches als Rotationssieb die Schnitzel bezw. Kartoffeln durch die Leisten ρ in fortwährender fallender Bewegung erhält und dieselben dadurch fortwährend fortbewegend der heifsen Luft aussetzt, in Verbindung mit einem Ausfalltrichter s, welcher in gleicher Weise wie der Einfalltrichter behufs Abschlusses des Apparates mit einer rotirenden Trommel t versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.