DE3103687A1 - Gehaeuse sowie verfahren zur herstellung des gehaeusekoerpers - Google Patents
Gehaeuse sowie verfahren zur herstellung des gehaeusekoerpersInfo
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Description
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse, bestehend aus einem in Art eines Rohres ausgebildeten Gehäusekörper mit einem
jeweils stirnseitig angeordneten Deckel und Boden, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Gehäusekörpers.
Gehäuse werden vielfach aus Metall oder Kunststoff gefertigt. Sie dienen u.a. zur Verkapselung elektrischer, elektronischer,
pneumatischer oder hydraulischer Bauteile und werden auch als Schaltschränke, Geräteschränke, Steuerpultgehäuse
o.dgl. benutzt. Dabei wird speziell für den elektronischen und elektrischen Einsatz mindestens eine staubdichte
und spritzwassergeschützte Ausführung des Gehäuses gefordert.
Diese Forderung ist mit den bekannten Gehäusen nicht oder nur mit einem erheblichen Aufwand zu erfüllen. Bekannte
Gehäuse sind aus Kostengründen vielfach aus Strangpreßprofilen gefertigt, die entsprechend der benötigten Gehäusetiefe auf Länge geschnitten sind und xnexnandergeschoben
das gewünschte Gehäuseformat ergeben. Oftmals werden die Strangpreßprofile nicht direkt ineinandergeschoben, sondern
sie bilden das Skelett des gewünschten Gehäuses, das durch eingeschobene oder aufgeschraubte Wandplatten o.dgl.
komplettiert wird. Die sich hierbei ergebenden scharfkantigen Schnittkanten der einzelnen trofilstäbe und der Platten
bilden den Rand des Gehäusekörpers und werden in der Regel durch ein Kunststoffprofil o.a. abgedeckt.
Derartige Gehäusekonstruktionen können zwar problemlos dem jeweils gewünschten Gehäuseformat angepaßt werden,
sie besitzen jedoch zu viele Nahtstellen und Montagefugen, die mit einem vertretbaren Kostenaufwand nicht abgedichtet
werden können. Diesbezüglich sind in einem Stück gespritzte Kunststoffgehäuse bzw. Gehäusekörper
vorteilhafter, doch besteht hier der Nachteil, daß für jedes Gehäuseformat ein spezielles Spritzwerkzeug erforderlich
ist, wodurch die Herstellung erheblich verteuert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein kostengünstig für alle
gewünschten Genau.·;eformate herzustellendes Gehäuse und
das entsprechende Herstellungsverfahren zu entwickeln,
mit dem problemlos zumindest eine staubdichte und spritzwassergeschützte
Ausführung der Gehäuse erreicht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Herstellungsverfahren
gelöst, bei dem zunächst ein Strangpreßprofil mit einem Profilquerschnitt extrudiert wird, der dem über
die Gehäusetiefe vom Deckel bis zum Boden sich erstreckenden Wandquerschnitt des herzustellenden Gehäusekörpers
entspricht, woraufhin das Strangpreßprofil auf Länge geschnitten und quer zur Strangpreßrichtung um seine Breitseite bis zur gegenseitigen Berührung der Profilenden gebogen
wird und die Profilenden miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt werden.
Nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann äußerst kostengünstig
ein Gehäusekörper hergestellt werden, bei dem das Strangpreßprofil (nachfolgend Mantelprofil genannt) gewissermaßen
die Mantelfläche des Gehäusekörpers bildet.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß zur Herstellung des Mantelprofils nur ein Profilwerkzeug erforderlich ist und daß jedes gewünschte Gehäuseforraat
durch das entsprechende Ablängen und Biegen des Mantelprofils herstellbar ist. Durch die einstückige
Ausbildung des Mantelprofils besitzt die gesamte Mantelfläche des Gehäusekörpers nur eine Nahtstelle, die z.B.
mit geeigneten Klebern problemlos abzudichten ist.
Der Deckel und/oder der Boden des Gehäuses kann durch eine direkt auf den Rand des Gehäusekörpers aufgesetzte Stirnplatte gegeben sein, die ggf. unter Beifügung einer Dichtung
an dem Gehäusekörper durch Klemmen, Schrauben, Kleben o.a. befestigt ist.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Deckel und/oder der Boden des
Gehäuses ebenfalls aus einem in Umfangsrichtung des Gehäusekörpers
sich erstreckenden Strangpreßprofil und einer daran befestigten Deckplatte besteht, wobei das
Strangpreßprofil (nachfolgend Dichtprofil genannt) dekkungsgleich mit dem Rand des Gehäusekörpers bzw. des Mantelprofils
gebogen ist und an diesem abdichtend anliegt.
Hierdurch ergibt sich eine umlaufende Dichtung bzw. ein umlaufendes Dichtungssystem, das in bekannter Weise durch
eine Flach- oder Rundschnurdichtung optimiert werden kann. Vorteilhaft ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gehäuses, bei dem die aneinanderliegenden Flächen des Dichtprofils und des Mantelprofils eine korrespondierende
Profilierung, beispielsweise als Nut und Feder besitzen.
Ein beachtlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß es ohne nennenswerten Aufwand möglich ist, das Mantelprofil
und/oder das Dichtprofil auf der Gehäuseinnenseite mit angeformten, in Strangpreßrichtung verlaufenden Montagenuten,
Haltestege, Vor- und Rücksprünge o.dgl. zu versehen. Derartige Montagenuten und Haltestege o.a. erfüllen
gleich mehrere Funktionen.
Zum einen dienen sie für den Einbau der Geräte und Bauteile in die Gehäuse, wobei auch Hilfsvorrichtungen wie beispielsweise
Schiebeführungen, Montageböden usw. befestigt werden können. Zur Befestigung eignen sich beispielsweise
Schiebemuttern, die in den Montagenuten laufen und an jede beliebige Stelle des Umfanges des Gehäuses geschoben werden
können.
Montagenuten, die sowohl beim Mantelprofil als auch beim Dichtprofil benachbart zu den Dichtflächen angeordnet sind,
eignen sich hervorragend zum Befestigen von Scharnieren, so daß der Gehäusedeckel und ggf. auch der Gehäuseboden
mit Scharniergelenken am Gehäusekörper befestigt werden kann.
Eine weitere bedeutende Funktion erfüllen die Montagenuten in Verbindung mit einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Enden des Mantelprofils und/oder des Dichtprofils stumpf aneinanderstoßen und in die miteinander
fluchtenden Montagenuten Klemmverbinder eingesetzt sind, die den Stoß überbrücken. Solche Klemmverbinder sind
beispielsweise Verbindungsstücke, die relativ zu den Montagenuten eine Übertoleranz besitzen und an der Stoßstelle
in die aneinanderstoßenden Montagenuten eingeschlagen werden. Auf diese Weise wird zum einen eine fluchtende Ausrichtung
der aneinanderstoßenden Enden des Mantelprofils garantiert und zum anderen wird an dieser Schnittstellenverbindung
die notwendige Andrückkraft erzeugt, um ohne zusätzliche Hilfswerkzeuge eine einwandfreie Verklebung
der Schnittstelle zu ermöglichen.
Als Klemmverbinder eignen sich auch formschlüssige Verbinder, beispielsweise solche mit einer Keilverzahnung. Ebenso
können in die Montagenuten lösbare Klemmlaschen zur Überbrückung der Stoßstelle des Mantelprofils eingesetzt
werden. In diesem Fall kann die Stoßstelle des Mantelprofils ggf. auch wieder geöffnet werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung das erfindungsgemäße Verfahren,
Fig. 2 eine Auswahl herstellbarer Gehäuseformate,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Gehäuse,
Fig. 4 den Querschnitt durch ein Dichtprofil, Fig. 5 den Querschnitt durch ein Mantelprofil,
Fig. 6 das Dichtprofil gemäß Fig. 4 verschraubt mit dem Mantelprofil gemäß Fig. 5,
Fig. 7 das Dichtprofil gemäß Fig. 4 mit einer aufgeschraubten Deckplatte,
Fig. 8 einen anscharnierten Deckel bei einem erfindungsgemäßen Gehäuse,
Fig. 9 einen Klemmverbinder im Bereich der Stoßstelle des Mantelprofils.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Herstellungsverfahren
verdeutlicht, daß zunächst ein Strangpreßprofil 10 extrudiert wird, dessen Profilquerschnitt dem über die Gehäusetiefe
vom Deckel bis zum Boden sich erstreckenden Wandquerschnitt des herzustellenden Gehäusekörpers 11 entspricht.
Da;; Strangpreßprofil 10 wird dann an der Sägestation 12 au:: eine vorberechnete Länge entsprechend dem Gehäuseumfang
abgeschnitten. Es erfolgt dann in der üblichen Weise ein Entgraten der Schnittkanten, z.B. durch Bürsten, woraufhin
das Strangpreßprofil 10 mittels einer geeigneten Biegevorrichtung 13 quer zur Strangpreßrichtung um seine
Breitseite bis zur gegenseitigen Berührung der Profilenden gebogen wird. Die Profilenden werden dann miteinander verbunden,
beispielsweise durch Schweißen oder Kleben.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß auf diese Weise jedes gewünschte Gehäuseformat hergestellt werden kann, ohne daß
deshalb der Profilquerschnitt und damit das Extruderwerkzeug
geändert bzw. ausgetauscht werden muß.
Nach dem vorbeschriebenen Verfahren können ebenfalls die Dichtprofile hergestellt werden, die für den Deckel oder
den Boden eines erfindungsgemäßen Gehäuses benötigt werden.
Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung sowohl ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Mantelprofil
14 als auch zwei Dichtprofile 15, die anliegend zu beiden Seiten des aus dem Mantelprofil 14 gebildeten Gehäusekörpers
angeordnet sind. Erkennbar ist die bei diesem Ausführungsbeispiel unten liegende Stoßnaht 16, an der
die Profile miteinander verbunden sind.
Die Figuren 4 und 5 zeigen Querschnitte eines Dichtprofils (Fig. 4) und eines Mantelprofils (Fig. 5), wie sie beispielsweise
auch für die Ausführungsform gemäß Fig. 3 verwendbar
sind. Das Dichtprofil 16 besitzt eine Außennut 17 und eine Innennut 18. Die Außennut 17 kann beispielsweise
für die Befestigung eines Griffes oder für die Befestigung des Gehäuses selbst benutzt werden.
Die Innennut 18 kann in Verbindung mit der Innennut 19 des Mantelprofils 20 (Fig. 5) zur Befestigung von Scharnieren
21 benutzt werden, wie dies Fig. 8 zeigt.
Der in Fig. 8 dargestellte Boden 22 ist mit dem Gehäusekörper 23 verschraubt, wie dies beispielsweise in Fig. 6 dargestellt
ist. Die Befestigungsschraube 24 ist durch das Dichtprofil hindurchgezogen und verspannt über ihren Bund
25 das Dichtprofil mit dem Mantelprofil. Die Flachdichtung
26 sorgt für eine einwandfreie Abdichtung.
Fig. 7 zeigt die Befestigung einer Deckplatte 27 unter Beifügung einer Flachdichtung 28 an dem Dichtprofil 16.
Im mittleren Teil 29 des Querschnittsdarstellung des Mantelprofils
gemäß Fig. 5 ist gezeigt, mit welcher Vielfalt und ohnen nennenswerten Aufwand Montagenuten, Haltestege, Vor-
und Rücksprünge ο.dgl. auf der Gehäuseinnenseite des Mantelprofils
20 angeformt sein können.
Fig. 9 verdeutlicht in einer Innenansicht die Verwendung eines Klemmverbinders 30, der den Stoß 31 zwischen den bei-
den stumpf aneinanderstoßenden Enden des Mantelprofils 20 überbrückt. Es handelt sich bei diesem Ausführungsbeispiel
um einen kraftschlüssigen Klemmverbinder, der beim Zusammenfügen der Enden des Mantelprofils in die Montagenut 32
eingeschlagen ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von in Art eines Rohres ausgebildeter Gehäusekörper,
die mit einem jeweils stirnseitig angeordneten Deckel und Boden ein allseitig geschlossenes Gehäuse bilden,
dadurch gekennzeichnet.
daß ein Strangpreßprofil mit einem Profilquerschnitt extrudiert
wird,
der dem über die Gehäusetiefe vom Deckel bis zum Boden sich erstreckenden Wandquerschnitt des herzustellenden
Gehäusekörpers entspricht,
daß das Strangpreßprofil auf Länge geschnitten und quer
zur Strangpreßrichtung um seine Breitseite bis zur gegenseitigen Berührung der Profilenden gebogen wird,
woraufhin die Profilenden miteinander verbunden werden.
2. Gehäuse,
bestehend aus einem in Art eines Rohres ausgebildeten Gehäusekörper mit einem jeweils stirnseitig angeordneten
Deckel und Boden,
dadurch gekennzeichnet.
dadurch gekennzeichnet.
daß der Gehäusekörper durch ein gebogenes Strangpreßprofil (10, 14, 20) gegeben ist,
dessen Profilquerschnitt entsprechend dem über die Gehäusetiefe
vom Deckel bis zum Boden sich erstreckenden Wandquerschnitt des herzustellenden Gehäusekörpers (23)
ausgebildet ist,
daß das Strangpreßprofil (nachfolgend Mantelprofil genannt)
in Umfangrichtung des Gehäusekörpers angeordnet
ist,
und daß die einander berührenden Enden des Mantelprofils
miteinander verbunden sind.
3. Gehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet.
dadurch gekennzeichnet.
daß der Deckel und/oder der Bode ι des Gehäuses aus einem
in Umfangrichtung des Gehäusekörpers sich erstreckenden
Strangprofil (15, 16) und einer daran befestigten Deckplatte (27) besteht,
wobei das Strangpreßprofil (nachfolgend Dichtprofil genannt)
deckungsgleich mit dem Rand des Gehäusekörpers gebogen ist und an diesem abdichtend anliegt.
4. Gehäuse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet.
dadurch gekennzeichnet.
daß die aneinanderliegenden Flächen des Dichtprofils und des Mantelprofils eine korrespondierende Profilierung
besitzen.
5. Gehäuse nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet.
dadurch gekennzeichnet.
daß das Mantelprofil (20) und/oder das Dichtprofil (16) auf der Gehäuseinnenseite angeformte, in Strangpreßrichtung
verlaufende Montagenuten, Haltestege, Vor- und Rücksprünge ο.dgl. (18, 19, 29, 32) besitzen.
6. Gehäuse.nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet.
dadurch gekennzeichnet.
daß die landen des Mantelprofils (20) und/oder des Dichtprofils
stumpf aneinanderstoßen
und daß in die miteinander fluchtenden Montagenuten (32) den Stoß überbrückende Klemmverbinder (30) eingesetzt
sind.
7. Gehäuse nach einem der Ansprüche 2-6, dadurch gekennzeichnet.
daß die aneinanderstoßenden Enden des Mantelprofils und/
oder des Dichtprofils miteinander verklebt sind.
8. Gehäuse nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch gekennzeichnet.
daß das Mantelprofil und/oder das Dichtprofil aus einer
stranggepreßten Aluminiumlegierung besteht.
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