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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Eckverbinder zum Verbinden von mindestens zwei Profilen, mit einem Gehäuse, das zumindest teilweise in eine Hohlkammer eines Profils einfügbar ist.
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Die
DE 20 2013 193 624 U1 offenbart einen Eckverbinder zur Verbindung auf Gehrung geschnittener Hohlprofile, bei dem ein Verteilerelement zur Verteilung von Klebstoff vorgesehen ist, damit der Eckverbinder großflächig verklebt werden kann. Zudem sind an dem Eckverbinder seitliche Aufnahmen für Haltestifte vorgesehen, um die Eckverbinder auch mechanisch festzulegen. Hierfür müssen entsprechende Öffnungen an den Profilen vorgesehen werden, um die Haltestifte in die Aufnahmen des Eckverbinders einbringen zu können. Dabei wird auf jeder Seite des Eckverbinders ein Haltestift montiert, was vergleichsweise aufwändig ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Eckverbinder zur Verbindung von mindestens zwei Profilen zu schaffen, der leicht zu montieren ist und hohe Haltekräfte aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Eckverbinder mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist an dem Gehäuse mindestens ein verschiebbarer Klemmkörper vorgesehen, der entlang einer Innenwand eines Profils bewegbar ist, um das Gehäuse klemmend an dem Profil festzulegen. Dadurch kann das Gehäuse mit dem Klemmkörper innerhalb des Profils verspannt werden, um eine kraftschlüssige Festlegung zu bewirken, die eine stabile Verbindung zwischen benachbarten Profilen ermöglicht. Durch die Bewegung des Klemmkörpers können etwaige Spalte, die bei der Montage meist vorgesehen sind, durch ein Verklemmen beseitigt werden.
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Vorzugsweise ist der Klemmkörper über eine Antriebseinrichtung zwischen einer Klemmposition und einer nicht klemmenden Position bewegbar. Dabei kann die Antriebseinrichtung vorzugsweise auch zwei Klemmkörper bewegen, um gleichzeitig ein Verspannen an zwei Profilen zu bewirken.
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Der Klemmkörper kann keilförmig ausgebildet sein, um bei einer Bewegung entlang einer Innenwand des Profils senkrecht zur Bewegungsrichtung ein Verspannen zu bewirken. Dabei kann an dem Gehäuse eine Kontaktfläche für den Klemmkörper ausgebildet sein, die winklig zu einer Innenwand des Profils ausgerichtet ist, beispielsweise in einem Winkel zwischen 1° und 20°. Dadurch können die durch den Klemmkörper aufgebrachten Klemmkräfte exakt eingestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist an dem Gehäuse eine Aufnahme ausgebildet, in die ein im Querschnitt T-förmiges oder winkelförmiges Fußteil des Klemmkörpers eingreift. Dadurch kann der Klemmkörper an dem Gehäuse vormontiert werden, indem das Fußteil in die Aufnahme eingreift und an der Aufnahme vorfixiert gehalten ist. Das Fußteil kann dann innerhalb der Aufnahme beim Verspannen des Klemmkörpers verschoben werden.
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Für einen einfachen Verstellvorgang ist vorzugsweise eine Schraube vorgesehen, mittels der der Klemmkörper unmittelbar oder mittelbar bewegbar ist, je nachdem, ob die Schraube direkt an dem Klemmkörper oder über Zwischenschaltung eines weiteren Bauteils anliegt. Bevorzugt ist ein Klemmelement vorgesehen, das von der Schraube durchgriffen ist, das auf einen oder zwei Klemmkörper wirkt. Wenn das Klemmelement an zwei Klemmkörpern anliegt, können über die Schraube gleichzeitig zwei Klemmkörper verspannt werden.
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Beim Verspannen kann der mindestens eine Klemmkörper wahlweise zu der Gehrungsebene hin oder weg von dieser verschoben werden. Bei einem Verschieben zur Gehrungsebene hin werden die Profile durch Reibungskräfte ebenfalls zur Gehrungsebene hin gedrückt, so dass eine Spaltbildung vermieden wird. Andernfalls müssen die Profile sicher eingespannt sein, um eine Spaltbildung zu vermeiden.
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Vorzugsweise steht die Schraube mit einer drehfest im Gehäuse gelagerten Mutter in Eingriff. Die Mutter kann dabei axial unverschieblich gelagert sein, um die Schraube auf ein oder mehrere Klemmelemente wirken zu lassen. Alternativ kann die Mutter auch über eine gewisse Wegstrecke verschiebbar an dem Gehäuse gelagert sein, insbesondere wenn benachbart zu der Mutter eine Kammer für Klebemittel vorgesehen ist. Dann kann zunächst über eine Bewegung der Mutter und optional eines Wandelementes an der Mutter ein Klebemittel aus der Kammer heraus gepresst werden, um den Eckverbinder zusätzlich innerhalb der Profile zu verkleben. Erst nachdem die Kammer entleert ist und die Mutter in Verschieberichtung an einem Anschlag anliegt, wird dann über die Schraube ein Verspannen des oder der Klemmelemente vorgenommen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Eckverbinder bei der Montage;
- 2 eine modifizierte Ausgestaltung eines Eckverbinders in einer Explosionsdarstellung;
- 3 eine Ansicht des Eckverbinders der 2 in einer vormontierten Position;
- 4 eine Ansicht des Eckverbinders der 3 mit einer Befüllung mit Klebemittel;
- 5 eine Ansicht des Eckverbinders der 2 nach dem Verspannen;
- 6 eine Ansicht eines Eckverbinders gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Eine Eckverbindung dient zum Verbinden von zwei Profilen 1 und 2, die als Hohlprofile ausgebildet sind und im Bereich einer Gehrungsebene 3 stirnseitig aneinander anliegen. Um die Profile 1 und 2 stabil aneinander zu befestigen, ist ein Eckverbinder mit einem Gehäuse 4 vorgesehen, das winkelförmig ausgebildet ist, optional auch spiegelsymmetrisch zur Gehrungsebene 3, und mit einem ersten Abschnitt in das Profil 1 und mit einem zweiten Abschnitt in das Profil 2 eingefügt ist. Das Gehäuse 4 kann als Gussteil oder Extrusionsbauteil, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, ausgebildet sein.
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An dem Gehäuse 4 sind zwei Klemmkörper 5 vorgesehen, die zum Verspannen des Gehäuses 4 in den Profilen 1 oder 2 dienen. Hierfür ist an dem Gehäuse 4 jeweils eine Kontaktfläche 6 vorgesehen, die winklig zu einer Innenwand des Profils 1 oder 2 ausgerichtet ist, insbesondere in einem Winkel zwischen 1° und 20°, vorzugsweise zwischen 2° und 10°.
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Die Klemmkörper 5 sind keilförmig ausgebildet, wobei die an einer Innenfläche des Profils 1 oder 2 anliegende Wand relativ zu der gegenüberliegenden Wand ebenfalls winklig ausgerichtet ist, insbesondere in dem oben genannten Winkelbereich. Die Klemmkörper 5 können ebenfalls aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein.
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Die Klemmkörper 5 weisen auf der zum Gehäuse 4 gewandten Seite ein Fußelement 10 auf, das im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist und in eine Aufnahme 7 an dem Gehäuse eingreift. Die nutförmige Aufnahme 7 umfasst zwei Stege 8 und 9, die nach innen gerichtet sind, so dass die Aufnahme 7 hinterschnitten ausgebildet ist und ein Herausfallen des Klemmkörpers 5 in einer vormontierten Position verhindert.
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Die beiden Klemmkörper 5 sind über eine Antriebseinrichtung bewegbar, die eine Schraube 16 umfasst, die über einen Schraubenkopf 17 drehbar ist. Der Schraubenkopf 17 ist dabei benachbart zu einer Öffnung im Bereich der Gehrungsebene 3 angeordnet, wobei an den Profilen 1 und 2 eine Öffnung 21 vorgesehen ist, die einen Zugriff über ein Werkzeug zu dem Schraubenkopf 17 ermöglicht.
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Die Schraube 16 greift mit einem Gewindeabschnitt in eine Mutter 14 ein, die in 1 in eine Kammer des Gehäuses 4 eingefügt ist und sowohl drehfest als auch axial unverschieblich ist. Die Mutter 14 kann eine mehreckige Außenkontur besitzen und an dem Gehäuse 4 abgestützt sein. Der Schraubenkopf 17 ist benachbart zu einem Klemmelement 18 angeordnet, das keilförmig ausgebildet ist und zwei winklig zueinander ausgerichtete Anlageflächen 19 aufweist, die jeweils an einem Klemmkörper 5 anliegen. Wird die Schraube 16 gedreht, wird das Klemmelement 18 zu dem Gehäuse 4 hin bewegt, wodurch sich die Klemmkörper 5 nach außen weg von der Gehrungsebene 3 bewegen. Durch die Bewegung der Klemmkörper 5 nach außen wird das Gehäuse 4 innerhalb der Profile 1 und 2 verspannt.
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Die Mutter 14 weist ein Innengewinde 15 auf und ist als separates Bauteil in das Gehäuse 4 eingefügt. Es ist auch möglich, die Mutter 14 integral mit dem Gehäuse 4 auszubilden.
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In 2 ist eine zu 1 modifizierte Ausführungsform gezeigt, die im Wesentlichen gleich ausgebildet ist, wobei gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Mutter 14 allerdings nicht axial unverschieblich angeordnet, sondern in einer Kammer 13 positioniert, die eine vom Kreisquerschnitt abweichende Kontur besitzt und in der die Mutter 14 drehfest, aber verschieblich, angeordnet ist. Im Übrigen sind die Ausführungsbeispiele gleich ausgebildet, wobei zwei Klemmkörper 5 vorgesehen sind, die zwei winklig zueinander ausgerichtete Anlageflächen 11 und 12 aufweisen, um das Gehäuse 4 innerhalb eines der Profile 1 oder 2 zu verspannen. Die Profile 1 und 2 sind als Profile mit rechteckförmiger Hohlkammer ausgebildet, wobei die Profilkontur und die Anzahl der Hohlkammern natürlich unterschiedlich gestaltet sein können.
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In 3 ist der Eckverbinder mit dem Gehäuse 4 in einer vormontierten Position gezeigt. Zwischen der Mutter 14 und einem Innenraum des Gehäuses 4 ist eine Kammer 13 ausgebildet, in die Klebemittel einfügbar ist. Die beiden Klemmelemente 5 sind in der vormontierten Position, in der eine äußere Anlagefläche 11 der Klemmkörper im Wesentlichen flächenbündig zu einer äußeren Fläche des Gehäuses 4 angeordnet ist.
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Um den Eckverbinder zu montieren, wird zunächst in die Kammer 13 Klebemittel eingefügt, insbesondere ein Zweikomponentenkleber, wie dies in 4 gezeigt ist. Das Klebemittel 20 befindet sich in der Kammer 13. Das Befüllen des Klebemittels 20 erfolgt vorzugsweise vor der Montage des Gehäuses 4 in die Profile 1 und 2 über eine Öffnung an der Außenseite des Gehäuses 4. Nachdem das Klebemittel 20 eingefüllt wurde, wird der Eckverbinder in die Profile 1 und 2 eingesteckt, so dass die Einfüllöffnung durch die Profile 1 und 2 überdeckt ist. Vorzugsweise befinden sich an gegenüberliegenden Seiten der Kammer 13 Öffnungen in dem Gehäuse 4, um auf beiden Seiten des Gehäuses 4 ein Verkleben vorzunehmen.
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Um den Eckverbinder zu fixieren, wird die Schraube 16 gedreht, so dass zunächst in einem ersten Schritt die Mutter 14 aufgrund der Drehung eines Gewindeabschnittes in Längsrichtung des Gewindeabschnittes verfahren wird, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel entlang der Gehrungsebene 3. Durch das Verfahren der Mutter 14 wird das Klebemittel 20 aus der Kammer 13 heraus gepresst und wird über die Öffnungen an dem Gehäuse 4 in einen Zwischenraum zwischen Gehäuse 4 und Profil 1 oder 2 gedrückt. Wenn die Mutter 14 an einem Ende der Kammer 13 ankommt und dort an einem Anschlag anliegt, wird in einem nächsten Schritt bei weiterer Drehung der Schraube 16 das Klemmelement 18 zu dem Gehäuse 4 bewegt, wodurch die beiden Klemmkörper 5 nach außen gedrückt werden. Durch die Bewegung der Klemmkörper 5 werden die Profile 1 und 2 an dem Gehäuse 4 verspannt, so wie dies in 5 gezeigt ist. Die Fußelemente 10 an den Klemmkörpern 5 sind in der Aufnahme 7 verfahren worden, und die Klemmkörper 5 sind geringfügig nach außen bewegt worden, um klemmend an einer inneren Wand der Profile 1 oder 2 anzuliegen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Klemmkörper 5 vorgesehen, die durch eine Schraube 16 bewegt werden. Es ist natürlich auch möglich, pro Klemmkörper 5 eine Schraube vorzusehen.
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In 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders mit einem Gehäuse 4' gezeigt, bei dem zwei Klemmkörper 5' vorgesehen sind, die beim Verspannen zu der Gehrungsebene 3 hin verschoben werden. Jeder Klemmkörper 5' ist über eine Schraube 16 verschiebbar, die mit einem Gewindeabschnitt in eine Mutter 14 ein, die drehfest als auch axial unverschieblich in dem Gehäuse 4' gehalten ist.
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Ein Schraubenkopf 17 jeder Schraube 16 ist benachbart zu einem Klemmelement 18' angeordnet, das keilförmig ausgebildet ist und mit einer Fläche am Gehäuse 4' und mit einer winklig dazu ausgerichteten Anlagefläche an einem Klemmkörper 5' anlieget, um diesen bei Eindrehen der Schraube 16 zu der Gehrungsebene 3 hin zu verschieben und dadurch das Gehäuse mit dem Klemmkörper 5' in einem der Profile 1 oder 2 zu verspannen.
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An jedem Schraubenkopf 17 ist an dem Profil 1 oder 2 eine Öffnung 22 vorgesehen, um ein Werkzeug in den Schraubenkopf 17 einfügen zu können.
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Optional kann bei dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel jede Mutter 14 auch benachbart zu einer Kammer mit Klebemittel angeordnet sein, wo wie dies in den 4 und 5 dargestellt ist, um dann bei der Montage das Klebemittel über Öffnungen oder Kanäle in dem Gehäuse 4' auszupressen.
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Um das Klebemittel zu einer gewünschten Klebefläche zu führen, können in dem Gehäuse 4 oder 4', einem daran fixierten Deckel und/oder den Klemmelementen 5 oder 5' Kanäle zur Verteilung des Klebemittels ausgebildet sein. Dadurch kann das Klebemittel zu den Klebeflächen transportiert werden. Solche Kanäle besitzen vorzusweise eine Querschnittsfläche, die kleiner ist als eine Querschnittsfläche einer Kammer für das Klebemittel, damit das in den Kanälen enthaltene Volumen an Klebmittel gering gehalten wird. Grundsätzlich können als Klebeflächen alle Kontaktflächen zwischen Eckverbinder und Hohlprofil in Betracht gezogen werden, sowohl einzeln als auch in Summe. Ein solcher Kanal kann zudem auch ein oder mehrere Verteilerkanäle aufweisen, um die Verteilung des Klebemittels zu unterschiedlichen Bereichen and em Eckeverbinder zu bewirken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profil
- 2
- Profil
- 3
- Gehrungsebene
- 4, 4'
- Gehäuse
- 5, 5'
- Klemmkörper
- 6
- Kontaktfläche
- 7
- Aufnahme
- 8
- Steg
- 9
- Steg
- 10
- Fußelement
- 11
- Anlagefläche
- 12
- Anlagefläche
- 13
- Kammer
- 14
- Mutter
- 15
- Innengewinde
- 16
- Schraube
- 17
- Schraubenkopf
- 18, 18'
- Klemmelement
- 19
- Anlagefläche
- 20
- Klebemittel
- 21
- Öffnung
- 22
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013193624 U1 [0002]