DE3101924C2 - Verfahren zum Bearbeiten der Lager- und Hubflächen von Kurbel- bzw. Nockenwellen durch Umfangsrundfräsen mittels Scheibenfräser - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten der Lager- und Hubflächen von Kurbel- bzw. Nockenwellen durch Umfangsrundfräsen mittels ScheibenfräserInfo
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Abstract
Gemäß einem Verfahren zum Fräsen von Kurbel- bzw. Nockenwellen wird das Werkstück an beiden Enden gespannt und bei der Bearbeitung an wenigstens einer Stelle abgestützt. Um dabei einen an das Fräsen anschließenden Richtvorgang unnötig zu machen und die für einen eventuell erforderlichen Schleifvorgang vorzusehenden Schleifzugaben möglichst gering halten zu können, wird die Welle an der jeweiligen Abstützstelle ohne eine Zentrierung in der von ihr gerade tatsächlich eingenommenen Lage gespannt und in dieser Lage die Bearbeitung der Wellenzapfen od.dgl. durchgeführt.
Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten der Lager- und Hubflächen von Kurbel- bzw. Nockenwellen
durch Umfangsrundfräsen mittels Scheibenfräser, bei dem das Werkstück an beiden Enden, an einem
davon zentrisch, und während der Bearbeitung zur Abstützung an wenigstens einer weiteren Stelle
zusätzlich gespannt wird, wobei nach jedem Bearbeitungsschritt zum Abbau frei werdender Materialspannungen
eine der Spanneinrichtungen gelöst und mit dieser Spanneinrichtung das Werkstück für den
nächsten Bearbeitungsschritt in der von ihm gerade eingenommenen Lage ohne Zentrierung wieder gespannt
wird, sowie eine Lünette für eine Fräsmaschine zum Durchführen dieses Verfahrens.
Es wurde bereits ein Bearbeitungsverfahren vorgeschlagen,
bei dem zum Abbau frei werdender Materialspannungen nach jedem Bearbeitungsschritt die Spannung
an einem Ende des Werkstückes gelöst und dann dieses Ende in seiner durch den Spannungsabbau
entsprechend verbogenen Lage für den nächsten Bearbeitungsschritt wieder gespannt wird, wozu eine
ausgleichende Spanneinrichtung eingesetzt ist (DE-Zt: Werkstatt u. Betrieb, 105Jg.: Sept. 72; Heft 9; S. 635;
rechteSpalte, Abs. 1). to
Dadurch läßt sich die endseitige Verbiegung mit einer in Richtung auf dieses Ende fortschreitenden Bearbeitung
herausfräsen, doch geht hierbei das eine Zentrum des Werkstückes verloren, so daß nach der Fräsbearbeitung
zumindest dieses Zentrum neu gebohrt und dementsprechend auch die zugehörige Spannfläche neu
bearbeitet werden muß, um das Werkstück für den folgenden Schleifvorgang bereit zu machen. Darüber
hinaus kann mit diesem bekannten Verfahren nur bei Auftreten vergleichsweise geringer Materialspannungen
ein nachträgliches Richten oder eine größere Schleifzugabe vermieden werden, da das Werkstück am
anderen Ende und at: der zusätzlichen Absatzstelle zentrisch gespannt wird und sich auch in diesem Bereich
der Abbau von Materialspannungen in Form von Verbiegungen auswirkt, die nicht mehr herausfräsbar
sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mangel zu beseitigen, d.h. das Verfahren der
eingangs geschilderten Art dahingehend weiterzubilden, daß die frei werdenden Materialspannungen
abgebaut werden können ohne daß dabei eines der Zentren der Werkstücke und die endseitigen Spannflächen
nachgearbeitet werden müssen. Außerdem soll eine Lünette für eine Fräsmaschine geschaffen werden,
mit der sich dieses Fräsverfahren rationell verwirklichen läßt
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Werkstück an beiden Enden während aller Bearbeitungsschritte
zentrisch gespannt wird und die nach jedem Bearbeitimgsschritt gelöste und dann das
Werkstück für den nächsten Bearbeitungsschritt ohne Zentrierung abstützende Spannung die Zusatzspannung
ist Durch das zentrische Spannen der Werkstückenden können die Zentren nicht verlorengehen und, da sich das
Werkstück zwischen den Endbereichen nach dem Lösen der Zusatzspannung zum Abbau der Materialspannungen
verbiegen kann, läßt sich diese Verbiegung durch die Bearbeitung trotzdem vollständig wieder herausfräsen.
Das Werkstück kann bei gelöster Zusatzspannung ohne Behinderung ausbauchen und den Materialspannungen
nachgeben, so daß die frei werdenden Materialspannungen ausreichend -bzubauen sind. Will
man einen vollständigen Spannungsabbau sicherstellen, könnte neben der Zusatzspannung auch die Endspannung
öffnen, um der Wellenverbiegung auch die kleinste Behinderung zu nehmen, weiche Endspannungen
allerdings im Gegensatz zur Zusatzspannung für den nächsten Bearbeitungsschritt wieder zentrierend spannen.
Da dieses zentrierende Spannen an den Enden allein die Ausbiegung des Werkstückes im Mittenbereich,
wo sie ja am stärksten auftritt, nicht elastisch zurückbiegen kann und daher auch nach dem Herausnehmen
des Werkstückes kein Zurückfedern zu befürchten ist, kommt es zu einem genügenden Abbau
auch größerer Materialspannungen bei voller Aufrechterhaltung der Werkstückzentren. Außerdem ist es
wegen der Abstützung ohne gleichzeitiges Zentrieren möglich, die Zusatzspannung nicht nur am Lagerzapfen,
sondern auch am Hubzapfen oder sogar an Kurbelwangen od. dgl. anzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht an einen speziellen Fräsablauf gebunden, sondern kann bei
verschiedensten Möglichkeiten des Kurbel- bzw. Nokkenwellenfräsens angewendet werden, also sowohl
beim schrittweisen Fräsen von jeweils nur einem Wellenzapfen als auch beim schrittweisen Fräsen von
jeweils zwei Zapfen, bei der Abstützung von immer nur einer oder gleichzeitig von zwei Stellen des Werkstükkes,
bei einer bleibenden mittigen Abstützung oder bei einer ebenfalls fortschreitenden Abstützung, bei einem
31 Ol 924
Fräsen mit einem Vor- und einem Nachbearbeitungsschritt oder bei einem Fräsen mit jeweils nur einem
Schritt zur Fertigbearbeitung usw. Die Anwendung des Verfahrens wird aber meist auf kurze Wellen, also auf
Kurbel- oder Nockenwellen für PKV/- und LKW-Motoren beschränkt bleiben, da es den Einfluß des
Durchhanges auf Grund des Eigengewichtes der Werkstücke nicht berücksichtigt, was eben bei kurzen
Wellen keine Rolle spielt
Da das Abstftzen der Welle ohne gleichzeitiges Zentrieren erfolgt, erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren auch das Abstützen von unbearbeiteten Wellenabschnitten, was aufwendige Vorbereitungshandlungen, wie das Andrehen eines Lünettenbandes
od. dgl, überflüssig macht Außerdem besteht damit eine größere Freiheit in der Zuordnung von Abstützstellen
gegenüber Bearbeitungsstellen.
Um das Verfahren einfach durchführen zu können, wird in Weiterbildung der Erfindung für eine geeignete
Fräsmaschine eine Lünette mit wenigstens zwei über Stellantriebe voneinander lageunabhängig an die
Abstützstellen ansetzbaren und nach dem Ansetzen
gemeinsam druckbeaufschlagbaren Spannba- ken vorgeschlagen,
bei der die Spannbacken über ihnen zugeordnete Klemmvorrichtungen unabhängig in jeder
beliebigen Lage festklemmbar sind. Da die Welle ohne Zentrierung zu spannen ist, müssen die Spannbacken
jede für sich angesetzt werden können und der erforderliche Klemmdruck darf erst nach dem Anliegen
aller Spannbacken aufgebracht werden.
Als Stellantriebe, die einerseits eine ungebundene Bewegung der Spannbacken und andererseits nach dem
Aufsetzen auf dem Werkstück eine gemeinsame Klemmwirkung der Spannbacken ermöglichen, eignen
sich besonders Hydraulik- oder Pneumatiktriebe, die untereinander in Verbindung stehen oder an eine
gemeinsame Druckmittelversorgung angeschlossen sind, weiche Hydraulik- oder Pneumatiktriebe die
gewünschten Stellwirkungen ohne großen Konstruktionsaufwand mit sich bringen. Die Klemmvorrichtungen
vereinfav hen dabei die Abstützung wesentlich, da sie die von den Stellantrieben entsprechend beaufschlagten
Spannbacken in ihrer abstützende Position fixieren, die Bearbeitung der Welle im gewünschten
Sinn aber bei entlasteten Stellantrieben vorgenommen werden kann.
Um das erfindungsgemäße Veriahren auch dann anwenden zu können, wenn beim Fräsen das Werkstück
gedreht wird, können die Spannbacken samt ihren Stellantrieben und Klemmvorrichtungen in einem
drehbar gelagerten, das Werkstück umgebenden Ringträgern montiert sein. Dadurch kann die Welle an der
Abstützstesie erforderlichenfalls außermittig gespannt
und trotz, dieser Abstützung zum Fräsen der Wellenzapfen gedreht werden, denn der Ringträger erlaubt ein
Mitdrehen der Spannbacken mit dem Werkstück. Ist dabei der Ringträger wahlweise fixierbar, kann natürlich
die Lünette sowohl zum Fräsen von stillstehenden als auch zum Fräsen von angetriebenen Wellen herangezogen
werden.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Lünette für eine Fräsmaschine rein schematisch dargestellt, und
zwar zeigt
F i g. 1 in Stirnansicht auf der linken Hälfte eine Lünette für eine Fräsmaschine zur Bearbeitung eines
drehenden Werkstückes und auf der rechten Hälfte eine
Lünette für eine Fräsmaschine zur Bearbeitung eines ruhenden Werkstückes und
Fig.2 einen Axialschnitt durch beide Ausführungsbeispiele nach der Linie II-II der F i g. 1.
Eine auf dem Maschinenbett 1 einer weiter nicht dargestellten Fräsmaschine längsverschiebbare Lünette
2, 2a ist mit drei radial verstellbaren Spannbacken 3,3a ausgerüstet, zu deren Verstellung jeweils ein Hydrauliktrieb
4, 4a dient Die Hydrauliktriebe 4, 4a stehen über die Leitungen 5, 5a untereinander in Verbindung und
werden gemeinsam mit Druckmittel versorgt. Zur Fixierung der einzelnen Spannbacken Ί, 3a in beliebiger
Lage sind Klemmvorrichtungen 6, ba vorgesehen, die
hydraulisch oder mechanisch betätigt werden können.
Für eine Fräsmaschine zur Bearbeitung eines ruhenden Werkstückes sind die Spannbacken 3 direkt in
einer lünettenfesten Führung 7 eingesetzt und werden über die Hydrauliktriebe 4 einfach radial verstellt
(Fig. 1, rechte Hälfte, Fig.2, untere Hälfte). Für eine
Fräsmaschine zur Bearbeitung von drehenden Werkstücken müssen die Spannbacken 3a die Bewegung des
Werkstückes mitmachen können (Fig. 1, linke Hälfte.
F i g. 2, obere Hälfte). Um dies zu erreichen, sind diese Spannbacken 3a samt ihren Hydrauliktrieben 4a und
den Klemmvorrichtungen 6a in einem Ringträger 8 montiert, wo sie in einer trägerfesten Führung 9 sitzen
und radial verstellbar sind. Der Ringträger 8 umgibt das zu bearbeitende Werkstück und ist in der Lünette 2a
drehbar gelagert. Ein Getriebe 10 sorgt dabei für den mit der Werkstückdrehung synchronisierten Antrieb
des Trägers 8, so daß bei der Bearbeitung eines Werkstückes die Abstützung entsprechend dem Werkstücl'
umläuft. Zur Versorgung der Hydrauliktriebe 4a münden die Leitungen 5a in eine Ringleitung 11 des
Ringträgers 8, die in nicht dargestellter Weise an eine entweder im Ringträger untergebrachte Druckmittelversorgung
oder über eine Drehdurchfü'.;rung an eine außerhalb des Trägers angeordnete Druckmittelversorgung
angeschlossen ist.
Die Lünette 2, 2a mit ihren entsprechend verstellbaren Spannbacken 3, 3a erlaubt das Spannen eines
Werkstückes 12, ohne dieses dabei zu zentrieren, so daß es auch in einer außermittigen Lage fixiert werden kann.
Dadurch ist es möglich, beim Fräsen von Kurbelwellen od. dgl die Welle in der jeweils tatsächlich vorhandenen
Lage abzustützen, um nach Fertigstellung der Kurbelwelle ihr Rückfedern in eine verbogene Lage zu
vermeiden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Bearbeiten der Lager- und Hubflächen von Kurbel- bzw. Nockenwellen durch
Umfangsrundfräsen mittels Scheibenfräser, bei dem das Werkstück an beiden Enden, an einem davon
zentrisch, und während der Bearbeitung zur Abstützung an wenigstens einer weiteren Stelle
zusätzlich gespannt wird, wobei nach jedem ι ο
Bearbeitungsschritt zum Abbau frei werdender Materialspannungen eine der Spanneinrichtungen
gelöst und mit dieser Spanneinrichtung das Werkstück für den nächsten Bearbeitungsschritt in der
von ihm gerade eingenommenen Lage ohne Zentrierung wieder gespannt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück an beiden Enden während aller Bearbeitungsschritte
zentrisch gespannt wird und die nach jedem Bearbeitungsschritt gelöste und dann das Werkstück
für den nächsten Bearbeitungsschritt ohne Zentrierung abstützende Spannung die Zusatzspannung ist.
2. Lünette für eine Fräsmaschine zum Durchführen
des Verfahrens nach Anspruch 1 mit wenigstens zwei über Stellantriebe voneinander lageunabhängig >5
an die Abstützstellen ansetzbaren und nach dem Ansetzen gemeinsam durchbeaufschlagbaren
Spannbacken, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (3, 3a) über ihnen zugeordnete
Klemmvorrichtungen (6, 6a) einzeln und voneinander unabhängig in jeder beliebigen Lage festklemmbar
sind.
3. Lünette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken [Za) samt ihren Stelltrieben
(4a) und Klemmvorrichtungen (Sa) in einem
drehbar gelagerten, das Werkstück (12) umgebenden Ringträger (8) montiert sind.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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