DE309434C

DE309434C -

Info

Publication number: DE309434C
Application number: DENDAT309434D
Authority: DE
Priority date: 1919-08-14
Also published as: US1423154A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— Jlft 309434 KLASSE 42 b. GRUPPE

Die Herstellung von Gegenstücken zu Lehren, Fassonteilen u. dgl. ist bisher auf machinellem Wege durch einfaches Kopieren mittels der Kopierfräsmaschine nicht möglich gewesen. Man kann zwar von einem Fassonteil mit Hilfe der Kopierfräsmaschine ein gleichartiges Fassonteil herstellen, wenn man Durchmesser des Kopierstiftes und des Fräsers gleich groß macht und die Anlage von Kopierstift und

ίο die Arbeitsseite des Fräsers die gleiche ist. Dagegen ist dies nicht möglich, wenn man ein Gegenstück anfertigen will, weil in diesem Falle der Fräser auf der der Anlageseite des Kopierstiftes entgegengesetzten Seite schneidet und infolgedessen eine Kurve entsteht, welche sich mit der Form des Musterstücks nicht deckt, sondern ihr äquidistant ist. Es kann also ein Gegenstück durch das gewöhnliche Verfahren nicht hergestellt werden.

20. Die vorliegende Erfindung hilft diesem Übelstande ab, und zwar dadurch, daß von der Musterlehre, Schablone usw. zunächst eine Hilfsschablone kopiert wird, deren Umrißkurve gegenüber der Umrißkurve des Musterstücks um die Differenz der Halbmesser von Kopierwerkzeug und Kopierstift entfernt ist, und erst dann von der Hilfsschablone die eigentliche Gegenlehre erzeugt wird, wobei das Verhältnis von Kopierstift und Werkzeugdurchmesser so gewählt werden muß, daß die Summe ihrer Halbmesser gleich der Differenz der Halbmesser von Werkzeug und Kopierstift bei Herstellung der Hilfsschablone ist. Die Zeichnung stellt das Verfahren gemäß der Erfindung schematisch an einem Beispiele dar. In ihr ist α das Musterstück, zu demeine Gegenlehre b angefertigt werden soll. Zu diesem> Zweck wird zunächst eine Schablone von' der strichpunktiert gezeichneten Form hergestellt. Dies geschieht auf der Kopierfräsmaschine, indem man den Kopierstift c von dem Halbmesser r an der Lehre entlangführt und den Fräser mit dem Halbmesser R auf der gleichen Seite arbeiten läßt. Es entsteht dann die strichpunktiert umrandete Schablone, deren Kurve der Kurve des Musterstücks äquidistant ist und von ihr um den Betrag R — r entfernt ist.

Diese Schablone dient nunmehr zur Herstellung der Gegenlehre b, indem man den Kopierstift an ihr entlangführt, und den Fräser auf der entgegengesetzten Seite arbeiten läßt. Man muß dann ein anderes Verhältnis zwischen Kopierstift und Fräserdurchmesser wählen, denn die bei der jetzigen Operation entstehende Kurve ist von der Kurve der Schablone um den Betrag R¹ -j- r¹ entfernt, wenn man den Halbmesser des Kopierstiftes bei der zweiten Operation mit r¹ und den Halbmesser des Fräsers bei der zweiten Operation mit JS¹ bezeichnet. Damit die Gegenlehre genau zu dem ursprünglichen Musterstück α paßt, muß die Entfernung der bei der zweiten Operation hergestellten Fasson der Gegenlehre von der Schablonenkurve genau so weit entfernt sein als die Schablonenkurve von der Schablone des Musterstücks a; mit anderen Worten, es muß sein

R — r =R¹ + r¹.

Man kann von diesen vier Größen drei beliebig wählen und;dann die vierte ausrechnen, so

daß man durch richtiges Einhalten der Größe des Fräsers oder sonstigen zum Bearbeiten benutzten Werkzeugs die genaue Gegenlehre erhält.

Claims

. Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von Gegenstücken zu Lehren, Schablonen, Fassonteilen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ίο von der Musterlehre, Schablone usw. zunächst eine Hilfsschäblone kopiert wird, deren Umrißkurye von dem Umriß des Musterstücks um die Differenz der Halbmesser von Kopierwerkzeug und Kopierstift entfernt ist, und erst dann von dieser Hilfsschäblone die eigentliche Gegenlehre erzeugt wird, wobei das Verhältnis von Kopierstift und Werkzeugdurchmesser so gewählt sein muß, daß die Summe ihrer Halbmesser gleich der Differenz der Halbmesser von Werkzeug und Kopierstift bei Herstellung der Hilfsschäblone ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.