DE306400C - - Google Patents

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DE306400C
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nitrocellulose
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)
  • Food-Manufacturing Devices (AREA)
  • Cleaning By Liquid Or Steam (AREA)

Description

Bei der Nitrierung von Zellulose mit einem
: Gemisch- von Salpeter- und ■■ Schwefelsäure bilden sich stets neben der durch die Bedingungen des Nitrierens erzielten mehr oder weniger hoch nitrierten Zellulose niedrige Stickstoffverbindungen der Zellulose und der ihr trotz Reinigung noch anhaftenden.Stoffe. Diese Nebenverbindungen sind leicht zersetzlich und gefährden dadurch bei längerer Lagerung die Stabilität der eigentlichen Nitrozellulose, namentlich, wenn diese mit geeigneten Gelatinicrungsmitteln zu Pulver, Zelluloid, Films u. dgl. Erzeugnissen weiterverarbeitet ist.
Seit der Erfindung der Nitrozellulose ist eine langwierige Reinigung erforderlich und wird bis auf die gegenwärtige Zeit angewandt.
Das bisher übliche Verfahren besteht bekanntlich darin, die Nitrozellulose nach Be-, seitigung der verwendeten Nitriersäure durch Abschleudern oder Abpressen zunächst mit Wasser zu behandeln, um die dem Nitriergüt noch anhaftenden Säuren soweit als möglich zu entfernen. Hieran schließt sich ein Kochverfahren, welches je nach den chemischen und physikalischen Eigenschaften der betreffenden Nitrozellulose viele Stunden bean-.spracht. Nach diesen stundenlangen Kochungen folgt die Zerkleinerung der Nitrozellulose in geeigneter Vorrichtung, und nach der Zerkleinerung ist besonders bei hochnitrierten Zellulosen eine Aveitere Behandlung mit kaltem und heißem Wasser notwendig, um eine den Erfordernissen entsprechende Stabilität zu erlangen. In vielen Fällen ist sogar die Einschaltung einer Behandlung mit dünner Sodalauge notwendig, der weitere Wasserwäschen für Entfernung der Soda folgen müssen. ·
Bei diesem umständlichen Reinigungsverfahren wird die eigentliche Nitrozellulose mit angegriffen, wodurch ein teilweiser Abbau unvermeidlich ist.·
Überdies und vielleicht daher ist der vorbeschriebene Stabilisierungsprozeß nicht so vollkommen, daß nicht noch gewisse unstabile Teile in der Nitrozellulose erhalten bleiben. Diese werden aber bei der nachfolgenden Verdrängung der Nitrozellulose mit Alkohol, die den Zweck hat, das Wasser auf gefahrlosem Wege zu entfernen, gleichzeitig mit entfernt. Die Erfindung besteht nun darin, daß die Nitrozellulose nach Beseitigung der ihr vom Nitrierprozeß anhaftenden Nitriersäure ohne den üblichen Kochprozeß mit Wasser mit Stoffen behandelt wird, die die völlige Beseitigung der Nebenverbindungen gewährleisten, ohne daß das Hauptprodukt in seinen gewünschten Eigenschaften eine Änderung erfährt. Als solche Stoffe kommen gewisse Säuren, λνϊε z. B. Ameisensäure, Essigsäure oder auch Alkohole und Ketone, in Frage. Diese Körper üben auf die sogenannten Nebenprodukte eine teils zerstörende, teils lösende Wirkung . aus. . ■
Man kann beispielsweise in folgender Weise arbeiten:
B e i s ρ i e 1 I.
Durch Ausvyaschen mit kaltem Wasser von der Nitriersäure befreite Nitrozellulose wird
eine halbe bis eine Stunde lang mit Essigsäure von geeigneter Konzentration, die sich nach der Nitrierungsstufe der Zellulose richtet, gekocht, τ Für Schießwolle mit hohem Stickstoffgehalt ist 60-. bis 85prozentige Essigsäure besonders "geeignet. Zur Wiedergewinnung der Essigsäure wird die Nitrozellulose ausgepreßt und dann zur vollständigen Beseitigung der Essigsäure mit. kaltem Wasser ausgewaschen. Damit ist das Stabilisierungsverfahren beendet und die alsdann geschnittene und mit kaltem Wasser durchgespülte Schießwolle besitzt diejenigen Eigenschaften, welche man durch den Nitrierprozeß hat erzielen wollen.
Hat man z. B. die Herstellung einer hochnitrierten Schießbaumwolle beabsichtigt, dann besitzt sie, nach vorstehendem "Verfahren gereinigt, einen Stickstoffgehalt von etwa 13,5 Prozent, eine Löslichkeit in Ätheralkohol, welche der angewandten Nitriersäure entspricht, eine Verpuffungstemperatur, die zwischen 186 und 1900 liegt, sowie eine Stickoxydabspaltung, die den an eine gut gereinigte Nitrozellulose gestellten Anforderungen vollkommen genügt.
B e i s ρ i e 1 II.
Hochprozentige Nitrozellulose wird nach dem Nitrieren mit kaltem Wasser ausgewaschen, im Mahlholländer zerkleinert und durch Ausschleudern auf etwa 30 Prozent Wassergehalt gebracht. Alsdann wird sie ι bis 2 Stunden mit Alkohol von etwa 95 Volumprozent gekocht, äbgenutscht und auf der Nutsche mit Alkohol und alsdann unter Umständen mit Wasser ausgewaschen. Die so gereinigte Schießwolle erfüllt die in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen. Die Behandlung; mit Alkohol kann auch wie folgt vorgenommen werden:
Nitrozellulose wird nach dem Nitrieren mit kaltem Wasser ausgewaschen, zerkleinert und bis auf etwa 30 Prozent entwässert. Die wasserfeuchte Nitrozellulose wird dann mit Alkohol ausgewaschen. Diese Behandlung findet in geeigneten Apparaten statt, z. B. in der Zentrifuge, im Verdränger oder auch aut elektro-osmotischem Wege. Damit ist die Stabilisierung beendigt.
Diese Arbeitsweisen stellen selbstverständlich nur einzelne bestimmte Beispiele dar, an deren genaue Einhaltung man zur Erreichung des ZAveckes nicht gebunden ist.
Die Behandlung der Nitrozellulose mit oben genannten Stoffen kann nach verschiedenen Richtungen hin abgeändert werden, so z. B., daß die noch unstabile Nitrozellulose unter Umständen länger mit weniger konzentrierten Säuren oder Alkohol und Ketonen gekocht oder, digeriert wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Stabilisieren von Nitrozellulose, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Auswaschen von der anhaftenden Nitriersäure befreite Nitrozellulose zur Beseitigung der beim Nitrieren entstandenen unstabilen Verbindungen ohne das übliche Kochen.mit Wasser mit Stoffen, wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Alkoholen, Ketonen u. dgl., behandelt wird, welche die durch die Nitrierungsbedingungen angestrebten Nitrozellulosen nicht verändern.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767498C (de) * 1935-02-25 1952-09-08 Gevaert Photo Prod Nv Verfahren zur Stabilisierung von organischen Celluloseestern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767498C (de) * 1935-02-25 1952-09-08 Gevaert Photo Prod Nv Verfahren zur Stabilisierung von organischen Celluloseestern

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