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SCHIEBETOR
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Die Erfindung betrifft ein Schiebetor mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
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Ein bekanntes Schiebetor dieser Art - DE-OS 27 43 007 -arbeitet mit
einer Verschiebeführung aus zwei Halterungen in Gestalt von Hebeln, die mittig drehbar
gelagert an einem ortsfest mit dem Fundament verbundenen Tragteil gehalten sind.
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An beiden Enden der Hebel gelagerte Rolleneinrichtungen lassen sich
durch Verschwenken der Hebel derart versetzen, daB jeweils eine der beiden an einem
Hebel gehaltenen Rolleneinrichtungen an einer oberen und die andere an einer unteren
Lauffläche des Sockelbalkens anliegt. In diesen Verschwenkstellungen werden die
Halterungen jeweils durch eine Einstellschraube fixiert, so daß die Achsen der Rolleneinrichtung
n insgesamt ortsfest gehalten sind. Durch diese Einstellausbildurig erhält man eine
spielfreie Längsverschiebeführung des Tores, so daß sich die auf die Rolleneinrichtungen
ausgeübten Lastwechsel bei Verschieben des Tores von einer Endlage in die andere
nicht durch spielbedingte, die Rollenlager zusätzlich beanspruchende Kippbewegungen
des Tores bemerkbar machen.
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Die Beabstandung der beiden Halterungen bzw. Abstützstellen in Balken
längsrichtung unterliegt entgegengesetzten Bestrebungen. Im Sinne einer geringen
Achsbelastung, insbesondere Zugbelastung, der Rolleneinrichtungen wäre eine möglichst
große Beabstandung der Halterungen erstrebenswert. Aus
Platz- und
Erstellungegründen besteht demgegenüber das Bedürfnis nach einer möglichst kurzen
Ausbildung des außerhalb der Torsinfahrt gelegenen und damit für deren Absperrung
unwirksamen Abschnitteb der Verschiebaführung. Der praktische Kompromiß besteht
darin, daß zwischen den beiden Halterungen ein verhältnismäßig grdBer Abstand verbleibt,
in welchem beispielsweise - wie bei dem bekannten Tor - ein Verschiebeantrieb Platz
findet.
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Das bekannte Tor mit dem Vorteil der spielfrei einstellbaren Führung
hat sich zwar bewährt, doch erfolgt die Verschiebebewegung relativ schwergängig
und der Verschleiß ist verhältnismäßig hoch, und zwar überraschenderwsiss auch dann
noch, wenn besonders ebene und über die Längserstreckung des Balkens exakt konstant
beabstandete obere und untere Laufflächen an dem Balken ausgebildet werden, wie
dies Versuche gezeigt haben.
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Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zu Grunde, ein Schiebetor
der eingangs genannten Art unter Beibehaltung des Vorteils der spielfreien Einstellung
leichter verschiebbar, verschleißärmer und wirtschaftlicher betreibbar auszubilden.
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Dies wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruches 1 erreicht.
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ErfindungsgemäB wird also für jede der beiden Abstützstellen der Verschiebeführung
eine Wiege vorgesehen, die ihrerseits zwei Halterungen mit Jeweils wieder zwei Rolleneinrichtungen
trägt. Da die hebelförmigen Halterungen hinsichtlich ihrer Verdrehstellung gegenüber
der Wiege einstellbar sind, bleibt
die Möglichkeit der spielfreien
Anlage der Rolleneinrichtunge an den Laufflächen erhalten. Vor allem aber folgt
die erfindungsgemäße Ausbildung der Verschiebeföhrung des Tores der Überlegung,
daß sich der Sockelbalksn unter dem Eigengewicht des Tores aus seiner in Einbaulage
horizontalen Erstreckung je nach Konstruktion mehr oder weniger in vertikale Richtung
abbiegt, und zwar derart, daB der Krümmungsscheitel des durch das Abbiegen gekrümmten
Sockelbalkenverlaufes in Bezug auf die Horizontale zwischen den Abstützstellen auftritt
Die Abweichung des Balkenverlaufes aus der Horizontalen und damit die Neigung der
Laufflächen an den Abstützstellen ändert sich mit der Verschiebestellung des Tores
und kann daher durch das Einstellen der Verschwenkstellung der Haltert allein nicht
kompensiert werden.
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Bei dem bekannten Schiebetor ist die Lags der Achsen der insg -samt
vier Rolleneinrichtungen nach Einstellen der beiden Halterungen ortsfest, und es
werde daher von den geneigten Laufflächen erhebliche Drücke auf die von der Längsmitte
der Verschiebeführung her gesehen außenliegenden oberen Rolleneinrichtungen und
innenliegenden unteren Rolleneinrichtungen ausgeübt, die zu entsprechenden Ablaufbehinderungen
und zusätzlichen Lagerbelastungen führen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung von zwei einstellbaren Halterungen
auf einer frei schwenkbar belagerten Wiege gestattet es den Rolleneinrichtungen,
einer Änderung der Neigung der LaufflächEn unter Verschwenken der Wiege zu folgen.
Da nach Einstellen de Verschwenkstellung der Halterungen die Lage der Achsen der
Rolleneinrichtungen in Bezug auf die zugehörige Wiege ortsfest ist, ändert sich
durch eine Wiegendrehung nicht nur die
Höhenlage der Achsen der
Rolleneinrichtungen, sondern diese führen die Vecschwenkbewegung der Wiege mit aus,
so daß die spielfreie Anlage der Rolleneinrichtungen an den Laufflächen beibehalten
wird, ohne daß durch Neigungaänderungen zusätzliche Kräfte aufgenommen werden müssen.
Dabei bleiben Krümmungs änderungen innerhalb dst Längsausdehnung des Angriffsbereiches
der Rolleneinrichtungen nur einer Wiege unberücksichtigt, weil diese vernachlässigbar
klein gegenüber den Neigungsänderungen sind, die durch die Krümmungsnderungen des
gesamten Sockelbalkens auf die einzelne Wiege einwirken.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung sind je Abstützstelle zwei Rolleneinrichtungen
parallel an der oberen Lauffläche und zwei Rolleneinrichtungen prallel an der unteren
Lauffläche im Eingriff, deren Tragbelastungen durch die Ausglsichwirkung der Wiege
hälftig aufgeteilt wird. Diese Aufteilung der pro Abstützstelle auftretenden Druck-
und Zugbelastungen führt zu entsprechend geringeren Lagerbeanspruchungen und Pressungen
zwischen Rolle und Lauffläche, wodurch der Rollwiderstand erheblich verringert und
bereits dadurch - also ohne Berücksichtigung der Nsigungsdnderungen - die Verschiebebewegung
des Tores wesentlich leichtgängiger wird. Diese Belastungsaufteilung ermöglicht
eine schwächers Auslegung der Rolleneinrichtungen und Lager sowie Halterungen, die
damit insbesondere in Längsrichtung der Abstützstelle entsprechend raumsparend ausgebildet
werden können. Für die Wiegenlagerung ist in jedem Falle genügend Raum vorhanden,
so daß deren großvolumiger und stark belastbarer Ausbildung nichts im Wege steht.
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Insgesamt erreicht man eine verschleißarme Verschiebeführung, die
auf Grund ihrer Leichtgängigkeit, die auch in den Endverschiebelagen bzw. bei Anlauf
des Motorantriebes erhalten
bleibt, mit entsprechend schwach und
energiesparend ausgelegten Motorantriebßn ausgerüstet werden kann.
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In bevorzugter A4sfUhrung sind die an der oberen Lauffläche angreifenden
Rolleneinrichtungen an den der Längsmitte der Verschiebeführung abgewandten Enden
der hebelförmigen Halterungen angeordnet. Auf Grund der nach Einstellen der Halterungen
ortsfesten Zuordnung der Rollenachsen zu der Wiege kann man aber auch umgekehrt
die an der unteren Lauffläche angreifenden Rolleneinrichtungen an diesen Enden der
Halterungen anbringen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus Unteransprüchen
in Verbindung mit dem in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiel, auf
das besonders Bezug genommen wird und dessen nachfolgende Beschreibung die Erfindung
näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine unterbrochene Teilseitenansicht des Ausfu..hrungsbeispieles
im Bereich der Verschiebeführung; Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II
in Fig. 1.
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Das Schiebetor gemäß Ausführungsbeispiel umfasst einen Sockelbalken
1 und einen darüber angeordneten und von diesem getragenen eigentlichen Toraufbau
2, der aus einem parallel zu dem Sockelbalken 1 verlaufenden Hohlprofilbalken 3
und von dessen Dberseite abstrebend angeordneten Sperrgitteraufbauten
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gebildet ist. Die Verbindung zwischen dem Sockelbalken 1 und dem auf dessen Oberseie
aufgesetzten Hohlbalken 3 sollte möglichst innig sein, um das Tor gegen eine vertikale
Verbiegung soweit wie möglich zu versteifen.
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Im Interesse eines variablen Toraufbaues kann aber auch eine lösbare
Verbindung vorgesehen werden, wobei dann größere Abbiegungen und damit Krümmungen
des Sockelbalkens in Kauf genommen werden müssen.
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Es ist weiterhin möglich, die Profilbalken 1 und 3 einstckig als Sockelbalken
auszubilden und die Sperrgitteraufbauten selbst durch Verschrauben, Verklemmen oder
dergleichen an dessen Oberseite zu befestigen. Auch ein solcher Sockelbalken unterliegt
einer Verbiegung, die größer anzusetzen ist, wenn die Verbindung zwischen dem Sockelbalken
und den Sperrgitteraufbauten im Interesse einer variablen Gestaltung derart ausgsbildet
ist, daB das Sperrgitter keine oder nur eine geringfügige Versteifung des Gesamttores
gegen Verbiegungen in vertikaler Richtung bildet.
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Wie in Fig. 2 skizzenhaft angedeutet, ist ein motorischer Antrieb
5 vorgesehen, der in nicht näher dargestellter Weise die Antriebedrehbewegung des
Motors über einen Ketten- und/ode Zahnradtrieb unter Umsetzung in eine Liniarbewegung
auf eine Zahnstangenausbildung überträgt, die seitlich in Längsrichtung des Sockelbalkens
verlaufend an diesem vorgesehen ist.
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Der Sockelbalken 1 ist als rechteckiges Hohlprofil ausgebildet, dessen
sich in horizontalen Ebenen srstreckende Innenflächen als obere Lauffläche 6 und
untere Lauffläche 7 - bezeichnet in Fig. 1 - ausgebildet sind. Die die untere
Lauffläche
bildende Unterwandung des Hohiprofiles ist durch einen sich mittig in Längsrichtung
des Sockelbalkens 1 erstreckenden Schlitz 8 unterteilt, der die untere Lauffläche
7 in zwei randseitige Laufflächenabschnitts unterteilt.
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In den Hohlraum 9 des Sockelbalkens 1 sind sämtliche Rolleneinrichtungen
der Abstützstellen 10 und 20 eingesetzt, so daß die Rolleneinrichtugen gegen Witterungseinflüsse
und Verschmutzungen gesichert sind. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die einzelnen
Rolleneinrichtungen jeweils als Rollenpaare 30 ausgebildet, deren Abrollflächen
der oberen Lauffläche 6 und den bsiderseits des Schlitzes 8 verlaufenden Abschnitten
der unteren Lauffläche 7 des Sockelbalkens 1 zugswandt sind.
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Die Abstützstelle 10 umfasst die Rolleneinrichtungen 11, 12 und 11',
12', während der Abstützstelle 20 die Rolleneinrichtungen 21, 22 und 21', 22' zugeordnet
sind. Die Rolleneinrichtungen 11 und 12 sind symmetrisch verteilt an den beiden
Enden einer als doppelarmiger Hebel ausgebildeten Halterung 13 angeordnet. In gleicher
Weise sind die Rolleneinrichtungen 11' und 12' von einer Halterung 13' getragen.
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Im Rahmen der Abatützstelle 20 sind die Rollen 21 und 22 wiederum
in gleicher Weise an einer Halterung 23 angeordnet, während die Rollsnpaare 21'
und 22' von einer Halterung 23' getragen sind. Im Rahmen der Abstützstelle 10 sind
die Halterungen 13 und 13' über Verscwenklager 14 bzw. 14' symmetrisch auf die beiden
Enden 15 bzw. 15' einer als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Wiege 16 verteilt abgestützt,
die ihrerseits über ein Schwenklager 17 an einem Tragteil 18 gehalten ist. In gleicher
Weise sind im Rahmen der Abstützstelle
20 die Halterungen 23 und
23' über Verschwenklager 24 bzw. 24' symmetrisch auf die beiden Enden 25 bzw. 25'
einer als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Wiege 26 verteilt abgestützt, die ihrerseits
über ein Schwenklager 27 an einem Tragteil 28 gehalten ist.
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Dis Halterungen 13 und 13' und in gleicher Weise 23 und 23' sind mit
Hilfe von Schrauben 19 und 19' bzw. 29 und 29' hinsichtlich ihrer Verschwenkstellung
gegenüber der zugeordneten Wiege 16 bzw. 26' derart einstellbar, daB die Rolleneinrichtungen
11 und 11' bzw. 22 und 22' spielfrei an der oberen Lauffläche 6 des Sockelbalkens
1 zur Anlage gelangen, während die Rolleneinrichtungsn 12 und 12' bzw.
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21 und 21' spielfrei an der unteren Lauffläche 7 des Sockelbalkens
1 anliegen. In dieser bestimmten Verschwenkstellung verbleiben die Halterungen,
so daß unabhängig von der auftretenden Bslastung die spielfreie Lagerung des Sockelbalkens
1 an den Rolleneinrichtungen und damit den Abstützstellen insgesamt sichergestellt
ist. Dies gilt insbesondere auch für Lastwechsel, die im Zuge der Verschiebebewegung
des Tores auftreten. Die Tragteile 18 und 28 sind an einer im Boden versenkt angeordneten
Tragschiene 31 gehalten, und zwar derart, daB eine der beiden Tragstellungen hinsichtlich
ihrer Lage in Längsrichtung des Sockelbalkens einstellbar ist.
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Während im vorliegenden Ausführungsbeispiel das Tragteil 28 der Abstützstelle
20 mit der Tragschiene-31 verschweißt wurde, ist das Tragteil 18 der Abstützstelle
10 mit Hilfe von Schraubbolzen 32 an der Tragschiene 31 festgelegt, diese Verbindung
ist lösbar und erlaubt ein Festlegen des Tragteils 18 in verschiedenen Stellungen
längs der Tragschiene 31.
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Auf diese Weise lässt sich der Abstand zwischen den beiden
Abstützstellen
auf die jeweilige Torkonstruktion bzw.
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Betriebsverhältnisse anpassen.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß pro Abstützstelle immer zwei
Rolleneinrichtungen parallel belastet sind, nämlich im Rahmen der Abstützstelle
10 auf Druck die Rolleneinrichtungen 11 und 11' und - nach Lastwechsel - auf Zug
die Rolleneinrichtungen 12 und 12'. Da die parallel belasteten Rolleneinrichtungen
an verschiedenen Halterungen 13 bzw. 13' abgestützt sind und damit auf unterschiedliche
Hebelarme 15 bzw. 15' der Wiege 16 arbeiten, die frei drehbar in dem Schwenklager
17 gehalten ist, stellt sich immer eine gleichmäßige Lastverteilung auf die parallel
belasteten Rolleneinrichtungen 11 und 11' bzw. 12 und 12' ein.
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Dasselbe gilt fr die an der oberen Lauffläche 6 anliegenden Rolleneinrichtungen
22 und 22' bzw. die an der unteren Lauffläche 7 anliegenden Rolleneinrichtungen
21 und 21'. Aufgrund dieser Belastungsaufteilung auf zwei Rolleneinrichtungen sind
deren Lagerbelastungen und Abrollwiderstände an den Laufflächen 6 und 7 entsprechend
kleiner als bei Verwendung von nur zweig Rolleneinrichtungen pro Abstützstelle.
Damit wird ein erster Beitrag zu der erstrebten leichtgängigen Verschiebe bewegung
des Tores geleistet. Da sich das Tor unter seinem Eigengewicht um einen mehr oder
weniger geringen Betrag aus der idialisiert horizontalen Erstreckungsrichtung nach
unten abbiegt, erhält der Sockelbalkenverlauf eine Krümmung, deren oberer Scheitenpunkt
im Bereich zwischen den beiden Abstützstellen liegt. Damit sind die Laufflächen
6 und 7 des Sockelbalken 1 im Bereich der Abstützstelle 10 aus der Horizontalen
entsprechend nach links abfallend geneigt.
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während ihre Neigung im Bereich der Abstützstelle 20 nach rechts abfallend
verlAuft. Dieser Neigungsverlauf gegenüber der Horizontalen ändert sich in Abhängigkeit
von der Verschiebestellung des Tores. Auf Grund der Schwenklagerung der Wiegen 16
und 26 können sich die zugeordneten Rolleneinrichtungen an diese Neigungsänderungen
ohne weiteres anpassen, so daß dadurch keine zusätzliche Belastungen und Zwängungen
auftreten. Dadurch wird ein zweiter Beitrag zu der erstrebten Leihtgängigkeit der
Torbewegung geleistet, der es ermöglicht, Tore verhältnismäßig großer Spannweite
zu bauen, ohne daß an die Värbiegesteifigkeit zu hohe Anforderungen gestellt werden
müssen, was die Konstruktion bislang Sehr erschwert hat. Dabei sind insbesondere
auch die Übgrlastungen zu berücksichtigen, die zu Beginn und zu Ende der Torbewegung
aus den jeweiligen Endlagen heraus aus Trägheitskräften bzw. kinetischen Energien
erwachsen und sich in schwingenden Krümmungsänderungen äuBern, deren Amplitudenwerte
sehr hoch sein können, was herkömmliche starre Rollenlagerungen erheblich belastet.
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