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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf Antriebsvorrichtungen und betrifft
konkret eine Antriebsvorrichtung für zwei Walzen mit unterschiedlichen Drehzahlen
Die Vorrichtung für den Antrieb von zwei Walzen in Maschinen, um sie mit unterschiedlichen
Drehzahlen und in unterschiedliche Drehrichtungen bei veränderlicher Belastung dieser
Wellen anzutreiben, wobei zwischen den Wellen sich ein Werkstück mit vorgegebener
linearer Geschwindigkeit bewegt, verwendet man weitgehend in Walzwerken und Richtaggregaten.
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Sie kann auch in kontinuierlichen Straßen zur fortlaufenden Bearbeitung
langer Erzeugnisse als Antrieb von Spann- und Wickelvorflohtungen verwendet werden.
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Bekannte Kontruktionen von Antriebsvorrichtungen von Walzwerken werden
von der steigenden Walzgeschwindigkeit und von steigenden Drehmomenten für die Walzen
sowie von der genaueren Regelbarkeit des Drehzahlenverhältnisses und der Umkehr
der Drehrichtung bestimmt.
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Bei Kaltwalzwerken, auf denen die Bearbeitung des Walzgutes durch
Ziehwalzen erfolgt, dreht sich die eine Walze schneller als die andere und ist dabei
bestrebt, durch das Walzgut die zweite Walze mit einer höheren Geschwindigkeit als
durch den Antrieb der zweiten Walze vorgegeben zu drehen, d.h., daß die erste Walze
in einem aktiven, und die zweite in einem reaktiven Betrieb arbeitet. Darüber hinaus
ist die Größe der Drehmomente bei den beiden Walzen unterschiedlich. Währond der
Bearbeitung des Walzgutes müssen die Drehzahlen, ihr gegenseitiges Verhältnis und
die Drehrichtung der Walzen entsprechend geregelt werden.
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Die bekannten Einzelantriebe zweier Walzen ermöglichen eine Drehung
dieser Walzen in beliebiger Richtung mit vorgegebenen
Walzengeschwindigkeiten
und ihrem Verhältnis zueinander, doch ist die Leistung der diese Walzen antreibenden
Motoren übermäßig hoch.
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Da einer der Antriebsmotoren der beiden Walzen als Generator arbeitet
und seine Energie in das elektrische Netz abgibt, wird die zum Drehen beider Walzen
verbrauchte Nutzleistung der Differenz zwischen der aktiven und reaktiven Leistung
gleich sein. Die Gesamtleistung beider Motoren wird übermäßig hoch sein, da sie
höchstens der Summe der aktiven und reaktiven Leistung gleich sein muß.
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Die Walzen wechseln bei einer änderung ihrer Drehrichtung ihre Wirkung
und folglich werden auch die Drehmomente der Wellen der Antriebsmotoren gewechselt.
Auf Umkehrwalzwerken werden Motoren gleicher Leistung angeordnet und, da der eine
Motor mit Unterbelastung arbeitet, erweist sich die Gesamtleistung der Motoren als
überhöht.
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Dieses steigert die Kosten einer derartigen Antriebsvorrichtung, verringert
die Regelgenauigkeit der Drehzahl der Wellen, vergrößert ihre Abmessungen und erhöht
die Verluste der elektrischen Energie.
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Bekannt ist eine Antriebsvorrichtung für zwei Arbeitswalzen eines
Umkehrwalzwerkes mit unterschiedlichen Drehzahlen (SU-PS 484026), in der die Gesamtleistung
der eingesetzten Motoren herabgesetzt ist. Sie enthält zwei Hauptmotoren, die durch
ihre läufer mit verschiedenen Arbeitswalzen kinematisch verbunden sind. Außerdem
enthält diese Antriebsvorrichtung einen Zusatzmotor, der durch einen Getriebekasten
mit den beiden Arbeitswalzen verbunden ist. Während der Arbeit wird dieser Motor
abwechselnd an die mehrbelastete Walze angeschlossen.
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Diese Antriebsvorrichtung ermöglicht eine Verringerung der Gesamtleistung
der Motoren nur in dem Fall, wenn die Drehmomente der Arbeitswalzen gleich sind.
Im Falle, wenn eine der Walzen in dem reaktiven betrieb arbeitet, arbeitet der mit
ihr verbundene Motor entsprechend als Generator, wodurch die Gesamtleistung der
Motoren erhöht wird.
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Bekannt ist ferner eine andere Antriebsvorrichtung eines Umkehrwalzwerks
für zwei Arbeitswalzen mit unterschiedlichen Drehzahlen (SU-PS 569 342), enthaltend
zwei Motoren, die mit den beiden Arbeitswalzen kinematisch gekoppelt und durch ein
Zahnradgetriebe mit verschiebbaren Zahnrädern miteinander verbunden sind, das so
ausgeführt ist, daß sich die Walzen beim Reversieren miteinander kuppeln.
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Diese Antriebsvorrichtung ermöglicht eine Verringerung der Gesamtleistung
der Motoren bei verschiedenen Drehmomenten der Arbeitswalzen. Falls jedoch das Zahnradgetriebe
abgeschaltet ist, d.h., wenn Jede Arbeitswalze Jeweils einen Einzelantrieb hat,
ist die Möglichkeit einer Energierückgewinnung der Motoren ausgeschlossen. Bei der
Arbeit nur einer Walze im reaktiven Betrieb ist die Gesamtleistung der eingesetzten
Motoren derartig, daß sie die Leistung des entsprechenden technologischen Bedarfs
übersteigt.
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Im Falle, wenn die Zahnräder des Zahnradgetriebes miteinander im Eingriff
stehen, arbeitet die Antriebsvorrichtung nach dem Reversieren als Gruppenantrieb;
die Arbeitswalzen des Walzwerks sind miteinander starr verbunden, so daß eine Regelung
der Drehgeschwindigkeiten dieser Wellen nicht möglich ist.
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Bekannt ist ferner eine Antriebsvorrichtung, die eine Regehung der
Drehzahlen zweier Arbeitswalzen ermöglicht (8. SU-PS 275 972), enthaltend ein Differentialgetriebe,
an dessen beiden Eingangswellen der entsprechende Motor angeschlossen ist, während
dessen Ausgangswellen mit den Arbeitswalzen verbunden sind.
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Die Antriebsvorrichtung mit einem Differentialgetriebe zeichnet sich
vorteilhaft beim Einzelantrieb sowie von den oben angeftllirten Antriebsvorrichtungen
dadurch aus, daß im Falle, wenn eine der Arbeitswalzen in dem reaktiven Betrieb
arbeitet, die Wiedergewinnung der Energie in der Antriebsvorrichtung selbst erfolgt.
Darum arbeiten die beiden Antriebsmotoren in dem aktiven Betrieb und die installierte
Leistung dieser Antriebsmotoren ist die minimal erforderliche.
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Doch weist eine Antriebsvorrichtung mit einem Differentialgetriebe
infolge des Letzteren eine bedeutende Größe auf.
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Bekannt ist auch eine Antriebsvorrichtung (s. SU-PS 651 864) für zwei
Arbeitswalzen mit unterschiedlichen Drehzahlen, zwischen welchen sich ein Werkstück
mit vorgegebener linearer Geschwindigkeit bewegt, enthaltend kinematisch miteinander
verbunden - erstens: einen Hilfsmotor, der die Größe der Drehgeschwindigkeiten der
Arbeitswalzen vorgibt, zweitens: einen Hauptmotor, mit einem rotierenden Stator
und einem rotierenden Rotor, wobei der Letztere mit einer der Arbeitswellen kinematisch
verbunden ist. Der Rotor des Hilfsmotors kann entweder mit dem Stator, oder mit
dem Rotor des Hauptmotors kinematisch verbunden sein.
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Die zweite Arbeitswalze ist ähnlich mit zwei anderen -einem Haupt-
und einem Hilfsmotor - verbunden. Eine derartige Antriebsvorrichtung bietet die
Möglichkeit, hohe Drehzahlen der Arbeitswalzen ohne Verwendung von Getrieben zu
erhalten.
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Dabei werden die Arbeitswalzen unabhangig voneinander angetrieben,
wobei ein beliebiges Verhältnis ihrer Drehzahlen und eine beliebige Drehrichtung
gewährleistet werden.
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Diese Antriebsvorrichtung ist jedoch mit gleichen Mängeln behaftet,
die einem Einzelantrieb eigen sind, nämlich: bei der Arbeit nur einer Walze im reaktiven
Betrieb arbeiten der Hilfs- und der Hauptmotor, die diese Walze antreiben, als Generatoren.
Darum wirddie Gesamtleistung der Motoren, die zum Ausführen eines entsprechenden
technologischen Arbeitsganges minimal erforderliche Leistung übersteigen.
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Zum Herabsetzen der Motorenleistung werden die Arbeitswalzen oftmals
durch ein Zahnradgetriebe miteinander verbunden, wobei ein Hilfsmotor und ein Hauptmotor
verwendet werden.
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Eine Regelung des Drehzahlverhältnlsses der Arbeitswalzen ist dann
nicht möglich.
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Der Erfindung ist die Aufgabe, zugrunae gelegt, eine Antriebsvorrichtung
für zwei Arbeitswalzen mit unterschiedlichen Drehzahlen zu schaffen, in der die
optimale Energieausnutzung
der Motoren entsprechend der Betriebsbelastung
der Arbeitswalzen durch Wiedergewinnung der Energie innerhalb der Antriebsvorrichtung
gewährleistet ist und die es gestattet, die Gesamtleistung der Motoren zu verringern,
unter Beibehaltung der Möglichkeit einer Drehzahl-Regelung der Arbeitswalzen im
gleichen Bereich.
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Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß in einer Antriebsvorrichtung
für zwei Arbeitswalzen mit unterschiedlichen Drehzahlen, zwischen welchen sich ein
Werkstück mit vorgegebener linearer Geschwindigkeit bewegt, enthaltend, kinematisch
miteinander verbunden, einen Hilfsmotor, der die Größe der Drehzahlen der Arbeitswalzen
vorgibt, sowie einen Hauptmotor, der mit einem rotierenden Stator und einem rotierenden
Rotor ausgeführt ist und mit einer der Arbeitswalzen kinematisch verbunden ist,
erfindungsgemäß der Hauptmotor durch seinen Stator mit der zweiten Arbeitswalze
zur Vorgabe der Differenz der Drehzahlen der Arbeitswalzen kinematisch verbunden
ist, während der Hilfsmotor durch einen Rotor mit einer der Arbeitswalzen zur Vorgabe
deren Drehzahl kinematisch verbunden ist.
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Es ist zweckmäßig, in der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung den
Stator des Hauptmotors mit der Arbeitswalze mittels eines Zahnradgetriebes zu verbinden.
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Um die Außenmaße des Hauptmotors zu verringern, ist es vorteilhaft,
in der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung den Rotor des Hilfsmotors mit derJenigen
Arbeitswalze kinematisch zu verbinden, mit welcher der Rotor des Hauptmotors kinematisch
verbunden ist.
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Bs ist auch zweckmaßig, daß die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung
einen zweiten Hilfsmotor enthält, der durch seinen Roter mit der zweiten Arbeitswalze
kinematisch verbunden ist.
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Die Antriebsvorrichtung gewährleistet eine Verbindung zwischen zwei
Arbeitswalzen durch das Zusammenwirken der elektromagnetischen Felder des Rotors
und des Stators des Hauptmotors, wodurch die Möglichkeit entsteht, die Drehzahl
und die
Drehrichtung der einen Arbeitswalze relativ zu der anderen
Arbeitswalze durch entsprechende Regelung der Drehzahl des Rotors relativ zu der
Drehzahl des Stators des Hauptmotors mit Hilfe der für elektrische Maschinen bekannten
Verfahren in einem weiten Bereich zu ändern. Durch den Hilfsmotor wird die Drehzahl
und die Drehrichtung einer der Arbeitswalzen vorgegeben.
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Wirkt nur eine der Arbeitswalzen in dem reaktiven Betrieb, wird die
Energie in das elektrische Netz nicht abgegeben -wie das bei einem Einzelantrieb
der Fall ist - , sondern die Energie wird durch die elektromagnetischen Felder des
Rotors und des Stators des Hauptmotors auf die zweite Arbeitswalze, die als Motor
arbeitet, übertragen. Ähnlich erfolgt die Wiedergewinnung der Energie in dem mechanischen
Getriebe bei einem Gruppenantrieb der Arbeitswalzen, doch läßt sich bei dem mechanischen
Getriebe das Verhältnis der Drehzahlen und die Drehrichtung der Arbeitswalzen nicht
regeln.
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Folglich wird bei einer minimalen Zahl von kinematischen Getriebeelementen
ein dem Einzelantrieb eigener Regelbereich bei einer minimal erforderlichen Gesamtleistung
der Antriebsmotoren erreicht, was für einen Gruppen- bzw. D ferentialantrieb kennzeichnend
ist.
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Der genannte Umstand ermöglicht auch eine zwei- bis dreifache Verkleinerung
der Abmessungen der Vorrichtung, eine Vereinfachung ihrer Konstruktion, eine Erhöhung
ihrer Betriebssicherheit, der Genauigkeit und Regelbarkeit bei den Drehzahlen sowie
eine Verbesserung des Wirkungsgrads der gesamten Antriebsvorrichtung. Das bedeutet
eine Herabsetzung der Gestehungskosten um 40 bis 60 96 und eine Verringerung der
elektrischen Energieverluste um 3 bis 5 ,.
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Weitere Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden eingehenden
Beschreibung konkreter Ausführungsvarianten der Antriebsvorrichtung sowie durch
die Zeichnungen.
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Es zeigen:
Fig. 1 den Getriebeplan einer erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung; Fig. 2 den Getriebeplan der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
in einer Ausfuhrungsvariante, in der der Rotor des Hauptmotors und der Rotor des
Hilfsmotors mit einer Arbeitswalze verbunden sind; Fig. 3 den Getriebeplan der erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung in einer Ausführungsvariante mit zwei Hilfsmotoren; Fig. 4 den
Getriebeplan einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung, die in der Spannvorrichtung
eines Blechrichtaggregats verwendet wird.
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Die Antriebsvorrichtung für zwei Arbeitswalzen 1, 2 (Fig. 1) mit unterschiedlichen
Drehzahlen, zwischen welchen sich ein Werkstück 3 mit vorgegebener linearer Geschwindigkeit
bewegt, beispielsweise zum Antreiben der Arbeitswalzen eines Walzwerks, dient dazu,
um die Walzen 1, 2 mit Drehzahlen entsprechend n1 und n2 (in der Zeichnung mit Pfeilen
angegeben) in Übereinstimmung mit den Forderungen des technologischen Bearbeitungsprozesses
für das Werkstück 3 in Drehung zu versetzen.
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Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung enthält, kinematisch miteinander
verbunden, einen Hilfsmotor 4 und einen Hauptmotor 5.
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Der Hilfsmotor 4 dient zur Vorgabe der erforderlichen Größe der Drehzahlen
der Arbeitswalzen 1, 2. Er stellt einen üblichen Elektromotor von der erforderlichen
Leistung mit einem feststehenden Stator 6 und einem rotierenden Rotor 7 dar, der
in Lagern 8 angeordnet ist, welche in das Gehäuse des Stators 6 eingebaut sind.
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Der Hauptmotor 5 gibt die Differenz der Drehzahlen der Arbeitswalzen
1 und 2 vor. Das ist ein Elektromotor mit einem rotierenden Stator 9 und einem rotierenden
Rotor 10. Der
Stator 9 ist in ortsfesten Lagerungen 11 montiert,
während der Rotor 10 in Lagern 12 angeordnet ist, die in das Gehäuse des Stators
9 eingebaut sind.
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Die kinematische Verbindung zwischen dem Hilfsmotor 4 und dem Hauptmotor
5 erfolgt mittels eines Zahnradgetriebes 13.
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Die Rotorwelle des Hilfsmotors 4 ist durch eine Kupplung 14 mit einer
Zwischenwelle 15 verbunden. Die Welle 15 ist in Lagerungen 16 angeordnet. Mit Hilfe
einer Spindel 17 ist sie mit der Arbeitswalze 2 verbunden. Auf die Zwischenwelle
15 ist das Rad 18 des Zahnradgetriebes 13 aufgesetzt. Das Zahnrad 18 steht im Eingriff
mit dem zweiten Zahnrad 19 des Zahnradgetriebes 13, das auf die Welle 20 des Stators
9 des Hauptmotors 5 aufgesetzt ist. Die Welle 21 des Rotors 10 des Hauptmotors 5
ist mit Hilfe einer Spindel 22 mit der Arbeitswalze 1 verbunden.
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Die Stromzuleitung an die Motoren 4 und 5 erfolgt von Stromquellen
23 und 24, die an die entsprechenden Motoren 4 und 5 angeschlossen sind.
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In der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ist zur Vorgabe der Differenz
der Drehzahlen der Walzen 1 und 2 der Rotor 10 des Hauptmotors 5 mit der Walze 1
kinematisch verbunden, während der Stator 9 dieses Motors 5 mit der Walze 2 kinematisch
verbunden ist. Die kinematische Verbindung des Stators 9 des Hauptmotors 5 kann
man als ein Zahnradgetriebe 13 oder in Form eines beliebigen anderen mechanischen
Getriebes, d.h.
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als Reibungs- bzw. Kettengetriebe ausführen. Die Reibungs-und Kettengetriebe
eignen sich Jedoch für einenrelativ geringen Bereich der zu übertragenden Belastungen
und Leistungen, sie haben verhältnismäßig große Außenmaße und weisen dabei eine
geringe Ubertragungsgenauigkeit auf, so daß es vorteilharter ist, in derartigen
Antriebsvorrichtungen ein Zahnradgetriebe zu verwenden.
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Das Zahnradgetriebe 13 kann man sowohl einstufig, wie auf Fig. 1 dargestellt
ist, als auch mehrstufig, ausführen. Falls es nach den Betriebsbedingungen der Antriebsvorrichtung
erforderlich ist, die Ubersetzungszahl zu ändern, beispielsweise
zum
Umverteilen der Drehmomente der Wellen des Hilfsmotors 4 und des Hauptmotors 5,
so ist es vorteilhaft, einen Getriebekasten (in der Zeichnung nicht dargestellt)
anzuwenden.
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In den Fällen, wenn das Drehmoment einer Arbeitswalze 25 (Fig. 2)
bedeutend größer ist als das Drehmoment der anderen Arbeitswalze 26, so ist es zweckmäßig,
die Antriebsvorrichtung in einer anderen konstruktiven Ausführungsvariante gemäß
der Erfindung zu verwenden, die die Möglichkeit bietet, die Leistung und die Außenmaße
des Hauptmotors 5 zu verringern.
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Große Außenmaße des Hauptmotors sind nicht erwünscht, da Rotor und
Stator rotieren. Bei großen Abmessungen und einer großen Masse des Motors erzeugen
seine rotierenden Teile große dynamische Belastungen der Lager infolge des hohen
Schwungmomentes, so daß die Antriebsvorrichtung träge wird, was die Regelung der
Drehzahl erschwert und die Regelgenauigkeit verringert.
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Diese Antriebsvorrichtung enthält ebenso wie die nach Fig.1 beschriebene
Ausführungsvariante einen Hauptmotor 5 und einen Hilfsmotor 4, die miteinander kinematisch
verbunden sind.
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Der Hilfsmotor 4 ist ebenso ausgeführt, wie der Hilfsmotor der nach
Fig. 1 beschriebenen Antriebsvorrichtung.
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An die Arbeitswalze 25 ist von einem Ende durch eine Spindel 27 die
Welle des Rotors 7 des Hilfsmotors 4 angeschlossen.
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Vom anderen Ende ist an die gleiche Arbeitswalze 25 durch eine Spindel
28 die Welle 29 des Rotors 30 des Hauptmotors 5 angeschlossen.
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Der Hauptmotor 5 ist mit dem rotierenden Rotor 30 und einem rotierenden
Stator 31 ausgeführt.
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Im Gehäuse des Stators 31 des Hauptmotors 5 sind hohle zylindrische
Vorsprünge 32 vorhanden, in welchen die Welle 29 des Rotors 30 in Lagern montiert
ist. Die Vorsprünge 32 selbst sind in Lagerungen 33 angeordnet.
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Der Stator 31 des Hauptmotors 5 ist durch die miteinander im Eingriff
stehenden Räder 34, 35 des Zahnradgetriebes 13, eine in Lagern 37 montierte Welle
36 und eine Spindel 38 mit der Arbeitswalze 26 verbunden.
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In der Ausführungsvariante kann man den Rotor 7 des Hilfsmotors 4
(in der Zeichnung mit einer Strichlinie angegeben) auch mit der Welle 29 des Rotors
30 des Hauptmotors 5 verbinden.
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In dieser Ausführungsvariante der Antriebsvorrichtung ist der Hauptmotor
5 mit den beiden Arbeitswalzen 25 und 26 zur Vorgabe der Differenz ihrer Drehgeschwindigkeiten
kinematisch verbunden.
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Die Stromzuleitung an die Motoren 4 und 5 erfolgt von Stromquellen
39 und 40, die an die entsprechenden Motoren 4 und 5 angeschlossen sind.
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Falls die Notwendigkeit besteht, die Außenmaße der erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung, beispielsweise bei einem verhältnismäßig kleinen Durchmesser
der Arbeitswellen 41 und 42, zu verringern, ist es vorteilhaft, die in Fig. 3 dargestellte
Variante der konstruktiven Ausführung der Antriebsvorrichtung zu verwenden. Diese
Antriebsvorrichtung enthält einen Hauptmotor 5 und einen Hilfsmotor 4, die miteinander
kinematisch verbunden sind. Die Enden der Welle 43 des Rotors 44 des Hauptmotors
5 sind verlängert ausgeführt und in orts festen Lagern 45-angeordnet. Der Stator
46 des Hauptmotors 5 ist in Lagern 47 angeordnet, die auf der Welle 43 des Rotors
44 montiert sind. Die Welle 43 des Rotors 44 des Hauptmotors 5 ist durch eine Spindel
48 mit der Arbeitswalze 41 verbunden, während der Stator 46 dieses Motors 5 durch
das Zahnradgetriebe 13, eine Zwischenwelle 49 und eine Spindel 50 mit der zweiten
Arbeitswalze 42 verbunden ist.
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Die Welle des Rotors 7 des Hilfsmotors 4 ist durch eine Kupplung 51,
die Zwischenwelle 49 und die Spindel 50 mit der Arbeitswalze 42 verbunden.
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Um das Drehmoment der Welle des Rotors 7 des Hilfsmotors 4
herabzusetzen,
ist in der Antriebsvorrichtung ein zusätzlicher Hilfsmotor 52 vorgesehen, der ähnlich
dem Hilfsmotor 4 ausgeführt ist. Der Rotor des Motors 52 ist durch Kupplungen 53,
eine Zwischenwelle 54 mit der Welle 43 des Rotors 44 des Hauptmotors 5 verbunden.
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Zum Entlasten der Welle 43 des Rotors 44 des Hauptmotors 5 ist sein
Stator 46 durch Federn 55 ausgewuchtet.
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Die Stromzuleitung an die Motoren 4, 5, 52 erfolgt von Stromquellen
56, 57, 58, die an die entsprechenden Motoren 4, 5, 52 angeschlossen sind.
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In der Antriebsvorrichtung für unterschiedliche Drehzahlen zweier
Arbeitswalzen eines Blechrichtaggregats zum Richten beispielsweise eines Stahlbandes
59 (Fig. 4) sind die Arbeitswalzen 60 und 61 in einem Abstand voneinander angeordnet.
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Der Hauptmotor 5 und der Hilfsmotor 4 sind so ausgeführt, wie das
in der Ausfübrungsvariante der Antriebsvorrichtung gemäß Fig. 1 beschrieben ist.
Die Welle 21 des Rotors 10 des Hauptmotors 5 ist durch eine Spindel 62 mit der Walze
60 verbunden, die sich mit einer Geschwindigkeit n3 dreht und dabei das Band 59
aufwickelt. Die Welle des Rotors 7 des Hilfsmotors 4 ist mit der Arbeitswalze 61
kinematisch verbunden, welche sich mit einer Geschwindigkeit n4 dreht und dabei
das Stahlband 59 abwickelt.
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Die Welle des Rotors 7 des Hilfsmotors 4 ist durch eine Kupplung 63
mit einer Zwischenwelle 64 verbunden, auf die das Kegelrad 65 eines Zahnradgetriebes
66 aufgesetzt ist, das mit einem Kegelrad 67 im Eingriff-steht, das auf der Welle
20 des Stators 9 des Hauptmotors 5 angeordnet ist.
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Die Zwischenwelle 64 ist durch eine Kupplung 68, eine Transmission
69 und eine Spindel 70 mit der Arbeitswalze 61 verl -nden.
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Der Hauptmotor 5 und der Hilfsmotor 4 sind entsprechend an Stromquellen
71 und 72 angeschlossen.
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Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung arbeitet folgenderweise:
Der
Hilfsmotor 4 (Fig. 1) gibt die erforderliche Drehgeschwindigkeit n2 und die Drehrichtung
der Arbeitswalze 2 und durch das Zahnradgetriebe 13 dem Stator 9 des Hauptmotors
5 vor. An den Wicklungen des Rotors 10 und des Stators 9 des Hauptmotors 5 wird
eine Spannung durch die Stromquelle 24 erzeugt. Dabei wird der Rotor 10 relativ
zu dem Stator 9 mit einer Drehzahl n gedreht.
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Die absolute Drehzahl n1 des Rotors 10 und der Arbeitswalze 1 ist
gleich der algebraischen Summe der Drehzahlen n5 des Stators 9 und der Drehzahl
n, des Rotors 10 relativ zu dem Stator 9 und zwar:
worin "i" i- das Ubersetzungsverhältnis des Æahnradgetriebes 13 bezeichnet.
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Demnach wird die Größe der Drehzahl n2 und die Drehrichtung der Arbeitswalze
2 durch den Hilfsmotor 4 vorgegeben und geregelt, und dieselben Werte der Arbeitswalze
1 durch den Hauptmotor 5, wie in den üblichen Motoren, durch Steuerung der relativen
Drehzahl nO. Das Verhältnis und n2 der Arbeitswalzen 1 und 2 kann
der Drehzahlen man durch entsprechende Änderung von n2 bzw. n, regeln, was sich
aus dem folgenden Verhältnis ergibt:
Bei der Arbeit der Walze 2 in dem reaktiven Betrieb, was in der Praxis vorkommen'kann,
wenn man die Drehzahl n1 der Arbeitswalze 1 höher als die Drehzahl n2 der Arbeitswalze
2 aufrechterhalten muß, wird die Walze 1 durch das Werkstück'3 bestrebt sein, die
Walze 2 mit einer größeren als n2 Drehzahl zu drehen. Dagegen wirkt die kinematische
Verbindung der Arbeitswalze 2 mit den Motoren 4 und 5, so daß die Walze 2 nicht
beschleunigt wird und arbeitet in dem reaktiven Betrieb.
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Ihre Energie wird durch die Spindel 17, die Zwischenwelle 15 und das
Zahnradgetriebe 13 auf den Stator 9 übertragen, der seinerseits die Energie durch
das Magnetfeld auf den Rotor 10 und die Walze 1 überträgt, welche in dem aktiven
Betrieb arbeitet.
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Der genannte Umstand gewährleistet die Arbeit der Motoren 4 und 5
in dem aktiven (Motorenbetrieb) Betrieb.
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Infolgedessen wird die installierte Gesamtleistung N der Motoren 4
und 5 den minimal erforderlichen Wert, der der algebraischen (unter BerUcksichtigung
der Vorzeichen) Summe der Leistungen beider Arbeitswalzen 1 und 2 gleich ist, nicht
übersteigen, d.h.
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N =N4 + N5 N1 + (-N2) N5 N1 (-N2) N1-N2, worin N4 - die Leistung
des Motors 4, N5 - die Leistung des Motors 5,-N1 - die Leistung (aktiv) der Walze
1, N2 - die Leistung (reaktiv) der Walze 2 bezeichnen.
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Bei einem Einzelantrieb der Arbeitswalzen 1 und 2 in dem betrachteten
Betrieb wird: N = N4 + N5 = N] + £-N2) 1 N1+N2 Offenbar ist N1 + N2> N1
N2 Ähnlich erfolgt eine Wiedergewinnung der Energie im Hauptmotor 5 und auch in
dem Falle, wenn die Walze 1 in dem reaktiven Betrieb arbeitet.
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Im Gegensatz zur Antriebsvorrichtung nach Fig. 1 gibt der Hil--smotor
4 in der Antriebsvorrichtung, dargestellt in Fig.2, die Drehzahl n1 der Walze 25
vor, wobei die Drehzahl n4 der Walze 26 gleich: n4 =(n3 ng) i sein wird, worin noi
- Drehzahl des Rotors 30 relativ zu dem Stator 31 ist.
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Das Verhältnis der Drehzahlen
wird
gleich sein.
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Demnach kann auch in der Antriebsvorrichtung nach Fig. 2, ebenso wie
in der Vorrichtung nach Fig 1 das Verhältnis der Drehzahlen der Arbeitswalzen 25,
26 durch entsprechende Änderen sowohl von n4 als auch von n geregelt werden, nur
daß sich dabei die Änderungsgesetze der Drehzahlen voneinander unterscheiden.
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Im übrigen wirken beide Einrichtungen ähnlich, Im Gegensatz zur Antriebsvorrichtung,
dargestellt in Fig. 1, ist in der Antriebsvorrichtung, dargestellt in Fig. 3, ein
zusätzlicher Motor 52 angeordnet, der die Möglichkeit bietet, das durch den Rotor
des Hauptmotors übertragene Drehmoment zu verringern. Im übrigen ist die Arbeitsweise
beider Einrichtungen ähnlich.
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Die in Fig. 4 dargestellte Antriebsvorrichtung arbeitet ähnlich der
Antriebsvorrichtung, welche in Fig. 1 dargestellt ist.
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