DE3046264A1 - Verfahren zum ummanteln eines metallrohres - Google Patents
Verfahren zum ummanteln eines metallrohresInfo
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Description
ΡΛΤ 80 596 02.12.1980
BASF Farben + Fasern Aktiengesellschaft, Hamburg
Verfahren zum Ummanteln eines Metallrohres
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ummanteln von Metallrohren mit thermoplastischen Kunststoffen,
im-.besonderc Polyäthylen, wobei vor dem Aufbringen
der Polyäthylen-Schicht auf das erwärmte Rohr als erste Schicht eine flüssige, teilweise vernetzende
Kunstharzschicht aufgebracht wird, die zum metallischen Untergrund haftvermittelnd und korrosionsschützend '
wirkt, unter dem Aufbau aushärtet und teilweise in eine darüber aufgebrachte zweite Schicht aus z.B.
einem Acryl-A'thylen-Copolymerisat eindiffundiert, die
als Haftvermittler-Schicht zur abschließenden PoIyäthylen-Ummantelung
dient.
In der Praxis werden heute üblicherweise Metallrohre für die Verlegung in oder auf dem Erdreich durch Dickschicht-Ummantelung
mit thermoplastischen Kunststoffen vor Korrosion geschützt. Meist werden in einem Arbeitsgang
in kontinuierlichem Durchlauf zwei Schichten Polyäthylen aufgebracht oder zuerst eine Schicht eines
Acryl-Äthylen-Copolymerisates und anschließend eine
Polyäthylen-Ummantelung. Die Applikation
dieser Materialien erfolgt in der Praxis auf verschiedene Weise, z.B. durch das Pulver-Aufstreuverfahren,
durch Schlauchextrusion oder Folienwickelverfahren auf vorgewärmte Rohre, je nach Arbeitsweise
bei 150 bis 3000C, die nach der Applikation
mit Wasser abgekühlt werden.
Mit diesen in der Praxis gebräuchlichen Verfahren läßt sich" jedoch kein befriedigender Korrosionsschutz
und keine ausreichende Dauerhaftung bei Korrosionsbeanspruchung und bei einer -Beschädigung der ummantelung
während des Transportes und der Verlegung erreichen.
Aufgabe der Erfindung war es, unter Vermeidung der obigen Nachteile ein verbessertes Verfahren mit
höherem Korrosionsschutz und verbesserter Dauerhaftung bei Kprrosionsbeanspruchung zu schaffen, um eine hohe
Unempfindlichkeit bei Transport und Verlegung der ummantelten Rohre sowie eine wesentliche Erhöhung ihrer
Standzeit und Verwendungssicherheit zu erreichen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Ummanteln von Metallrohren mit thermoplastischen Kunststoffen,
insbesondere Polyäthylen, wobei vor dem Aufbringen der Polyäthylen-Schicht auf das erwärmte Rohr
als erste Schicht eine flüssige, teilweise vernetzende,
zum metallischen Untergrund haftvermittelnd und korrosionsschützend
wirkende Kunstharzschicht aufgebracht . wird, unter dem Aufbau aushärtet und teilweise in eine
darüber aufgebrachte zweite Schicht- aus einem Acryl-.' Äthylen-Copolymerisat eindiffundiert, die als Haftvermittler-Schicht
zur abschließenden Polyäthylen-Ummantelung dient, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als
erste Schicht ein überzugsmittel, aus der Gruppe der
härtbaren'hydroxylgruppenhaltigen Polyätherharze oder
der härtbaren hydroxylgruppenhaltigen Äcrylatharze oder aus einer härtbaren Epoxidharz-Teer-Mischung aufgebracht wird.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das die erste Schicht bildende flüssige Überzugsmittel mit den in der Lackindustrie üblichen
Applikationsgefäten im Spritz-, Walz-, Gieß- oder Streichauftrag aufgebracht werden kann und daß der gesamte
Arbeitsgang der Applikation dieser Schicht in das normale Ummantelungsverfahren durch Aufbringen des Überzugsmittels
auf vorgewärmte Rohre integriert werden kann.
Die für die erste Schicht verwendeten flüssigen überzugsmittel
enthalten ein härtbares Kunstharz und den dazugehörigen Härter. In der Regel wird der Härter kurz vor der
Verarbeitung zugesetzt,und die Vorarbeitung erfolgt innerhalb
der durch den Härterzusatz eingeleiteten Topfzeit.
ORIGINAL INSPECTED
Für die hydroxylgruppenhaltigen Polyätherharze werden als geeignete Härter aromatische Isocyanathärter vorgeschlagen,
für die hydroxylgruppenhaltigen Acrylatharze aliphatische Isocyanathärter und für die Epoxidharz-Teer-Mischung
Polyaminoamide.
Besonders gute Resultate werden erhalten und darum bevorzugt geeignet sind solche überzugsmittel, die
45 bis 50 Gew.-% hydroxylgruppenhaltige I-olyäther,
einschließlich aromatische Isocyanathärter, (Komponente 1),
30 bis 35 Gew.-% Pigmente und/oder Füllstoffe und 15 bis 25 Gew.-% organische Lösungsmittel
enthalten, wobei die Summe der Komponenten stets 100 %
betragen soll.
Ist noch ein zusätzlicher Gehalt an Teer vorgesehen,
so beträgt in der Komponente 1 der Polyäther-und Härteranteil 40 bis 50 Gew.-% und der Teeranteil 50 bis 60
Gew.-%.
Ein anderes vorteilhaftes überzugsmittel besteht aus
45 bis 55 Gew.-% hydroxylgruppenhaltigern Acrylatharz
mit zugehörigem aliphatischen Isocyanathärter in einem organischen Lösungsmittel. Auf 100 Gew.-% dieser Lösung
können 30 bis 35 Gew.-% Pigmente und/oder Füllstoffe
zugegeben werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform enthält
55 bis 65 Gew.-% einer Mischung aus Epoxidharz/ züge- '
hörigem Härter und Teer,
25 bis 35 Gew.-% Pigmente und/oder Füllstoffe und weniger als.. 15 Gew.-% organische Lösungsmittel,
wobei die Summe sämtlicher Komponenten 100 % beträgt.
Das Verhältnis zwischen Epoxidharz, Härter und Teer
ist am vorteilhaftesten, wenn zwischen 50 bis 60. G(iW.-%
Epoxidharz plus Härter und 50 bis 40 Gew.-% Teer variiert wird.
Die Schichtenfolge der Metallrohr-Ummantelung wird durch die Zeichnung dargestellt. Hierbei stellt
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Rohrsegment mit.
dem bisher in der Praxis angewandten Aufbau dar und
Figur 2 einen Querschnitt durch das entsprechende Rohr.
Figur 3 stellt einen Längsschnitt eines Rohrscgmentc«
mit einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Aufbau dar und
Figur 4.einen entsprechenden Querschnitt durch ein
derartig ummanteltes Rohr.
In den Figuren 1 und 2 ist mit 1 das Stahlrohr bezeichnet. Mit 2 ist die Acryl-Äthylen-Cöpolymerisat-Schicht,
die hier eine Schichtdicke von 0,3 bis 0,5 mm aufweist,und mit 3 die danach folgende Polyäthylen-Ummantelung
mit einer Dicke von 3 bis 4 mm bezeichnet.
Auch in den Figuren 3 und 4 ist mit 1 das Stahlrohr gekennzeichnet. Die erste Schicht aus dem gehärtetem
überzugsmittel ist mit 4 bezeichnet und hat hier eine Schichtdicke von 0,05 bis 0,1 mm. Darauf angeordnet
ist dann wiederum die Acryl-A'thylen-Copolymerisat-Schicht
2 mit 0,3 bis 0,5 mm und dio Polyäthylen-Ummantelung
3 mit einer Schichtdicke von 3 bis 4 mm.
Zur Herstellung des gesamten Aufbaus wird in einem Ausführungsbeispiel
so verfahren, daß ein .Stahlrohr eine Heizeinrichtung durchläuft, in der es bis auf 250°C erwärmt
wird. Danach erfolgt das Aufbringen des flüssigen Überzugsmittels. Auf die aushärter:/s Schicht wird dann
ein extrudiertes Folienband aus Acryl-Äthylen-Copolymerisat
aufgewickelt und anschließend wird dann ebenfalls extrudiertes Folienband aus Polyäthylen aufgewickelt.
Das Ganze wird mit einer elastischen Anpreßrolle auf
die Rohroberflache gedrückt und das so ummantelte
Rohr anschließend, abgekühlt.
Der in den Figuren 3 und 4 abgebildete Aufbau wurde in
einer verschärften Kurzzeitprüfung in Anlehnung an" den
ASTR-Test G8-72T (kathodischer Disbondin<j-Test) bei - 1,9 -Volt
mit dem in Figur 1 und 2 dargestellten Aufbau verglichen. Hierbei wurde festgestellt, daß der in den Figuren 1 und 2 dargestellte
Aufbau nach 2 bis 3 Tagen auf 2-5 bis 30 mm Länge unterwandert
war, während der nach dem erfindungsgomäßcn
Verfahren hergestellte und in den Figuren 3 und 4 dargestellte Aufbau erst nach 30 Tagen eine Unterwanderung
von ca. 10 mm zeigte.
Den. Aufbau der Prüflinge für den vergleichenden Test zeigen die Figuren 5 und 6. In .Figur 6 wird eine in
einer Polyäthylenplatte 5 eingelegte Stahlplatte 6 gezeigt, die eine erste Schicht aus einem gehärteten
Überzugsmittel 7, einer Acryl-A'thylen-Copolymerisat-'
Schicht 8 und einer Polyäthylenplatte 9 aufweist..Die
Beurteilung der Prüfplatte zeigt Figur 5, wobei bei der angelegten Spannung von -1,9 Volt die Unterwanderung
von der Bohrung, die in dem Beispiel einen Durchmesser von 6 mm hat und mit 10 bezeichnet ist, ausgeht
und entlang dem Pfeil 11 in Millimetern gemessen wird.
OFSGJNAL MSPECTFED
-40
Die Prüflinge bestehen aus einer Polyäthylenplatte, die 1,0 mm dick ist, einem 0,5 mm dicken gestrahlten
Stahlblech, einer 0,05 bis 0,1 mm dicken ersten Schicht aus einem gehärteten überzugsmittel, einer 0,3 mm
dicken Acryl-Ä'thylen-Copolymerisat-Folie und einer
1,0 mm dicken Polyäthylenplatte. Dieses Paket wird jeweils in einem Rahmen 6 Minuten bei 1800C mit.einem
Druck von 30 bar verpreßt, abgekühlt und nach 24 Stunden Lagerung geprüft. Das Prüfblech wird durch die
Polyäthylenplatte allseitig umschlossen, so daß durch das Verpressen ein blasenfreier Aufbau erzielt wird.
Das Vergleichsmuster wird genauso hergestellt, jedoch ohne die erste Schicht aus einem gehärteten überzugsmittel.
Die Prüfpakete erhalten jeweils in der Plattenmitte
eine Bohrung mit einem Durchmesser von 6 mm durch den gesamten Aufbau hindurch bis auf die Stahloberfläche, ·
die Stahlblechplatte selbst wird im Eckbereich mittels einer Schraube und einem Kupferdraht an einem Magnesiumstab
angeschlossen. Zur Prüfung wird der Prüfling in eine Salzlösung, die aus je
1 Gew.-% NaCl,
1 Gew.-% Na9CO, und
1 Gew.-% Na2SO4 . ■
besteht, für die Dauer von 3 0 Tagen
JA-
t so gegeben, daB die Bohrung durch den Aufbau in der "
j ■ Salzlösung mit Abstand von 10 cm von einem ebenfalls
j in der Salzlösung befindlichen Magnesiumstab steht.
] . Beide Anschlußstellen und der Kupferdraht sind trocken'
■ · ' . zu halten und am Element stellt sich eine Sp.annung von
-•1,9 Volt ein.
Die vergleichende Prüfung des erfindungsgemäßen Aufbaus
gegenüber dem praxisüblichen Aufbau zeigt deutlich den großen'Gewinn an Korrosionsfestigkeit und
Dauerhaftung bei Beanspruchung. Die bei den Versuchen ' gemessene Unterwanderung in Millimetern vom Bohrungsrand
ausgehend dient als Maß für die fortschreitende'
Korrosion. Das Ergebnis der Prüfung des verschärften
Korrosionstestes, nach ASTM G8-72T ist in Figur.7 grafisch
dargestellt. Als Ordinate sind die Millimeter Unterwanderung aufgetragen und·als Abszisse die Tage
Prüfz.eit.
Die mit 8· bezeichnete Kurve zeigt die erhaltenen Vergleichswerte,
ohne erfindungsgemäß aufgebrachte' erste Schicht, und die mit 9 bezeichnete Kurve zeigt die
Werte, die erhalten wurden mit einer-nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Ummantelung und ■ unter Verwendung einer ersten Schicht aus einem flüssigen
härtbaren Überzug. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Verbesserung wirkt sich in der
Praxis durch hohe Unempfindlichkeit bei Transport und
ORIGINAL INSPEGTED
Verlegung der Rohre im Erdreich aus und führt zu einer wesentlichen Erhöhung der Standzeit sowie
der Verwendungssicherheit.
. ti·,
Leerseite
Claims (6)
- 30Λ6264PatentansprücheVerfahren zum ummanteln von Metallrohren mit thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyäthylen, wobei vor dem Aufbringen der Polyäthylenschicht auf das erwärmte P.ohr eine flüssige, teilweise vernetzende, zum metallischen Untergrund haftvermittelnde und korrosionsschützende Kunstharzschicht aufgebracht wird, unter dem Aufbau aushärtet und teilweise in eine darüber aufgebrachte zweite Schicht aus einem Acryl-Äthylen-Copolymerisat eindiffundiert, die als Haftvermittler-Schicht zur abschließenden Polyäthylen-Ummantelung dient, dadurch gekennzeichnet, daß als erste Schicht ein Überzugsmittel aus der Gruppe der härtbaren hydroxylgruppenhantigen Polyätherharze oder der härtbaren hydroxylgruppenhaltigen Acrylatharze oder aus einer härtbaren Epoxidharz-Teer-Mischung aufgebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überzugsmittel aus der Gruppe der härtbaren hydroxylgruppenhaltigen Polyätherharze einen aromatischen Isocyanathärter enthalten.
- 3, Verfahren· nach Anspruch 2, dadurch. gekennzeichnet, daß das Überzugsmittel zusätzlich Teer enthält.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überzugsmittel aus der Gruppe der härtbaren hydroxylgruppenhaltigen Acrylatharze einen aliphatischen Isocyanathärter enthält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Überzugsmittel zusätzlich Teer enthält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überzugsmittel aus einer Mischung aus einem Epoxidharz und Teer, einen Polyaminoamid-Härter enthält.
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DE19803046264 DE3046264C2 (de) | 1980-12-09 | 1980-12-09 | Verfahren zum Ummanteln eines Metallrohres |
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- 1981-11-28 EP EP81109981A patent/EP0054209A1/de not_active Withdrawn
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