DE3046049A1

DE3046049A1 - Sitz, insbesondere fahrersitz

Info

Publication number: DE3046049A1
Application number: DE19803046049
Authority: DE
Inventors: Hermann 8450 Amberg Meiller
Original assignee: GRAMMER WILLIBALD FA
Current assignee: GRAMMER WILLIBALD FA
Priority date: 1980-12-06
Filing date: 1980-12-06
Publication date: 1982-07-15
Also published as: JPS57164818A; DE3046049C2

Description

Sitz, insbesondere Fahrersitz
Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere für den Fahrer von Nutzfahrzeugen.
Es gibt bereits eine Vielfalt von Sitzen, bei denen sich die Rückenlehnen, die Neigung der Sitzplatte, die Armlehnen, die in der Rückenlehne eingebaute Bandscheibenstütze usw. verstellen lassen, um den Sitz bestmöglich dem Fahrer anzupassen und Ermüdungserscheinungen beim Sitzen, Kreuzschmerzen usw. weitgehend auszuschalten.
Mit der vorliegenden Erfindung soll nun ein Sitz geschaffen werden, der sich noch besser an die sitzende Person und die mit dem jeweiligen Einsatz verbundenen Erfordernisse anpasst und sich zum Teil selbsttätig einer derartigen Anpassung verstellt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Ansprüchen angegeben, deren Lehren zum Teil unabhängig voneinander oder aber auch in Kombination miteinander verwirklicht sein können.
Die Erfindung wird nun im einzelnen anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung, die nur auf erfindungswesentliche Einzelheiten gerichtet ist, sowie in der Beschreibung ist die Erfindung offenbart. Es stellen dar: Figuren la u. Ib eine erste Ausführungsform, Figur 2 eine zweite Ausführungsform, Figuren 3a u. 3c schematisch die Zusammenhänge bei einer vierten Ausführungsform und Figuren Sa - 5c eine fünfte Ausführungsform der Erfindung.
In der ersten Ausführungsform (Fig. la u. lb) ist ein Sitz mit einer Sitzplatte 10 und einer kurzen Rückenlehne 12 dargestellt, wie er vorzugsweise in Traktoren verwendet wird. Bei Traktoren muss die Rückenlehne des Fahrersitzes kurz sein, um die Bewegungsfreiheit des Fahrers nach hinten nicht einzuschränken, wenn er beispielsweise verschiedene Bedienungsorgane hinter dem Sitz betätigen will. Daher werden bei Traktoren auch in erster Linie Sitzschalen verwendet, die nur eine Abstützung bis in Höhe des Beckens gewährleisten.
In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt, bei kurzen Rückenlehnen eine Rückenlehnenverlängerung zu verwenden, die im Bedarfsfall abgenommen wird.
Gemäss der Erfindung ist nun aber eine derartige Rückenlehnenverlängerung 14 um eine vertikale Achse 16 schwenkbar, so dass der Fahrer sich jederzeit mit dem Rücken drehen kann, um beispielsweise hinter dem Sitz liegende Betätigungsorgane zu erreichen, ohne dabei die Rückenlehnenverlängerung 14 entfernen zu müssen.
Es kann auch die gesamte Rückenlehne (nicht dargestellt) um eine vertikale Achse schwenkbar sein.
Ferner ist es möglich, die frei schwenkbare Rückenlehne bzw. Rückenlehnenverlängerung mit Hilfe einer Verriegelungseinrichtung in der Normalstellung, d. h. bei geradeaus schauendem Fahrer, zu verriegeln, Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung, die ebenfalls insbesondere bei Traktorsitzen Anwendung findet, besteht die Armlehne aus mindestens zwei Teilen, von denen das vordere Teil teleskopartig in das hintere Teil schiebbar ist. Die Armlehne muss also nicht mehr nach hinten weggeklappt werden, wie das bei den bekannten Sitzen der Fall ist, wenn der Fahrer beispielsweise aussteigen oder einer sonstigen Tätigkeit nachgehen will, bei der die Armlehne stört.
Wird die Armlehne nach dem Stand der Technik zurückgeklappt, so wird der Bewegungsfreiraum des Ellbogens nach hinten eingeengt, und es gibt für den Ellbogen beim Rückwärtsfahren keine Abstützmöglichkeiten mehr, wobei bei der erfindungsgemissen Ausführungsform diese Nachteile entfallen. und eine Abstützmöglichkeit für den Ellbogen beim Rückwärts£-ahren erhalten bleibt.
Bei der dritten Ausführungsform liegt das Hauptaugenmerk auf der Sitzplatte. Hier ist eine Auswölbung erwünscht, d. h. eine Erhöhung der seitlichen Polster, um dem Fahrer bei Traktoren oder sonstigen Sitzfahrzeugen eine Abstützmöglichkeit bei seitlichen Mitbewegungen des Fahrzeugs oder Schrägfahrten am Hang zu geben. Der Ausfuhrpunkt kann aber nur so gewählt werden, dass er auch bei dem grössten Fahrer (95 % - Pereentil-Mann) nicht drückt oder einengt. Daher ist bei einem kleinen Menschen (5 % - Percentil-Mann) nicht die gleiche Abstützung gegeben.
Um hier Abhilfe zu schaffen, ist die Sitzplatte bzw. das Sitzpolster in Längsrichtung geteilt, wie dies aus den Figuren 3b und 3c hervorgeht, und sind die beiden Teile um in Längsrichtung verlaufende Achsen schwenkbar. Dabei kann die Unterseite des oben gezeigten gewölbten Polsterteils als Kufe ausgebildet sein, die in einer Trägerwanne berschiebbar gelagert ist. Mit 18a und 18b sind die verschiebbaren Polsterteile bezeichnet, während mit 20 die Trägerwanne gezeichnet ist. Aus den Figuren 3b und 3c lässt sich deutlich entnehmen, dass sich die Wölbung des Sitzes unterschiedlichen Steissbeinabständen (s. auch Fig. 3a) anpasst.
Bei der letzten Ausführungsform schliesslich ist die Rückenlehne, wie in den Figuren 5a und 5c gezeigt, in horizontaler Richtung in zwei Teile 22 und 24 unterteilt, die an den Seiten jeweils über ein vertikales Verbindungsstück26 miteinander verbunden sind, das in der Mitte der beiden Rückenlehnenteile 22, 24 um eine horizontale Achse 28 an einem Rückenlehnenträger 30 verschwenkbar gelagert ist. Die Rückenlehnenteile 24, 26 sind ausserdem verschwenkbar an den Enden der Verbindungsstücke 26 um jeweils eine horizontale Achse 32, 34 gelagert. Die Schwingachsen 28, 32 und 34 liegen ziemlich nahe an der Oberfläche der beiden Rückenlehnenpolster 22, 24, um beim Verschwenken Vertikalverschiebungen zu vermeiden. Würden nämlich die Schwenkachsen relativ weit hinter den Oberflächen der Rückenlehnenteile 22,24 liegen, so könnten sich die Rückenlehnenteile nicht verschwenken, da sie bei einem Anlehnen des Rückens blockiert wären, weil sie sich nicht in vertikaler Richtung verschieben liessen.
Ferner ist die Lage der Schwenkachse derart gewählt, dass sie in etwa mit dem Schwerpunkt des Rückens des Menschen zusammentrifft.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung mit der dreifachen Lagerung der beiden Rückenlehnenteile ist es möglich, durch Gewichtsverlagerun eine Anpassung an jede Rückenneigung des Menschen zu erzielen. Die Verwölbung der Rückenlehne passt sich somit automatisch sowohl in der Tiefe als auch in der Höhe (vgl. Zeichnung) an.
Leerseite

Claims

Ansprüche 1. Sitz mit einer Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet,dass die Rückenlehne (12) oder zumindest der obere Teil (14) der Rückenlehne um eine vertikale Achse (16) verschwenkbar ist.
2. Sitz, insbesondere nach Anspruch 2, mit Armlehnen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Armlehnen aus zwei teleskopartigen ineinanderschiebbaren Teilen (17', 17'') besteht,
3. Sitz, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne quer zu ihrer Höhe in mindestens zwei Teile (22, 24) unterteilt ist, die um je eine horizontale Achse (32,.34) verschwenkbar sind.
4. Sitz, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile (22,24) über ein starres Verbindungsstück (26) miteinander verbünden sind, das um eine vorzugsweise zwischen den beiden Rückenlehnenteilen (22,24) verlaufende horizontale Achse (28) Verschwenkbar ist und an dem die Teile (22,24) selbst jeweils verschwenkbar gelagert sind.
5. Sitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen (32,34) ziemlich nahe an der Oberfläche der Rückenlehnenteile (22,24) liegen.
6. Sitz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Schwenkachse (28), und die das Verbindungsstück (26) verschwenkbar ist, in etwa mit dem Schwerpunkt des Rückens des Menschens zusammentrifft.
7. Sitz, insbesondere nach einem der Ansprüche 1- bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzplatte in Längsrichtung, also etwa parallel zu den Oberschenkeln der sitzenden Person, in mindestens zwei Teile (18a,18b) unterteilt ist, die um je eine parallel zur Längsrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkbar sind.
8. Sitz nach-Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite der Teile (18a,18b) der Sitzplatte als Kufen ausgebildet sind, die in einer entsprechend ausgebildeten Wanne (20) beweglich gelagert sind.