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Die Erfindung betrifft ein aufblasbares Kissenelement sowie Luft-
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matrazen und Schlafsäcke mit derartigen Elementen, wobei das Kissenelement
aus einer Unter- und einer Oberplatte aus biegsamem luftdichtem Kunststoff besteht,
welche mit Ausnahme ihrer UmSangsränder innenseitig durch eine Anzahl von parallelen,
hochstehenden, schlauchförmigen Schotten miteinander verbunden sind, die sich quer
zu zwei einander gegenüberliegenden Randnähten des Elementes erstrecken.
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Luftmatrazen, welche aus einem derartigen Kissenelement oder aus mehreren
derartigen fest miteinander verbundenen Kissenelementen bestehen, werden in vielerlei
Ausführungen beim Camping verwendet.
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Derartige bekannte Luftmatrazen haben jedoch den Nachteil, daß sie
relativ groß und schwer sind und auch in leerem Zustand noch viel Raum benötigen.
Diese Nachteile beeinträchtigen den Gebrauch insbesondere bei mobilen Campern oder
Trampern, welche eine Ausrüstung benötigen beziehungsweise wünschen, welche möglichst
leicht ist und wenig Platz beansprucht. Die bekannten Luftmatrazen haben weiterhin
den schwerwiegenden Nachteil daß sie ein recht unbefriedigendes Wärmeisolierungsvermögen
besitzen, sodaß man auf ihnen nicht angenehm warm liegen kann, und daß sie dem Körper
eine wenig stabile und damit unbehagliche Unterlage bieten.
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Dies rührt in erster Linie daher, daß die aus derartigen Kissenelementen
zusammengestellten Luftmatrazen in Wirklichkeit aus einer einzigen großen Luftkammer
bestehen, welche zwar durch regelmäßig angeordnete Verbindungen zwischen der Oberplatte
und der Unterplatte in Form gehalten wird, in welcher die Luft sich jedoch nahezu
ungehindert hin und her bewegen kann. Bei einem aus der FR-PS 1.341.526 bekannten
aufblasbaren Kissenelement der
der eingangs genannten Art liegen
beispielsweise die Enden der im Element angeordneten schlauchförmigen Schotten in
einem relativ großen Abstand von den Randnähten des Kissenelementes, sodaß in aufgeblasenem
Zustande große Luftdurchlaßöffnungen zwischen den Enden der schlauchförmigen Schotten
und diesen Seitenkanten vorhanden sind. Wenn auch stillstehende Luft an sich ein
guter Wärmeisolator ist, wird durch einen sich bewegenden Luftstrom die Körperwärme
besonders schnell abgeführt. Diese Luftströmung wird dabei durch die Unstabilität
des Bettes herbeigeführt, welche dazu führt, daß jede geringe Körperbewegung oder
DrucK-verschiebung des auf einer derartigen Luftmatraze Liegenden ein Schaukeln
der Liegefläche verursacht. Der Liegende muß infolgedessen eine wenn auch unter
Umständen nur sehr geringe Muskelspannung aufwenden, um sich in einer bestimmten
gewünschten Lage im Gleichgewicht zu halten, wodurch naturgemäß eine nur unzureichende
Ruhelage erzielbar ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, vor allem ein Kissen
element der eingangs genannten Art in der Weise auszubilden, daß die vorgenannten
Nachteile behoben werden.
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Gekennzeichnet ist ein erfindungsgemäßes aufblasbares Kissenelement
im wesentlichen dadurch, daß die schlauchförmigen Schotten in einem derart kurzen
Abstand von den beiden Randnähten enden, daß die Enden der Schottenwände sich in
aufgeblasenem Zustande des Kissenelementes in Falten gegen die rechtwinklig dazu
stehenden Seitenkanten des Kissenelementes legen und nur enge Luftdurchlaßöffnungen
zwischen sich und diesen Seitenkanten freilassen.
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Auf diese Weise ist ein erfindungsgemäßes Kissenelement durch die
Schotten in eine Anzahl schmaler schlauchförmiger Luftkammern unterteilt, wobei
diese Schotten selbst auch wieder schlauchförmig ausgebildet sind und Luft aufnehmen
können. Bei einer lokalen Druckerhöhung in einer bestimmten shlauchförmigen Luftkammer
kann erst durch Ausbiegung der diese Kammer begrenzenden Schotten der Druck auf
die nächstliegenden Kammern übertragen werden. Falls dann noch eine Luftströmung
aus der erstgenannten Kammer in die nächstliegenden Kammern auftritt, wird diese
durch die engen Luftdurchlaßöffnungen an den Enden der Schotten stark abgebremst,
wobei diese Luft die Neigung hat, in die Höhlung der schlauchförmigen Schotten selbst
um die Ecke nach innen zu strömen. Die Folge davon ist, daß durch Veränderung der
Druckverteilung auf das Kissenelement, beispielsweise dadurch, daß die darauf liegende
Person ihre Lage verändert, der neue Gleichgewichtszustand sich einstellt, ohne
daß dies mit starken und nicht kontrollierbaren Luftverschiebungen im Inneren des
Elementes und mit einer Muskelwirkung einhergeht. Dadurch erhält das Kissenelement
nicht nur eine hohe Stabilität, sondern auch eine gute isolierende Wirkung.
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Die Unterplatte und die Oberplatte können in üblicher Weise längs
ihrer Ränder zu einem umlaufenden Umfangsstreifen fest mi te inander verbunden werden.
Bei einer günstigen Ausführungsform der Erfindung sind hierbei in diesem Randstreifen
in regelmäßigen Abständen voneinander Verbindungsorgane angeordnet, durch welche
zwei oder mehr Kissenelemente zu einem größeren, matrazenförmigen Ganzen verbunden
werden können. Dabei sind vorzugsweise die Verbindungsorgane in zwei aneinander
anstoßenden Seiten des Randstreifens
als Komplementärorgane zu
den Verbindungsorganen in den beiden anderen Seiten des Randstreifens ausgebildet.
Hierdurch ist es möglich, aus Kissenelementen in einer bestimmten Standardabmessung
je nach Bedarf und Möglichkeit in größerer oder kleinerer Anzahl zu einem Luftbett
zusammenzufügen. Wenn beispielsweise bei einem Fußmarsch die mitzuführende Last
so leicht wie möglich sein soll, kann mit einem einzigen Kissenelement mit einer
Abmessung von beispielsweise 80x45cm eine ausreichende Unterlage für den Oberkörper
zwischen Schulter und Hüfte hergestellt werden, wobei ein derartiges Element sehr
leicht ist und sehr kompakt zusammenrollbar ist. Wenn hingegen mehr Komfort gewünscht
wird und die Transportmöglichkeiten vorhanden sind, lassen sich mittels der Verbindungsorgane
auf überaus einfache Weise mehrere Kissenelemente zu einem Einzel- oder Doppelluftbett
fest miteinander verbinden. Außerdem kann man ein derartiges Kissenelement zur Herstellung
eines dickeren Kopfkissens zusammenklappen, wobei die beiden übereinanderliegenden
Randteile miteinander und erforderlichenfalls zusammen mit einem weiteren Kissenelement
fest verbunden werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem einen Schlafsack, bestehend aus einem
Unterbett und einem am Rand vorzugsweise abnehmbar damit verbundenen Oberbett mit
einer Füllung aus Federn oder einem anderen wärmeisolierenden Material, wobei das
Unterbett erfindungsgemäß als ein Überzug ausgebildet ist und in demselben ein oder
mehrere Kissenelemente der vorbeschriebenen Art angeordnet ist oder sind.
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Herkömmliche Schlafsäcke besitzen ein Unterbett, welches zur W§rmesolierung
eine Faservliesfüllung oder dgl. enthält. Diese
Füllung wird durch
das Körpergewicht jedoch derart zusammengedrückt, daß eine derartige Füllung an
den Druckstellen, d.h.
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lokal, einen großen Teil ihres Isoliervermögens verliert. Dieser Nachteil
wird bei dem erfindungsgemäßen Schlafsack dadurch behoben, daß die in dem überzugartigen
Unterbett angeordneten Kissenelemente eine entscheidende Wärmeisolierung herbeiführen,
während außerdem die Notwendigkeit entfällt, eine besondere Matraze als Unterlage
unter den Schlafsack mitzuführen. Das Gewicht des erfindungsgemäßen Schlafsackes
ist dabei nicht wesentlich größer als das eines vergleichbaren herkömmlichen Schlafsackes,
vor allem nicht, wenn man das Gewicht einer bei den herkömmlichen Schlafsäcken zusätzlich
erforderlichen Matraze hinzuzählt. Außerdem läßt sich der erfindungsgemäße, gleichzeitig
eine Matraze bildende Schlafsack zu einem relativ sehr kleinen Paket zusammenrollen.
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Weitere Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden
Zeichnung; es zeigt Fig.l eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kissenelement
in aufgeblasenem Zustande; Fig.2 einen Schnitt durch Fig.1 längs der Linie II-II;
Fig.3 ein Detail als Schnitt durch Fig.1 längs der Linie III-ITIr Fig.4 eine Ansicht
einiger zu einem Luftbett miteinander verbundener Kissenelemente;
Fig.5
eine Draufsicht auf das Unterbett eines erfindungsgemäßen Schlafsackes mit Kissenelementen
der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausbildung; und Fig.6 einen Querschnitt
durch Fig.5 längs der Linie VI-VI durch einen Schlafsack mit zugehörigem Oberbett.
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Das in den Figuren 1 bis 3 abgebildete aufblasbare Kissenelement 1
ist aus einer biegsamen Kunststoff-Folie wie beispielsweise PVC oder Polyäthylen
hergestellt und besteht aus einer Oberplatte 2 und einer Unterplatte 3, welche längs
ihrer Umfangsränder in an sich bekannter Weise miteinander verbunden sind, sodaß
ein durchgehender Umfangsrandstreifen 4 entsteht. DiesesKissenelement besitzt eine
langgestreckte rechteckige Form mit einer Länge von beispielsweise 80cm und einer
Breite von 45cm. Der Innenraum des Kissenelementes 1 ist durch eine Anzahl paralleler
Querschotten 5 in eine Reihe schmaler schlauchförmiger Luftkammern 6 unterteilt.
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Diese Querschotten 5 sind doppelwandig und bestehen jeweils aus einem
Kunststoffschlauch, der durch Längsnähte 7 mit der Oberplatte 2 und der Unterplatte
3 verbunden ist und infolgedessen in aufgeblasenem Zustande des Kissenelementes
1 diese beiden Platten in einem gewissen Abstand voneinander zusammenhält (Fig.2).
Die schlauchförmigen Schotten 5 enden in kurzem Abstand von den die Unter- und die
Oberplatte verbindenden Randstreifen 4, wodurch beim Aufblasen des Kissenelementes
die Enden 8 der Schottenwände sioh in Falten gegen die Innenseite der sich beim
Aufblasen bildenden Seitenkanten des Kissenelementes legen. Auf diese Weise werden
an den Enden der Schotten 5 enge Luftdurchlaßöffnungen oder -kanäle 10 ausgebildet,
welche noch durch die Falten 8 abgedeckt sind. Die Luftkammern 6 stehen infolgedessen
durch diese
Kanäle 10 miteinander in Verbindung, sodaß das Kissenelement
durch ein einziges, in der Oberplatte 2 angeordnetes verschließbares Ventilröhrchen
11 aufgeblasen werden kann. Sobald jedoch, wie dies im rechten Teil der Fig.2 dargestellt
ist, auf eine bestimmte Luftkammer 6 ein lokal erhöhter Druck P ausgeübt wird, wird
die Luftströmung von dieser Luftkammer zu den nächstliegenden Luftkammern durch
die als Drosseln wirkenden engen Kanäle 10 stark abgebremst, wodurch die Luft auch
teilweise in die schlauch förmigen Schotten 5 eindringt und an den oeffnungen dieser
Schotten bremsende Luftwirbel auftreten. Bei wechselnder Belastung des Kissenelementes
tritt daher nur eine geringe und verzögerte Luftverschiebung zwischen den verschiedenen
Luftkammern 6 auf.
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Dadurch wird die Stabilität des Kissenelementes wesentlich verbessert
und der bei herkömmlichen Kissenelementen auftretende Schaukeleffekt fast vollkommen
unterdrückt. Außerdem wird auch die wärmeisolierende Wirkung des Kissenelementes
wesentlich verbessert, da keine starken, sich über das gesamte Element verbreitenden
kühlenden Luftströme auftreten, sondern die Luft in jeder Luftkammer 6 im wesentlichen
als stationär angesehen werden kann. Das Kissenelement bietet daher einer auf ihm
ausruhenden Person eine sehr behagliche Unterlage.
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Das vorbeschriebene erfindungsgemäße Kissen element besitzt ein sehr
geringes Gewicht und kann zu einem kleinen Paket zusammengerollt werden. Die vorstehend
angegebenen Abmessungen ergeben eine gute Unterlage für den Oberkörper zwischen
den Schultern und der Hüfte, sodaß Camper, welche nur leichtes Gepäck mit sich rühren
wollen, mit einem einzigen Kissenelement als Luftbett ausreichend versorgt sind.
Es ist jedoch auch möglich, aus einer
größeren oder kleineren Anzahl
von Kissenelementen eine den gesamten Körper abstützende Luftmatraze oder erforderlichenfalls
auch eine Doppelluftmatraze herzustellen. Zu diesem Zweck sind im Umfangsrandstreifen
4 in regelmäßigen Abständen voneinander Verbindungsorgane angeordnet. Bei dem dargestellten
Ausrührungsbeispiel bestehen diese Verbindungsorgane aus längs zwei aneinander angrenzenden
Seiten im Randstreifen 4 ausgebildeten Knopflöchern 12 und aus längs der beiden
anderen Seiten am Randstreifen 4 befestigten Knöpfen 13. Hierdurch können zwei Kissenelemente
je nach Wunsch miteinander verbunden werden, wobei beispielsweise zwei lange Seiten
oder zwei kurze Seiten miteinander oder auch eine kurze Seite mit einer langen Seite
verbunden werden. Außerdem können statt der vorgenannten Knopflöcher 12 und Knöpfe
13 andere komplementäre Verbindungsorgane wie beispielsweise Druckknöpfe oder dgl.
vorgesehen werden.
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Fig.4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer aus mehreren Kissenelementen
1 hergestellten Luftmatraze, wobei in diesem Fall drei Kissenelemente mit ihren
langen Seiten aneinander befestigt sind, sodaß eine Matraze mit einer Länge von
etwa 135cm und einer Breite von 80cm entsteht. Außerdem ist ein viertes Kissenelement
1' in Längsrichtung gefaltet, wobei die kurzen Seiten dieses Elementes durch Einstecken
der betreffenden Knöpfe 13 in die Knopflöcher 12 an jeder Seite verbunden sind,
sodaß ein Kopfkissen entsteht. Erforderlichenfalls kann dieses Kopfkissen auch noch
an der langen Seite des obersten Kissenelementes 1 der hergestellten Matraze befestigt
werden.
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In den Figuren 5 und 6 ist ein Schlafsack abgebildet, welcher durch
eine Kombination mit einer Anzahl von Kissenelementen gemäß
Fig.1
gleichzeitig ein Luftbett bildet. Das in Fig.5 abgebildete Unterbett des Schlafsackes
besteht aus einem Uberzug 14, 15, bei welchem die Unterplatte 14 aus einem Polyestergewebe
mit einer aufgedampften Aluminiumschicht hergestellt ist. Diese Aluminiumschicht
reflektiert 80% der Wärmestrahlung. Die Oberplatte 15 dieses Uberzuges besteht aus
einem Baumwollgewebe, welches Dampf, der sich im Uberzug bilden kann, durchläßg
und gleichzeitig Körperfeuchtigkeit aufnehmen kann. Dieser Uberzug besitzt drei
miteinander in Verbindung stehende Abteile 16, 17, 18, welche jeweils ein Kissenelement
1 aufnehmen können, wobei die Kissenelemente in den Abteilen 17 und 18 in Längsrichtung
und das Kissenelement im Abteil 16 in Querrichtung zu liegen kommen.
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Gewünschtenfalls können die Kissenelemente auf die bereits beschriebene
Weise auch miteinander verbunden werden, falls die Einschuböffnungen zwischen den
Abteilen dies ermöglichen. In der Oberplatte 15 des Uberzuges sind Öffnungen 19
ausgebildet, durch welche die Ventilröhrchen 11 der Kissenelemente hindurchgesteckt
werden können.
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An den beiden Längsseiten der beiden Abteile 17 und 18 und am Fußende
des Abteiles 18 sind Randstreifen 20, 20' ausgebildet, welche mit einem wärmeisolierenden
Vliesstoff gefüllt sind. Das Unterbett bei Fig.5 kann längs seines Randes auf an
sich bekannte Weise mittels eines Reißverschlusses 21 mit einem herkömmlichen Oberbett
22 mit Daunenfüllung verbunden werden. Dieses Oberbett 22 ist breiter und länger
als das Unterbett 14, 15, sodaß der Schlafsack trotz der durch die Kissenelemente
geformten relativ steifen Luftmatraze ausreichende Bewegungsfreiheit bietet und
das Oberbett sich leicht und bequem dem Körper anpassen kann und um die Schultern
herumgeschlagen werden kann.
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Der vorbeschriebene Schlafsack mit der darin untergebrachten Luftmatraze
gewährleistet ein sehr bequemes Liegen, wobei sein Gewicht und sein Volumen in aufgerolltem
Zustande kaum größer sind als bei einem herkömmlichen im Unterbett eine Daunenfüllung
aufweisenden Schlafsack, während außerdem eine zusätzliche Matraze als Unterlage
entfällt.
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