DE3043298C2 - Chirurgisches Nähgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein chirurgisches Nähgerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges bekanntes chirurgisches Nähgerät zum jo Anlegen von linearen Klammernähten und zum Schneiden des Gewebes zwischen diesen dient zum Einnähen von Blutgefäßen mit zwei zweireihigen Nähten bei deren gleichzeitigpm Durchschneiden (SU-Urheberschein, 3 71 926).

Dieses Nähgerät wird in allen Fällen angewandt, in welchen ein Gefäß durchgeschnitten und an beiden Gefäßstümpfen eine luftdichte Naht angelegt werden muß, wie dies beispielsweise bei der Behandlung der Lungengefäße von Erwachsenen, der großen Lungengefäße von Kindern und in der Chirurgie der Bauchhöhlenorgane und Extremitäten der Fall ist.

Die Stützbacke dieses bekannten Nähgerätes ist in ihrem Querschnitt relativ groß, so daß sich zum Einführen des Arbeitsteils des Nähgeräts in kleinere Öffnungen von röhrenförmigen Organen bzw. in kleine Räume, insbesondere in den Austrittsabschnitt des Gesamtgallenganges, erhebliche Schwierigkeiten einstellen. Diese Tatsache muß infolge der Befestigung eines T-förmigen Zwischenstücks einer an diesem festzulegender Matrize und einer Unterlage aus Kunststoff auf den Stützarm in Kauf genommen werden. Darüber hinaus ist infolge der vorhandenen, einen Teil des T-förmigen Zwischenstücks aufnehmenden Nut und einer Reihe von Bohrungen, eine gewisse Schwächung des Stützarms gegeben.

Der Stößel des bekannten Nähgeräts stellt einen Stab mit einem Kopf dar, in dem ein abnehmbares Messer befestig! ist. Durch den komplizierten Aufbau des KJammerstößels mit dem dazwischenliegenden Messer wird das genannte Nähgerät im Gebrauch unbequem, da für jede Operation das Messer geschärft werden muß und dies zur Erzielung der erforderlichen Schärfe umständlich ist und eine Fachkraft erfordert.

Ein aus der DE-OS 24 23 407 bekanntes Nähgerät tn funktioniert nur. wenn der Stützkörper allseitig geschlossen ist. Somit ist das Einführen des Apparates in ein röhrenförmiges Organ nicht möglich. Auch besteht nicht die Möglichkeit eine Doppelnaht auszuführen. Ein Abschneiden von überstehenden Teilen muß mit dem Skalpell vorgenommen werden.

Ein aus der DE-OS 22 21 643 bekanntes Nähgerät verwandet einen U-förmigen, d. h. offenen Stützkörper, wobei mit diesem Gerät eine Doppelnaht ausführbar ist Jedoch kann diesem Gerät kein Abschneiden von Geweben oder anderen Organteilen vorgenommen werden.

Die Aufgabe der Erfindung besieht darin, ein chirurgisches Nähgerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zum Anlegen von linearen Klammernähten und zum Schneiden von Gewebe zwischen diesen zu schaffen, mit dem ein dicht beeinanderliegendes Ergreifen der Geweberänder bis zur Nahtlinie sowie eine kleinstmögliche Einführung der Messerschneide gesichert ist und somit die Verhältnisse betreffend des Schneidens des Gewebes zwischen den angelegten Klammernähten verbessert werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 ergebenden Merkmale gelöst

Durch die abnehmbare Ausführung der Stützbacke, an der die Vertiefungen zum Umbiegen der Klammern und die Rille ausgebildet sind, besteht die Möglichkeit das Einführen des Arbeitsteiles des Nähgerätes in kleinere öffnungen von röhrenförmigen Gefäßen bzw. in kleine Räume, insbesondere in den verengten Austrittsabschnitt des Gesamtgallenganges, zu erleichtern. Die Möglichkeit des lose Einführens des Messers von außen, ohne eine innerhalb des Gerätes befindliche Betätigungsmechanik, ermöglicht ein dicht beieinanderliegendes Erfassen des Gewebes und somit ein Anbringen von dicht beieinanderliegenden Nähten mit einem einfachen und unkomplizierten Abtrennen des Gewebes zwischen den Nähten. Der gebildete Spalt zum Einführen der Schneide des in der Rille verstellbaren Messers ermöglicht ein Schneiden des Gewebes zwischen den -Klamn.jnähten mit hoher Qualität. Dabei ist im Klammerniräger ein Längsschiitz und eine Einführung vorgesehen Der Längsschlitz ist mit der in der Stützbacke ausgebildeten Rille ausgerichtet, so daß eine definierte Einführebene für das von außen einzubringende Messer vorgesehen ist. Während des Einführens des Messers von außen kann dabei das zwischen den Nähten liegende Gewebe geschnitten werden.

Dadurch, daß das Messer als getrenntes Teil zum Schneiden des Gewebes eingeführt wird, kann dieses als nur einmal benutztes Messer verwendet werden, so daß sich ein Schärfen des Messers erübrigt.

Mit einem Nähgerät verkürzt sich die Zeitdauer der Operationsdurchführung bis auf 1 bis 2 Minuten, anstatt von 20 bis 30 Minuten bei der Durchführung der Operation von Hand. Die angelegten Klammernähte zeichnen sich aus durch eine hohe Dichtigkeit, Genauigkeit der Adaption der zusammengenähten Gewebe, durch glatte Einschnit'sränder, eine Verminderung der Gefahr, den pankreatischen Gang zu beschädigen und Verhärtungen an den Nahtlinien zu bilden.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Gesamtansicht des chirurgischen Nähgeräts in schematischer Darstellung,

Fig. 2 einen Schnitt H-II durch das Nähgerät der Fig. 1,

F i g. 3 einen Klammerntrager für das Nähgerät mit einem Längsschlitz zum Durchtritt der Schneide eines Messers und Nuten zur Aufnahme von U-förmigen Metallklammern in diesen in Draufsicht, und

F i g. 4 den Klammernträger gemäß F i g. 3 in Stirnansicht.

Das chirurgische Nähgerät umfnßt einen Stützarm 1 von gestreckter U-förmiger Gestalt mit einer abnehmbaren Stützbacke 2, in der Vertiefungen 3 zum Umbiegen der Klammern und eine Rille 4 ausgebildet sind. Das Nähgerät besitzt ferner einen Klammernarm

5, der innerhalb des U-förmigen Stützarms durch einen Antrieb verstellbar angeordnet ist, einen ebenfalls in dem Klammernarm 5 untergebrachten Klammernträger

6, der einen Lär.gsschlitz 7 mit einem offenen Stirnende zum Durchtritt der Schneide eines Messers und Nuten 8 zum Unterbringen von U-förmigen Metaiikldmmern in diesen aufweist, die aus den genannten Nuten 8 des Klammerr.irägers 6 mittels eines Stößels 9 herausgeschoben werden können, der einen in Form von Handgriffen 10 und 11 ausgeführten Antrieb umfaßt. Der Antrieb des Klammernarms erfolgt durch eine Mutter IZ

Die abnehmbare Stützbacke 2 des Stützarms 1, in der die Vertiefungen 3 zum Umbiegen der Metallklammern und die Rille 4 ausgespart sind, ist als Vollkörper ausgeführt, wodurch der Querschnitt der Stützbacke 2 wesentlich verkleinert wird.

Im Stützarm 1 ist ferner ein Durchbruch 13 vorgesehen, der mit dem zu diesem symmetrisch ausgerichtet liegenden Längsschlitz 7 des Klammernträgers 6 mit dem offenen Stirnende einen offenen Spalt zum Einführen des Messers bildet. Das Messer selbst ist in der Rille 4 zum Zweck des Zerschneidens des Gewebes zwischen den angelegten Nähten verschiebbar.

Zum Abschneiden von Gewebeteilen zwischen den linearen Stichreihen der Klammernähte wird eine Rasierklinge aus nichtrostendem Stahl in einem einmaligen Einsatz verwendet. Ein entsprechender Teil der Rasierklinge wird in einer nicht abgebildeten Halterung festgehalten, während am Ende des Stützarms ein Anschlag zum Verhindern einer Drehung der Rasierklinge vorgesehen ist. Das Arbeitsende der Rasierklinge weist dabei einen Winkel unter 90° auf. Auf diese Weise erübrigt sich die Notwendigkeit, vor jeder Operation das Messer neu zu schärfen.

Die Stärke der Zusammendrückbarkeit des Gewebes und der Dickenabstand werden entweder durch ein Messer mit dosierter Belastung, wonach der Dickenabstand im Nähgerät mittek einer vorhandenen Skala betreffend die Durchstichgrößen eingestellt wird, oder nach dem Gefühl des Chirurgen ermittelt. In allen Fällen muß die an dem Klammerarm 5 vorgesehene Marke 14

zwischen den an dem Stützarm 1 vorhandenen Marken 15 gehalten werden, die den Bereich der normalen Wirkungsweise der Metallklammern begrenzen.

Die Handgriffe 10 und 11 sind mit einer dem Vorbeugen eines vorzeitigen Einnähens dienenden Einstellmarke 16 bzw. einem Anschlagstück 17 ausgerüstet. Darüber hinaus ist der Klammernträger 6 mit Führungen 18 versehen, die dem erleichterten Einführen der Messerschneide dienen.

Das Nähgut arbeitet wie folgt. Die Wandung der Papille wird angehoben und die Stützbacke 2 in die Papille auf eine Länge von 03 bis 2,0 cm in AbhängigKeit von der Größe des Verengungsabschnittes des jeweiligen Ganges eingeführt. Wenn die Papillenöffnung stark verengt ist, kann deren Wand zunächst mit einer Gefäßschere auf 2 bis 5 mm aufgeschnitten werden, und zwar in einem Bereich, in dem im allgemeinen keine Durchstiche angelegt zu werden brauchen. Hiernach wird die Stützbacke 2 in die verengte Öffnung der Papille eingeführt und durch Rechtsdrehung der Mutter 12 der Klanrimernarm 5 mit allen an diesem angeordneten Bauteilen in bezug auf die St^zbacke 2 unter Verminderung des Abstandes zwischen de.i Kontaktflächen des Klammermagazins 6 und der Oberfläche der Stützbacke 2 verstellt. In allen Fällen muß die Mark? 14 zwischen den den Bereich des normalen Verhaltens der Metallkk-nmern begrenzenden Marken 15 gehalten werden. Die Einstellmarke 16 wird vom Anschlagstück 17 wegbewegt und die Handgriffe 10 und 11 werden bis zu ihrem Anschlag zusammengeführt. Dadurch wird der Stößel 9 verstellt und die Klammern werden aus den Klammernuten 8 des Kiammernträgers 6 herausgeschoben. Die Klammerfüße werden durch die Vorderwand der Papilie sowie das verengte Ende des Gesamtgallenganges mit der anliegenden Wand des Zwölffingerdarms hindurchgestochen. Hiernach werden die Klammerfüße in den Vertiefungen 3 der Stützbacke 2 zu einer B-förmigen Gestalt umgebogen, wodurch zwei Stichreihen der linearen Klammernähte gebildet werden.

Der im Halter befestigte Rasierklingenteil wird durch das Fenster 13, die Führungen 18 und den Längsschlitz 7 bis zürn Anschlag am Steg des Klammernträgers 6 hindurchgeiuhrt. das Rasierklingenende in Richtung auf die Rille 4 herangedrückt und die Klinge in Einfiihrrichtung unter Zerschneiden des Gewebes der Papilln und des Zwölffingerdarms zwischen den linearen Klammernähten bewegt. Durch eine Linksdrehung der Mutter 12 wird danach der Klammernträger 6 von der Stützbacke 2 weggeführt und das Nähgerät aus der Operationswunde herausgenommen. Damit ist die Operation zum Beseitigen einer Verengung der Papille bzw. Verengung des Endabschnitts des Gesamtgallenganges beendet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Chirurgisches Nähgerät zum Anlegen von linearen KJammernähten und zum Schneiden von Gewebe zwischen diesen, mit einer länglichen Stützbacke eines U-förmigen Stützarms, welche Vertiefungen zum Umbiegen der freien Enden der Klammern und zwischen den Vertiefungen eine Rille aufweisen, mit einem innerhalb des U-förmigen Stützarms verschiebbaren Klammernträger, der einen Längsschlitz zum Durchtritt der Schneide eines Messers und Nuten zur Führung von Metallklammem aufweist wobei die Metallklammern aus den Nuten des Klammernträgers mittels eines Stößels herausschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbacke (2) als einstückiges Teil vom Stützarm (1) abnehmbar ist daß im Stützarm (1) ein Durchbruch (13) vorgesehen ist durch den ein loses Messer in einen zum Stützarns C t) offenen Längsschlitz (7) des Klammernträgers (6) zu Schneidbewegungen senkrecht zum Stützarm einführbar ist