DE3043122A1 - Arzneimittelzubereitung fuer die behandlung von neoplastischen erkrankungen - Google Patents

Arzneimittelzubereitung fuer die behandlung von neoplastischen erkrankungen

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DE3043122A1 DE19803043122 DE3043122A DE3043122A1 DE 3043122 A1 DE3043122 A1 DE 3043122A1 DE 19803043122 DE19803043122 DE 19803043122 DE 3043122 A DE3043122 A DE 3043122A DE 3043122 A1 DE3043122 A1 DE 3043122A1
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Mario Gosalvez Prof.Dr.med. Madrid Gosalvez
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    • C07D277/02Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings
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Description

  • Arzneimittelzubereitung für die Behandlung
  • von neoplastischen Erkrankungen Die Erfindung betrifft chemotherapeutische Mittel zur Behandlung von bösartigen Tumoren oder anderen Krebserkrankungen.
  • Der Umfang der Forschung, der auf das Verständnis der Ursachen und das Auffinden einer Heilung von Krebs gerichtet ist, hat im letzten Jahrzehnt als Folge erhöhter öffentlicher Besorgnis über die Krankheit stark zugenommen. Ein Ergebnis dieser Forschung war die Entwicklung und Anwendung einer großen Zahl von Antikrebsmitteln.
  • Ein gemeinsames Merkmal dieser neuen Medikamente ist ihre zytotoxische Aktivität, d.h. ihre Wirksamkeit beruht auf der Abtötung der Zelle.
  • Die Verwendung von zytotoxischen Medikamenten war ein typischer erster Schritt in der Chemotherapie von Krankheiten, die durch aggressive Zellen verursacht werden.
  • Dies war beispielsweise der Fall bei der früheren Behandlung der Tuberkulose, einer Krankheit, die nunmehr weitgehend besiegt ist, aber einst ebenso gefürchtet war wie es Krebs heute ist.
  • Wie bereits erwähnt, beruht die Wirkung zytotoxischer Mittel auf der Abtötung von Zellen. Leider sind sie nicht selektiv und greifen gesunde oder normale Zellen ebenso wie fremde oder kranke Zellen.an. Dennoch waren erfahrene Spezialisten unter Verwendung dieser Mittel in der Lage, die Lebenserwartung der von Tuberkulose befallenen Personen um 10 bis 15 Jahre zu verlängern. Hierfür mußte jedoch ein Preis bezahlt werden, da der Patient unter der Behandlung mit diesen toxischen Mitteln schrecklich litt. Beispielsweise mußten Erbrechen, Haarverlust, Verlust der Zähne und andere Wirkungen ertragen werden.
  • Angesichts der großen Nachteile, die mit der Anwendung zytotoxischer Mittel verbunden sind, konnte erst dann von der Heilbarkeit der Tuberkulose gesprochen werden, als Antibiotika, die den Tuberkelbazillus selektiv anzugreifen vermochten, verfügbar wurden. Diese Medikamente konnten ohne weiteres selbst von praktischen Ärzten in verhältnismäßig einfachen Behandlungsschemas angewandt werden. Als Ergebnis ist die Tuberkulose heute weitgehend ausgerottet.
  • Die Chemotherapie des Krebses ist zur Zeit auf zytotoxische Medikamente begrenzt, die zwar die Tumorzellen angreifen, aber auch normale Zellen abtöten. Bei gewissen Krebsarten sind erfahrene Spezialisten unter Verwendung dieser Mittel - typischerweise in Kombinationen - in der Lage, Patienten für Zeiträume von zehn bis fünfzehn Jahren verhältnismäßig frei von der Krankheit zu halten.
  • Der mit diesen Medikamenten behandelte Patient mußte jedoch große Leiden ertragen, weil die zytotoxischen Mittel stark toxisch sind. Ferner schließt die Kompliziertheit der Behandlungen ihre erfolgreiche Anwendung durch alle Ärzte mit Ausnahme der erfahrensten Ärzte, die Zugang zu den besten medizinischen Einrichtungen haben, aus. Augenscheinlich haben zahlreiche von Krebs befallene Personen, insbesondere in unterentwickelten Ländern, keinen Zugang zu dieser Art von Behandlung. Als Ergebnis ist noch niemand bereit, den unter Verwendung dieser Medikamente erreichten begrenzten Erfolg als Heilung des in Frage kommenden Krebses zu bezeichnen.
  • Hierzu muß gewartet werden, bis nicht-toxische Medikamente verfügbar werden, die von jedem Arzt leicht angewandt werden können.
  • Abgesehen davon, daß die verstärkte Forschung der letzten Jahre zur Entdeckung weiterer zytotoxischer Mittel führte, die in das chemische Arsenal der Antikrebsmittel einzubeziehen waren, führte sie auch zu Entdeckungen, die den Grundstein für ein grundlegendes Verständnis der Natur des Krebses legten. Aus dieser Forschung heraus ergab sich das Konzept, daß die hauptsächlichen biologischen und biochemischen Unterschiede zwischen einer Krebszelle und einer normalen Zelle in der Plasmamembran und im zytoskeletalen System der kontraktilen Mikrofilamente, die die Plasmamembran mit dem Zellkern verbinden, zu finden sind. Es wurde postuliert, daß der Prozeß, nach dem eine normale Zelle durch ein Virus oder ein chemisches Karzinogen in eine Tumorzelle umgewandelt wird, auf einer Desorganisation des zytoskeletalen Systems der kontraktilen Filamente beruht.
  • Eine weitere Entdeckung war, daß Krebszellen die Eigenschaft der Kontakthemmung, die normale Zellen aufweisen, fehlt. Kontakthemmung ist die von in Kontakt befindlichen normalen Zellen gezeigte Eigenschaft, die sich durch Aufhören der Zellbewegungtdes Zellwachstums und der Zellteilung offenbart. Da ihnen diese Eigenschaft fehlt, fahren Krebszellen, die in Kontakt sind, mit dem Wachstum und der Teilung fort. Als Ergebnis befallen die Krebszellen in hohem Maße benachbartes normales Gewebe. Ferner kann das Fehlen der Kontakthemmung zu Metastase, dem Auftreten sekundärer Tumore an anderen Körperstellen, verursacht durch Tumorzellen, die in den Blutstrom freigesetzt werden, führen.
  • Eine wichtige kürzliche Entdeckung war die Beobachtung, daß Tumorzellen zu einer "Rückumwandlung" veranlaßt werden können, wobei die Zellen eine Morphologie annehmen, die mit derjenigen von normalen Zellen verwandt ist, indem durch Behandlung mit cyclischem Dibutyryl-AMP (Adenosinmonophosphat) das zytoskeletale System der kontraktilen Filamente in den Zellen reorganisiert und die Eigenschaft der Kontakthemmung wiederhergestellt wird.
  • Cyclisches AMP ist ein Mittel, das in der Natur in niedriger Konzentration in Zellen vorkommt. Es dient jedoch vielen Zellfunktionen und kann daher Menschen nicht in einer Dosis verabreicht werden, die genügt, um die Kontakthemmung in Krebszellen wiederherzustellen. Diese Beobachtung regte die Hoffnung an, daß ein spezielles Mittel gefunden werden kann, das die Rückumwandlung in Krebszellen auslösen und die Kontakthemmung wiederherstellen kann. Es wäre damit zu rechnen, daß ein solches Mittel das Tumorwachstum zum Stillstand bringen und vielleicht zu einem langsamen Rückgang des Tumors durch alLmählichen Ersatz der Tumorzellen durch gesunde Zellen führen würde.
  • Angesichts des vorstehend dargelegten Standes der Technik stellt die Erfindung sich die Aufgabe, Arzneimittel für die Behandlung von Krebs bei Säugetieren, insbesondere für die Behandlung von Krebs beim Menschen verfügbar zu machen.
  • Gemäß der Erfindung verursacht die Verabreichung von 2-Amino-2-thiazolin oder eines pharmazeutisch unbedenklichen Salzes dieser Verbindung an einen befallenen Patienten, z.B. ein Säugetier mit einem bösartigen Tumor oder einer anderen Krebserkrankung, in einer Dosis, die den Stillstand oder Rückgang des Wachstums des Tumors bewirkt, die Rückumwandlung der Tumorzellen und/oder~ stellt die Fähigkeit der Kontakthemmung wieder her. Die Verabreichung der Arzneimittel kann oral oder parenteral, z.B. intramuskulär oder intravenös, erfolgen, 2-Amino-2-thiazolin ist eine bekannte Verbindung, die in der Literatur als pharmazeutisch aktiv beschrieben wurde.
  • Bis heute war es jedoch unbekannt, daß 2-Amino-2-thiazolin und seine physiologisch unbedenklichen Salze wertvoll in der Chemotherapie von neoplastischen Erkrankungen und bösartigen Tumoren der Art, die Menschen oder Säugetiere befallen, insbesondere in der Heilung von menschlichem Krebs sind. Eine bevorzugte Krebsart, die gemäß der Erfindung zu behandeln ist, ist der Blasenkrebs. Ein beliebiges Salz von 2-Amino-2-thiazolin mit einer organi- schen oder anorganischen Säure, das in wirksamer Menge pharmazeutisch unbedenklich ist, kann verwendet werden.
  • Auch die freie Base kann verwendet werden, wenn sie frei von Polymerisaten ist. In dieser Hinsicht sind erfindungsgemäß als Salze von 2-Amino-2-thiazolin die Salze mit Halogenwasserstoffsäuren, insbesondere das Hydrochlorid, am wertvollsten.
  • Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung werden die Wirkstoffe als gefriergetrocknetes Pulver verwendet, das in wäßrigen Medien leicht löslich und daher für Arzneimittel für die orale oder parenterale Verabreichung gut geeignet ist.
  • Um ein Salz als gefriergetrocknetes Pulver leicht zu erhalten, wird eine wäßrige Lösung von 2-Amino-2-thiazolin mit einer geeigneten Säure auf einen pH-Wert von etwa 7 neutralisiert. Die Neutralisation kann in Gegenwart von Mannit, Lactose, Glycin oder anderer geeigneter Träger für die Gefriertrocknung durchgeführt werden. Die Neutralisation sollte möglichst schnell erfolgen, und während des Prozesses sollte die Lösung vor Licht geschützt werden. Nach Filtration wird die Lösung unter Anwendung üblicher Gefriertrocknungsverfahren eingefroren und gefriergetrocknet. Das erhaltene trockene Pulver kann zur parenteralen Injektion mit Wasser rekonstituiert oder für die Herstellung von Tabletten oder Pillen für die orale Verabreichung verwendet werden. Andererseits kann die reine freie Base aus den Salzen nach bekannten Methoden, z.B. durch Umsetzung mit einer äquivalenten Menge einer starken Base, erhalten werden.
  • Versuche an Mäusen, Ratten und Hunden haben ergeben, daß 2-Amino-2-thiazolin und 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid in Dosen bis zu 100 mg/kg Körpergewicht völlig ungiftig sind. 2-Amino-2-thiazolin und sein Hydrochlorid sind auch für Menschen in Dosen von wenigstens 100 mg/kg ungiftig. Daher kann die verabreichte Dosis innerhalb eines weiten Bereichs variieren, ohne daß die Sorge oder Gefahr besteht, daß sich unerwünschte Nebenwirkungen aus hohen Dosen ergeben.
  • Die wirksame Dosis beim Verfahren gemäß der Erfindung kann beispielsweise mit der Art der in Frage kommenden Malignität variieren. Im allgemeinen wird eine Dosis von etwa 1 bis 50 mg/kg Körpergewicht täglich während einer Zeit verabreicht, die genügt, um das Wachstum des Tumors zum Stillstand oder Rückgang zu bringen, Rückbildung der bösartigen Tumorzellen zu bewirken und die Eigenschaft der Kontakthemmung dieser Zellen wiederherzustellen.
  • Vorzugsweise liegt die Tagesdosis im Bereich von etwa 5 bis 20 mg/kg Körpergewicht.
  • Eine tägliche Verabreichung wird zwar bevorzugt, jedoch können natürlich auch andere Behandlungspläne auf einer anderen als der Tagesbasis in bestimmten Fällen geeignet sein. Wie bereits erwähnt, können 2-Amino-2-thiazolin oder seine Salze oral vorzugsweise in Pillenform oder intramuskulär oder intravenös durch -Injektion einer wäßrigen Lösung verabreicht werden. Geeignet ist eine Konzentration der Injektionslösungen von 1 bis 100 mg/kg, vorzugsweise von 25 bis 50 mg/ml.
  • Die Wirksamkeit von 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid und seiner Salze als nicht-zytotoxische Mittel für die Behandlung von Malignitäten wird durch die folgenden Versuche veranschaulicht.
  • Versuchsergebnisse Wiederherstellung der Kontakthemmung in Kolonien von Hela-Zellen unter Verwendung von 2-Amino-2-thiazolin Hela-Zellen, ein Zelltyp, der aus dem menschlichen Uterintumor stammt, wurden in einer Konzentration von 50 Zellen/ 2 cm in Eagle-Kulturkolben geimpft. Die Zellen ließ man während einer Zeit von 10 Tagen Kolonien entwickeln, wobei das Medium zweimall am 2. und 6. Tag, gewechselt wurde. Ein Gewebekulturmedium (essentielles Minimalmedium von Eagle mit 10% Kalbsserum), das Aminosäuren, Vitamine und Glucose enthielt, wurde verwendet.
  • 2-Amino-2-thiazolin, das durch Behandlung des Hydrochlorids mit einem molaren Äquivalent Natriumhydroxid erhalten worden war, wurde dem Medium sowohl am 2. Tag als auch am 6. Tag nach Beginn der Kultivierung in verschiedenen Konzentrationen zugesetzt. Insgesamt drei Kolben, die die kultivierten Kolonien enthielten, wurden für jede verwendete Konzentration des 2-Amino-2-thiazolins verwendet. Am 10. Tag wurden die Zellen in neutralem Formol fixiert und mit Hematoxylin: gefärbt. Insgesamt 500 Kolonien der gleichen Größe in jedem Kolben wurden willkürlich gezählt, und der Prozentsatz von Kolonien mit Kontakthemmung (planare Morphologie) oder ohne Kontakthemmung (pyrimidale oder spitzer ("acuminated") Morphologie wurde festgestellt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle I genannt. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, entwickelten sich in den Kulturen, die sich in Abwesenheit der Verbindung entwickelten, etwa 50% der Kolonien ohne Kontakthemmung. Die mit 2-Amino-2-thiazolin entwickelten Kulturen zeigten eine erhöhte Zahl von Kolonien mit Kontakthemmung. Bei der maximalen Dosis zeigten 100% der Kolonien Kontakthemmung.
  • Dieser Versuch veranschaulicht, daß 2-Amino-2-thiazolin in der Lage ist, die Kontakthemmung in menschlichen Tumorzellen wiederherzustellen.
  • Tabelle I 2-Amino-2- Kolonien mit Kolonien Gesamtzahl thiazolin (uMol) Kontakt- ohne Kontakt- der Kolonien, hemmung, % hemmung, % 0 58 42 100 1 58 42 100 2 59 41 100 5 75 25 85 10 86 14 75 20 100 0 45 Wirkung von 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid auf Tumore in Menschen Klinische Versuche mit 2 -Amino-2 -thiazolinhydrochlorid wurden an neun Patienten durchgeführt, die an fortgeschrittenem metastatischem Blasenkrebs litten und keiner anderen Behandlung zugänglich waren. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle II genannt.
  • Nur Patienten, mit meßbaren und fortschreitenden Blasentumoren und Lungenmetastasen, deren Wachstumsrate wöchentlich an Röntgenplatten für mehrere Wochen vor Beginn der Behandlung gemessen wurde, wurden zum Versuch zugelassen. Die Entwicklung der Blasentumore wurden durch Zytoskopie nach Biopsie gemessen.
  • Tabelle II Klinische Untersuchung der Wirkung von 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid bei fortgeschrittenem Krebs Diagnose Meßbare Erhaltene Toxizi- Wirkung Läsion Gesamt- tät dosis, g Blasen- Lunge und 2,5 g nein Vollständige karzinom Blase Remiss-ion dto. dto. 3,2 g nein teilweise Remission " 2,8 g nein vollständige Remission Blase 3,7 g nein Stabilisierung EI Lunge und 4,9 g nein Blase Blase 12 g nein vollständige Lunge und 9,6 g Remission Blase nein dto dto. 11,8 g nein Stabilisierung II II 10,8 g nein " II Diese Art von Patienten wurde ausgewählt, um zu teln, ob die Verabreichung von 2-Amino-2-thiazolin einen\ Stillstand des Tumors oder eine Verlangsamung der Wachstumsgeschwindigkeit mit schließlichem Rückgang der Tumorgröße bewirken würde. Es wurde vorausgesetzt, daß eine Tumorreduktion, wenn sie stattfand, nur mit sehr geringer Geschwindigkeit stattfinden würde, da 2-Amino-2-thiazolin nicht zytotoxisch ist. Statt dessen würde eine Verkleinerung der Tumorgröße durch Ersatz von Tumorzellen durch normale Zellen stattfinden.
  • Jedem Patienten wurde 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid als wäßrige Lösung (25 bis 75 mg/ml) in einer Dosis von 1,5 mg/kg Körpergewicht täglich über eine Dauer von 5 Tagen alle drei Wochen (die ersten fünf Patienten) und in einer Tagesdosis von 3 mg/kg an 5 Tagen alle drei Wochen (die folgenden vier Patienten) verabreicht.
  • Tabelle II gibt die Gesamtdosis von 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid an, die jeder Patient zu der Zeit erhielt, zu der die Bewertung vorgenommen wurde. Keiner der Patienten zeigte irgendeine Toxizität, und es waren vier objektive Wirkungen (mehr als 50%ige Verringerung der Tumorgröße) von den neun Fällen vorhanden, bewertet durch Ermittlung der Gesamtfläche der Lungenmetastase und der Größe der zystoskopischen Läsion.
  • Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigten, daß 2-Amino-2-thiazolin Antikrebswirkung hat und daher als nichtzytotoxisches chemotherapeutisches Mittel zur Behandlung von Krebs wirksam.
  • Die Wirkung von 2-Amino-2-thiazolin bei Mäusetumoren Wirkung von 2-)rnino-2-thiazolin bei Mäusetumoren (Leukämie 1210 und Lewis-Lungenkarzinom) wurde auch geprüft. Bei diesen Versuchen wurde gefunden, daß das Mittel hinsichtlich der Uberlebenszeit von Mäusen, die mit diesen Tumoren geimpft wurden, völlig unwirksam war. Es ist jedoch bekannt, daß die mit diesen Tumoren assoziierten Zellen Von normalen Zellen äußerst undifferenziert sind, so daß sie das gesamte oder fast das gesamte zytoskeletale System kontraktiler Mikrofilamente verloren haben. Bei solchen Zellen ist zu erwarten, daß sie unempfindlich für Mittel sind, die Rückbildung auslösen. Leukämie 1210 und Lewis-Lungenkarzinom sind transplantierbare Tumore, und nach Transplantation haben sie die gewebespezifischen Membranrezeptoren verloren, die das Target von 2-Amino-2-thiazolin sind.
  • Bei den vorstehend beschriebenen Versuchen wurde 2-Amino-2-thiazolin allein verwendet, jedoch kann im Rahmen der Erfindung auch 2-Amino-2-thiazolin oder ein physiologisch unbedenkliches Salz dieser Verbindung als Teil eines breiteren Behandlungsschemas für Krebs in Kombination mit einem oder mehreren zytotoxischen Mitteln wie cis-Platin, 5-Fluoruracil oder Methotrexat verwendet werden.
  • Die vorstehende Beschreibung veranschaulicht lediglich die Praxis der Erfindung, wobei zu bemerken ist, daß auch andere Hilfsmittel vom Fachmann im Rahmen der Erfindung verwendet werden können. Daten über menschliche Tumore wurden für Blasenkrebs gebracht, weil bei einer Voruntersuchung der biochemischen Affinität von 2-Amino-2-thiazolin zu Tumormembranrezeptoren die Affinität zum Blasentumorrezeptor sehr hoch war. 2-Amino-2-thiazolin zeigte jedoch auch Affinität zu anderen Tumorrezeptoren, die von anderem Gewebe stammten, und bei einem klinischen Vorversuch ergaben sich Stabilisierung und geringfügige Remissionen in Tumoren verschiedenen Ursprungs. Daher wird beansprucht, daß 2-Amino-2-thiazolin ein Antitumormittel für Säugetier-Krebs ist, das ohne Toxizität durch Auslösung der Rückbildung wirksam ist.
  • Beispiel 1 1 kg 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid wird in 40 1 Wasser gelöst. Dann werden unter ständigem Rühren. und Überwachung des pH-Werts 3,2 kg Mannit und NaOH in einer Menge, die den pH-Wert der Lösung auf 6 bringt, zugesetzt.
  • Die Lösung wurdedurch ein steriles 0,2Jum-Filter gegeben, aseptisch auf Ampullenflaschen (je 5 ml) abgefüllt und bei -400C schnell eingefroren und gefriergetrocknet.
  • Beispiel 2 Tabletten für die orale Verabreichung,. enthaltend 2-Amino-2-thiazolin (gefriergetrocknet) 250 mg Mannit 300 mg Ubliche Trägermaterialien 450 mg 1000 mg Beispiel 3 1 kg 2-Amino-2-thiazolin wird in 40 1 Wasser gelöst. Der Lösung wird wäßrige Salzsäure unter ständigem Rühren und Überwachung des pH-Werts zugesetzt, bis der pH-Wert etwa 7 beträgt. Die Lösung wird filtriert, unter sterilen Bedingungen in 5 ml-Ampullenflaschen abgefüllt, schnell eingefroren und gefriergetrocknet.
  • Beispiel 4 Tabletten für die orale Verabreichung, enthaltend 2-Amino-2-thiazolinhydrochlorid (gefriergetrocknet) 250 mg Mannit 350 mg Übliche Trägermaterialien 400 mg 1000 mg

Claims (7)

  1. Patentansprüche 1. Arzneimittelzubereitung für die Behandlung von neoplastischen Erkrankungen, enthaltend 2-Amino-2-thiazolin oder dessen physiologisch unbedenkliches Salz.
  2. 2. Injektionslösung für die Behandlung von neoplastischen Erkrankungen, enthaltend 2-Amino-2-thiazolin oder dessen physiologisch unbedenkliches Salz.
  3. 3. Injektionslösung nach Anspruch 2, hergestellt aus 2-Amino-2-thiazolin oder einem Salz dieser Verbindung in gefriergetrockneter Form.
  4. 4. Feste Arzneimittelzubereitung, enthaltend 2-Amino-2-thiazolin oder dessen physiologisch unbedenkliches Salz in gefriergetrockneter Form.
  5. 5. Gefriergetrocknetes Pulver von 2-Amino-2-thiazolin oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes von 2-Amino-2-thiazolin.
  6. 6. Verwendung von 2-Amino-2-thiazolin und seinen physiologisch unbedenklichen Salzen für die Behandlung von neoplastischen Erkrankungen.
  7. 7. Verwendung von 2-Amino-2-thiazolin und seinen physiologisch unbedenklichen Salzen für die Behandlung von Krebs, insbesondere Blasenkrebs.
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