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Spinnanlage
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Die Erfindung betrifft eine Spinnanlage gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Unter einer Arbeitsstelle der Spinnmaschine ist ein Bereich verstanden,
an dem im Betrieb der Maschine jeweils ein Garn hergestellt und aufgewunden wird.
Im Fall einer Ringspinnmaschine entspricht also die Anzahl der Arbeitsstellen der
Anzahl ihrer Spindeln.
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Bei derartigen Spinnanlagen ging man bisher so vor, daß der Garnansetzwagen
einen Fühler zum Erkennen von Garnbrüchen
an den Arbeitsstellen
der von ihm bedienten Spinnmaschine oder -maschinen aufwies, der das Fehlen eines
zur Aufwindestelle laufenden Garnes erkannte und bei jedesmaligem Erkennen.eines
Garnbruches, bei welchem also der Fühler ein Garn an dieser Arbeitsstelle nicht
erkennen kann, Anhalten des Garnansetzwagens an dieser Arbeitsstelle in vorbestimmter
Position auslöste, worauf die am Garnansetzwagen angeordnete Ausrüstung zur Behebung
von Garnbrüchen den Garnbruch behob.
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Nach der Behebung läuft der Garnansetzwagen zum Suchen und Beheben
anderer Garnbrüche weiter. Diesen Lauf des Garnansetzwagens bezeichnet man als "Suchlauf".
Eine solche Spinnanlage hat den Vorteil, daß für sie nur ein am Garnansetzwagen
angeordneter Garnbruchfühler erforderlich ist und man nicht an jeder Arbeitsstelle
der betreffenden Maschine oder Maschinen einen stationären Garnbruchfühler anordnen
muß. Nachteilig ist jedoch u.a., daß an jeder Arbeitsstelle, an der ein Garnbruch
auftrat, die Lunte an dieser Arbeitsstelle weiterhin das Streckwerk durchläuft und
so unnütz Lunte verbraucht wird und überdies die Gefahr besteht, daß sich die Lunte
um Walzen des Streckwerkes wickelt, was zeitraubende manuelle Entfernung dieser
Wickel vor Behebung des Garnbruches erforderlich macht und auch Schäden am Streckwerk
verursachen kann. Um dies zu vermeiden ist es bekannt, an jeder Arbeitsstelle einen
mechanischen Garnbruchwächter anzuordnen, der auf dem vom Streckwerk zum oberhalb
der Spindel angeordneten Garnführer laufenden Garn aufliegt.
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Wenn dieses Garn bricht, schwenkt dieser Garnbruchwächter nach unten
und löst hierdurch eine sog. "Luntenstoppvorrichtung" aus, die die an der betreffenden
Arbeitsstelle zum Streckwerk laufende
Lunte abstoppt, beispielsweise
durch Klemmen oder durch Durchschneiden. An solchen mit selbsttätig ausgelösten
Luntenstoppvorrichtungen ausgerüsteten Spinnmaschinen konnten die Garnbrüche bisher
jedoch nicht selbsttätig durch einen Garnansetzwagen behoben werden. Vielmehr fand
die Behebung von Garnbrüchen ausschliesslich manuell durch Bedienungspersonen statt.
Zu jeder Garnbruchbehebung überführt die Bedienungsperson zunächst die betreffende
Luntenstoppvorrichtung wieder in ihre inaktive Stellung und führt dann die Lunte
wieder in das Streckwerk ein und behebt den Garnbruch, sobald das Streckwerk wieder
verzogene Lunte ausliefert. Die manuelle Behebung von Garnbrüchen ist jedoch mit
erheblichen Lohnkosten verbunden.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Spinnanlage der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welcher die selbsttätige Behebung von Garnbrüchen
durch einen Garnansetzwagen auch dann möglich ist, wenn an den Arbeitsstellen, an
denen Garnbrüche vorliegen, die Zufuhr von Lunte abgestoppt wird..
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Spinnanlage gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Die mindestens eine Spinnmaschine der erfindungsgemässen Spinnanlage
kann vorzugsweise eine Ringspinnmaschine sein, doch kommen gegebenenfalls auch andere
Spinnmaschinen in Frage, beispielsweise Umwindespinnmaschinen und Flyer. Unter
dem
Ausdruck "Lunten" sind Faserverbände verstanden, wie sie an der betreffenden Spinnmaschine
in den Streckwerken verzogen wird. Die auf Ringspinnmaschinen hergestellten Garne
bezeichnet man auch als Fäden. Die Erfindung ist jedoch auch bei Vorspinnmaschinen,
beispielsweise bei Flyern möglich, die Vorgarne mit geringer Drehung herstellen.
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Die erfindungsgemässe Spinnanlage kombiniert die selbsttätige Behebung
von Garnbrüchen mit der Möglichkeit, die Zufuhr von.Lunte zum Streckwerk an jeder
Arbeitsstelle, an der ein Garnbruch vorliegt, zu unterbrechen, so dass nach jedesmaliger
Unterbrechung der Luntenzufuhr an der betreffenden Arbeitsstelle so lange kein Verbrauch
an Lunte mehr auftritt, bis der Garnansetzwagen den betreffenden Garnbruch behebt.
Wesentlich ist dabei, dass die Zufuhr von Lunte an einer-solchen Arbeitsstelle selbsttätig
wieder aufgenommen wird, sobald der Garnansetzwagen den betreffenden Garnbruch beheben
kann, so dass die Behebung des Garnbruches einschliesslich der Wiederaufnahme der
Luntenzufuhr zum Streckwerk an der betreffenden Arbeitsstelle völlig selbsttätig
abläuft und keine Bedienungsperson hierbei mitwirken muss.
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Es ist möglich, die Luntenstoppvorrichtung so auszubilden, daß sie
manuell aktiviert werden kann, in welchem Fall dies eine die Spinnmaschine oder
-maschinen überwachende Person vornimmt. Es besteht dann zwar
die
Gefahr der Bildung von Wickeln auf Streckwerkswalzen, doch kann diese Gefahr durch
regelmässige Überwachung gering gehalten werden und es können so auch Streckwerksschäden
vermieden werden, da die Wickel dann nicht übermässig groß werden können.
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Da eine solche überwachungsperson nicht mit der Behebung von Garnbrüchen
befasst ist, kann sie auch noch andere Funktionen übernehmen, beispielsweise eine
Mehrzahl solcher Spinnanlagen überwachen, so daß ihre- Lohnkosten nicht sehr ins
Gewicht fallen.
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Im Falle manueller Aktivierung der Luntenstoppvorrichtung kann am
Garnansetzwagen ein die Garnbrüche fühlender Garnbruchfühler vorgesehen sein, da
man in diesem Fall an der Spinnmaschine oder -maschinen keine Garnbruchwächter benötigt.
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Bevorzugt ist bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß
an jeder Arbeitsstelle der Spinnmaschine oder -maschinen je ein Garnbruchwächter
angeordnet ist, der bei Auftritt eines Garnbruches an dieser Arbeitsstelle Aktivierung
der Luntenstoppvorrichtung dieser Arbeitsstelle zur Unterbrechung der Luntenzufuhr
auslöst. Wenn bei einer solchen Ausbildung der Anlage die Garnbruchwächter nur der
Aktivierung der Luntenstoppvorrichtungen dienen, ist ebenfalls wie bisher am Garnansetzwagen
ein Garnbruchfühler zum r Fühl.cnn n der zu behebenden Garnbrüche angeordneL. Durch
tite sclbsttatige Aktivierung der Luntenstoppvorrichtungell wird die Zufuhr von
Lunte zum Streckwerk jeder Arbeitsstelle, an der ein Garnbruch auftritt, sofort
im Gefolge des
Auftretens eines Garnbruches selbsttätig abgestoppt,wodurch
unnötiger Verbrauch. an Lunte an dieser Arbeitsstelle mit Sicherheit vermieden wird.
Ein weiterer besonders wichtiger Vorteil dieser selbsttätigen Aktivierung der Luntenstoppvorrichtung
ist, daß die Bildung von Wickeln um Streckwerkwalzen, wie sie im Gefolge von Garnbrüchen
an sich oft auftreten, mit Sicherheit verhindert werden. Dies ist besonders zweckmäßig
dann, wenn die Spinnanlage zur Einsparung von Bedienungspersonal, oder, wenn über
längere Zeiträume hinweg, beispielsweise an Wochenenden, überhaupt auf Bedienungspersonal
für die Spinnanlage verzichtet wird, nur unregelmäßig von einer Bedienungsperson
begangen wird, und in der übrigen Zeit nur eine Aufsichtsperson vorhanden ist, die
lediglich in echten Notfällen eingreifen soll.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, daß der Garnbruchwächter bei Auftritt
eines Garnbruchesfl/dieser Arbeitsstelle auch Aktivierung einer dieser Arbeitsstelle
zugeordneten Signalvorrichtung auslöst und daß die am r;rkennuny svorrichtung zum
Erkennen des aktivierten Zustandes jeder Signalvorrichtung ausgebildet ist, welche
Erkennungsvorrichtung bei Ansprechen auf eine aktivierte Signalvorrichtung Anhalten
des Garnansetzwagens an der betreffenden Arbeitsstelle zwecks Behebung des Garnbruches
auslöst. Hierdurch benötigt der Garnansetzwagen keinen Garnbruchfühler mehr, was
u.a. auch seine Betriebssicherheit erhöht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Deaktivierung
der Luntenstoppvorrichtung durch die Ankunft des Garnansetzwagens an einer Arbeitsstelle,
an der ein Garnbruch zu beheben ist, ausgelöst wird. Hierdurch läßt sich mit minimalem
Aufwand sicherstellen, daß zu dem Zeitpunkt, zu dem die Behebung des Garnbruches
durch den Garnansetzwagen soweit fortgeschritten ist, daß das vorangehend von der
Ausrüstung des Garnansetzwagens ergriffene Garnende an die aus dem Streckwerk auslaufende
Lunte zur Verbindung mit ihr angesetzt wird, die Lunte aus dem Streckwerk bereits
wieder ausläuft, weil bis zu diesem Zeitpunkt ab Beginn der Garnbruchbehebung so
viel Zeit verstreicht, daß die wieder von dem Streckwerk transportierte Lunte aus
ihm bereits wieder ausläuft.
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In manchen Fällen kann jedoch auch vorgesehen sein, daß die Luntenstoppvorrichtung
erst zeitlich nach Ankunft des Garnansetzwagens an der betreffenden Arbeitsstelle
wieder deaktiviert wird, beispielsweise unter vorbestimmter Zeitverzögerung durch
eine Zeitschaltvorrichtung oder auf die Weise, daß die Luntenstoppvorrichtung erst
deaktiviert wird, wenn die von der Ausrüstung des Garnansetzwagens durchzuführenden
Operationen zur Behebung des Garnbruches einen vorbestimmten Punkt erreicht haben,
bei welchem dann vom Garnansetzwagen ein Signal erzeugt wird, das die Deaktivierung
der Luntenstoppvorrichtung auslöst. Dieses Signal kann beispielsweise ein Lichtsignal
sein, das von einem fotosensitivem stationären Empfänger an der betreffenden Arbeitsstelle
empfangen wird.
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Die Signalvorrichtung kann unterschiedliche Ausbildung haben. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform weist sie einen mechanischen Aktivator auf, der
im Gefolge jeder Aktivierung der Signalvorrichtung aus einer inaktiven gi Stellung
lin/aktive Stellung bewegt wird, in der er bei Ankunft des Garnansetzwagens die
an diesem angeordnete Erkennungsvorrichtung betätigt.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die Signalvorrichtung
einen elektrischen Aktivator auf, der die am Garnansetzwagen befindliche Erkennungsvorrichtung
elektrisch betätigt. Dies kann besonders zweckmässig auf die Weise erfolgen, daß
der elektrische Aktivator einenIDontakt weist den an , an den zur Aktivierung eine
elektrische Spannung anlegbar ist, wobei die Erkennungsvorrichtung einen elektrischen
Gegenkontakt, vorzugsweise einen Schleifkontakt aufweist.
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Es ist auch möglich und in vielen Fällen zweckmässig, die Signalvorrichtung
so auszubilden, daß sie dem berührungslosen Auslösen der Erkennungsvorrichtung dient.
Dies kann vorzugsweise dadurch erfolgen, indem die Erkennungsvorrichtung eine Reflexlichtschranke
ist und die Signalvorrichtung einen aus einer inaktiven Stellung in eine aktive
Stellung selbsttätig überführbaren Reflektor aufweist, auf den die Reflexlichtschranke
anspricht, wenn sich der Reflektor
in einer durch den Garnbruchwächter
im Gefolge eines Garnbruches ausgelösten Stellung befindet. Dieser Reflektor kann
beispielsweise gegen die Wirkung von Federmitteln aus seiner inaktiven Stellung
durch einen Elektromagneten der Signalvorrichtung in eine aktive Stellung überführt
werden und in dieser Stellung gehalten werden, solange der Elektromagnet erregt
bleibt.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spinnanlage
sieht vor, daß die Signalvorrichtung bei jedesmaliger, einen Garnbruch signalisierender
Aktivierung so lange aktiviert bleibt, bis der Garnbruch behoben ist und daß dieser
aktivierte Zustand der Signalvorrichtung den Weiter lauf des Garnansetzwagens sperrt,
so daß der Weiterlauf des Garnansetzwagens durch die Deaktivierung der Signalvorrichtung
freigegeben wird, wobei jedoch die Freigabe des Weiterlaufes des Garnansetzwagens
selbsttätig auch immer dann erfolgt, wenn eine vorbestimmte Anzahl ergebnisloser
Garnbruchbehebungsversuche an dieser Arbeitsstelle hintereinander stattgefunden
haben.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine schematische ausschnittsweise SeitenansicllE einer Arbeitsstelle
einer nicht in weiteren Einzelheiten dargestellten Ringspinnmaschine, auf welche
Arbeitsstelle ein der Behebung von Garnbrüchen dienender Garnansetzwagen zuläuft,
wobei jeder Arbeitsstelle dieser Maschine je eine Luntenstoppvorrichtung und/egne
Signalvorrichtung zum Signalisieren von Garnbrüchen zugeordnet ist, Fig. 2 eine
Arbeitsstelle einer Ringspinnmaschine ähnlich wie in Fig. 1, auf die ebenfalls ein
Garnansetzwagen zuläuft, sowie die an dieser Arbeitsstelle angeordnete Luntenstoppvorrichtung
und Signalvorrichtung zum Signalisieren von Garnbrüchen gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Beide in Fig. 1 und 2 dargestellten Arbeitsstellen 9 je einer nicht
in weiteren Einzelheiten dargestellten Ringspinnmaschine weisen je ein aus drei
Walzenpaaren 10, 11, 12 bestehendes Walzenstreckwerk 13 zum Verziehen mindestens
einer ihr zugeführten Lunte 14 (auch Vorgarn genannt) auf. Die Unterwalzender Walzenpaare
10 - 12 sind
angetrieben und treiben ihrerseits die Oberwalzen
an.
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Die durch das Streckwerk 13 verzogene Lunte wird mittels einer rotierenden
Spindel 15 zu einem Garn (Faden) 14' gedreht, das auf seinem Weg zur auf die Spindel
aufgesteckten Hülse 16, auf die es au£gewunden wird, zuerst einen Garnführer 17
und dann einen auf einem von der Spindel 15 koaxial durchdrungenen, lm Betrieb vertikale
Hubbewegungen ausführenden Spinnring 18 umlaufenden Läufer 18'durchläuft. An jeder
Längsseite der Ringspinnmaschine sind eine Vielzahl -solcher, je eine Spindel 15-aufweisenden
Arbeitsstellen 9 angeordnet.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird jede Spindel 15 der Ringspinnmaschine
durch je einen gesonderten, zu ihr koaxial angeordneten elektrischen Antriebsmotor
19 angetrieben, dessen Leistungsaufnahme im Gefolge jedes Garnbruches absinkt. In
bekannter Weise (z.B. DE-PS 1 o37 561) wird diese durch einen Garnbruch ausgelöste
Verminderung der Leistungsaufnahme des Einzelantriebsmotors 19 dazu benutzt, ein
Garnbruchsignal mittels eines auf eine solche Leistungsverminderung ansprechenden
Garnbruchwächters 20 auszulösen. Dieser Garnbruchwächter 20 kann beispielsweise
auf die bei einem Garnbruch auftretende Abweichung der Phasenlage des Speisedrehstromes
in der zu ibtor 19 führenden Speiseleitung 21 ansprechen. Der Garnbruchwächter 20
ist hier also ein auf die durch einen Garnbruch ausgelöste Minderung der der Leistungsaufnahme
des Motors 19 ansprechender Detektor. Der Motor 19 kann vorzugsweise ein
Asynchronmotor
mit Kurzschlussläufer sein und ist mittels der Zuleitung 21 an ein Drehstromnetz
22 angeschlossen, das alle Spindelantriebsmotoren dieser Spinnmaschine speist.
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Jeder Arbeitsstelle 9 ist ferner je eine Luntenstoppvorrichtung 23
zugeordnet, die in diesen Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 einen Klemmstempel
24 aufweist, der zwischen die beiden Unterwalzen des Vorverzugsfeldes des Streckwerkes
13 hineinragt und sich normalerweise in seiner voll ausgezogen dargestellten, inaktiven
unteren Stellung befindet, aus der er durch Erregung eines Hubelektromagneten 25
in die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete Klemmstellung überführt werden kann,
in der er die aus dem Einzugswalzenpaar 10 zum Mittelwalzenpaar 11 laufende Lunte
nach oben an die Einzugsoberwalze 10' andrückt und dabei diese Einzugsoberwalze
10' gleichzeitig von der Unterwalze abhebt. Hierdurch reißt das weiterlaufende Mittelwalzenpaar
11 die Lunte 14 in dem Vorverzugsfeld ab und, da das Einzugslieferwalzenpaar 10
die Lunte 14 wegen der abgehobenen Oberwalze 10' jetzt nicht mehr fördert, wird
auch keine Lunte 14 mehr in das Streckwerk eingezogen.
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Ferner ist jeder Arbeitsstelle eine Signalvorrichtung 26 zugeordnet,
die einen in der Nähe des unteren Endes der Spindelbank 27 gegen sie isoliert angeordneten
elektrischen Kontakt 29 aufweist. Dieser Kontakt 29 ist über einen durch den Garnbruchwächter
20 schaltbaren Ein- Aus-Schalter 30 an eine Spannungsquelle 31 angeschlossen. Der
Schalter 30 ist normalerweise geöffnet und wird immer dann durch den
Garnbruchwächter
20 geschlossen, solange er die während eines Garnbruches vorliegende Minderung der
Leistungsaufnahme des Einzelantriebsmotors 19 fühlt, d.h., dass der Schalter 30
vom Beginn eines Garnbruches an bis zu dessen Beendigung geschlossen und in der
übrigen Zeit geöffnet ist. Wenn der Schalter 30 geschlossen wird, wird Spannung
an den Kontakt 29 gelegt und ferner schliesst dieser Schalter 30 auch den der Erregung
des Elektromagneten 25 dienenden, die Spannungsquelle 31 und-einen normalerweise
geschlossenen Schalter 251 enthaltenden ersten Stromkreis 36, so dass die Luntenstoppvorrichtung
23 gleichzeitig mit dem Anlegen von Spannung an den Kontakt 29 aktiviert wird und
die Zufuhr von Lunte 14 zum Streckwerk 13 an dieser Arbeitsstelle 9 durch Bewegen
des Stempels 24 in die strichpunktierte obere Stellung unterbricht.
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Der selbsttätigen Behebung von Garnbrüchen an dieser Ringspinnmaschine
dient ein entlang ihr bewegbarer Garnansetzwagen 32, der eine Erkennungsvorrichtung
28 trägt, die einen Schleifkontakt (Gegenkontakt) 33 aufweist, der bei jedesmaliger
Ankunft des Garnansetzwagens an der Arbeitsstelle 9 an den Kontakt 29 zur Anlage
kommt. Beispielsweise kann dieser Schleifkontakt 33 durch eine federnde Metallzunge
gebildet sein, die an dem am Garnansetzwagen 32 befestigten Träger 34 angeordnet
ist. Dieser Schleifkontakt ist mittels einer elektrischen Leitung 35, in die ein
Relais 36'zwischengeschaltet ist, an Masse gelegt.
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Wenn der Garnansetzwagen 32 auf seinem Suchlauf nach Garnbrüchen zu
einer Arbeitsstelle 9 kommt, an welcher ein Garnbruch vorliegt und an der deshalb
der stationäre Kontakt 29 an Spannung liegt, schliesst nunmehr der Schleifkontakt
33, sobald er den Kontakt 29 berührt, einen ebenfalls die Spannungsquelle 31 enthaltenden
zweiten Stromkreis 35 und hierdurch wird das Relais 36'und ferner noch ein der Arbeitsstelle
9 zugeordnetes Relais 37 erregt. Dieses Relais 37 öffnet durch seine Erregung den
Schalter 25', so dass der Elektromagnet 25 aberregt und damit der Klemmstempel 24
der Luntenstoppvorrichtung 23 wieder in seine inaktive, voll ausgezogen dargestellte
Ausgangsstellung zurückkehrt. Hierdurch wird die Einzugsoberwalze 10' wieder an
die zugeordnete, angetriebene Einzugsunterwalze angedrückt und damit wird der Transport
von Lunte 14 durch dieses Einzugswalzenpaar 10 zu den weiteren beiden Walzenpaaren
11, 12 dieses Streckwerkes 13 wieder aufgenommen,so dass nach kurzer Zeit aus dem
Lieferwalzenpaar 12 wieder verzogene Lunte ausläuft und so der Garnansetzwagen 32
den Garnbruch mittels seiner Ausrüstung beheben kann. Das Schließen des zweiten
Stromkreises 35 löst mittels des am Garnansetzwagen 32 befindlichen Relais 36'auch
sofort Anhalten des Garnansetzwagens 32 an dieser Arbeitsstelle 9 aus, was die weitere
Voraussetzung dafür ist, dass der Garnbruch an dieser Arbeitsstelle 9 durch den
Garnansetzwagen 32 selbsttätig behoben werden kann. Sobald der auf Rädern 39 laufende
und
mittels Führungsrollen 40 auf einer an der Spindelbank 27 angeordneten Schiene 41
geführte Garnansetzwagen 32 in der zur Garnbruchbehebung erforderlichen Stellung
angehalten hat, behebt er selbsttätig den Garnbruch in üblicher Weise. Garnansetzwagen
unterschiedlicher Bauart sind dem Fachmann bekannt, so dass seine Ausrüstung zur
Behebung von Garnbrüchen nicht näher beschrieben werden muss.
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Sobald der Garnansetzwagen 32 den betreffenden Garnbruch behoben hat,
steigt entsprechend die Leistungsaufnahme des Spindelantriebsmotors 19 dieser Arbeitsstelle
9 wieder an und der Garnbruchwächter 20 öffnet nunmehr den Schalter 30 wieder. Hierdurch
wird die Signalvorrichtung 26 entaktiviert und das Relais 36'wird aberregt und gibt
hierdurch den Weiter lauf des Garnansetzwagens 32 wieder frei. Gleichzeitig wird
das Relais 37 wieder aberregt, so dass es den Schalter 25' wieder schliesst. Da
jedoch der Schalter 30 zu diesem Zeitpunkt bereits geöffnet ist, bleibt der Elektromagnet
25 der Luntenstoppvorrichtung 23 aberregt, so dass diese Arbeitsstelle 9 wieder
voll in Betrieb ist und ein Garn spinnt. Der Garnansetzwagen 32 nimmt dann seinen
Suchlauf wieder auf.
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Arbeitsstelle 9 Die in Fig. 2 dargestellte %unterscheidet sich von
der nach Fig. 1 im wesentlichen nur durch andere Ausbildung der Signalvorrichtung
26' und des Garnbruchwächters 20', sowie der Anpassung der am
Garnansetzwagen
32 angeordneten Erkennungsvorrichtung 28' an die andere Ausbildung der Signalvorrichtung
26'. An jeder Arbeitsstelle 9 der Ringspinnmaschine dient eine stationäre Reflexlichtschranke
als Garnbruchwächter 20', welche einen Lichtsender, der Licht auf die Garnlaufbahnzwischen
dem Ausgangswalzenpaar 12 des Streckwerkes 13 und dem Garnführer 17 aus sein det,
und einen Lichtempfänger, der von dem Garn reflektiertes Licht empfängt, aufweist.
Jeder Arbeitsstelle 9 dieser Ringspinnmaschine sind wieder je ein Garnbruchwächter
20' und je eine Signalvorrichtung 26' zugeordnet. Solange an der Arbeitsstelle 9
kein.
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Garnbruch vorliegt, liefert die Reflexlichtschranke 20' ein Signal,
das einen elektrischen Schalter 42 geöffnet hält. Wenn dieses Signal bei Auftreten
eines Garnbruches an dieser Arbeitsstellung erlischt, wird der Schalter 42 geschlossen,
so dass nunmehr der ferner den normalerweise geschlossenen Schalter 25' enthaltende
erste Stromkreis 36 und auch ein zweiter, der Signalvorrichtung 26'zugeordneter
Stromkreis 35' geschlossen wird. Das Schließen des Stromkreises 36 erregt den Hubmagneten
25 der Luntenstoppvorrichtung 23, so dass diese/4iufuhr von Lunte 14 zum Streckwerk
13 unterbricht. Gleichzeitig wird ein Elektromagnet 45 erregt, der an der Spindelbank
27 angeordnet ist und einen Stössel 46 aus einer zurückgezogenen, inaktiven Stellung
in Richtung auf den Laufweg des Garnansetzwagens 32 zu in eine aktive Stellung verschiebt,
die strichpunktiert dargestellt ist. In der aktiven,
ausgefahrenen
Stellung des Stössels 46 befindet sich dieser im Laufweg eines am Garnansetzwagen
32 angeordneten Schalterbetätigungsgliedes 49 eines am Garnansetzwagen 32 angeordneten
Schalters 47, welcher normalerweise geöffnet ist, jedoch zum Auslösen folgender
Funktion betätigt wird, sobald sein Betätigungsglied 49 an den in seiner aktiven
Stellung befindlichen und damit in seiner einen Garnbruch signalisierenden Stellung
befindlichen Stössel 46 zur Anlage kommt: Durch Schliessen des ird Schalters 47/er
Garnansetzwagen 32 zur Garnbruchbehebung trägt angehalten. Der Stössel 46/einen
nicht dargestellten elektrischen Nährungsschalter, der nur in der aktiven Stellung
des Stössels 46 auf die Ankunft des Schalterbetätigungsgliedes 49 am Stössel 46
anspricht und im Gefolrttittels eines Stellgliede5l ge dieses Ansprechens Öffnen
des Schalters 25' herbeiführt und ihn bis zur Aberregung des Elektromagneten 45
geöffnet hält. Hierdurch wird die Luntenstoppvorrichtung 23 deaktiviert, so dass
nunmehr wieder Lunte 14 in das Streckwerk 13 einläuft und so nach kurzer Zeit aus
dem Lieferwalzenpaar 10 wieder verzogen Lunte ausläuft, die zu Garn gedreht werden
kann, so dass dr Garnansetzwagen 32 diesen Garnbruch beheben kann. Sobald dieser
Garnbruch behoben ist, öffnet die Reflexlichtschranke 20' den Schalter 42, so dass
der Stössel 46 in seine inaktive Stellung zurückkehrt und hierdurch wird der Schalter
25' wieder geschlossen und ferner wird der Weiterlauf des Garnansetzwagens 32 zum
Suchen weiterer Garnbrüche wieder freigegeben und der Garnansetzwagen 32 beginnt
wieder seinen Suchlauf. Da zum Zeitpunkt des Schliessens des Schalters 25' der Schalter
42 bereits geöffnet ist,
bleibt die Luntenstoppvorrichtung 23 bis
zum erneuten Auftreten eines Garnbruches an dieser Arbeitsstelle 9 deaktiviert.
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Die Spannungsquelle 31 kann allen Arbeitsstellen der Ringspinnmaschine
gemeinsam sein.
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Das dargestellte Walzenstreckwerk 13 bezeichnet man wegen seiner Riemchen
55 oft auch als Riemchenstreckwerk.
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