DE4229285A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines Bedienroboters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines BedienrobotersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines Bedienroboters
der nach Feststellen eines Fadenbruchs an einer Spinnstelle
diesen, sofern machbar, behebt, so daß das durch das Streck
werk gestreckte Vorgarn wieder auf den der Spinnstelle zuge
ordneten Spinnkops aufgewunden wird, wobei nach dem Feststel
len eines Fadenbruchs durch den Bedienroboter der Einlauf
des Vorgarns in das Streckwerk nicht gestoppt wird, der Be
dienroboter automatisch versucht, den Fadenbruch vorzugswei
se nur einmal zu beheben und im Falle eines Mißerfolgs die
Spinnstelle in einen Datenspeicher für defekte Spinnstellen
als von ihm nicht reparabel bzw. wartungsbedürftig
registriert.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens.
Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung dieser Art ist bereits
aus der deutschen Patentanmeldung P 39 09 746.3.
Bei diesem bekannten Verfahren wird der Erfolg oder Mißer
folg des Bedienroboters bei der Behebung eines Fadenbruches
als Maßstab dafür benutzt, ob die betroffene Spinnstelle an
der der Fadenbruch vorlag, defekt ist.
Man geht davon aus, daß der Bedienroboter, der in dieser An
meldung beschrieben ist, prozentual einen sehr hohen Anset
zererfolg erreicht, so daß bei der nicht erfolgreichen Behe
bung eines Fadenbruches nach einem Versuch man den Schluß
ziehen kann, daß die Spinnstelle defekt ist, beispielsweise
daß der Ringläufer fehlt oder das Vorgarn fehlt, oder das
irgendwelche andere mechanische Störung vorliegt. Erst in
diesem Fall wird vom Bedienroboter die vorhandene Lunten
stoppeinrichtung getätigt.
Da der Bedienroboter mit einem höheren Ansetzererfolg arbei
tet, wird davon ausgegangen, daß er innerhalb eines Zeit
raums von etwa 15 Minuten die gesamten Spinnstellen auf
einer Seite einer großen Ringspinnmaschine mit beispielswei
se 1200 Spinnstellen überprüfen kann, wobei in dieser Zeit
es unmöglich wäre, daß ein Wickel entstehen und sich zu
einer Gefahr für die Ringspinnmaschine entwickeln könnte.
Daß man den Luntenstopp erst nach einem unerfolgreichen
Fadenbruchbehebungsversuch und nicht vorher betätigt, ist
von Vorteil, da es dann für den Bedienroboter leichter ist,
das Ansetzverfahren bei laufendem Vorgarn durchzuführen.
Es sind nämlich aus dem Stand der Technik andere Ansetzver
fahren bekannt, beispielsweise nach der deutschen Offenle
gungsschrift P 30 42 946, bei dem bereits beim Eintreten
eines Fadenbruchs die vorgesehene Luntenstoppvorrichtung
ausgelöst wird, um auf diese Weise den Verlust an Vorgarn
bis zur Fadenbruchbehebung zu verhindern.
Problematisch bei allen diesen bekannten Verfahren ist, daß
ein relativ hoher mechanischer Aufwand getrieben werden muß,
wobei auch die Anzahl der verwendeten Sensoren leicht zu
einem beträchtlichen Anteil der Beschaffungs- bzw. Herstel
lungskosten der Ringspinnmaschine führen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kombination einer Ringspinnmaschine mit einem Bedienroboter
zur Verfügung zu stellen, welche wesentlich kostengünstiger
produziert werden kann, dennoch aber so funktioniert, daß
eine Wickelgefahr ausgeschlossen bleibt. Weiterhin soll
durch die Erfindung die Nachrüstung bestehender Ringspinnma
schinen mit oder ohne Luntenstoppeinrichtungen ermöglicht
werden, so daß auch an diesen Ringspinnmaschinen ein
Bedienroboter zur Fadenbruchbehebung verwendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird verfahrensmäßig vorgesehen,
daß an der betreffenden Spinnstelle die Vorgarnzufuhr auch
dann nicht gestoppt wird, wenn der Mißerfolg des Bedienrobo
ters bei der Behebung des Fadenbruches auf eine defekte
Spinnstelle hinweist, daß der Bedienroboter bei jeder nach
folgenden Patrouillenbewegung prüft, ob ein Garn wieder an
der Spinnstelle läuft und in diesem Falle die Spinnstelle
aus dem Datenspeicher für reparaturbedürftige Spinnstellen
streicht, dagegen wenn das Garn nicht läuft, eine weitere
Eintragung in den Datenspeicher für reparaturbedürftige
Spinnstellen veranlaßt, daß der wesentliche Inhalt des Da
tenspeichers für reparaturbedürftige Spinnstellen der Bedien
person angezeigt bzw. von dieser wahrnehmbar ist, wobei bei
Spinnstellen, an denen für längere Zeit bzw. nach einer vor
bestimmten Anzahl von Patrouillenbewegungen des Bedienrobo
ters ein Vorgarn noch läuft, jedoch keine erfolgreiche, d. h.
den Garnlauf wieder etablierende Reparatur durchgeführt
wird, dieser Umstand der Bedienperson bzw. deren Vorgesetz
tem betont angesetzt und gegebenenfalls die Ringspinnmaschi
ne stillgesetzt wird.
Wesentlich ist zunächst, daß an jeder Spinnstelle keine Lun
tenstoppvorrichtung vorgesehen ist. Man verzichtet sozusagen
auf die Luntenstoppeinrichtung bzw. im Falle der Nachrüstung
einer Ringspinnmaschine mit Luntenstoppeinrichtung diese
nicht unbedingt benutzen muß. Auch wird bei der Einsparung
der Luntenstoppvorrichtungen ein weiterer Sensor gespart,
denn der Bedienroboter muß jetzt nicht mehr prüfen, ob die
Luntenstoppeinrichtung getätigt ist. Durch die Einsparung
der Luntenstoppeinrichtungen mit Sensoren entsteht ein
wesentliches Kostenersparnis.
Dadurch, daß der Bedienroboter bei jeder Patrouillenbewegung
prüft, ob an Spinnstellen, die defekt sind, ein Garn wieder
läuft, erfaßt man über den Bedienroboter und den sowieso
vorhandenen Garnprüf- bzw. Garnlaufsensor, ob defekte
Spinnstellen zwischenzeitlich von einer Bedienperson (oder
von einem anderen Automaten) repariert und wieder in Gang
gesetzt worden ist. Dies hat den Vorteil, daß die Bedienper
son selbst keine Angaben zu der durchgeführten Reparaturar
beit in den Rechner eingeben muß, sondern die erfolgreiche
Reparatur einer Spinnstelle wird automatisch vom Bedienrobo
ter mit überwacht, ohne die Notwendigkeit eines zusätzlichen
Sensors. Das Verfahren hat aber auch den Vorteil, daß man
eine Liste etablieren kann, von Spinnstellen, die auch wäh
rend mehrfachen Patrouillenbewegungen des Bedienroboters
nicht repariert sind. Gerade diese Spinnstellen sind wickel
gefährdet. Durch die einfache Auswertung der sowieso vom
Bedienroboter gesammelten Daten in einer entsprechenden
Datei, ist man daher in der Lage, eine Anzeige auszudrücken
über Spinnstellen, die während mehrerer Patrouillenbewegun
gen noch nicht repariert sind. Die Bedienperson, die diese
Anzeige erhält bzw. wahrnimmt, kann dann sicherstellen, daß
gerade diese Spinnstellen als erste gewartet und repariert
werden.
Der Bedienroboter nach der vorliegenden Anmeldung, der dem
Bedienroboter nach der deutschen Patentanmeldung P 39 09 746
weitgehend identisch ist, erreicht einen sehr hohen Anset
zererfolg bspw. etwa 95%. Hierdurch kann die Zeitdauer der
einzelnen Patrouillenbewegungen auf etwa 15 Minuten begrenzt
werden kann. Hierdurch ist sichergestellt, daß der
Bedienroboter in einer Stunde etwa viermal hin und her
entlang der Ringspinnmaschine patrouillieren und seine
Arbeit verrichten kann. Wenn, wie üblich, eine Bedienperson
zur Bedienung von etwa acht Ringspinnmaschinen eingesetzt
wird, so ist es möglich, durch geschickte Führung der Bedien
person aufgrund der gesammelten Daten zu defekten Spinnstel
len, sicherzustellen, daß die Bedienperson die tatsächlich
defekten Spinnstellen so regelmäßig besucht und in Gang
setzt, daß die Wickelgefahr gebannt ist. Um dieses Beispiel
numerisch zu erläutern, wird zunächst angenommen, daß ein
Bedienroboter nach der deutschen Patentanmeldung
P 39 09 746.3 ein prozentualer Ansetzererfolg von etwa 95%
erreichen kann.
Es entstehen beim Betrieb einer Ringspinnmaschine
erfahrungsgemäß etwa 30 Fadenbrüche pro Stunde pro 1000
Spindeln. Das heißt, an einer Ringspinnmaschine in einer
Arbeitsschicht von 8 Stunden entstehen etwa 240 Fadenbrüche.
Wenn der Ansetzererfolg 95% beträgt, so werden von diese
240 Fadenbrüchen 12 vorliegen, die vom Bedienroboter nicht
behebbar sind.
Bei 8 Maschinen und einer normalen Arbeitsschicht von 8 Stun
den, müßte die Bedienperson daher 12 defekte Spinnstellen
pro Stunde reparieren und eine gut geschulte Bedienperson
ist im Stande, dieses Arbeitsvolumen zu bewältigen. Mit dem
Verfahren der Erfindung wird verhindert, daß bestimmte Spinn
stellen sehr viel länger auf eine Wartung warten, als andere
defekte Spinnstellen, so daß Spinnstellen, an denen ein
Fadenbruch vor längerer Zeit eingetreten ist, vorrangig von
der Bedienperson repariert werden können und hierdurch die
Wickelgefahr gebannt ist.
Es ist statistisch festgestellt worden, daß etwa 20% aller
Fadenbrüche die länger als 0,5 Stunden andauern, zu einem
Wickel führen, und daß wiederum etwa 20% dieser Wickel die
länger als 0,5 Stunden anhalten, zu einem Problem führen,
wie beispielsweise Brand, Zerstörung des Streckwerkzylinders
oder Zerstörung des Belastungsarmes des Streckwerks. Solche
Probleme dürfen eigentlich nicht auftreten, da der Schaden
immer verhältnismäßig groß und teuer ist. Man sieht aber aus
diesen Zeitangaben, daß es aber durchaus realistisch ist, zu
erwarten, daß die Bedienperson defekte Spinnstellen inner
halb einer Stunde nach dem Auftreten eines Fadenbruches be
sucht und dort die notwendigen Maßnahmen zur Reparatur der
Spinnstelle vornimmt, so daß eben diese Wickelgefahr vermie
den werden kann. Zu der Wickelgefahr soll aber auch gesagt
werden, daß sie nicht unbedingt statistisch gleichmäßig gege
ben ist. Beispielsweise ist festgestellt worden, daß bei
bestimmten Klimaänderungen die Gefahr der Wickelbildung an
steigt. Es ist natürlich möglich, solche Klimaänderungen
mittels Sensoren zu erfassen und die Arbeitsweise des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dann entsprechend anzupassen, bei
spielsweise so, daß Spinnstellen die nach zwei Patrouille
zyklen des Bedienroboters nicht repariert sind, vorrangig
behandelt werden. D.h. die Anzahl der vorgesehenen
Patrouillenzyklen vor der betonten Anzeige, wird von bspw.
vier auf bspw. zwei herabgesetzt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Wickelsensor
vorzusehen, beispielsweise nach der deutschen Offenlegungs
schrift P 28 16 807 oder nach der europäischen Anmeldung mit
der Veröffentlichungsnummer 16 940, welche rechtzeitig vor
einem sich ausbildenden Wickel warnt, d. h. rechtzeitig, be
vor sich dieser Wickel zu einer Gefahr für die Ringspinnma
schine entwickelt. Wird ein solcher Wickelsensor zusätzlich
vorgesehen, so kann das Signal des Wickelsensors herangezo
gen werden, um die betonte Anzeige der defekten Spinnstel
len, an denen eine Wickelgefahr zu befürchten ist,
frühzeitig auslösen.
Eine weitere Möglichkeit, wickelgefährdete Spinnstellen bes
ser zu überwachen, besteht darin, den Bedienroboter nach ein
maliger Feststellung einer defekten Spinnstelle so zu
programmieren, daß er gerade diese defekten Spinnstellen häu
figer besucht und häufiger prüft, ob die von ihm als defekt
eingestufte Spinnstelle zwischenzeitlich repariert ist, wo
bei diese Feststellung nach wie vor dadurch erfolgt, daß der
Bedienroboter prüft, ob Garn an dieser Spinnstelle wieder
läuft.
Die Daten über die defekten Spinnstellen können entweder in
einem dem Bedienroboter zuzuordnenden Rechner gespeichert
werden, oder die entsprechenden Daten können vom Bedienrobo
ter zwischengespeichert werden und an einen Maschinenrechner
oder einen hierarchisch höher gelegenen Rechner nach jedem
Patrouillezyklus übertragen werden. Es besteht auch die Mög
lichkeit, den Bedienroboter mit einer Kommunikationseinrich
tung auszustatten, so daß dieser ständig während seiner
Patrouillenbewegung mit dem Maschinensteuerungsrechner der
Ringspinnmaschine bzw. mit hierarchisch höheren Rechnern
kommunizieren kann.
Eine derartige Kommunikationseinrichtung
ist beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
P 42 12 850 erläutert und kann hier angewendet werden.
Besonders bevorzugte Verfahrensvarianten sowie Vorrichtungen
zur Durchführung dieser Verfahren sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand von
Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung, in welcher
zeigen:
Fig. 1 bis 5, die die Fig. 1 bis 5 der deutschen Patentanmel
dung P 39 09 746.3 wiedergeben, um die Wirkungsweise des
bisher bekannten Bedienroboters bzw. des bisher bekannten
Arbeitsverfahrens klarzustellen, wobei die Fig. 1 eine
Ergänzung gegenüber der früheren Anmeldung enthält, während
die Fig. 6 sich mit der vorliegenden Erfindung befaßt. Die
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ringspinnma
schine, die mit dem erfindungsgemäßen Bedienroboter
ausgestattet ist,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer Spinnstelle
einer Ringspinnmaschine, die vom Bedienroboter
bedient wird.
Fig. 3 eine schematische Darstellung entsprechend der Dar
stellung der Fig. 1 der gleichen Ringspinnmaschine,
jedoch in diesem Fall mit zwei Bedienrobotern
ausgestattet,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Wickler der Fig. 2, jedoch
in einem größeren Maßstab,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Wicklers der Fig. 4, und
Fig. 6 ein schematisches Fließdiagramm zur Erläuterung des
Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ringspinnmaschine 10,
die ein Kopfteil 12 und ein Fußteil 14 aufweist. Zwischen
dem Kopfteil 12 und dem Fußteil 14 befinden sich auf beiden
Seiten der Maschinen, von denen nur eine in Fig. 1 ersicht
lich ist, eine Reihe von einzelnen Spinnstellen, die heutzu
tage üblicherweise in der Zahl von 500 bis 600 vorhanden
sind. Der Darstellung halber sind jedoch in Fig. 1 nur sie
ben solche Spinnstellen gezeigt, in der Tat ist der Abstand
zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil 14 viel größer. Jede
Spinnstelle, beispielsweise 16, dient dazu, von einer Vor
garnspule 18 kommendes Vorgarn 20 in einem Streckwerk 22 zu
verstrecken und das verstreckte Garn mittels eines Ringläu
fers 24 auf eine Spinnhülse 26 zu wickeln. Der entstehende
Wickel 28 wird in bekannter Weise von unten auf der Spinn
hülse 26 aufgebaut und ergibt den sogenannten Spinnkops. Zu
diesem Zweck wird die Spinnhülse 26 von einer Spindel 30 zu
einer Drehbewegung angetrieben. Das verstreckte Vorgarn
läuft durch einen Garnführer 32 und einen sogenannten Anti
ballonring 34 zu dem Ringläufer 24, welcher aufgrund der
Drehbewegung des Spinnkopses zu einer Drehbewegung an einer
Ringbahn 36 veranlaßt wird, wodurch das gestreckte Vorgarn
eine Drehung erfährt, die seine Festigkeit erhöht.
Die Spindeln 30 werden paarweise von umlaufenden Bändern 38,
die in Pfeilrichtung 40 laufen zur Drehbewegung angetrieben.
Die Spindeln 30 selbst sind in einem Querbalken 42 der Ring
spinnmaschine drehbar gelagert. Die Ringbahnen 36 befinden
sich dagegen auf der sogenannten Ringbank 44, welche in an
sich bekannter Weise bei der Bildung der Spinnköpse eine
stetige Hubbewegung nach oben und darauf überlagert eine
changierende Bewegung ausführt.
Für den Einlauf in das Streckwerk 22 läuft das Vorgarn 20
bei jeder Spinnstelle durch einen jeweiligen Trichter 46,
wobei die Trichter 46 auf eine Schiene 48 montiert sind, die
eine changierende Hin- und Herbewegung in Richtung des
Doppelpfeiles 50 ausführt. Das Vorgarn 20 läuft anschließend
durch eine sogenannte Vorgarnstoppeinrichtung 52. Solche
Vorgarnstoppeinrichtungen, auch Luntenstoppeinrichtungen
genannt, sind bestens bekannt, und können zum Abbrechen des
Vorgarnes 20, und damit zum Anhalten der Materialzufuhr zu
dem jeweils zugeordneten Streckwerk 22 betätigt werden.
Das Streckwerk, das auch bestens bekannt, und in der Fig. 3
in Seitenansicht zu ersehen ist, wird mittels drei angetrie
benen Wellen 54, 56 und 58 angetrieben, wobei diese Wellen
sich über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine erstrecken
und üblicherweise an beiden Stirnseiten angetrieben werden,
um eine übermäßige Verdrehung der Wellen zu verhindern.
Unterhalb jedes Streckwerks ist eine Saugdüse 60, die im
Falle eines Fadenbruches das vom Streckwerk produzierte Garn
wegsaugt, somit die Maschine sauber hält und weitestgehend
die Ausbildung von unerwünschten Garnwickeln um die einzel
nen Walzen des Streckwerkes verhindert. Rein darstellungs
halber ist die linke Spinnstelle 16 auf der rechten Seite
der Maschine so gezeigt, als ob ein Fadenbruch vorhanden
wäre, wobei das gestreckte Garn in die entsprechende Saug
düse 60 einläuft.
Die Vorgarnspulen 18 sind wie üblich auf Schienen oberhalb
der Ringspinnmaschine angeordnet und können beispielsweise
automatisch ausgewechselt werden. Das von den Spulen 18
kommende Vorgarn 20 wird über Umlenkschienen wie beispiels
weise 62 umgelenkt, bevor es in den Trichter 46 hineinläuft.
Die Ringspinnmaschine, soweit bisher beschrieben, ist in der
Praxis an und für sich bekannt.
Auf diese Ringspinnmaschine sind zwei Schienen montiert, näm
lich eine obere Führungsschiene 64 und eine untere Führungs-
und Positionierschiene 66, die sich beide zumindest im
wesentlichen über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine
erstrecken und dazu dienen, einen Bedienroboter 68 zu tragen
und zu führen sowie eine genaue Positionierung desselben
ermöglichen. Der Bedienroboter 68 ist, wie nachfolgend näher
erläutert wird, in Richtung des Doppelpfeiles 70 fahrbar,
und zwar mittels eines am Rahmen 72 des Bedienroboters ange
flanschten Motors 74, der, wie auch in Fig. 2 ersichtlich
auf der unteren Schiene rollbare Räder 76 antreibt.
Die Stromversorgung zu dem Antriebsmotor 74 sowie die sonsti
gen elektrischen und elektronischen Teile des Bedienroboters
erfolgt über die Leitung 75, 77, welche mit Strombahnen 79,
81 in der Schiene 66 über Schleifkontakte (nicht gezeigt) in
Berührung stehen.
Zusätzlich zu den angetriebenen Rädern 76 befinden sich wei
tere von den Rädern 76 einen Abstand aufweisende Räder auf
der unteren Führungsschiene 66, welche ein seitliches Verkip
pen des Bedienroboters 68 in der Ebene der Fig. 1 verhin
dern. Am oberen Ende des Gestelles 72 des Bedienroboters 68
befindet sich eine weitere Führungsrolle 78, die in der
umgekehrt U-förmigen Schiene 64 läuft und ein seitliches
Verkippen des Bedienroboters 68 in der Ebene der Fig. 2
verhindert.
Auf dem Gestell 72 des Bedienroboters befindet sich ein An
setzautomat 80, der entsprechend dem Doppelpfeil 82 auf- und
abbewegbar angeordnet ist. Zu diesem Zweck ist der Ansatz
automat 80 auf zwei sich senkrecht erstreckenden Stangen 82
und 84 geführt. Die Stange 82 ist eine reine Führungsstange,
die Stange 84 ist jedoch als Gewindespindel ausgebildet und
von einem Motor 86 antreibbar. Die Gewindespindel 84 läuft
innerhalb einer am Ansetzautomaten 80 befestigen Kugelmutter
und bildet somit den Antrieb für den Ansetzautomaten 80.
Montiert am Ansetzautomat 80 ist eine erste Lichtschranke
88, welche die Kante der Ringbank 44 erfaßt und über den im
Gestell 72 eingebauten Computer Steuersignale an den
Antriebsmotor 86 schickt, damit der Ansetzautomat 80 stets
der Bewegung der Ringbank folgt.
Am Gestell 72 des Bedienroboters sind weiterhin oben und
unten Endschalter 90 bzw. 92 angebracht, die die obere bzw.
die untere Begrenzung des Verschiebeweges des Ansetzauto
maten bestimmen.
Der Ansetzautomat weist eine weitere Lichtschranke 94 auf.
Er erfaßt das Garn am Auslauf des Streckwerkes und ermittelt
auf diese Weise, ob ein Fadenbruch vorliegt oder nicht. Sol
che Lichtschranken oder anderweitige induktive oder kapazi
tive oder Piezo-Fadenbruchwächter sind für sich bestens
bekannt und brauchen hier nicht gesondert abgehandelt zu
werden.
Der Ansetzautomat 80 trägt auch eine Vorratspule 96 für
Fremdfaden 98 für das später beschriebene Ansetzverfahren.
Der Fremdfaden 98 wird von dieser Spule 96, die auch ein
beliebiger Spinnkops sein kann, in eine Haltekammer 100
eingeführt, die mit einem Trennmesser 102 ausgestattet ist.
Oberhalb der Kammer 100 befindet sich ein Wickler 104, der
in Richtung des Doppelpfeils 106 vorschiebbar ist, bis sein
U-förmiges Vorderende 108 den Spinnkops umgreift.
Das Vorderteils des Wicklers 104 ist in einem großen Maßstab
in Draufsicht in Fig. 4 und in Seitenansicht in Fig. 5 ge
zeigt. Innerhalb der U-förmigen Öffnung des Wicklers 104
befindet sich ein geschlitzter Ring 110, der von dem Wickler
104 drehbar geführt ist. Innerhalb des Wicklers wird der
Ring 110 von zwei einen Abstand voneinander aufweisenden
Ritzel 112 angetrieben, von denen nur das eine in der Fig. 4
zu sehen ist. Zweck dieser beiden Ritzel ist es, sicherzu
stellen, daß sich der Ring 110 stets im Antrieb mit wenig
stens einem der Ritzel befindet. Um die beiden Ritzel
synchronisiert zu halten, kämmen diese mit zwischengeschal
teten Zahnräder, die nicht gezeigt sind. Auch der Antriebs
motor für die Ritzel 112 ist der Einfachheit halber hier
nicht gezeigt.
Im Ring 110 gelagert ist ein Stift 114 mit einem knopfarti
gen Kopf 116. Der Stift 114 kann von einem Hebel 118 und
einem Elektromagneten 120 in der Pfeilrichtung 122 nach
unten gedrückt werden, um den Kopf 116 von der Unterseite
des Ringes wegzudrücken. Hierdurch kann der Fremdfaden, wie
später beschrieben wird, zwischen dem Kopf 116 und der
Unterseite des Ringes 110 gehalten werden.
Unterhalb des Wicklers 104 befindet sich ein ebenfalls in
Pfeilrichtung 106 verstellbares Halteglied 124, das unab
hängig vom Wickler 104 von einem eigenen Antrieb vorgescho
ben werden kann, um den Fremdfaden auf der Ringbahn 36 zu
fixieren. Unterhalb des Ringes 110 befindet sich eine an
diesem befestigte Bürste 111. Oberhalb des Wicklers befindet
sich eine Armeinrichtung, bestehend aus einer Schulter 123,
einem Oberarm 126, einem Unterarm 128 und einer Hand 130,
welche eine Saugpistole 132 trägt. Die Achsen 134, 135, 136
und 138 ermöglichen gezielte Bewegungen der Saugpistole 132,
wie nachfolgend näher beschrieben wird. Für jede Achse 134,
136, 138 ist ein eigener Motor vorgesehen, wobei diese
Motoren der Einfachheit halber nicht gezeigt sind. Diese
Motoren ermöglichen jedoch gezielte Stellungen der Schulter,
der Arm- und Handteile der Armeinrichtung, um die entspre
chenden Achsen herum.
An dem dem Wickler 104 abgewandten Ende der Saugpistole 132
befindet sich ein Schlauch 140, welcher etwa U-förmig gebo
gen ist und an seinem von der Saugpistole entfernten Ende an
einer Saugquelle 142 angeschlossen ist. Innerhalb der Saug
quelle 142 befindet sich eine weitere Lichtschranke 144.
Unterhalb des Ansetzautomaten am Gestell 72 ist eine Brems
einrichtung befestigt mit einem Arm 146, welcher zur
Entkopplung der Spindel von dem Antriebsriemen 38 sowie zur
Abbremsung der einzelnen Spindeln dient. Der Verstellmecha
nismus für den Bremsarm 146 ist hier der Kürze halber nicht
dargestellt. Der Bremsarm 146 ist jedoch so angesteuert bzw.
angetrieben, daß er folgende Bewegungen ausführen kann. Zu
nächst soll gesagt werden, daß der Arm 146 an seinem vorde
ren Ende eine nach oben stehende Bremsbacke aufweist, die
wohl in Fig. 2 nicht gezeigt, jedoch zwischen den Spindel
paaren 13 angeordnet ist, und zwar innerhalb der Schleife
des Antriebsbandes 38. Diese Bremsbacke steht daher in der
Zeichnung gemäß Fig. 2 senkrecht nach oben. Der Arm 146 kann
in Richtung des Pfeils 148 gezogen werden und gleichzeitig
nach links oder rechts in Fig. 1 verschwenkt werden, d. h.
senkrecht zu der Ebene der Zeichnung in Fig. 2, um bei der
entsprechenden Spindel 30 den Antriebsriemen mit seiner dem
Bedienroboter zugewandten Rückfläche von der zugeordneten
Spindel 30 abzuheben. In dieser Lage ist die Spindel 30 als
freidrehend zu betrachten, aufgrund der Lagerung im Hohl
balken 24 mittels Kugellager ist sehr wenig Reibung vorhan
den. Der Bremsarm 146 kann dann aber auch in Pfeilrichtung
150 vorgeschoben werden, um den auf der Vorderseite der nach
oben stehenden Finger vorgesehenen Bremsbelag gegen die
Spindel 30 zu drücken und mit diesem festgehalten bzw.
gebremst zu werden.
Um die Arbeitsweise des Ansetzautomaten nunmehr klarzu
stellen, wird die Behebung eines bereits festgestellten
Fadenbruches nunmehr erläutert:
Als erstes wird die Saugpistole 132 von der in der Fig. 2
gezeigten Stelle bis zu dem Ausgangsloch 152 der Fremdfaden
kammer 100 gebracht, wodurch die Saugluft von der Saugquelle
142 den Fremdfaden in die Saugpistole und in das Rohr 140
hineinsaugt, bis das Fremdfadenende von der Lichtschranke
144 erfaßt wird. Der Fremdfaden 198 kann nun geklemmt
(jedoch noch nicht durchgeschnitten) werden, beispielsweise
durch eine Bremse, die auf die Vorratspule 196 einwirkt. Es
ist nunmehr eine vorgegebene Länge des Fremdfadens innerhalb
des Rohres 140 vorhanden, wobei der Fremdfaden durch den
Saugstrom in gestreckter Form gehalten wird. Die Saugpistole
132 bewegt sich nunmehr um die Vorderseite des Wicklers 104
bis auf die andere Seite von der Fremdfadenkammer 100. Der
Fremdfaden wird durch diese Bewegung in den Bereich des
Knopfes 116 gebracht, welcher nunmehr mittels des Elektro
magneten 120 und des Hebels 118 nach unten gedrückt wird.
Sobald sich der Fremdfaden in Berührung mit dem Schaft des
Stiftes 114 befindet, wird der Elektromagnet 120 in stromlo
sen Zustand gesetzt, wodurch der Stift 114 aufgrund einer
eingebauten (nicht gezeigten) Feder sich wieder nach oben
bewegt, und der das der Fremdfadenkammer 100 zugewandte Ende
des Fremdfadens festhält. Das Messer 102 wird nunmehr betä
tigt, um den Fremdfaden von der Vorratspule zu trennen. Der
Bremsarm 146 wird nunmehr so betätigt, daß der Antrieb 38
von der Spindel 30 abgekoppelt ist. In diesem Zustand bewegt
sich der Wickler 104 nach vorne, bis sich der Spinnkops
innerhalb der U-förmigen Öffnung des Wicklers befindet. Über
die Ritzel 112 wird der Ring 110 nunmehr zu einer Drehbewe
gung um die Ringachse herum angetrieben, wodurch der Fremd
faden, vom Stift 114 gezogen, sich um den auf der frei dreh
baren Spindel 30 montierten Spinnkops legt und die entste
hende Reibung schließlich ausreicht, um die Spindel zu dre
hen, wodurch der Fremdfaden aus dem Rohr 140 gezogen wird
und Wicklungen auf dem Spinnkops entstehen.
Nachdem einige Wicklungen, beispielsweise vier, um den
Spinnkops gelegt sind, beispielsweise vier, bewegt sich die
Saugpistole 132 aufgrund der vorprogrammierten Bewegungen
der Armeinrichtung, so daß eine Kreuzwindung entsteht; dann
werden weitere vier Wicklungen um den Spinnkops gelegt, und
die Saugpistole bewegt sich wieder nach oben. In diesem
Stadium ist das eine Ende des Fremdfadens nunmehr um den
Spinnkops gewickelt. Das Halteglied 124 wird nunmehr nach
vorne geschoben, d. h. nach rechts in Fig. 2, um den Fremd
faden an der Ringbahn festzuklemmen. Gleichzeitig wird der
Bremsarm 146 nach vorne geschoben, um nunmehr die Spindel
anzuhalten. Die Saugpistole 132 wird in eine Stellung be
wegt, wo der Fremdfaden, der sich noch teilweise innerhalb
des Rohres 140 befindet, schräg nach unten und tangential zu
der Ringbahn verläuft. Der Ringläufer wird nunmehr auf der
Ringbahn 36 mittels der Bürste 111 gedreht. Dabei bewegt er
sich über den Fremdfaden und dieser wird durch den Ringläu
fer eingefädelt. In diesem Stadium wird das Halteglied 124
zurückgezogen und die Saugpistole 132 durch Änderung der
Geometrie der Armeinrichtung und durch Anheben des Ansetz
automaten bis zu dem Ballonring 34 hochgehoben. Hier wird
der Fremdfaden durch gezielte Bewegungen der Saugpistole 132
(verursacht durch gezielte Bewegungen der Armeinrichtung) so
angesteuert, daß der Fremdfaden durch den Einführschlitz 154
des Antiballonringes 34 eingefädelt wird. Der Ansetzautomat
bewegt sich dann weiter nach oben und die Saugpistole wird
wieder so gesteuert, daß der Fremdfaden durch den Einfädel
schlitz 165 des Garnführers 32 gefädelt wird.
Anschließend wird der Ansetzautomat noch weiter nach oben
geführt und die Armeinrichtung so gestreckt, daß die Spitze
der Saugpistole die die in Fig. 2 mit 132.1 dargestellte
Lage annimmt. Der Fremdfaden kommt nun an der Stirnseite der
oberen Walze 158 des Walzenpaares auf der Einzugsseite
dieses Walzenpaares zu liegen. Durch eine gezielte Bewegung
der Saugpistole in Achsrichtung der Lieferzylinder wird der
Fremdfaden von dem eine Changierbewegung ausführenden ge
streckten Vorgarn erfaßt und mit ihm verdrillt, so daß eine
Verbindung zwischen dem Fremdfaden und dem gestreckten Vor
garn entsteht. Bei der Aufnahme des Antriebes der Spindel 30
und somit des Spinnkops 26, was gleichzeitig mit der oben
erwähnten Bewegung der Saugpistole in Achsrichtung der Lie
ferzylinder erfolgt, wird das gestreckte Garn über den Fremd
faden auf den Spinnkops 26 in der üblichen Art und Weise
aufgewickelt. Nunmehr ist die Behebung des Fadenbruches,
d. h. das Ansetzverfahren zu Ende. Mittels der Lichtschranke
94 wird nunmehr geprüft, ob der Ringläufer 24 normal läuft.
Sollte dies nicht der Fall sein, dann ist dies ein eindeuti
ger Hinweis dafür, daß ein Fehler irgendwelcher anderer Art
vorliegt, der vom Bedienroboter nicht behebbar ist. In die
sem Fall wird vom Bedienroboter die Vorgarnstoppeinrichtung
52 betätigt, beispielsweise in an sich bekannter Weise mit
tels eines Druckluftstoßes, wodurch die weitere Zufuhr von
Vorgarn an das Streckwerk 22 unterbunden wird. Gleichzeitig
klappt ein Hebel 160 der Vorgarnstoppeinrichtung 52 hoch,
dessen reflektierendes Ende 162 von der Betriebsperson als
Hinweis auf eine defekte Spinnstelle betrachtet wird, so daß
die notwendigen Korrekturmaßnahmen vorgenommen werden kön
nen. Der Bedienungsroboter 68 trägt auch eine weitere Licht
schranke 164, welche während des Vorbeilaufens des Bedien
roboters feststellen kann, ob solche Hebel 160 hochgeklappt
sind. Stellt der Bedienroboter 68 fest, daß dies bei einer
bestimmten Spinnstelle der Fall ist, so weiß er, daß er
diesen Fadenbruch nicht beheben kann.
Das Vorsehen einer solchen Lichtschranke ist nicht unbedingt
erforderlich, es ist auch möglich und sogar bevorzugt, das
den Druckluftstoß auslösende Signal im Mikroprozessor des
Bedienroboters 68 zusammen mit der Lage der betroffenen
Spinnstelle zu speichern, so daß diese Information dem
Bedienroboter bereits bekannt ist.
Dadurch, daß der Ansetzautomat 80 über die Lichtschranke 88
der Ringbankbewegung stets folgt, bleibt die Lichtschranke
94 bei der Patrouillierbewegung entlang der Ringspinnmaschi
ne stets mit dem Ringläufer ausgerichtet. Während des
Behebens eines Fadenbruches bleibt der Ansetzautomat jedoch
während des Anwickelns auf dem Spinnkops, jedoch weitgehend
in einer konstant senkrechten Lage, lediglich bei der Einfä
delung des Fremdfadens durch den Ringläufer bewegt sich der
Ansetzautomat mit dem Halteglied 124 nach unten, damit das
Halteglied auf der Ringbank 36 zu liegen kommt. Auch diese
Bewegung nach unten wird von der Lichtschranke 88 gesteuert.
Der lange Schenkel 66 der Führungs- und Positionierungsschie
ne 66 weist ausgerichtet mit jeder Spinnstelle zwei Löcher
166, 167 auf, die von zwei entsprechend angeordneten induk
tiven Sensoren 170, 172 erfaßt werden und die genaue Positio
nierung des Bedienroboters 68 sicherstellen. An ihrem oberen
kurzen Schenkel weist die Schiene 66 an beiden Enden Lang
löcher 174 und 176 auf. Um diese Langlöcher abzutasten, d. h.
zu erfassen, trägt das Gestell 72 einen weiteren induktiven
Sensor 178. Bei Erfassung des Loches 174 bzw. des Loches 176
weiß der Bedienroboter 68, daß er sich am Ende seines Ar
beitsbereiches am Maschinenkopf 12 bzw. an seiner Umkehr
stelle am Maschinenfuß 14 befindet und leitet einen entspre
chenden Bremsvorgang ein, damit er rechtzeitig am jeweiligen
Ende der Schiene 66 zum Stillstand kommt.
Das Ende seines Arbeitsbereiches am Maschinenkopf 12 erfährt
er aufgrund der dort vorhandenen drei Löcher 178, 180 und
182, wobei die Löcher 178, 180 den gleichen Abstand
aufweisen wie die Löcher 166, 168, das Loch 162 jedoch nahe
an dem Loch 178 angeordnet ist, so daß die Ausgangssignale
der induktiven Sensoren 170, 172 entsprechend moduliert
sind.
An der Umkehrstelle an dem linken Ende der Ringspinn
maschine, d. h. am Maschinenfuß 14, ist nur ein weiteres
Langloch 184 vorgesehen, das ebenfalls durch die entspre
chende Modulierung der Ausgangssignale der beiden induktiven
Sensoren 170, 172 von der Mikroprozessorsteuerung des
Bedienroboters 68 erkannt wird und den Bedienroboter zu
einer Umkehrbewegung veranlaßt.
Durch die beiden Löcher 178, 180 am Arbeitskopf 12 der Ring
spinnmaschine wird der Bedienroboter auch am Ende seines
Arbeitsbereiches genau dem Maschinenkopf gegenüber positio
niert, so daß eine Übertragung von Informationen vom Bedien
roboter an den Maschinenkopf bzw. vom Maschinenkopf an den
Roboter stattfinden kann.
Die Positioniereinrichtung ist detaillierter beschrieben in
der deutschen Patentanmeldung P 39 09 745.5 mit der Bezeich
nung "Positioniereinrichtung" (Anwaltsaktenzeichen: R 2743).
Es genügt hier zu sagen, daß jeder induktive Sensor einen
Teil eines Schwingkreises bildet, wobei eine Änderung der
Induktivität des Schwingkreises aufgrund der Anordnung der
Löcher eintritt, was zu einer Veränderung der Schwingungs
amplitude führt, die zur Erzeugung der Stellsignale bzw. zur
Ermittlung der genauen Position des Bedienroboters 68
ausgenützt wird.
Wie in Fig. 3 dargestellt, können zwei genau gleich ausgebil
dete Bedienroboter 68 die gleiche Seite der Ringspinnmaschi
ne bedienen. In diesem Fall wird eine etwas abgewandelte
Schiene 66.1 verwendet, wobei die Anordnung der Löcher am
linken Ende der Schiene symmetrisch zu der Löcheranordnung
am rechten Ende der Schiene ist, wodurch die beiden Schienen
enden die Enden der jeweiligen Arbeitsbereiche der beiden
Bedienroboter bestimmen. D.h. der linke Roboter 28 hält am
Ende seines Arbeitsbereiches am Maschinenfuß an, während der
rechte Roboter 68 am Ende seines Arbeitsbereiches am Maschi
nenkopf 12 anhält. Jeder Bedienroboter trägt links und
rechts jeweilige Lichtschranken 186, 188, wobei die linke
und rechte Lichtschranke 186, 188 auf einem Bedienroboter 68
in Richtung senkrecht zu der Ebene der Fig. 3 gegeneinander
verschoben sind. An den einander zugewandten Seitenflächen
der Bedienroboter 68 befinden sich zwei Retroreflektoren
190, 192, wobei diese Retroreflektoren zueinander ebenfalls
in einer Richtung senkrecht zu der Ebene der Fig. 3
verschoben sind.
Somit liegt in der Zeichnung gemäß Fig. 3 die Lichtschranke
188 auf der rechten Seite des linken Bedienroboters, dem
Retroreflektor 192 gegenüber. In der gleichen Art und Weise
liegt der Retroreflektor 190 des linken Bedienroboters 68
der Fig. 3 hinter der Lichtschranke 186 der linken Seite des
rechten Bedienroboters 68 gegenüber. Wenn sich die beiden
Bedienroboter einander nähern, wird jeder Bedienroboter vom
jeweils anderen Bedienroboter erkannt, da der Retroreflektor
im Überlappungsbereich der V-Lichtschranken liegt. Das ent
sprechende Erkennungssignal wird zur Bestimmung der Umkehr
stelle des Bedienroboters herangezogen.
Zusätzlich zu den Lichtschranken 186, 188 können die Bedien
roboter auf beiden Seiten weitere Lichtschranken tragen, die
zum Personenschutz dienen. Beispielsweise kann es vorkommen,
daß eine bestimmte Spinnstelle von einer Betriebsperson
instandgesetzt wird, während sich der Bedienroboter nähert.
Er wird dann mit der zusätzlichen Lichtschranke die Betriebs
person erkennen und umkehren, so daß keine Kollision zwi
schen dem Bedienroboter und der Betriebsperson erfolgt. Auch
sind solche Lichtschranken nützlich, da eine Betriebsperson
jederzeit einen Betriebsroboter dadurch zu einer Umkehrbe
wegung veranlassen kann, daß sie ihre Hand im Bereich der
Personenschutzlichtschranke bringt.
Der Funktionsablauf des Bedienroboters 68 auf der Ring
spinnmaschine der Fig. 1 wird nunmehr zusammengefaßt.
Zunächst wird der Bedienroboter in Betrieb genommen und zwar
dadurch, daß er an irgendeiner Stelle der Spinnmaschine
aufgesetzt und eingeschaltet wird.
Er bewegt sich dann in eine beliebige Richtung, vorzugsweise
nach rechts und behebt dabei keine Fadenbrüche. Auch stellt
er während dieser ersten Bewegung keine Fadenbrüche fest.
Erreicht der Bedienroboter dann eine Längsöffnung, beispiels
weise die Längsöffnung 164 der Fig. 1, so weiß er, daß er
sich am Ende seines Arbeitsbereiches befindet.
Sollte er bereits während dieser ersten Bewegung, beispiels
weise aufgrund der Personenschutzlichtschranke, zu einer
Umkehrbewegung veranlaßt werden, so bewegt er sich zu der
Umkehrstelle am Maschinenfuß der Ringspinnmaschine, erkennt
dort die Längsöffnung 176 und kehrt um, bis er schließlich
das Ende seines Arbeitsbereiches am Arbeitskopf erreicht. An
dieser Stelle schickt er eine Meldung an den Maschinenkopf
der Ringspinnmaschine, daß er sich in dieser Lage am Ende
seines Arbeitsbereiches befindet. Alternativ hierzu könnte
der Maschinenkopf der Ringspinnmaschine das Vorhandensein
des Bedienroboters selbst erkennen, beispielsweise mittels
einer Lichtschranke, die auf einen besonderen Retroreflektor
am Bedienroboter gerichtet ist.
Die Ringspinnmaschine selbst gibt dann dem Bedienroboter ein
Freigabesignal, vorausgesetzt, daß nicht gerade ein Doffvor
gang bevorsteht oder ein anderweitiges Hindernis vorliegt.
Nach Erhalt des Freigabesignals informiert sich der Bedien
roboter in einem ersten Durchlauf über das Betriebsverhalten
der Spinnstellen, d. h. er merkt sich diejenigen Spinnstel
len, wo keine Fadenbrüche sind, diejenigen Spinnstellen, wo
Fadenbrüche sind und evtl. diejenigen Spinnstellen, die
außer Betrieb gesetzt worden sind, was er anhand der Hebel
der Vorgarnstoppeinrichtungen erkennen kann. Die Zuordnung
der Fadenbrüche zu den einzelnen Spinnstellen ermittelt er
aufgrund der Signale der Positioniereinrichtungen, indem er
an den Spinnstellen vorbeiläuft, d. h. er zählt, ausgehend
vom Ende seines Arbeitsbereiches, die Anzahl der Ringspinn
stellen anhand der Signale der Positioniereinrichtung auf
und speichert diese Nummern mit der zugeordneten Information
über den Betriebszustand an den einzelnen Spinnstellen.
Nach dem Erreichen der Umkehrstellen am Maschinenfuß kehrt
der Bedienroboter um.
Im Retourlauf behebt er die im ersten Durchlauffestgestell
ten Fadenbrüche und erfaßt zugleich die Spinnstellen, wo
nach dem ersten Durchlauf Fadenbrüche neu entstanden sind.
Nach Beendigung des Retourlaufes und Behebung der entstande
nen Fadenbrüche erreicht der Bedienroboter wieder das Ende
seines Arbeitsbereiches. Er positioniert sich wieder an der
Startposition und überträgt die von ihm gespeicherten Infor
mationen hinsichtlich vorhandener Fadenbrüche, von ihm beho
bener Fadenbrüche, von ihm nicht behobener Fadenbrüche, d. h.
auch von ihm stillgesetzter Spinnstellen an die Ringspinn
maschine, und die entsprechenden Daten werden der Betriebs
person angezeigt, damit sie die notwendigen Eingriffe vor
nehmen kann. Gleichzeitig wird diese ganze Information für
die Betriebsstatistik gesammelt.
Der Bedienroboter wartet in dieser Startposition am Ende sei
nes Arbeitsbereiches wieder auf ein Freigabesignal von der
Spinnmaschine. Sobald er das entsprechende Freigabesignal
erhält, läuft er wieder in Richtung seiner Umkehrstelle und
behebt die im vorherigen Durchlauffestgestellten Fadenbrü
che, wobei er gleichzeitig diejenigen Fadenbrüche erfaßt,
die zwischenzeitlich entstanden sind. An der Umkehrstelle
kehrt er wieder um, der soeben beschriebene Arbeitszyklus
wiederholt sich, bis die Spinnkopse so voll sind, daß ein
Doffvorgang erforderlich ist. In diesem Fall wird der Bedien
roboter von der Ringspinnmaschine an der Startposition gehal
ten und der Doffvorgang durchgeführt, bei dem die vollen
Spinnkopse gegen leere ausgetauscht werden, jedoch nicht,
wenn der Bedienroboter unterwegs ist.
Die Übertragung von Informationen zwischen dem Bedienroboter
und dem Maschinenkopf, was eine Art gegenseitige Kommunika
tion darstellt, ist hier nicht in Einzelheiten näher be
schrieben. Es gibt bereits im Stand der Technik verschiedene
Vorschläge, wie eine solche Kommunikation realisiert werden
kann. Es dürfte auch einleuchtend sein, daß es sich hier
schließlich um eine Übertragung von Informationen handelt,
die man heutzutage in den verschiedensten Gebieten der Tech
nik antrifft, und die ohne weiteres beispielsweise mittels
Lichtsignalen oder über Funk oder gar über elektrische Lei
tungen erfolgen kann. Im einfachsten Fall wäre es durchwegs
denkbar, am Bedienroboter einen Stecker vorzusehen, der am
Ende seines Arbeitsbereiches in eine Steckdose einfährt und
somit eine elektrische Übertragungsverbindung etabliert.
Bei Verwendung von zwei Bedienrobotern auf der gleichen
Maschinenseite läuft das Verfahren im wesentlichen so wie
beschrieben ab, nur wird für jeden Bedienroboter keine feste
Umkehrstelle vorgegeben, sondern die Umkehrstelle wird elek
tronisch bei jedem Lauf des Bedienroboters bestimmt, und
zwar je nach dem, wo sich die beiden Bedienroboter treffen.
Es soll betont werden, daß der Bedienroboter nur einmal
versucht einen Fadenbruch zu beheben. Da das beschriebene
Ansetzverfahren sehr zuverlässig arbeitet, wird erfindungs
gemäß bei einem mißlungenen Fadenansetzversuch der Schluß
gezogen, daß es sich hier um eine defekte Spinnstelle
handelt, wo eine Instandsetzung durch die Betriebsperson
erforderlich ist. Beispielsweise ist der Ringläufer ausge
schlagen oder verlorengegangen, oder es liegt ein Vorgarn
bruch oder eine anderweitige mechanische Störung vor.
Schließlich soll darauf hingewiesen werden, daß sämtliche
Lichtschranken Stellmotoren, Positioniereinrichtungen und
dergleichen an dem Mikroprozessor angeschlossen sind, der so
programmiert ist, daß er die beschriebenen Bewegungsabläufe
durchführt. Obwohl gewisse mechanische Anpassungen notwendig
sein können, um einen Bedienroboter an verschiedenen Ring
spinnmaschinen anzubringen, ist das elektronische Teil stets
das gleiche. Der Bedienroboter lernt selbst seine Umgebung
aufgrund der Programmierung kennen, d. h. er ermittelt die
von ihm zu bedienenden Spinnstellen aus den Signalen, die
das Ende seines Arbeitsbereiches und seiner Umkehrstellung
bestimmen. Auch lernt er seinen senkrechten Verschiebebe
reich kennen, wenn er jedesmal neu gestartet wird, und zwar
dadurch, daß der Ansetzautomat 80 erst nach unten bis zur
Betätigung des Endschalters 92 und dann nach oben bis zur
Betätigung des Endschalters 90 vom Motor 86 bewegt wird,
wodurch aus den Umdrehungen des Motors 86 und den Schalt
signalen der beiden Endschalter die erforderlichen Einstel
lungen für die Höhenbewegung des Ansetzautomaten ermittelt
werden können.
Bei Ringspinnmaschinen der Firma Rieter sind die Höhenlagen
bzw. die gegenseitigen Abstände des Antiballonrings 34 des
Fadenführers 156 und des Streckwerkes bei allen gängigen
Typen gleich, so daß die entsprechenden Fakten in die
Programmierung des Mikroprozessors des Bedienroboters einge
bracht werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
nach dem Einsetzen des Bedienroboters auf der Ringspinnma
schine die entsprechenden Bewegungen der Saugpistole und des
Ansetzautomaten von einer Betriebsperson von Hand ausführen
zu lassen, wobei die Programmierung des Mikroprozessors so
sein kann, daß er aus dieser Bewegung die von ihm durchzu
führenden Bewegungen lernt. Es wäre auch möglich, diese
Bewegungen in Form eines einer bestimmten Ringspinnmaschine
spezifischen Programmes in den Mikroprozessor einzulesen
bzw. in Form eines entsprechenden Programmodules in diesen
einzusetzen.
Dadurch, daß sich der Bedienroboter bei einem Durchlauf die
neu entstandenen Fadenbrüche merkt und erst beim nachfolgen
den Durchlauf diese Fadenbrüche behebt, ist es möglich, ihn
mit hoher Geschwindigkeit entlang der Ringspinnmaschine
patrouillieren zu lassen; ein Abstand entsprechend dem dop
pelten gegenseitigen Abstand von Spinnstellen reicht im
Regelfall aus, um den Bedienroboter von seiner Patrouillier
geschwindigkeit bis zur Kriechgeschwindigkeit abzubremsen.
Bei dieser Kriechgeschwindigkeit ermittelt er selbsttätig
die genaue Positionierung einer bestimmten Spinnstelle gegen
über und zwar anhand der beiden Löcher, wie vorher beschrie
ben.
Sollte er die genaue Position überfahren, so wird er einfach
zurückgefahren, bis er die genau ausgerichtete Stelle er
reicht. Fadenbrüche werden stets der Reihenfolge nach beho
ben, jedoch nur diejenigen, die beim vorherigen Durchlauf
des Bedienroboters festgestellt worden sind.
Nach dem neuen Verfahren wird das bisherige Verfahren sowie
die bisherige Vorrichtung weitgehend beibehalten. Es wird
aber keine Vorgarnstoppeinrichtung an den einzelnen Spinn
stellen vorgesehen, so daß die Betätigung dieser Vorgarn
stoppeinrichtung mittels eines vom Bedienroboter abgegebenen
Druckluftstoßes auch nicht notwendig ist. Allerdings wäre es
u. U. denkbar, anstelle der Vorgarnstoppeinrichtung weiterhin
einen Hebel, entsprechend dem Hebel 160 vorzusehen, dessen
einziger Zweck darin besteht, mittels seines reflektierenden
Endes der Betriebsperson eine defekte Spinnstelle
anzuzeigen.
Die Fig. 6 zeigt in einem Fließdiagramm, wie die Programmie
rung des Bedienroboters bezüglich defekte Spinnstellen reali
siert und betrieben wird.
Mit dem Kreis 200 wird angedeutet, daß der Bedienroboter am
Maschinenkopf der Ringspinnmaschine gestartet wird. Er fährt
dann los, was mit dem Kasten 202 angedeutet ist. Er kommt
dann zu einer ersten Spinnstelle und prüft, ob diese
Spinnstelle als gesperrt gilt. Das heißt, er prüft in seinem
Datenspeicher, ob er diese Spinnstelle schon vorher als eine
defekte Spinnstelle eingestuft hat oder nicht, d. h. ob die
Spinnstelle bereits elektronisch gesperrt ist. Dieser
Prüferhalt ist mit dem Kasten 204 dargestellt. Falls die
Spinnstelle nicht elektronisch gesperrt ist, wird weiter
geprüft, ob ein Fadenbruch vorliegt, was mit dem Kasten 206
angedeutet wird. Sollte kein Fadenbruch vorliegen, was mit
der Antwort Nein rechts neben dem Kasten 206 angedeutet
wird, so führt ein Pfeil nach rechts und dann an der extrem
rechten Seite des Fließdiagramms wieder nach oben und nach
links bis zu der Stelle 210. Dies bedeutet, daß der Bedienro
boter weiterfährt und die entsprechende Prüfung bei der näch
sten Spinnstelle wiederholt. Sollte ein Fadenbruch vorlie
gen, wobei dieser Fadenbruch bei der vorherigen Patrouillen
bewegung festgestellt und in einem entsprechenden Verzeich
nis festgehalten wurde, so hält der Bedienroboter an und
behebt diesen Fadenbruch, was mit dem Kasten 212 angedeutet
wird. Es wird dann mittels des vom Bedienroboter getragenen
Fadenbruchsensors untersucht, ob der Behebungsversuch
erfolgreich ist. Diese Untersuchung ist mit dem Kasten 214
angedeutet. Ist die Behebung des Fadenbruchs gelungen, so
wird dies bejaht, und ein Pfeil 218 führt wiederum nach
rechts, dann nach oben und zurück zu dem Punkt 210, so daß
der Bedienroboter weiterfährt und der soeben beschriebene
Zyklus wiederum wiederholt.
Gelingt es ihm aber nicht, den Fadenbruch zu beheben, was
mit "nein" rechts neben dem Kasten 214 angedeutet wird, so
führt dies dazu, daß die Spinnstelle elektronisch gesperrt
wird und zwar in diesem Beispiel in einem Speicher des
Bedienroboters, was mit dem Kasten 220 angedeutet wird. Es
führt dann wiederum ein Pfeil 222 nach rechts und
anschließend wieder nach oben und nach links bis zu dem
Punkt 210 so daß der Bedienroboter zur nächsten Spinnstelle
weiterfährt.
Sollte der Bedienroboter bei der Untersuchung nach Kasten
204 feststellen, daß die betroffene Spinnstelle bereits in
seinem Datenspeicher als elektronisch gesperrt gilt, wird
die Frage, ob die Spinnstelle gesperrt ist, mit Ja beantwor
tet, und es wird dann untersucht, wie mit dem Kasten 224
angedeutet, ob ein Fadenbruch an dieser Spinnstelle vor
liegt. Liegt kein Fadenbruch vor, so weiß der Bedienroboter,
daß die bisher defekte und elektrisch gesperrte Spinnstelle
zwischenzeitlich von der Bedienperson repariert wurde und
jetzt wieder im Betrieb ist, so daß er diese Spinnstelle aus
der Liste der defekten Spinnstellen herausstreichen kann,
was mit dem Kasten 226 angedeutet ist. Es führt dann wiede
rum von diesem Kasten ein Pfeil 228 nach rechts, dann nach
oben und nach links bis zum Punkt 210, so daß wiederum der
Bedienroboter zur nächsten Spinnstelle fährt.
Sollte aber weiterhin ein Fadenbruch an der untersuchten
Spinnstelle vorliegen, so daß die Untersuchung im Kasten 224
mit der Frage Ja beantwortet werden muß, so führt diese
Antwort zu dem Kasten 230, wo eine weitere Eintragung für
diese defekte Spinnstelle vorgenommen wird. Sollte die An
zahl der Eintragungen eine vorbestimmte Anzahl übersteigen,
beispielsweise drei oder vier, so wird gleichzeitig eine
betonte Anzeige ausgelöst, was auch symbolisch durch den
Kasten 230 angedeutet wird. Diese betonte Anzeige bildet für
die Bedienperson eine dringende Aufforderung, gerade diese
Spinnstelle zu reparieren, um hierdurch die Gefahr eines
Wickels an dieser Spinnstelle zu verbannen.
Die Daten, die vom Bedienroboter erzeugt werden, können
entweder alleine in einem ihm zugeordneten Speicher bzw.
Rechner gespeichert werden, oder sie können am Ende jeder
Patrouillenbewegung an den Maschinensteuerungsrechner der
Ringspinnmaschine (mit 240 in Fig. 1 dargestellt) oder an
einen hierarchisch höher gelegenen Rechner 242 (ebenfalls
Fig. 1 angedeutet) übertragen werden.
Es ist auch möglich, den dem Bedienroboter zugeordneten
Rechner über eine Kommunikationseinrichtung ständig mit dem
Maschinensteuerungsrechner 240 bzw. dem hierarchisch höher
gelegenen Rechner 242 kommunizieren zu lassen, wie in der
deutschen Patentanmeldung P 42 12 850 beschrieben.
Es ist auch denkbar, daß wenigstens einer oder sogar jeder
der angesprochenen Rechner über eine Bildschirmanzeige
und/oder einen Drucker verfügt, auf der wenigstens die
dringendste Information zu den defekten Spinnstellen ange
zeigt bzw. ausgedruckt werden kann. Diese Drucker sind sche
matisch in Fig. 6 mit 244 angezeigt. Weiterhin kann ein
Wickelsensor vorgesehen werden, insbesondere ein Wickel
sensor, der vom Bedienroboter getragen wird, was mit dem
Kasten 246 in Fig. 6 angezeigt ist. Wird vom Wickelsensor an
einer Spinnstelle ein sich ausbildender Wickel festgestellt,
so wird das entsprechende Signal zu dem Kasten 230 geführt
und bewirkt dort je nach Art des Wickelsensors entweder die
sofortige Ausgabe einer betonten Anzeige einer drohenden
Wickelgefahr oder die Herabsetzung der Anzahl der Eintra
gungen, die zu der betonten Anzeige führen. Bei einem
Wickelsensor, der die anfängliche Ausbildung eines Wickels
ermittelt, wird die betonte Anzeige sofort ausgelöst. Bei
einem Wickelsensor, der Klimaänderungen feststellt, genügt
es häufig, die Anzahl der Eintragungen bis zu der betonten
Anzeige herabzusetzen, obwohl man auch hier sofort die
betonte Anzeige auslösen könnte.
Bei der bisherigen Beschreibung wurde angenommen, daß der
Bedienroboter, wie bei der früheren Anmeldung P 39 09 746.3,
bei der einen Patrouillenbewegung feststellt, ob ein Faden
bruch vorliegt und die Behebung dieses Fadenbruches erst bei
der nächsten Patrouillenbewegung behebt. Dieses Verfahren
ist vorteilhaft, da es eine schnellere Patrouillengeschwin
digkeit des Bedienroboters zuläßt. Dennoch wäre es auch
möglich, Fadenbrüche zu beheben versuchen, sofort nachdem
sie festgestellt werden. Auch hier erfolgt eine Eintragung
als gesperrte Spinnstelle erst dann, wenn ein Fadenbruchbehe
bungsversuch unerfolgreich ist. Sollten bestimmte spinnstel
len außer Betrieb sein, bspw. weil keine Vorgarnspule für
diese Spinnstelle vorgesehen ist, können solche Spinnstellen
in den Rechner eingegeben werden, so daß sie nicht vom
Bedienroboter untersucht werden, d. h. von diesem ignoriert
werden.
Die Einrichtung kann so getroffen werden, daß bei Ausgaben
von betonten Anzeigen zu wickelgefährdeten Spinnstellen und
Nichtbeachtung dieser Anzeige innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne die Einrichtung die Ringspinnmaschine automatisch
abschaltet, um eine weitergehende Gefahr zu vermeiden.
Claims (14)
1. Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter An
wendung eines Bedienroboters der nach Feststellen eines
Fadenbruchs an einer Spinnstelle diesen, sofern machbar,
behebt, so daß das durch das Streckwerk gestreckte Vor
garn wieder auf den der Spinnstelle zugeordneten Spinn
kops aufgewunden wird, wobei nach dem Feststellen eines
Fadenbruchs durch den Bedienroboter der Einlauf des Vor
garns in das Streckwerk nicht gestoppt wird, der Bedien
roboter automatisch versucht, den Fadenbruch vorzugswei
se nur einmal zu beheben und im Falle eines Mißerfolgs
die Spinnstelle in einen Datenspeicher für defekte Spinn
stellen als von ihm nicht reparabel bzw. wartungsbedürf
tig registriert,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der betreffenden Spinnstelle die Vorgarnzufuhr
auch dann nicht gestoppt wird, wenn der Mißerfolg des
Bedienroboters bei der Behebung des Fadenbruches auf
eine defekte Spinnstelle hinweist, daß der Bedienroboter
bei jeder nachfolgenden Patrouillenbewegung prüft, ob
ein Garn wieder an der Spinnstelle läuft und in diesem
Falle die Spinnstelle aus dem Datenspeicher für
reparaturbedürftige Spinnstellen streicht, dagegen wenn
das Garn nicht läuft, eine weitere Eintragung in den
Datenspeicher für reparaturbedürftige Spinnstellen
veranlaßt, daß der wesentliche Inhalt des Datenspeichers
für reparaturbedürftige Spinnstellen der Bedienperson
angezeigt wird bzw. von dieser wahrnehmbar ist, wobei
bei Spinnstellen, an denen für längere Zeit bzw. nach
einer vorbestimmten Anzahl von Patrouillenbewegungen des
Bedienroboters ein Vorgarn noch läuft, jedoch keine
erfolgreiche, d. h. den Garnablauf wieder etablierende
Reparatur durchgeführt wird, dieser Umstand der
Bedienperson bzw. deren Vorgesetztem betont angezeigt
und gegebenenfalls die Ringspinnmaschine stillgesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die betonte Anzeige bzw. die Stillsetzung der Ring
spinnmaschine dann erfolgt, wenn nach drei bis vier
Patrouillenbewegungen des Bedienroboters an der betref
fenden Spinnstelle vorbei diese noch nicht von der
Bedienperson in Gang gesetzt worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der nacheinander erfolgenden Patrouille
zyklen des Bedienroboters, welche zu der betonten Anzei
ge bzw. der Stillsetzung der Ringspinnmaschine führen,
erhöht wird, wenn ein Wickelsensor vorgesehen ist, ins
besondere ein Wickelsensor, der vom Bedienroboter selbst
getragen wird, daß in letzterem Fall die Anzeige bzw.
die betonte Anzeige der reparaturbedürftigen Spinnstel
len die Ausgangssignale des Wickelsensors berücksich
tigt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bedienroboter alle festgestellten Fadenbrüche
sofort zu beheben versucht, sofern die betreffende Spinn
stelle nicht vorher von ihm als defekt eingestuft wurde
und diese Einstufung nicht durch die spätere Feststel
lung eines laufenden Garnes an der betreffenden Spinn
stelle aufgehoben wurde.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter bei einer Patrouillenbewegung, die neu
entstandenen Fadenbrüche merkt, und diese bei der näch
sten Patrouillenbewegung bzw. bei der Retourbewegung zu
beheben versucht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeige der defekten Spinnstellen eine visuelle
Anzeige ist, welche am Bedienroboter und/oder am
Maschinenkopf oder Maschinenfuß der Ringspinnmaschine
und/oder an einem von der Ringspinnmaschine entfernten
Rechnerpult oder aber an einem von der Bedienperson
getragenen Gerät erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeige durch Aufleuchtung eines Lichtstreifens,
durch eine pulsierende Darstellung oder durch eine Alarm
lampe bzw. ein akustisches Alarmsignal betont wird, da
mit die Bedienperson bzw. deren Vorgesetzte sofort
Maßnahmen ergreift, um die Wickelgefahr zu beheben.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeige der defekten Spinnstellen als Papieraus
druck erfolgt, beispielsweise von einem Drucker am Be
dienroboter am Maschinenkopf bzw. am Maschinenfuß bzw.
im Kontrollraum oder an einem von der Bedienperson ge
tragenen Gerät regelmäßig ausgedruckt wird, wobei der
entsprechende Ausdruck ggf. nur auf die dringendsten
Umstände hinweisen kann.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle von dem Bedienroboter erzeugten bzw. gesammel
ten Daten an einem in einer höheren hierarchischen Ebene
liegenden Rechner gemeldet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Meldung ständig während der Patrouillenbewe
gung des Roboters stattfindet, beispielsweise unter
Anwendung der Kommunikationsmöglichkeit, sowie in der
deutschen Patentanmeldung P 42 12 850.1 (R 3170: betr.
Komm. über Schnittstellen)
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bedienroboter nach jeder Patrouillenbewegung am
Maschinenkopf oder am Maschinenfuß anhält und die von
ihm im Rahmen dieser Patrouillenbewegung ermittelten Da
ten an dem Maschinenrechner der Ringspinnmaschine und ge
gebenenfalls an einem oder mehreren hierarchisch höheren
Rechner meldet.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die betonte Anzeige einer bevorstehenden Wickelge
fahr durch Aufleuchten einer Lampe an der betroffenen
Spinnstelle erfolgt.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche bei wenig
stens einer Ringspinnmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bedienroboter entweder über einen Rechner ver
fügt, der alle von ihm gesammelten ermittelten Daten
verarbeitet und dort das Verzeichnis der defekten Spinn
stellen auf dem laufenden hält oder, daß die vom Bedien
roboter gesammelten Daten zwischenzeitlich gespeichert
werden und am Ende ihrer Patrouillenbewegung an einen
der Ringspinnmaschine zugeordneten Rechner übertragen
werden, der dann selbst in das Verzeichnis der defekten
Spinnstellen etabliert, oder daß der Bedienroboter über
eine Kommunikationseinrichtung verfügt, mit dem er stän
dig mit dem Maschinenrechner der Ringspinnmaschine bzw.
mit einem hierarchisch höher gelegenen Rechner kommuni
ziert und daß der betreffende Rechner das Verzeichnis
der defekten Spinnstellen aufrechterhält und für die
entsprechenden Anzeigen bzw. betonte Anzeigen sorgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnstellen der Ringspinnmaschine keine Lunten
stoppeinrichtung aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229285 DE4229285A1 (de) | 1992-09-02 | 1992-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines Bedienroboters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229285 DE4229285A1 (de) | 1992-09-02 | 1992-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines Bedienroboters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4229285A1 true DE4229285A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6467045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924229285 Withdrawn DE4229285A1 (de) | 1992-09-02 | 1992-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Ringspinnmaschine unter Anwendung eines Bedienroboters |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4229285A1 (de) |
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