DE4312026A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren SpinnstellenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen, insbesondere
einer Ringspinnmaschine, und mit einer Sensorik, die zum
Feststellen der Spinnstellenzustände geeignet ist.
Nach einer besonderen Ausführungsform betrifft die vorliegen
de Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine
mit mehreren Spinnstellen, insbesondere einer Ringspinnma
schine unter Anwendung eines Bedienroboters zur Fadenbruch
erkennung und -behebung, bei dem Fadenbrüche durch einen
entsprechenden, vom Bedienroboter getragenen Sensor bei
einer Patrouillierbewegung des Bedienroboters entlang der
Spinnstellenreihe ermittelt und entweder gleich oder bei
einer späteren Patrouillierbewegung nach Positionierung des
Bedienroboters der Spinnstelle gegenüber von diesem, sofern
möglich, behoben werden und bei dem nach einem unerfolgrei
chen Versuch bzw. nach mehreren solchen unerfolgreichen
Versuchen der Fadenbruch an einer Spinnstelle zu beheben,
diese als durch eine andere Einrichtung bzw. durch eine
Bedienung wartungsbedürftig registriert wird. Die Erfindung
betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein Verfahren der zuletzt genannten Art sowie die entspre
chende Vorrichtung ist beispielsweise in der deutschen
Patentanmeldung P 39 09 746.3 der vorliegenden Anmelderin
beschrieben. Eine Besonderheit des dort beschriebenen Verfa
hrens, das auch hier vorzugsweise angewendet wird, liegt
darin, daß der Bedienroboter in einer ersten Bewegung ent
lang einer Spinnstellenreihe diejenigen Spinnstellen, an
denen ein Fadenbruch vorhanden ist, ermittelt und speichert,
und erst in einer weiteren, vorzugsweise in der nächsten
Bewegung entlang dieser Reihe versucht, die vorher ermittel
ten Fadenbrüche zu beheben. Nach jedem Fadenbruchbehebungs
versuch wird dort vom Bedienroboter geprüft, ob es ihm
gelungen ist, den Fadenbruch zu beheben. Wenn dies nicht der
Fall ist, wird der Fadenbruch als vom Bedienroboter nicht
reparierbar eingestuft und dieser Umstand der Bedienung
angezeigt bzw. kenntlich gemacht. Durch diese Arbeitsweise
wird die Bedienkapazität des Bedienroboters wesentlich
erhöht. Dadurch, daß Fadenbrüche nicht sofort nach deren
Erkennung behoben werden, kann der Bedienroboter mit einer
wesentlich höheren Patrouilliergeschwindigkeit von Spinnstel
le zu Spinnstelle bewegt werden, da eine sofortige Bremsbe
wegung nicht ausgeführt werden muß. Statt dessen weiß der
Bedienroboter im voraus, wo er beim nächsten Durchlauf anhal
ten muß und kann somit für einen wesentlich schonenderen
Bremsvorgang ausgelegt werden, was dann höhere Patrouillier
geschwindigkeiten ermöglicht. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil der Bedienroboter nach der genannten deutschen
Patentanmeldung P 39 09 746.3 liegt darin, daß ein sehr
zuverlässiges Ansetzverfahren verwendet wird, so daß der
Erfolg oder Nichterfolg des Bedienroboters bei der Behebung
von Fadenbrüchen als Naß dafür genommen werden kann, ob die
betreffende Spinnstelle vom Bedienroboter ansetzbar ist oder
ob ein besonderer Defekt vorliegt, der von der Bedienperson
oder von einer anderen Wartungseinrichtung behoben werden
muß. Hierdurch kann die Anzahl der erforderlichen Sensoren
weitgehend reduziert werden, was die Konstruktion des Bedien
roboters vereinfacht und seine Zuverlässigkeit erhöht. Wird
ein Fadenbruch festgestellt, der nicht vom Bedienroboter
behoben werden kann, so wird die betreffende Spinnstelle
stillgelegt, was bei der früheren Anmeldung dadurch geschah,
daß eine Luntenklemm- bzw. Luntenstoppeinrichtung betätigt
wurde. Die Betätigung dieser Luntenklemmeinrichtung bewirkt
auch eine Anzeige an die Bedienung, damit diese die betref
fende Spinnstelle nach Behebung des entsprechenden Defekts,
wieder in Betrieb nehmen kann.
Anstatt die Luntenklemmung auszulösen, ist es nach einer
weiteren Rieter-Patentanmeldung vorgesehen, lediglich die
Spinnstelle als wartungsbedürftig zu registrieren und dies
der Bedienung anzuzeigen. Beide Varianten, d. h. mit oder
ohne Betätigung der Luntenstoppeinrichtung können bei der
vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen.
Egal welche Variante angewendet wird, wird der Fadenbruchsen
sor, der vom Bedienroboter getragen wird, nach dem Behebungs
versuch, noch während der Bedienroboter der betreffenden
Spinnstelle stationär gegenübersteht, dazu verwendet, den
Zustand Fadenbruch vorhanden, Fadenbruch behoben, zu unter
scheiden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr darin,
Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, daß die Zusammenarbeit mit dem Bedienro
boter zuverlässiger und wirtschaftlicher gestaltet wird,
wobei ein für die Ermittlung von Fadenbrüchen vorgesehener
Sensor vorzugsweise auch für eine weitere Aufgabe verwendet
werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird im weitesten Sinne erfindungs
gemäß vorgesehen, daß die drei unterschiedlichen Zustände
"Faden läuft", "Fadenbruch" und "stillstehender Faden" durch
Auswertung des Sensorsignals unterschieden werden.
Insbesondere wird das Verfahren so durchgeführt, daß sowohl
im Falle einer Feststellung eines stillstehenden Fadens als
auch im Falle eines nicht behebbaren Fadenbruches die jewei
lige Spinnstelle als wartungsbedürftig erkannt wird.
Bei einem Verfahren dieser Art, das mit einem Bedienroboter
zur Fadenbrucherkennung und -behebung abläuft, wird, zur
Lösung der Aufgabe entsprechend dem Anspruch 3 vorgesehen,
daß bei der Patrouillierbewegung und/oder nach Positionie
rung des Bedienroboters der einzelnen Spinnstellen gegenüber
die drei unterschiedlichen Zustände "Faden läuft", "Faden
bruch vorliegt" und "stillstehender Faden vorliegt" durch
Auswertung des Sensorsignals unterschieden werden, und daß
sowohl im Falle einer Feststellung eines stillstehenden
Fadens als auch im Falle eines nicht behebbaren Fadenbruches
die jeweilige Spinnstelle als wartungsbedürftig registriert
wird.
Die Erfindung fängt nämlich mit der Erkenntnis an, daß es
notwendig ist, eingeklemmte Fäden zu erkennen, um bei auto
matisierten Spinnanlagen einen störungsfreien Betrieb auf
rechtzuerhalten. Solche eingeklemmte Fäden können beispiels
weise im Laufe des normalen Betriebs einer Ringspinnmaschine
dann vorkommen, wenn der Ringläufer verschlissen ist. Ein
verschlissener Ringläufer kann nämlich dazu führen, daß der
Faden zwischen Ringläufer und Spinnkops bricht, wobei die
nachlaufende Fadenlänge sich an anderen Teilen der Ringspinn
maschine fängt und der aus dem Streckwerk austretende Faser
strom dann nicht mehr mit dem hängenbleibenden Ende des Fa
dens verbunden ist, sondern durch die üblicherweise vorhan
dene Absaugung abgesaugt wird. Die so hängenbleibende Faden
länge kann zu zweierlei unerwünschten Vorkommnissen führen.
Die heutzutage häufig verwendeten Fadenbruchsensoren auf op
tischer oder kapazitiver Basis nützen mehrfach die Bewegung
des aufgewundenen Fadens zur Erzeugung eines eindeutigen
Fadenlaufsignales aus. Bei einem stehenden Faden, der nicht
läuft, besteht daher die Gefahr, daß er überhaupt nicht
erkannt wird, d. h. als Fadenbruch interpretiert wird. Somit
wird ein Bedienroboter, der programmiert ist, Fadenbrüche zu
reparieren, zunächst versuchen, an der betreffenden Spinn
stelle den Fadenbruch zu beheben. Die Wahrscheinlichkeit ist
dann groß, daß dieser Versuch nicht gelingt und sogar zu
einem weiteren stehenden Faden führt, der sich dann mit dem
bereits stehenden Faden verknotet und eine noch größere Stö
rung an der Spinnstelle verursacht. Bei erneuten Fadenansetz
versuchen, die evtl. unternommen werden, könnten dann weite
re stehende Fäden entstehen, was insgesamt unerwünscht ist.
Bei einem stehenden Faden besteht aber auch die Gefahr, daß
das Fadenbruchsensorsignal in dem Sinne falsch interpretiert
wird, daß die Elektronik auf einem laufenden Faden schließt,
so daß die Spinnstelle fälschlicherweise als im Betrieb
betrachtet wird. Diese Fehlinterpretation führt nicht nur zu
Produktionsverlusten sondern beherbergt auch die Gefahr, daß
Wickel entstehen, wodurch noch größere Störungen oder gar
mechanische Schäden im Streckwerksbereich hervorgerufen
werden können.
Aus diesen Erläuterungen ist ersichtlich, daß die Nichterken
nung von eingeklemmten Fäden zu Störungen bzw. nicht mehr
bedienten und überwachten Spinnstellen führen kann, was
nicht erwünscht ist.
Die Erfindung bringt den besonderen Vorteil, daß Spinnstel
len mit stehenden Fäden von der Bedienungseinheit erkannt
und entsprechend behandelt werden. Z.B. kann automatisch
eine Luntenstoppeinrichtung betätigt werden, was grundsätz
lich in der gleichen Art und Weise passieren kann wie in der
oben erwähnten deutschen Patentanmeldung P 39 09 746.3 be
schrieben, oder es kann eine gesonderte Mitteilung an eine
menschliche Bedienung oder andere Bedienungseinrichtung ge
schickt werden, wonach der stehende Faden entfernt werden
soll. Es wird auch erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der
Bedienroboter selbst Maßnahmen ergreift, um den toten Faden
zu entfernen.
Zur Unterscheidung der stillstehenden Fäden und laufenden
Fäden kann das Sensorsignal nach Filtrierung entsprechend
der Frequenz der Aufwindeeinrichtung, d. h. im Falle einer
Ringspinnmaschine entsprechend der doppelten Frequenz der
Spindelgeschwindigkeit, integriert werden und der Pegel des
Signals, ggf. nach vorheriger Verstärkung, mit vorbestimm
ten, den beiden genannten Zuständen zugeordneten Pegeln
verglichen werden. Die Ermittlung, ob ein Fadenbruch vorhan
den ist, kann auch auf entsprechende Weise durchgeführt
werden, d. h. das Sensorsignal kann nach der Integration
(ggf. nach entsprechender Verstärkung) mit einem dritten
Referenzpegel verglichen werden. Dieser dritte Referenzpegel
wird vorzugsweise niedriger gewählt als die beiden erstge
nannten Pegel, wobei eine ggf. vorgenommene Verstärkung
berücksichtigt werden muß. Die Auswertung, ob ein Fadenbruch
vorhanden ist, kann aber auch auf andere Weise geschehen,
beispielsweise kann der Pegel des Sensorsignals direkt ohne
Integration mit einem Referenzpegel verglichen werden.
Da die Ermittlung von stillstehenden Fäden vorzugsweise auch
während einer Patrouillierbewegung des Bedienroboters erfol
gen soll, und der Pegel des Sensorsignals dann von der Lauf
geschwindigkeit des Bedienroboters an den Spinnstellen vor
bei, zusammenhängt, werden die Referenzpegel vorzugsweise
entsprechend der Laufgeschwindigkeit des Bedienroboters
geändert, obwohl dies nicht erforderlich ist, wenn die
Laufgeschwindigkeit des Bedienroboters zumindest im wesent
lichen konstant bleibt.
Da der Bedienroboter bei Fadenbruchbehebung der jeweiligen
Spinnstelle gegenüber stationär angeordnet ist und die
Ermittlung der drei genannten Zustände auch im Stillstand
des Bedienroboters der Spinnstelle gegenüber erfolgen soll,
kann es vorteilhaft sein, das Sensorsignal in diesem Arbeits
modus anders auszuwerten, beispielsweise kann nunmehr die
Pulshöhe bzw. die Pulsbreite des Sensorsignals zur Unter
scheidung der drei Zustände ausgewertet werden.
Es ist festgestellt worden, daß es vorteilhaft sein kann,
als Sensor einen optischen Sensor zu verwenden, beispiels
weise in Form einer Reflexionslichtschranke mit moduliertem
Lichtstrahl, wobei die Modulationsfrequenz des Lichtstrahls,
die als Schutz gegen Störlicht verwendet wird, größenmäßig
wenigstens etwa eine Größenordnung höher liegen soll als die
durch einen laufenden Faden verursachte Modulation.
Zwar ist es bevorzugt, um die Anzahl der verwendeten Senso
ren zu minimieren, den Fadenbruchsensor am Bedienroboter
oder an einem anderen Wanderautomaten anzubringen, so daß
eine ganze Reihe von Spinnstellen mittels eines einzigen
Sensors überprüft werden können. Es ist dennoch auch mög
lich, Fadenbruchsensoren für jede Spinnstelle vorzusehen,
und zwar insbesondere dann, wenn ein preisgünstiger Faden
bruchsensor vorhanden ist, wie beispielsweise in der euro
päischen Patentanmeldung 90 125 114.0 beschrieben. Es han
delt sich hier um einen piezoelektrischen Fadenbruchsensor,
der an einem Fadenführer angebracht ist. In dieser europäi
schen Patentanmeldung hat der Sensor die Form einer Piezo
folie und es ist dort beschrieben, daß zwischen einem Faden
bruch und einem laufenden Faden, aufgrund der bei laufendem
Faden in den Fadenführer und daher auch in die Piezofolie
induzierten Schwingungen unterschieden werden kann. Dadurch,
daß bei einem stehenden Faden dieser üblicherweise noch in
Berührung mit dem Fadenführer sein wird und die natürlichen
Schwingungen dieses Fadenführers dämpfen wird, kann diese
Piezofolie ebenfalls zur Ermittlung der Präsenz eines
stillstehenden Fadens verwendet werden.
Bei einem Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine, bei
dem man an den einzelnen Spinnstellen prüft, ob ein Faden
bruch vorhanden ist oder nicht und bei Feststellung eines
Fadenbruchs versucht, diesen zu beheben, zeichnet sich die
vorliegende Erfindung dadurch aus, daß man die Spinnstellen
zusätzlich überprüft, um festzustellen, ob ein stillstehen
der Faden vorliegt. Bei einer Ringspinnmaschine kann man
dann bei Feststellung eines stehenden Fadens die Luntenstopp
einrichtung betätigen und die Bedienung auf den Umstand auf
merksam machen, so daß sie den stillstehenden Faden entfernt
und ggf. auch den Ringläufer auswechselt, um die betreffende
Spinnstelle wieder in Gang zu setzen. Die Auswechslung des
Ringläufers kann entweder von der Bedienung oder von einem
gesonderten automatischen Ringläuferwechsler vorgenommen
werden. Es besteht auch bei Feststellung eines stillstehen
den Fadens die Möglichkeit, die betreffende Spinnstelle als
tote Spinnstelle zu registrieren und die Bedienung auf zufor
dern, die Spinnstelle in Gang zu setzen, ohne die Lunten
stoppeinrichtung zu betätigen.
Die Erfindung umfaßt auch Vorrichtungen zur Überwachung der
Spinnstellen einer, mehrere Spinnstelle aufweisenden Spinn
maschine, vor allem eine Ringspinnmaschine, wie in den Pa
tentansprüchen 11 bis 15 näher angegeben. Schließlich wird
mit dem Patentanspruch 16 Schutz für eine Vorrichtung zur
Überwachung einer einen Faden oder ein Vorgarn behandelnde
Stelle einer Textilmaschine oder Anlage begehrt, mit einem
einen Bruch des Fadens oder Vorgarns feststellenden Faden
bruchsensor sowie mit einer Auswerteschaltung, welche das
Sensorsignal auswertet, um festzustellen, ob an der betref
fenden Stelle ein Faden oder ein Vorgarn läuft oder ein Fa
den- oder Vorgarnbruch vorliegt, mit dem besonderen Kennzei
chen, daß die Auswerteschaltung zusätzlich zur Unterschei
dung, ob ein stehender, jedoch nicht laufender Faden oder
Vorgarn an der Stelle vorliegt, ausgebildet ist. Mit anderen
Worten wird mit der vorliegenden Erfindung anerkannt, daß
die Feststellung, daß ein stillstehender Faden oder Vorgarn
vorliegt, auch an anderen Stellen einer Textilmaschine oder
Textilanlage sinnvoll und nützlich wäre, bspw. an einem
Flyer, in einer Umspulmaschine oder in einem Transport
system.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert, in welcher die Fig. 1 bis 4 beinahe identische sind
mit den Fig. 1, 2, 4 und 5 der deutschen Patentanmeldung
P 39 09 746.3, wobei nur zusätzlich eine alternative Darstel
lung der die Fadenbrüche ermittelnden Lichtschranke in Fig.
2 gezeigt ist und die Fig. 5 bis 9 sich mit der erfindungsge
mäßen Auswertung des Fadenbruchsensorsignals zur Erkennung
von stillstehenden Fäden befassen. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ringspinnma
schine, die mit dem erfindungsgemäßen Bedienroboter
ausgestattet ist,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer Spinnstelle
einer Ringspinnmaschine, die vom Bedienroboter be
dient wird,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Wickler der Fig. 2, jedoch
in einem größeren Maßstab,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Wicklers der Fig. 3,
Fig. 5A eine graphische Darstellung des Signals eines Faden
bruchsensors bei stillstehendem Bedienroboter
und laufendem Faden,
Fig. 5B eine graphische Darstellung ähnlich der Fig. 5A,
jedoch bei einem stillstehenden Faden,
Fig. 5C eine graphische Darstellung ähnlich der Fig. 5A und
5B, jedoch nach einem Fadenbruch bei fehlendem
Faden,
Fig. 6 ein erstes Beispiel für die erfindungsgemäße Aus
wertung des Signals des Fadenbruchsensors bei einem
Signalverlauf nach den Fig. 5A-5C,
Fig. 7A eine graphische Darstellung des Ausgangssignals des
Fadenbruchsensors bei patrouillierendem Bedienrobo
ter, woraus Stellen mit keinem Faden und Stellen mit
laufendem bzw. stillstehendem Faden unterschieden
werden können,
Fig. 7B eine vergrößerte Darstellung des Spitzenbereichs B
der Fig. 7A, welche für einen laufenden Faden reprä
sentativ ist,
Fig. 7C eine vergrößerte Darstellung des Spitzenbereichs C
der Fig. 7A, welche für einen stillstehenden Faden
repräsentativ ist,
Fig. 8 ein weiteres Beispiel für die erfindungsgemäße Aus
wertung des Signals des Fadenbruchsensors, bei einem
Signalverlauf nach den Fig. 7A-7C, und
Fig. 9 eine bevorzugte Schaltung zur Auswertung des Signals
des Fadenbruchsensors, insbesondere bei dem Signal
verlauf nach den Fig. 7A bis 7C.
Fig. 10A eine graphische Darstellung des Ausgangssignals
eines weiteren Fadenbruchsensors bei patrouillieren
dem Bedienroboter, woraus Stellen mit keinem Faden
und Stellen mit laufendem bzw. stillstehendem Faden
unterschieden werden können,
Fig. 10B eine vergrößerte graphische Darstellung des Sen
sorsignals der Fig. 10A bei einem stillstehenden
Faden,
Fig. 10C eine vergrößerte graphische Darstellung des Sensor
signals der Fig. 10A bei rotierendem Faden, und
Fig. 10D und 10E graphische Darstellungen entsprechend den
Fig. 10B und 10C, jedoch an anderen Spinnstellen
aufgenommen.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ringspinnmaschine 10,
die ein Kopfteil 12 und ein Fußteil 14 aufweist. Zwischen
dem Kopfteil 12 und dem Fußteil 14 befinden sich auf beiden
Seiten der Maschinen, von denen nur eine in Fig. 1 ersicht
lich ist, eine Reihe von einzelnen Spinnstellen, die heutzu
tage üblicherweise in der Zahl von 500 bis 600 vorhanden
sind. Der Darstellung halber sind jedoch in Fig. 1 nur sie
ben solche Spinnstellen gezeigt, in der Tat ist der Abstand
zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil 14 viel größer. Jede
Spinnstelle, beispielsweise 16, dient dazu, von einer Vor
garnspule 18 kommendes Vorgarn 20 in einem Streckwerk 22 zu
verstrecken und das verstreckte Garn mittels eines Ringläu
fers 24 auf eine Spinnhülse 26 zu wickeln. Der entstehende
Wickel 28 wird in bekannter Weise von unten auf der Spinn
hülse 26 aufgebaut und ergibt den sogenannten Spinnkops. Zu
diesem Zweck wird die Spinnhülse 26 von einer Spindel 30 zu
einer Drehbewegung angetrieben.
Das verstreckte Vorgarn läuft durch einen Garnführer 32 und
einen sogenannten Antiballonring 34 zu dem Ringläufer 24,
welcher aufgrund der Drehbewegung des Spinnkopses zu einer
Drehbewegung an einer Ringbahn 36 veranlaßt wird, wodurch
das gestreckte Vorgarn eine Drehung erfährt, die seine
Festigkeit erhöht.
Die Spindeln 30 werden paarweise von umlaufenden Bändern 38,
die in Pfeilrichtung 40 laufen zur Drehbewegung angetrieben.
Die Spindeln 30 selbst sind in einem Querbalken 42 der Ring
spinnmaschine drehbar gelagert. Die Ringbahnen 36 befinden
sich dagegen auf der sogenannten Ringbank 44, welche in an
sich bekannter Weise bei der Bildung der Spinnköpse eine
stetige Hubbewegung nach oben und darauf überlagert eine
changierende Bewegung ausführt.
Für den Einlauf in das Streckwerk 22 läuft das Vorgarn 20
bei jeder Spinnstelle durch einen jeweiligen Trichter 46,
wobei die Trichter 46 auf eine Schiene 48 montiert sind, die
eine changierende Hin- und Herbewegung in Richtung des
Doppelpfeiles 50 ausführt. Das Vorgarn 20 läuft anschließend
durch eine sogenannte Vorgarnstoppeinrichtung 52. Solche
Vorgarnstoppeinrichtungen, auch Luntenstoppeinrichtungen
genannt, sind bestens bekannt, und können zum Abbrechen des
Vorgarnes 20, und damit zum Anhalten der Materialzufuhr zu
dem jeweils zugeordneten Streckwerk 22 betätigt werden.
Das Streckwerk, das auch bestens bekannt, und in der Fig. 2
in Seitenansicht zu ersehen ist, wird mittels drei angetrie
benen Wellen 54, 56 und 58 angetrieben, wobei diese Wellen
sich über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine erstrecken
und üblicherweise an beiden Stirnseiten angetrieben werden,
um eine übermäßige Verdrehung der Wellen zu verhindern.
Unterhalb jedes Streckwerks ist eine Saugdüse 60, die im
Falle eines Fadenbruches das vom Streckwerk produzierte Garn
wegsaugt, somit die Maschine sauberhält und weitestgehend
die Ausbildung von unerwünschten Garnwickeln um die einzel
nen Walzen des Streckwerkes verhindert. Rein darstellungs
halber ist die linke Spinnstelle 16 auf der rechten Seite
der Maschine so gezeigt, als ob ein Fadenbruch vorhanden
wäre, wobei das gestreckte Garn in die entsprechende
Saugdüse 60 einläuft.
Die Vorgarnspulen 18 sind wie üblich auf Schienen oberhalb
der Ringspinnmaschine angeordnet und können beispielsweise
automatisch ausgewechselt werden. Das von den Spulen 18
kommende Vorgarn 20 wird über Umlenkschienen wie beispiels
weise 62 umgelenkt, bevor es in den Trichter 46 hineinläuft.
Die Ringspinnmaschine, soweit bisher beschrieben, ist in der
Praxis an und für sich bekannt.
Auf diese Ringspinnmaschine sind zwei Schienen montiert, näm
lich eine obere Führungsschiene 64 und eine untere Führungs- und
Positionierschiene 66, die sich beide zumindest im
wesentlichen über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine
erstrecken und dazu dienen, einen Bedienroboter 68 zu tragen
und zu führen sowie eine genaue Positionierung desselben
ermöglichen. Der Bedienroboter 68 ist, wie nachfolgend näher
erläutert wird, in Richtung des Doppelpfeiles 70 fahrbar,
und zwar mittels eines am Rahmen 72 des Bedienroboters ange
flanschten Motors 74, der, wie auch in Fig. 2 ersichtlich
auf der unteren Schiene rollbare Räder 76 antreibt.
Die Stromversorgung zu dem Antriebsmotor 74 sowie die son
stigen elektrischen und elektronischen Teile des Bedienrobo
ters erfolgt über die Leitung 75, 77, welche mit Strombahnen
79, 81 in der Schiene 66 über Schleifkontakte (nicht
gezeigt) in Berührung stehen.
Zusätzlich zu den angetriebenen Rädern 76 befinden sich wei
tere von den Rädern 76 einen Abstand aufweisende Räder auf
der unteren Führungsschiene 66, welche ein seitliches Ver
kippen des Bedienroboters 68 in der Ebene der Fig. 1 verhin
dern. Am oberen Ende des Gestelles 72 des Bedienroboters 68
befindet sich eine weitere Führungsrolle 78, die in der
umgekehrt U-förmigen Schiene 64 läuft und ein seitliches
Verkippen des Bedienroboters 68 in der Ebene der Fig. 2
verhindert.
Auf dem Gestell 72 des Bedienroboters befindet sich ein
Ansetzautomat 80, der entsprechend dem Doppelpfeil 83 auf- und
abbewegbar angeordnet ist. Zu diesem Zweck ist der
Ansatzautomat 80 auf zwei sich senkrecht erstreckenden
Stangen 82 und 84 geführt. Die Stange 82 ist eine reine
Führungsstange, die Stange 84 ist jedoch als Gewindespindel
ausgebildet und von einem Motor 86 antreibbar. Die Gewinde
spindel 84 läuft innerhalb einer am Ansetzautomaten 80
befestigen Kugelmutter und bildet somit den Antrieb für den
Ansetzautomaten 80. Montiert am Ansetzautomat 80 ist eine
erste Lichtschranke 88, welche die Kante der Ringbank 44
erfaßt und über den im Gestell 72 eingebauten Computer
Steuersignale an den Antriebsmotor 86 schickt, damit der
Ansetzautomat 80 stets der Bewegung der Ringbank folgt.
Am Gestell 72 des Bedienroboters sind weiterhin oben und
unten Endschalter 90 bzw. 92 angebracht, die die obere bzw.
die untere Begrenzung des Verschiebeweges des Ansetzautoma
ten bestimmen.
Der Ansetzautomat weist eine weitere Lichtschranke 94 auf,
nämlich den eigentlichen Fadenbruchsensor. Er erfaßt das
Garn am Auslauf des Streckwerkes und ermittelt auf diese
Weise, ob ein Fadenbruch vorliegt oder nicht. Auch andere an
sich bekannte Fadenbruchwächter, beispielsweise induktive
oder kapazitive oder Piezo-Fadenbruchwächter können, falls
erwünscht, eingesetzt werden. Zur Erfassung von stillstehen
den Fäden ist es bevorzugt, im Gegensatz zu der Anordnung
gemäß der deutschen Patentanmeldung P 39 09 746.3, den
Fadenbruchsensor etwas tiefer anzuordnen, beispielsweise bei
94′, da stillstehende Fäden häufiger im Bereich zwischen dem
Fadenführer und dem Spinnkop vorkommen.
Der Ansetzautomat 80 trägt auch eine Vorratspule 96 für
Fremdfaden 98 für das später beschriebene Ansetzverfahren.
Der Fremdfaden 98 wird von dieser Spule 96, die auch ein
beliebiger Spinnkops sein kann, in eine Haltekammer 100
eingeführt, die mit einem Trennmesser 102 ausgestattet ist.
Oberhalb der Kammer 100 befindet sich ein Wickler 104, der
in Richtung des Doppelpfeils 106 vorschiebbar ist, bis sein
U-förmiges Vorderende 108 den Spinnkops umgreift.
Das Vorderteils des Wicklers 104 ist in einem großen Maßstab
in Draufsicht in Fig. 3 und in Seitenansicht in Fig. 4 ge
zeigt. Innerhalb der U-förmigen Öffnung des Wicklers 104
befindet sich ein geschlitzter Ring 110, der von dem Wickler
104 drehbar geführt ist. Innerhalb des Wicklers wird der
Ring 110 von zwei einen Abstand voneinander aufweisenden
Ritzel 112 angetrieben, von denen nur das eine in der Fig. 3
zu sehen ist. Zweck dieser beiden Ritzel ist es, sicherzu
stellen, daß sich der Ring 110 stets im Antrieb mit wenig
stens einem der Ritzel befindet. Um die beiden Ritzel syn
chronisiert zu halten, kämmen diese mit zwischengeschalteten
Zahnräder, die nicht gezeigt sind. Auch der Antriebsmotor
für die Ritzel 112 ist der Einfachheit halber hier nicht
gezeigt.
Im Ring 110 gelagert ist ein Stift 114 mit einem knopfarti
gen Kopf 116. Der Stift 114 kann von einem Hebel 118 und
einem Elektromagneten 120 in der Pfeilrichtung 122 nach un
ten gedrückt werden, um den Kopf 116 von der Unterseite des
Ringes wegzudrücken. Hierdurch kann der Fremdfaden, wie spä
ter beschrieben wird, zwischen dem Kopf 116 und der Unter
seite des Ringes 110 gehalten werden.
Unterhalb des Wicklers 104 befindet sich ein ebenfalls in
Pfeilrichtung 106 verstellbares Halteglied 124, das unabhän
gig vom Wickler 104 von einem eigenen Antrieb vorgeschoben
werden kann, um den Fremdfaden auf der Ringbahn 36 zu fixie
ren. Unterhalb des Ringes 110 befindet sich eine an diesem
befestigte Bürste 111. Oberhalb des Wicklers befindet sich
eine Armeinrichtung, bestehend aus einer Schulter 123, einem
Oberarm 126, einem Unterarm 128 und einer Hand 130, welche
eine Saugpistole 132 trägt. Die Achsen 134, 135, 136 und 138
ermöglichen gezielte Bewegungen der Saugpistole 132, wie
nachfolgend näher beschrieben wird. Für jede Achse 134, 136,
138 ist ein eigener Motor vorgesehen, wobei diese Motoren
der Einfachheit halber nicht gezeigt sind. Diese Motoren
ermöglichen jedoch gezielte Stellungen der Schulter, der
Arm- und Handteile der Armeinrichtung, um die entsprechenden
Achsen herum.
An dem dem Wickler 104 abgewandten Ende der Saugpistole 132
befindet sich ein Schlauch 140, welcher etwa U-förmig gebo
gen ist und an seinem von der Saugpistole entfernten Ende an
einer Saugquelle 142 angeschlossen ist. Innerhalb der Saug
quelle 142 befindet sich eine weitere Lichtschranke 144.
Unterhalb des Ansetzautomaten am Gestell 72 ist eine Brems
einrichtung befestigt mit einem Arm 146, welcher zur Entkopp
lung der Spindel von dem Antriebsriemen 38 sowie zur Abbrem
sung der einzelnen Spindeln dient. Der Verstellmechanismus
für den Bremsarm 146 ist hier der Kürze halber nicht darge
stellt. Der Bremsarm 146 ist jedoch so angesteuert bzw. ange
trieben, daß er folgende Bewegungen ausführen kann. Zunächst
soll gesagt werden, daß der Arm 146 an seinem vorderen Ende
eine nach oben stehende Bremsbacke aufweist, die wohl in
Fig. 2 nicht gezeigt, jedoch zwischen den Spindelpaaren 30
angeordnet ist, und zwar innerhalb der Schleife des Antriebs
bandes 38. Diese Bremsbacke steht daher in der Zeichnung
gemäß Fig. 2 senkrecht nach oben. Der Arm 146 kann in Rich
tung des Pfeils 148 gezogen werden und gleichzeitig nach
links oder rechts in Fig. 1 verschwenkt werden, d. h. senk
recht zu der Ebene der Zeichnung in Fig. 2, um bei der
entsprechenden Spindel 30 den Antriebsriemen mit seiner dem
Bedienroboter zugewandten Rückfläche von der zugeordneten
Spindel 30 abzuheben. In dieser Lage ist die Spindel 30 als
freidrehend zu betrachten, aufgrund der Lagerung im Hohlbal
ken 44 mittels Kugellager ist sehr wenig Reibung vorhanden.
Der Bremsarm 146 kann dann aber auch in Pfeilrichtung 150
vorgeschoben werden, um den auf der Vorderseite der nach
oben stehenden Finger vorgesehenen Bremsbelag gegen die Spin
del 30 zu drücken und diese festzuhalten bzw. zu bremsen.
Um die Arbeitsweise des Ansetzautomaten nunmehr klarzu
stellen, wird die Behebung eines bereits festgestellten
Fadenbruches nunmehr erläutert:
Als erstes wird die Saugpistole 132 von der in der Fig. 2
gezeigten Stelle bis zu dem Ausgangsloch 152 der Fremdfaden
kammer 100 gebracht, wodurch die Saugluft von der Saugquelle
142 den Fremdfaden in die Saugpistole und in das Rohr 140
hineinsaugt, bis das Fremdfadenende von der Lichtschranke
144 erfaßt wird. Der Fremdfaden 98 kann nun geklemmt (jedoch
noch nicht durchgeschnitten) werden, beispielsweise durch
eine Bremse, die auf die Vorratspule 96 einwirkt. Es ist
nunmehr eine vorgegebene Länge des Fremdfadens innerhalb des
Rohres 140 vorhanden, wobei der Fremdfaden durch den Saug
strom in gestreckter Form gehalten wird. Die Saugpistole 132
bewegt sich nunmehr um die Vorderseite des Wicklers 104 bis
auf die andere Seite von der Fremdfadenkammer 100. Der Fremd
faden wird durch diese Bewegung in den Bereich des Knopfes
116 gebracht, welcher nunmehr mittels des Elektromagneten
120 und des Hebels 118 nach unten gedrückt wird. Sobald sich
der Fremdfaden in Berührung mit dem Schaft des Stiftes 114
befindet, wird der Elektromagnet 120 in stromlosen Zustand
gesetzt, wodurch der Stift 114 aufgrund einer eingebauten
(nicht gezeigten) Feder sich wieder nach oben bewegt, und
der das der Fremdfadenkammer 100 zugewandte Ende des Fremd
fadens festhält. Das Messer 102 wird nunmehr betätigt, um
den Fremdfaden von der Vorratspule zu trennen. Der Bremsarm
146 wird nunmehr so betätigt, daß der Antrieb 38 von der
Spindel 30 abgekoppelt ist. In diesem Zustand bewegt sich
der Wickler 104 nach vorne, bis sich der Spinnkops innerhalb
der U-förmigen Öffnung des Wicklers befindet. Über die
Ritzel 112 wird der Ring 110 nunmehr zu einer Drehbewegung
um die Ringachse herum angetrieben, wodurch der Fremdfaden,
vom Stift 114 gezogen, sich um den auf der frei drehbaren
Spindel 30 montierten Spinnkops legt und die entstehende
Reibung schließlich ausreicht, um die Spindel zu drehen,
wodurch der Fremdfaden aus dem Rohr 140 gezogen wird und
Wicklungen auf dem Spinnkops entstehen.
Nachdem einige Wicklungen, beispielsweise vier, um den Spinn
kops gelegt sind, bewegt sich die Saugpistole 132 aufgrund
der vorprogrammierten Bewegungen der Armeinrichtung, so daß
eine Kreuzwindung entsteht; dann werden weitere vier Wicklun
gen um den Spinnkops gelegt, und die Saugpistole bewegt sich
wieder nach oben. In diesem Stadium ist das eine Ende des
Fremdfadens nunmehr um den Spinnkops gewickelt. Das Halte
glied 124 wird nunmehr nach vorne geschoben, d. h. nach
rechts in Fig. 2, um den Fremdfaden an der Ringbahn festzu
klemmen. Gleichzeitig wird der Bremsarm 146 nach vorne
geschoben, um nunmehr die Spindel anzuhalten. Die Saugpisto
le 132 wird in eine Stellung bewegt, wo der Fremdfaden, der
sich noch teilweise innerhalb des Rohres 140 befindet,
schräg nach unten und tangential zu der Ringbahn verläuft.
Der Ringläufer wird nunmehr auf der Ringbahn 36 mittels der
Bürste 111 gedreht. Dabei bewegt er sich über den Fremdfaden
und dieser wird durch den Ringläufer eingefädelt. In diesem
Stadium wird das Halteglied 124 zurückgezogen und die Saug
pistole 132 durch Änderung der Geometrie der Armeinrichtung
und durch Anheben des Ansetzautomaten bis zu dem Ballonring
34 hochgehoben. Hier wird der Fremdfaden durch gezielte
Bewegungen der Saugpistole 132 (verursacht durch gezielte
Bewegungen der Armeinrichtung) so angesteuert, daß der
Fremdfaden durch den Einführschlitz 154 des Antiballonringes
34 eingefädelt wird. Der Ansetzautomat bewegt sich dann wei
ter nach oben und die Saugpistole wird wieder so gesteuert,
daß der Fremdfaden durch den Einfädelschlitz 156 des
Garnführers 32 gefädelt wird.
Anschließend wird der Ansetzautomat noch weiter nach oben
geführt und die Armeinrichtung so gestreckt, daß die Spitze
der Saugpistole die die in Fig. 2 mit 132.1 dargestellte
Lage annimmt. Der Fremdfaden kommt nun an der Stirnseite der
oberen Walze 158 des Walzenpaares auf der Einzugsseite
dieses Walzenpaares zu liegen. Der Antrieb der Spindel 30
und somit des Spinnkops 26 wird nunmehr aufgenommen und
gleichzeitig wird eine gezielte Bewegung der Saugpistole in
Achsrichtung der Lieferzylinder wird der Fremdfaden von dem
eine Changierbewegung ausführenden gestreckten Vorgarn er
faßt und mit ihm verdrillt, so daß eine Verbindung zwischen
dem Fremdfaden und dem gestreckten Vorgarn entsteht. Das neu
gesponnene Garn wird dann über den Fremdfaden auf den Spinn
kops 26 in der üblichen Art und Weise aufgewickelt. Nunmehr
ist die Behebung des Fadenbruches, d. h. das Ansetzverfahren
zu Ende. Mittels der Lichtschranke 94 bzw. der Lichtschranke
94′ wird nunmehr geprüft, ob das Garn durch eine entsprechen
de Bewegung des Ringläufers um die Ringbahn herum normal
läuft und auf dem Spinnkops aufgewickelt wird. Sollte dies
nicht der Fall sein, dann ist dies ein eindeutiger Hinweis
dafür, daß ein Fehler irgendwelcher anderer Art vorliegt,
der vom Bedienroboter nicht behebbar ist. In diesem Fall
wird bei dem Beispiel nach der deutschen Patentanmeldung
P 34 09 746 vom Bedienroboter die Vorgarnstoppeinrichtung 52
betätigt, beispielsweise in an sich bekannter Weise mittels
eines Druckluftstoßes, wodurch die weitere Zufuhr von
Vorgarn an das Streckwerk 22 unterbunden wird. Gleichzeitig
klappt ein Hebel 160 der Vorgarnstoppeinrichtung 52 hoch,
dessen reflektierendes Ende 162 von der Betriebsperson als
Hinweis auf eine defekte Spinnstelle betrachtet wird, so daß
die notwendigen Korrekturmaßnahmen vorgenommen werden kön
nen. Der Bedienungsroboter 68 trägt auch eine weitere Licht
schranke 164, welche während des Vorbeilaufens des Bedienro
boters feststellen kann, ob solche Hebel 160 hochgeklappt
sind. Stellt der Bedienroboter 68 fest, daß dies bei einer
bestimmten Spinnstelle der Fall ist, so weiß er, daß er
diesen Fadenbruch nicht beheben kann.
Während der Patrouillierbewegung entlang der Ringspinnmaschi
ne erfaßt der Ansetzautomat 80 über die Lichtschranke 88 die
Oberkante der Ringbank, und er wird stets in einer der jewei
ligen Stellung der Ringbank entsprechenden Höhe gehalten.
Während des Behebens eines Fadenbruches bleibt der Ansetz
automat jedoch während des Anwickelns auf dem Spinnkops,
weitgehend in einer konstanten Höhe, bewegt sich jedoch
geringfügig nach oben, um die Kreuzwicklungen auf der Faden
hülse zu bilden (etwa 5 mm). Lediglich bei der Einfädelung
des Fremdfadens durch den Ringläufer bewegt sich der Ansetz
automat mit dem Halteglied 124 nach unten, damit das Halte
glied in die Nähe der Ringbank 36 bleibt, jedoch diese nicht
berührt. Auch diese Bewegung nach unten wird von der Licht
schranke 88 gesteuert und zwar ausgehend von der bisherigen
Stellung, die der jeweiligen obersten Stellung der Ringbank
entspricht.
Der lange Schenkel 66 der Führungs- und Positionierungsschie
ne 66 weist ausgerichtet mit jeder Spinnstelle zwei Löcher
166, 167 auf, die von zwei entsprechend angeordneten induk
tiven Sensoren 170, 172 erfaßt werden und die genaue Positio
nierung des Bedienroboters 68 entlang der Ringspinnmaschinen
der jeweiligen Spinnstellen gegenüber sicherstellen. An
ihrem oberen kurzen Schenkel weist die Schiene 66 an beiden
Enden Langlöcher 174 und 176 auf. Um diese Langlöcher abzuta
sten, d. h. zu erfassen, trägt das Gestell 72 einen weiteren
induktiven Sensor 177. Bei Erfassung des Loches 174 bzw. des
Loches 176 weiß der Bedienroboter 68, daß er sich am Ende
seines Arbeitsbereiches am Maschinenkopf 12 bzw. an seiner
Umkehrstelle am Maschinenfuß 14 befindet und leitet einen
entsprechenden Bremsvorgang ein, damit er rechtzeitig am
jeweiligen Ende der Schiene 66 zum Stillstand kommt.
Das Ende seines Arbeitsbereiches am Maschinenkopf 12 erfährt
er aufgrund der dort vorhandenen drei Löcher 178, 180 und
182, wobei die Löcher 178, 180 den gleichen Abstand aufwei
sen wie die Löcher 166, 167, das Loch 182 jedoch nahe an dem
Loch 180 angeordnet ist, so daß die Ausgangssignale der
induktiven Sensoren 170, 172 entsprechend moduliert sind.
An der Umkehrstelle an dem linken Ende der Ringspinnmaschi
ne, d. h. am Maschinenfuß 14, ist nur ein weiteres Langloch
184 vorgesehen, das ebenfalls durch die entsprechende Modu
lierung der Ausgangssignale der beiden induktiven Sensoren
170, 172 von der Mikroprozessorsteuerung des Bedienroboters
68 erkannt wird und den Bedienroboter zu einer Umkehr
bewegung veranlaßt.
Durch die beiden Löcher 178, 180 am Arbeitskopf 12 der Ring
spinnmaschine wird der Bedienroboter auch am Ende seines
Arbeitsbereiches genau dem Maschinenkopf gegenüber positio
niert, so daß eine Übertragung von Informationen vom Bedien
roboter an den Maschinenkopf bzw. vom Maschinenkopf an den
Roboter stattfinden kann.
Die Positioniereinrichtung ist detaillierter beschrieben in
der gleichzeitig eingereichten deutschen Patentanmeldung
P 39 09 645.5 mit der Bezeichnung "Positioniereinrichtung".
Es genügt hier zu sagen, daß jeder induktive Sensor einen
Teil eines Schwingkreises bildet, wobei eine Änderung der
Induktivität des Schwingkreises aufgrund der Anordnung der
Löcher eintritt, was zu einer Veränderung der Schwingungs
amplitude führt, die zur Erzeugung der Stellsignale bzw. zur
Ermittlung der genauen Position des Bedienroboters 68
ausgenützt wird.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es wesentlich, bei den
einzelnen Spinnstellen zwischen drei Zuständen zu unterschei
den, nämlich die drei nachfolgende Umstände zu erkennen:
- a) an einer bestimmten Spinnstelle ein Faden läuft, d. h. die Spinnstelle arbeitet normal und der Bedienroboter braucht hier keine Arbeit zu verrichten,
- b) an der Spinnstelle läuft kein Faden und es ist auch kein stillstehender Faden vorhanden, d. h. der Bedienroboter muß hier versuchen, einen Fadenbruch zu beheben,
- c) an der jeweiligen Spinnstelle ist ein stillstehender Faden vorhanden, d. h. es liegt ein Fehler vor, der nicht ohne weiteres vom Bedienroboter behoben werden kann, und es ist daher erforderlich, diese Spinnstelle als tote Spinnstelle zu registrieren und anzuzeigen, damit sie von einer anderen Wartungseinrichtung oder von einer Bedie nungsperson wieder in Gang gesetzt werden kann.
Im Falle c) kann das "Totstellen" der Spinnstelle dadurch
erfolgen, daß eine Luntenstoppeinrichtung betätigt wird, so
daß eine weitere Zufuhr von Lunte an dieser Spinnstelle
unterbrochen wird. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß
die Luntentrenneinrichtung nicht betätigt wird und daß die
betreffende Spinnstelle lediglich als nicht produzierende
Spinnstelle angezeigt wird, so daß die Wartungseinrichtung
oder die Bedienung aufmerksam gemacht wird, daß hier Hilfe
erforderlich ist. Schließlich ist es möglich, den toten
Faden durch eine besondere Aktion des Bedienroboters zu
entfernen.
Während der Patrouillierbewegung des Bedienroboters bewegt
sich dieser auch im Regelfall an einigen wenigen Spinnstel
len vorbei, die bereits als tote Spinnstellen registriert
sind. Dies kann der Bedienroboter entweder aufgrund der
hochgeklappten Hebel der betreffenden Luntenstoppeinrich
tungen oder aufgrund der von ihm gespeicherten Daten oder
einer von der Ringspinnmaschine übersandten Mitteilung erken
nen. An solchen, bereits als tot registrierten Spinnstellen
wird der Bedienroboter im Regelfall doch eine Prüfung vor
nehmen, ob ein Fadenbruch oder ein stillstehender Faden
vorliegt, da es durchaus denkbar ist, daß die Spinnstelle
zwischenzeitlich von einer anderen Wartungseinrichtung oder
von einer Bedienungsperson in Gang gesetzt worden ist. Eine
solche Überprüfung ist dann unerläßlich, wenn nicht jeder
Reparatureingriff datenmäßig erfaßt ist, d. h. wenn bei In
standsetzung einer Spinnstelle nicht sichergestellt ist, daß
die erfolgte Instandsetzung bereits vom Maschinenrechner
bzw. vom Bedienroboter erfaßt ist.
Es wird nunmehr die Frage erörtert, wie aus dem Signal des
Fadenbruchsensors zwischen den drei Umständen a), b) und c)
unterschieden wird. Es muß zwischen zwei unterschiedlichen
Messungsarten unterschieden werden, nämlich eine erste Mes
sungsart, bei der die Messung durchgeführt wird, während der
Bedienroboters an den Spinnstellen vorbeiläuft und eine zwei
te Messungsart, bei der die Messung nach einem Fadenbehe
bungsversuch durchgeführt wird, d. h. während der Bedienro
boter der betreffenden Spinnstelle stationär gegenübersteht.
Die Art der Auswertung im letzteren Fall wird zuerst erläu
tert und zwar anhand der Fig. 5A bis C und 6.
Die Fig. 5A zeigt das Ergebnis einer Messung mit stehendem
Roboter am laufenden Faden. Da eine Relativbewegung des Robo
ters an der Spinnstelle vorbei nicht stattfindet, weist das
Signal des Fadenbruchsensors, bei Verwendung eines herkömm
lichen Fadenbruchsensors in Form einer Reflexionslichtschran
ke mit moduliertem Lichtstrahl, die sich kontinuierlich
wiederholende Wellenform 200 nach Fig. 5A auf. Diese Wellen
form resultiert aus der Tatsache, daß der Faden den Licht
strahl zweimal pro Ringläuferumdrehung kreuzt, da der Faden
entsprechend der Umlaufbewegung des Ringläufers im Blickfeld
des Fadenbruchsensors eine Art Fadenballon bildet. Die Modu
lation des Fadenbruchsensorsignals ergibt sich also aus der
Modulation des Ausgangssignals des Fadenbruchsensors, welche
durch die Umlaufbewegung des Fadens hervorgerufen wird. Die
se Wellenform resultiert nicht aus der Modulation des Licht
strahls selbst, die für den Lichtstrahl des Fadenbruchsen
sors verwendet wird, da diese Modulation, welche eine Unter
scheidung gegen Störlichtquellen ermöglicht, mit einer Fre
quenz durchgeführt wird, die mindestens eine Größenordnung
höher liegt als die Frequenz der von der Fadenumlaufbewegung
resultierende Modulation. Da der Faden eine gewisse Haarig
keit aufweist, ist das Ausgangssignal des Fadensensors keine
regelmäßige Sinuskurve sondern weist kleine Rauschsignal
spitzen auf, die als Fadenrauschen bezeichnet werden. Sol
ches Fadenrauschen kann bei 202 gesehen werden.
Für die eigentliche Messung nach Fig. 5A wurde ein Visolux
DT20V-Fadenbruchsensor von der Firma Visolux Deutschland
verwendet. Die Messung wurde mit einem Oszilloskop durchge
führt (Kanal 1), wobei die Kalibration 50 mV/Quadrat in der
senkrechten Richtung und 5 Mikrosekunden/Quadrat in waage
rechter Richtung betrug. Ähnliche Meßergebnisse sind auch
bei anderen Fadenbruchsensoren feststellbar bspw. beim Faden
bruchsensor Baumer FHDK 25 N 309 von der Firma Baumer
Electric in der Schweiz.
Die Fig. 5B zeigt das Ausgangssignal 202′ des gleichen Faden
bruchsensors bei einem stillstehenden Faden. Die Kalibration
des Oszilloskops ist die gleiche wie bisher. Man merkt, daß
sowohl die Amplitude der Wellenkuppen bzw. die Impulse als
auch deren Breite kleiner geworden ist. Weiterhin sind keine
Rauschspitzen entsprechend dem Fadenrauschen 202 des Aus
gangssignals der Fig. 5A zu erkennen, was auch nicht zu
erwarten wäre, da der Faden stillsteht und nicht läuft.
Schließlich zeigt die Fig. 5C das Ausgangssignal des Faden
bruchsensors bei fehlendem Faden, d. h. es liegt ein Faden
bruch vor, jedoch kein Fadenrest der als stillstehender
Faden erkannt werden kann. Das Ausgangssignal des Sensors
ist im wesentlichen Null und stellt schließlich nur ein
Rauschsignal dar.
Mit der Schaltung nach Fig. 6 gelingt es nun diese drei
Signalarten nach den Fig. 5A, 5B und 5C zu unterscheiden.
Der Kasten 94, 94′ stellt den Fadenbruchsensor dar, dessen
Ausgangssignal zuerst an einem Verstärker 210 angelegt wird.
Das verstärkte Ausgangssignal wird dann in drei Kanäle 212,
214 und 216 unterteilt und in jedem Kanal befindet sich ein
jeweiliger elektronischer Schalter 218, 220 bzw. 222. Diese
drei Schalter 218, 220 und 222 werden von einem gemeinsamen
Zeitgeber 224 angesteuert und zwar für eine bestimmte Zeit
dauer, während der Bedienroboter sich an der betreffenden
Spinnstelle aufhält. Angesteuert wird der Zeitgeber 224
durch den im Bedienroboter eingebauten Mikroprozessor 226.
Dieser weist auch eine Verbindung zu dem Fadenbruchsensor
94, 94′ auf, wodurch die Funktion der Lichtschranke über
prüft werden kann.
Jeder der drei Kanäle 212, 214 und 216 ist ausgelegt, um
eine bestimmte Signalart zu suchen. Der Kanal 216 prüft, ob
ein laufender Faden vorhanden ist. Der Kanal 212 dagegen
prüft, ob ein stehender Faden vorhanden ist und der Kanal
214 prüft, ob schließlich kein Faden vorliegt.
Im Kanal 216 wird das vom Schalter 212 durchgelassene Signal
an dem einen Eingang des Komparators 228 angelegt. An dem
Referenzeingang 230 des Komparators 228 wird dann ein Refe
renzpegel angelegt. Übersteigt die Amplitude der einzelnen
Impulse des Ausgangssignals 200 der Fig. 5A die Amplitude
der am Eingang 230 angelegten Referenzspannung, so werden
einzelne Impulse von dem Komparator 228 durchgelassen. Die
Anzahl der Impulse, die während der Öffnungszeit des Schal
ters 222 entstehen, werden dann aufaddiert durch den Zähler
232 und in einem weiteren Komparator 234 mit einer an dessen
Referenzeingang 236 angelegten Referenzzahl verglichen. Ent
spricht die Anzahl der ermittelten Impulse der erwarteten
Impulszahl während der vorbestimmten Zeitdauer, so erscheint
am Ausgang 238 des Komparators 234 ein Signal, das auf das
Vorhandensein eines laufenden Fadens schließen läßt.
Ähnlich wird im Kanal 212 vorgegangen. Im ersten, im Kanal
212 vorhandenen Komparator 240 wird zunächst geprüft, ob die
vom Schalter 218 erhaltenen Impulse eine am Referenzeingang
242 angelegte Referenzspannung übersteigt. Diese Referenz
spannung ist niedriger als die Referenzspannung der Fig. 5A
und wird so gewählt, daß die einzelnen positiv gehenden
Spitzen des Signals der Fig. 5B vom Komparator 240 durchge
lassen werden. Die Anzahl dieser Impulse wird dann mit einem
Zähler 244 aufgezählt und wiederum mittels eines weiteren
Komparators 246 mit einer an dessen Referenzeingang 248
angelegten Referenzzahl verglichen. Wenn die Anzahl der
ermittelten Impulse in der vorgegebenen Zeitdauer der erwar
teten Anzahl entspricht, so erscheint am Ausgang 250 des
Komparators 246 ebenfalls ein Signal, das auf einen stehen
den Faden deutet. Nachdem die Pulsfrequenz des Signals der
Fig. 5B zumindest im wesentlichen dem der Fig. 5A ent
spricht, wird aber auch ein Signal nach Fig. 5A zu einem
Ausgangssignal an der Ausgangsklemme 250 führen, da die
Amplitude der Impulse der Fig. 5A höher liegt als die am
Eingang 242 angelegte Referenzspannung. Andererseits wird
die Impulsamplitude des Ausgangssignals der Fig. 5B zu
keinem Ausgangssignal an der Klemme 238 führen, da sie deut
lich unterhalb der an die Klemme 230 angelegten Referenz
spannung liegt. Wenn daher das Signal 1 an der Klemme 238
und 250 vorliegt, was mittels des AND-Gatters 252 festge
stellt wird, so führt dies zu einem positiven Signal am Aus
gang 254 des AND-Gatters 252, das eindeutig auf das Vorhan
densein des laufenden Fadens nach Fig. 5A hinweist. Die
beiden Ausgangssignale an den Klemmen 238 und 250 werden
aber andererseits an dem NAND-Gatter 256 angelegt und es
erfolgt nur ein positives Ausgangssignal am Ausgang 258 die
ses AND-Gatters, wenn kein Signal am Ausgang 238, jedoch ein
positives Ausgangssignal am Ausgang 250 vorliegt. D.h. ein
Ausgangssignal an der Klemme 258 weist auf das Vorhandensein
eines stehenden Fadens hin.
Wie bereits erläutert, wird der Kanal 214 dafür genutzt, um
ein Signal der in Fig. 5C dargestellten Art festzustellen.
Auch hier wird das Ausgangssignal nur dann durchgelassen,
wenn der Schalter 220 geöffnet ist. Das durchgelassene
Signal wird dann im Komparator 260 mit einem niedrigen Refe
renzpegel an dessen Eingang 262 verglichen. Dieser Referenz
pegel, d. h. der Pegel der am Eingang 262 angelegten Referenz
spannung wird so gewählt, daß ein Signal an der Ausgangsklem
me 264 nur dann erscheint, wenn der Pegel des Ausgangs
signals deutlich unterhalb des Referenzpegels liegt. Um zu
verhindern, daß ein Signal der in Fig. 5B dargestellten Art
ebenfalls durch den Kanal 214 zu einem falschen Ausgang
führt, werden die Ausgangssignale der Kanäle 212 und 214,
d. h. die Signale an den Ausgangsklemmen 250 und 264 eben
falls miteinander über ein NAND-Gatters 266 verknüpft, d. h.
es erscheint am Ausgang 268 des NAND-Gatters 266 nur dann
ein Ausgangssignal, wenn an der Klemme 264 ein Ausgangs
signal und an der Klemme 250 kein Ausgangssignal vorliegt.
Die drei an den Klemmen 254, 258 und 268 vorliegenden Signa
le können beispielsweise dem Mikroprozessor 266 zugeführt
werden, der dann die entsprechende Information weitergibt
und aufgrund dieser Signale die notwendigen Handlungen vor
liegt. Liegt beispielsweise ein stehender Faden vor, so wird
die Spinnstelle als tot registriert und es kann, je nach Aus
legung der Ringspinnmaschine ggf. eine vorhandene Lunten
stoppeinrichtung betätigt werden. Auf alle Fälle wird das
Vorhandensein eines stehenden Fadens der Bedienung ange
zeigt.
Liegt wiederum kein Faden vor, so weiß der Bedienroboter,
daß sein Fadenbruchbehebungsversuch erfolgreich war. Er
kann, je nach Auslegung der Ringspinnmaschine dann entweder
sofort aus diesem Grunde die Spinnstelle als tot registrie
ren und diesen Umstand der Bedienung anzeigen (sowie ggf.
die Luntenstoppeinrichtung betätigen) oder er kann, falls
vorgesehen, einen erneuten Fadenbehebungsversuch durchführen
und erst wenn dieser zweite Versuch unerfolgreich ist, die
Spinnstelle tot stellen und ggf. die Luntenstoppeinrichtung
betätigen. Wird dagegen festgestellt, daß ein laufender
Faden vorhanden ist, so weiß der Bedienroboter, daß sein
Fadenbruchbehebungsversuch erfolgreich war und dies kann in
der üblichen Art und Weise auch registriert werden. Danach
bewegt sich der Bedienroboter zu einer nächsten Stelle, an
der er einen Fadenbruch beheben muß. Er merkt sich während
seiner Bewegung dorthin, an welchen Stellen andere Faden
brüche bzw. stehende Fäden vorhanden sind. Dies erfolgt
durch die Auswertung nach den Fig. 7A bis C und 8.
Die Fig. 7A zeigt das Ausgangssignal eines herkömmlichen
Fadenbruchsensors wenn sich der Bedienroboter entlang einer
Reihe von Spinnstellen bewegt. Das bei 280 vorhandene Signal
ist ein Prüfsignal, das die Funktionsfähigkeit des Faden
bruchsensors beweist. Dieses Signal kann bspw. dadurch er
zeugt werden, daß ein Spiegel vor die Lichtschranke gehalten
wird. Der Bedienroboter bewegt sich dann in diesem Beispiel
in einem Bereich der Ringspinnmaschine, wo keine Fäden vor
handen sind. Dies können beispielsweise drei oder vier Spin
deln sein, wo aus irgendwelchem Anlaß kein Faden gesponnen
wird. Aus dem Signal 284 aus diesem Bereich 282 sieht man,
daß ein Grundsignal vorhanden ist mit einem übergelagerten
Rauschen. Es handelt sich hier um normale Schwankungen des
Ausgangssignals des Fadenbruchsensors bei fehlendem Faden.
Ein solches Signal entsteht an Spinnstellen, wo aufgrund von
Fadenbrüchen der Faden fehlt. Nach dem Bereich 282 kommt der
Bedienroboter an fünf Spinnstellen vorbei, bei denen ausge
prägte Signalspitzen 288, 290, 292, 294 und 296 auftreten.
Diese Spitzen sind typisch für die Spitzen, die entstehen,
wenn entweder ein laufender Faden vorhanden ist oder ein
stillstehender Faden, der normalerweise nicht von einem
laufenden Faden unterschieden werden kann, d. h. mit einem
laufenden Faden verwechselt werden könnte.
Bei der Spannungsspitze 290 handelt es sich um einen laufen
den Faden, während beispielsweise die Spannungsspitze 296
eine solche ist, die aus einem stehenden Faden resultiert.
Die Fig. 7B und 7C zeigen den Unterschied. Während die
Spannungsspitze 290 im Spitzenbereich B ein ausgeprägtes
Rauschen aufweist, das eine Auswirkung der unregelmäßigen
Oberfläche des Fadens bei laufendem Faden darstellt, weist
der Spitzenbereich C der Spannungsspitze 296 nur eine kleine
Rauschamplitude auf, welche für einen stehenden Faden kenn
zeichnend ist. Die Schaltung der Fig. 8 ist nunmehr konzi
piert, um zwischen Spitzen dieser Art zu unterscheiden, um
hiermit die Unterscheidung der drei eingangs genannten
Zustände zu ermöglichen.
Das Ausgangssignal des Sensors wird auch in diesem Beispiel
zunächst verstärkt, beispielsweise durch den Verstärker 300
und dann an drei getrennten Verarbeitungskanälen 302, 304
und 306 angelegt. Jeder Kanal weist auch hier einen Schalter
308, 310 und 312 auf und diese werden von einem Zeitgeber
224 synchron mit der Bewegung des Bedienroboters an den
einzelnen Spinnstellen vorbei angesteuert. Die erforderliche
Ansteuerung des Zeitgebers 224 erfolgt über Mikroprozessor
226, der die Position des Bedienroboters aufgrund der durch
die Positioniereinrichtung erzeugten Signale genau erkennen
kann. Die Schalter 312, 308 und 310 werden somit nur dann
geöffnet, wenn eine Signalspitze erwartet wird. Nach der
Spannungsspitze werden die Schalter nach Ablauf der vom
Zeitgeber vorbestimmten Zeitdauer wieder geschlossen.
Im Kanal 304 findet dann im Komparator 314 ein Vergleich mit
einer Referenzspannung statt, welche am Referenzeingang 316
angelegt wird. Dieser Referenzpegel liegt zwar deutlich
oberhalb des Grundpegels des Ausgangssignals 284, jedoch
auch deutlich unterhalb des Pegels des Ausgangssignals in
den Spitzen 288, 290, 292, 294, 296 usw. Liegt am Ausgang
318 des Komparators 314 das Signal Null vor, so deutet dies
eindeutig darauf hin, daß kein Faden vorhanden ist. D.h. es
wird vermutet, daß ein Fadenbruch vorliegt, derart, welcher
vom Bedienroboter behoben werden soll, vorausgesetzt, daß
die betreffende Spinnstelle nicht vorher als tot registriert
ist und der Bedienroboter die Anweisung hat, bei der betref
fenden Spinnstelle keinen Fadenbehebungsversuch durchzufüh
ren. Die betreffende Spinnstelle wird vom Bedienungsroboter
notiert, d. h. gespeichert, da er beim Retourlauf an dieser
Spinnstelle positionieren und einen Fadenbruchbehebungsver
such unternehmen soll.
Das im Kanal 306 vorhandene, vom Schalter 312 durchgelassene
Signal wird einerseits an einer Mittelwertbildungsstufe 320
und andererseits über ein Verzögerungsglied 322 an dem einen
Eingang eines Komparators 324 angelegt, an dessen anderen
Eingang das Ausgangssignal der Mittelwertbildungsstufe 320
anliegt. Auf diese Weise wird vom Komparator 324 nur das
Rauschsignal der Spannungsspitze 290 als Wechselstromsignal
durchgelassen. Dieses Signal wird nunmehr mit der Stufe 326
gleichgerichtet und mit der Stufe 328 integriert und an
schließend in einem Komparator 330 mit einer an dessen Refe
renzeingang 332 angelegter Referenzspannung verglichen. Die
se Referenzspannung ist so gewählt, daß nur ein Signalrau
schen mit ausgeprägter Amplitude, so wie in Fig. 7B gezeigt
zu einem Ausgangssignal am Ausgang 334 des Komparators 330
führt. Das Vorhandensein eines Ausgangssignals an dieser
Klemme weist daher auf einen laufenden Faden hin.
Das am Kanal 302 vorliegende und vom Schalter 308 durchge
lassene Signal wird ähnlich verarbeitet wie das im Kanal 306
vorliegende Signal, was durch die entsprechende Darstellung
der einzelnen Stufen gezeigt wird. D.h., das Ausgangssignal
des Schalters 308 wird einerseits an einer Mittelwertbil
dungsstufe 336 und andererseits über ein Verzögerungsglied
338 an dem einen Eingang eines Komparators 340 angelegt, an
dessen anderen Eingang das Ausgangssignal der Mittelwertbil
dungsstufe anliegt. Das Ausgangssignal des Komparators 340
wird über eine Gleichrichtungsstufe 342 und einem Integrator
344 an dem einen Eingang eines Komparators 346 angelegt, an
dessen Referenzeingang eine niedrigere Referenzspannung an
liegt als an der entsprechenden Klemme 332 des Komparators
330 vorhanden ist. Diese Referenzspannung ist so ausgelegt,
daß das Signal nur dann durchgelassen wird, wenn die Aus
gangsspannung des Integrators 344 unterhalb der Referenz
spannung an der Klemme 348 liegt. Somit deutet das Vorhanden
sein eines Signals an der Ausgangsklemme 350 des Komparators
346 auf das Vorhandensein eines stehenden Fadens hin.
Die Ausgangssignale an den Klemmen 318, 350, 334 werden wie
bei der Schaltung der Fig. 6 wiederum an den Mikroprozessor
226 zurückgekoppelt, so daß der aktuelle Zustand der Ring
spinnmaschine dem Bedienroboter und über ihn die Steuerung
der Ringspinnmaschine bzw. der Betriebsführung stets bekannt
ist.
Wird ein stehender Faden festgestellt, so kann diese Fest
stellung dazu führen, daß der Bedienroboter die Spinnstelle
sofort als tot registriert, beispielsweise dadurch, daß er
diesen Umstand der Bedienung anzeigt und/oder eine Lunten
stoppvorrichtung betätigt. Es kann aber auch dazu führen,
daß der Bedienroboter beim nächsten Vorbeilauf an dieser
Spinnstelle anhält und seine Feststellung überprüft, bevor
er einen Fadenbruchbehebungsversuch unternimmt. Auf diese
Weise wird keine Zeit für nichterfolgversprechende Faden
bruchbehebungsversuche verschwendet. Stellt der Bedienrobo
ter dagegen fest, daß ein laufender Faden vorliegt, so wird
der Betrieb an dieser Spinnstelle als normal eingestuft und
eine Anhaltung an dieser Spinnstelle bei der nächsten Vorbei
bewegung ist nicht erforderlich.
An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß die in
den Fig. 6 und 8 gezeigten Möglichkeiten für die Auswertung
des Ausgangssignals des Fadenbruchsensors 94, 94′ rein bei
spielhaft angegeben sind. Es ist beispielsweise auch nicht
nötig, diese Auswertung mittels fest verdrahteten Schaltun
gen vorzunehmen, sondern eine entsprechende Auswertung kann
im Mikroprozessor 226 oder in einem anderen übergeordneten
Rechner vorgenommen werden. Auch liegt die Anwendung von
anderen fest verdrahteten Schaltungen zur Auswertung der
Fadenbruchsensorsignale durchaus im Rahmen des Ermessens des
Fachmannes.
Es ist auch durchaus möglich, für die Ermittlung von still
stehenden Fäden einen gesonderten Sensor vorzusehen, so daß
ein herkömmlicher Fadenbruchsensor und ein gesonderter Sen
sor vorliegen. Die Meßergebnisse der beiden Sensoren ermögli
chen dann die Unterscheidung zwischen den drei genannten
Zuständen und die Durchführung der entsprechenden Maßnahmen,
wie oben erläutert.
Fig. 9 zeigt eine alternative Auswertungsschaltung, die
insbesondere für die Auswertung von Fadenbruchsensorsignalen
verwendet werden kann, die entstehen, wenn ein Bedienroboter
an einer Spinnstelle vorbeiläuft, welche aber auch dann
anwendbar wäre, wenn ein Bedienroboter der einer einzelnen
Spinnstelle stationär gegenübersteht.
Hier wird analog der Fig. 6 und 8 das Signal des Fadenbruch
sensors 94, 94′ zunächst in einem Verstärker 400 verstärkt
an einem elektronischen Schalter 402 angelegt. Dieser Schal
ter wird wie bisher von einem Zeitgeber 404 für eine bestimm
te Zeitdauer geöffnet, wobei der Anfang dieser Startdauer
vom Mikroprozessor 226 bestimmt wird. Bei Öffnung des elek
tronischen Schalters 402 wird das verstärkte Signal des
Fadenbruchsensors zunächst an einem Bandpaßfilter 406 ange
legt, dessen Durchlaßfrequenz entsprechend der Drehzahl der
Aufwindeeinheit vom Mikroprozessor 226 über die Leitung 408
bestimmt wird. Das Ausgangssignal des Bandpaßfilters wird
anschließend integriert in die Integrationsstufe 410 und
dann gleichzeitig an drei Kanäle 412, 414 und 416 angelegt,
die jeweilige Komparatoren 418, 420 und 422 enthalten. Die
Komparatoren haben jeweilige Referenzeingänge 424, 426 und
428, an denen Referenzpegel angelegt werden. Die im Kanal
416 am Referenzeingang 428 angelegte Referenzspannung ist
für einen laufenden Faden charakteristisch. Erscheint daher
am Ausgang 430 des Komparators 422 ein entsprechendes
Signal, so steht fest, daß hier ein laufender Faden vorhan
den ist.
Die am Referenzeingang 424 des Komparators 418 angelegte Re
ferenzspannung ist für einen stillstehenden Faden charakteri
stisch und führt dann zu einem Ausgangssignal am Ausgang 432
des Komparators 418, wenn ein stillstehender Faden vorliegt.
Schließlich ist die am Referenzeingang 426 des Komparators
420 angelegte Referenzspannung für einen Fadenbruch charak
teristisch, so daß ein Ausgangssignal am Ausgang 434 des ent
sprechenden Komparators 420 dann erscheint, wenn ein Faden
bruch vorliegt. Wie bisher werden die Ausgänge der drei Kom
paratoren über entsprechende Leitungen am Mikroprozessor zu
rückgemeldet. Obwohl in der Fig. 9 nicht gezeigt, können die
an den Referenzeingängen 424, 426, 428 angelegten Spannungen
ebenfalls vom Mikroprozessor 226 aus vorgegeben werden.
Fig. 10A zeigt mit 500 das Ausgangssignal eines weiteren
Fadenbruchsensors Typ FHDK 25N 3097 der Firma Baumer
electric, 8500 Frauenfeld/Schweiz und zwar nach einer Vorver
stärkung, wobei das Signal aufgenommen wird, wenn der Sensor
an fünf Spinnstellen A, B, C, D und E in Pfeilrichtung 502
vorbeigelaufen ist. An der Spinnstellen A und C sind still
stehende, nicht laufende Fäden vorhanden, während an den
Spinnstellen B und D laufende, d. h. rotierende Fäden vorhan
den sind. An der Spinnstelle E befindet sich ein Fadenbruch,
d. h. es ist kein Fadenbruch vorhanden. Das Signal 500 wird
in der Fig. 10A als Bildschirmanzeige des Kanals CH1 eines
Oszilloskops dargestellt, mit einer Kalibration von 2 V pro
Quadrat in der senkrechten Richtung und 100 ms pro Quadrat
in waagerechter Richtung.
Das Signal 504 stellt eine digitalisierte Version des
Signals 500 dar, durchgeführt von einem Rechner und wird auf
Kanal CH2 des Oszilloskops wiedergegeben.
Man sieht auf Anhieb, daß bei der Spinnstelle E, wo kein Fa
den vorhanden ist (da ein Fadenbruch vorlag), keine ausge
prägte Modulation des Ausgangssignals vorliegt, so daß die
ser Fall eindeutig erkannt werden kann.
Bei den Spinnstellen A und C, wo sich ein stillstehender
Faden befindet, zeigt das digitalisierte Signal 504 einen
eindeutigen negativen Impuls 506 bzw. 508. Der Impuls 506
für die Spinnstelle A ist in einer vergrößerten Darstellung
in Fig. 10B dargestellt. Hier beträgt die Kalibration des
Oszilloskops noch 2 V pro Quadrat in senkrechter Richtung,
doch ist die Auflösung der Zeitachse erhöht auf 5 ms pro
Quadrat. Die Impulsform 506 mit einer senkrecht abfallenden
Flanke 510 und einer senkrecht ansteigenden Flanke 512 läßt
sich sehr gut aus Fig. 10B erkennen. Das entsprechende
Signal für die Spinnstelle C ist der Fig. 10D zu entnehmen
und weist die gleiche Form auf.
Das digitalisierte Ausgangssignal 504 bei einem rotierenden
Faden wird in Fig. 10C anhand der Spinnstelle B gezeigt.
Die Kalibration des Oszilloskops ist hier die gleiche wie in
Fig. 10B. Anstelle eines einzigen Impulses 506 wie in Fig.
10B gibt es hier eine deutliche Modulation 514 zu sehen, wel
che durch die Rotation des Fadens mit etwa 14 000 Umdrehun
gen pro Minute (ungefähr 240 Hz) verursacht wird. Es ergeben
sich im Zeitintervall 516 mehrere Schwingungen des Signals,
obwohl gerade in diesem Beispiel im Zeitintervall 518 keine
eindeutigen Amplitudenänderungen feststellbar sind.
In diesem Zeitintervall 518 scheint das digitalisierte Aus
gangssignal für die Spinnstelle B gestört zu sein, d. h. es
ist vermutlich auf irgendwelche Störungen zurückzuführen.
Dennoch sind genügend Einzelimpulse vorhanden, um ein Signal
aufgrund eines laufenden Fadens, d. h. der laufende Faden
selbst, eindeutig als solche zu erkennen. Die Durchführung
der Erkennung kann hier durch die Tatsache erleichtert wer
den, daß die Frequenz der einzelnen Schwingungen des Signals
der Rotationsfrequenz des Fadens entspricht, was bei der Aus
wertung des Signals im Rechner berücksichtigt werden kann.
Eine entsprechende Störung tritt bspw. bei dem im Prinzip
sehr ähnlichen Signal der Fig. 10E nicht auf, welche eine
vergrößerte Darstellung des analogen bzw. digitalisierten
Signals 520 bzw. 522 für die Spinnstelle D im gleichen Maß
stab zeigt.
Die einzelnen Spitzen 524 des vorverstärkten, jedoch noch
nicht digitalisierten Signals in Fig. 10C, wie auch die
entsprechenden Spitzen in den Fig. 10A, B, D und E sind
durch die interne Lichtmodulation des Sensors von ca. 3 kHz
verursacht. Wie bisher erwähnt, handelt es sich hier um eine
Maßnahme, Störungen durch Fremdlicht zu unterdrücken.
Auffällig ist, daß bei dem vorverstärkten, jedoch noch nicht
digitalisierten Signal der Fig. 10A, die Signale bei den
Spinnstellen A und C (stehender Faden) von denen der Spinn
stellen B und D (rotierender Faden) nicht ohne weiteres zu
unterscheiden sind. Eine Unterscheidung ist erst mit dem
digitalisierten Signal möglich.
Die Auswertung des digitalisierten Signals zur Unterschei
dung der drei Fälle, Fadenbruch, stillstehender Faden und
laufender Faden, kann über eine geeignete Auswerteschaltung
vorgenommen werden oder aber das aufbereitete Signal kann
von einem Rechner ausgewertet werden, welcher über die ent
sprechende Software verfügt. Diese Software kann z. B. ausge
legt werden, um die Auswertung durch
- - Zeitfenster/Steuerung
- - Frequenzzählung
- - Case-Unterscheidung
vorzunehmen.
Claims (22)
1. Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren
Spinnstellen, insbesondere einer Ringspinnmaschine, und
mit einer Sensorik, die zum Feststellen der Spinnstellen
zustände geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
drei unterschiedlichen Zustände "Faden läuft", "Faden
bruch" und "stillstehender Faden" durch Auswertung des
Sensorsignals unterschieden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl im Falle einer Feststellung eines stillstehenden
Fadens als auch im Falle eines nicht behebbaren Faden
bruchs die jeweilige Spinnstelle als wartungsbedürftig
erkannt wird.
3. Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren
Spinnstellen, insbesondere einer Ringspinnmaschine, un
ter Anwendung eines Bedienroboters zur Fadenbrucherken
nung und -behebung, bei der Fadenbrüche durch einen ent
sprechenden, vom Bedienroboter getragenen Sensor bei
einer Patrouillierbewegung des Bedienroboters entlang
der Spinnstellenreihe ermittelt und entweder gleich oder
bei einer späteren Patrouillierbewegung nach Positionie
rung des Bedienroboters der Spinnstelle gegenüber von
diesem, sofern möglich, behoben werden und bei dem nach
einem unerfolgreichen Versuch bzw. nach mehreren solchen
unerfolgreichen Versuchen den Fadenbruch an einer Spinn
stelle zu beheben, diese als durch eine andere Einrich
tung bzw. durch eine Bedienung wartungsbedürftig regi
striert wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Pa
trouillierbewegung und/oder nach Positionierung des Be
dienroboters der einzelnen Spinnstellen gegenüber die
drei unterschiedlichen Zustände "Faden läuft", "Faden
bruch" und "stillstehender Faden" durch Auswertung des
Sensorsignals unterschieden werden, und daß sowohl im
Falle einer Feststellung eines stillstehenden Fadens als
auch im Falle eines nicht behebbaren Fadenbruches die
jeweilige Spinnstelle als wartungsbedürftig registriert
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Unterscheidung der Zustän
de "stillstehender Faden" und "laufender Faden", das
Sensorsignal nach Filtrierung entsprechend der Frequenz
der Aufnahmeeinrichtung integriert wird und der Pegel
des Signals mit vorbestimmten, den beiden genannten
Zuständen zugeordneten Referenzpegeln verglichen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Unterscheidung der drei genannten Zustände, d. h.
auch ob ein Fadenbruch vorhanden ist, das Sensorsignal
nach der Integration mit einem dritten Referenzpegel
verglichen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Referenzpegel entsprechend der
Laufgeschwindigkeit des Bedienroboters geändert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Ermittlung der Zustände im Stillstand des Bedien
roboters der Spinnstelle gegenüber die Pulshöhe des
Sensorsignals zur Unterscheidung der drei Zustände
ausgewertet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Sensor ein optischer Sen
sor verwendet wird, beispielsweise in Form einer Re
flexionslichtschranke mit moduliertem Lichtstrahl, des
sen Modulationsfrequenz größenmäßig wenigstens etwa eine
Größenordnung höher liegt als die durch einen laufenden
Faden verursachte Modulation.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bedienroboter einen stillstehenden Faden entfernt
und anschließend neu ansetzt.
10. Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine, bei dem
man an den einzelnen Spinnstellen prüft, ob ein Faden
bruch vorhanden ist oder nicht und bei Feststellung
eines Fadenbruches versucht, diesen zu beheben, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Spinnstellen zusätzlich über
prüft, um festzustellen, ob ein stillstehender Faden
vorliegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Feststellung eines stillstehenden Fadens ein Faden
bruchbehebungsversuch unterbleibt, d. h. die betreffende
Spinnstelle als eine tote Spinnstelle registriert wird,
die von der Bedienung oder einer gesonderten Wartungsein
richtung wieder in Gang gesetzt werden muß.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Feststellung eines stillstehenden Fadens eine evtl.
vorhandene Luntenstoppeinrichtung betätigt wird.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Feststellung eines stillstehenden
Fadens der Ringläufer an der betreffenden Stelle ausge
wechselt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal der
Sensorik ggf. nach vorheriger Verstärkung digitalisiert
und das digitalisierte Signal ausgewertet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal der
Sensorik bzw. ein aus diesem Ausgangssignal gewonnenes
Signal mittels eines entsprechend programmierten
Rechners ausgewertet wird.
16. Vorrichtung zur Überwachung der Spinnstellen einer, meh
rere Spinnstellen (18) aufweisenden Spinnmaschine, vor
allem einer Ringspinnmaschine (10), insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, mit einer Sensorik (94; 94′), die an den
einzelnen Spinnstellen ein Sensorsignal abgibt, sowie
mit einer Auswerteschaltung, welche das Sensorsignal
auswertet, um festzustellen, ob an der betreffenden
Spinnstelle ein Faden läuft oder ein Fadenbruch vor
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(Fig. 6; Fig. 8; Fig. 9) zusätzlich zur Unterscheidung,
ob ein stehender, jedoch nicht laufender Faden an den
einzelnen Spinnstellen vorliegt, ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (94, 94′) bzw. der Sensor von einem
entlang der Spinnstellenreihe patrouillierenden
Wandergerät bzw. Bedienroboter (68) getragen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertungsschaltung zur Auswertung des Sensor
signals, während der Wanderautomat bzw. der Bedienrobo
ter seine Patrouillierbewegung entlang der Spinnstellen
reihe ausführt, eine Integrationsstufe (410) aufweist,
deren Ausgangssignal einer Vergleichseinrichtung (418,
420, 422) zugeführt wird, welche dieses mit drei
vorbestimmten, unterschiedlichen Referenzpegeln (428,
426, 424) für die Zustände "Faden läuft", "Fadenbruch"
und "stillstehender Faden" vergleicht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Referenzpegel (428, 426, 424) entsprechend der
Patrouilliergeschwindigkeit des Wanderautomaten bzw. des
Bedienroboters eingestellt werden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertungsschaltung (Fig. 8) zur Auswertung des
Sensorsignals während der Wanderautomat bzw. der Bedien
stellen den einzelnen Spinnstellen stationär gegenüber
steht, die Zustände "Faden läuft" und "stillstehender
Faden" durch die Höhe und/oder die Breite der Impulse
des Ausgangssignals unterscheidet, während der Zustand
"Fadenbruch vorhanden" durch ein Signal mit im wesent
lichen verändertem Wechselsignal gekennzeichnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 17 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor (94; 94′) ein
optischer Sensor ist, insbesondere in Form einer mit
einem modulierten Lichtstrahl arbeitenden Reflexions
lichtschranke.
22. Vorrichtung zur Überwachung einer einen Faden oder ein
Vorgarn behandelnde Stelle einer Textilmaschine oder
Anlage mit einem einen Bruch des Fadens oder des Vor
garns feststellenden Fadenbruchsensor sowie mit einer
Auswerteschaltung, welche das Sensorsignal auswertet, um
festzustellen, ob an der betreffenden Stelle ein Faden
oder Vorgarn läuft oder ein Faden- oder Vorgarnbruch
vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschal
tung zusätzlich zur Unterscheidung, ob ein stehender,
jedoch nicht laufender Faden oder Vorgarn an der Stelle
vorliegt, ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312026 DE4312026A1 (de) | 1992-04-16 | 1993-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4212850 | 1992-04-16 | ||
DE19934312026 DE4312026A1 (de) | 1992-04-16 | 1993-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4312026A1 true DE4312026A1 (de) | 1993-10-21 |
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ID=25914042
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934312026 Withdrawn DE4312026A1 (de) | 1992-04-16 | 1993-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4312026A1 (de) |
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-
1993
- 1993-04-13 DE DE19934312026 patent/DE4312026A1/de not_active Withdrawn
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