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Verfahren zum Betrieb eines Schußfadenmagazins für eine
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Kettenwirkmaschine und Schußfadenmagazin zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines Schußfadenmagazins
mit Umkehrschuß für ehe Kettenwirkmaschine mit zwei im Abstand angeordneten, Halterungen
tragenden Kettenförderern, einem quer hierzu hin und her bewegbaren Wagen, einer
Gruppe von am Wagen angebrachten Fadenführern und einer Steuervorrichtung, welche
zwischen den Längsförderern und der Fadenführergruppe in deren Umkehrpunkten außerhalb
der Längsförderer einen auf Jeder Seite gleichbleibenden, einer vorgegebenen Zahl
von mehreren Halterungsteilungen entsprechenden Längsversatz hervorruft, und auf
ein Schußfadenmagazin zur Durchführun des Verfahrens.
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Bei einem bekannten Schußfadenmagazin dieser Art (Kettenwirk-Praxis"
2/80) ist auf dem hin und her bewegbaren Wagen ein in Längsrichtung hin und her
verschiebbarer, die Fadenführer tragender Schlitten vorgesehen. Die Fadenführer
haben einen Abstand von einer Halterungsteilung voneinander. Ihre Anzahl beträgt
in der Praxis 12, 18 oder 24. Dieser Schlitten ist an einer Stange geführt, die
mechanisch durch eine Steuervorrichtung derart verschwenkt wird, daß die Fadenfuhrergruppe
auf beiden Seiten an
der Umkehrstelle jeweils einen Längsversatz
entgegen der kontinuierlich bewegten Förderkette erfährt, -der gleich der Halterungsteilung
multipliziert mit der Zahl der eingelegten Schußfäden ist, und während der Querbewegung
des Wagens allmählich um das gleiche Stück wieder nach vorn verlagert wird. Dies
hat zur Folge, daß die Magazinschunfäden einmal nach links und einmal nach rechts
liegen. Durch die Beschaffenheit der Schußfäden, z. B. eine vom Faden abstehende
Haarigkeit in einem bestimmten Winkel oder Lichtbrechung bei glatten Fäden, entsteht
im gewirkten Stoff eine Bandenbildung, auch Querstreifenbildung genannt.
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Es ist ferner ein Schußfadenmagazin bekannt (DE-OS 24 19 742), bei
dem die Fadenführer einen Abstand von drei oder mehr Halterungsteilungen haben.
Die Schußfäden werden derart geführt, daß mindestens immer zwei benachbarte Schußfadenstrecken
durch denselben Schußfaden gebildet werden. Hiermit soll eine geringere Fadenbelastung
beim Durchführen des Längsversatzes erzielt werden. Nachteilig ist jedoch, daß auf
jeder Seite zwei verschiedene Arten des Längsversatzes auftreten, nämlich ein oder
mehrmals ein kurzer Längsversatz, aus jeweils einem Schußfaden, um die benachbarten
Schußfadenstrecken zu bilden, und ein größerer Versatz, um von einem vollständig
belegten Schußfadenfeld auf das nächste Feld überzugehen. Dies erfordert eine komplizierte
Steuervorrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe eines Schußfadenmagazins,
das auf beiden Seiten mit gleichbleibendem Längsversatz arbeitet, eine querstreifenfreie
Kettenwirkware zu erzeugen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fadenführer
mit einem Abstand von zwei Halterungsteilungen mit Schußfäden belegt werden, daß
der Längsversatz a beiden Seiten Jeweils gleich einer ungeraden Anzahl von Halterungsteilungen
ist
und daß die Summe des Längsversatzes auf der einen Seite und des Längsversatzes
auf der anderen Seite gleich der Halterungsteilung multipliziert mit der doppelten
Schußtadenanzahl ist.
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Bei diesem Vorgehen verlaufen benachbarte Schußfäden abwechselnd nach
links und nach rechts, wodurch die Querstreifenbildung ver mieden wird. Trotzdem
kann eine sehr einfache Steuervorrichtung verwendet werden, weil der Längsversatz
auf Jeder Seite dauernd gleich bleibt, so daß beispielsweise eine einfache Kurvenscheibe
zum Steuern des Längsversatzes ausreicht. Außerdem ergibt sich eine sehr gleichmäßige
Verteilung der UmlenkabschnDte der Schußfäden, so daß der das Fadenvolumen aufnehmende
Raum der Halterungen nicht überftllt wird.
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Bei einer ersten Ausführungsform ist die Schußfadenanzahl gerade und
der Längsversatz auf beiden Seiten unterschiedlich. Hierdurch kann auf einfache
Weise berücksichtigt werden, daß ein Schußfaden, der auf einer geradzahligen Reihe
nach rechts gelegt worden ist, auf einer ungeradzahligen Reihe nach links zurückgeführt
werden muß.
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Wenn dagegends Längsversatz auf beiden Seiten gleich sein soll, muß
eine ungerade Schußfadenanzahl vorhanden sein, um das agazin vollständig zu füllen.
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Ein Schußfadenmagazin, das speziell zur Durchführung des Verfahrens
abgewandelt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführer der Gruppe einen
Abstand von zwei Halterungsteilungen voneinander haben und die Steerungsvorrichtung
so ausgelegt ist, daß der Längsversatz auf beiden Seiten Jeweils gleich einer ungeraden
Zahl von Halterungsteilungen ist und die Summe des Längsversatzes auf der einen
Seite und des Längsversatzes auf der anderen Seite gleich der Halterungsteilung
multipliziert mit der doppelten FadenfUhrerzahl ist.
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Auch hier kann dafür gesorgt sein, daß die Fadenfiiherzanl gerade
und die Steuerungsvorrichtung so ausgelegt ist, daß der Längsversatz auf beiden
Seiten unterschiedlich ist, oder auch so, daß die Fadenführerzahl ungerade und die
Steuerungsvorrichtung so ausgelegt ist, daß der Längsversatz auf beiden Seiten gleich
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter,
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht eines Schußfadenmagazins an einer Kettenwirkmarhine, Fig. 2 eine schematische
Draufsicht auf das Schußfadenmagazin, Fig. 3 ein Legebild bekannter Art, Fig. 4
ein Legebild gemäß der Erfindung, Fig. 5 ein Legebild gemäß einer abgewandelten
Form der Erfindung und Fig. 6 ein Legebild gemäß einer weiteren Abwandlung.
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Die Kettenwirkmaschine der Fig. 1 und 2 weist ein angedeutetes Maschinengestell
1 mit einer Nadelfontur 2 auf, in der Hakennadeln 3 mit Schiebern 4 und Abschlagplatinen
5 zusammenwirken.
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Zu beiden Seiten der Nadelfontur ist je ein Längsförderer 6 und 7
vorgesehen. Jeder Längsförderer weist mit konstanter Teilung a angeordnete Halterungen
8 auf, beispielsweise in erz Form aufrecht stehender Stifte mit einem eine Einschnürung
bildenden Doppelkonusprofil. Die Längsförderer sind in der Regel durch eine Kette
gebildet. Sie werden über mehrere Walzen 9, 10, 1-12 und 13 umgelenkt, von denen
wenigsteiis eine antreibbar ist.
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In Querrichtung erstrecken sich zwei übereinander ageordnete Schienen
14 und 15, auf denen ein Wagen 16, der in bekannter Weise mittels einer Kette 17
o. dgl. angetrieben ist, hin und -her fahrbar ist. Der Wagen besitzt zwei Laufrollen
18 und 19 für die obere Schiene 15 und zwei Laufrollen 20 und-21 für die untere
Schiene 14. Diese Rollen sind an einem Rahmen 22 befestigt, der außerdem ehe Führung
23 und ein Axiallager 24 trägt.
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In dem Axiallager ist eine Stange 25 verschiebbar, die einen Schlitten
26 für eine Gruppe von Fadenführern 27 bildet und am gegenüberliegenden Ende zwei
Rollen 28, 29 aufweist, die zu beiden Seiten eines Stahlbandes 30 angeordnet sind.
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Das Stahlband ist an einem Ende fest an einer Steuervorrichtung 31
angebracht und am anderen Ende unter Zwischenschaltung einer Feder 32 mit einer
zweiten Steuervorrichtung 33 verbunden. Zu diesem Zweck sind an dem Stahlband zwei
Widerlager 34 und 35 befestigt, von denen zumindest das eine zur Festlegung der
Federspannung verstellbar sein kann. Die Steuervorrichtung 31 weist einen Mitnehmer
36 auf, der von einer Stange 37 mittels eines Hebels 38 in horizontaler Längsrichtung
verschoben werden kann.
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Die Steuervorrichtung 33 weist einen Mitnehmer 39 auf, ir mittels
einer Schubstange 40 von einem Hebel 41 in horizontaler Längsrichtung verschoben
werden kann. Wie Fig. 1 zeigt, ist der Hebel 41 um einen Gelenkzapfen 42 schwenkbar
und trägt eine Tastrolle 43, die mit einer kontinuierlich angetriebenen Kurvenscheibe
44 zusammenwirkt. Einen ähnlichen Kurvenscheibenantrieb besitzt die Steuervorrichtung
31.
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Ein Satz Schußfäden 47, von denen hier nur vier Schußfäden 47a bis
d dargestellt sind, obwohl die Zahl in der Praxis größer ist, wird von einem Satz
seitlich angeordneter Spulen 48 a bis d abgezogen und über die Führung 23 des Wagens
16 den Fadenführern 27 des Schlittens 26 zugeleitet. Mittels dieser Fadenführer
werden die Schußfäden dann um Halterungen 8 des Längsförderers 6 gelegt
und
zu freien HaltErungen des anderen Längsförderers 7 geführt. Wenn sie sich in der
Umkehrstellung außerhalb dieses Längsförderers befinden, werden sie umeinen durch
die Steuervorrichtung 31 bzw. 33 vorgegebenen Längsversatz nach rückwärts versetzt.
Hieran schließt sich die zweite Hälfte eines Arbeitsspiels entsprechend an.
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Bei diesem Vorgehen werden die Längsförderer 6 und 7 kontinuierlich
in Richtung des Pfeiles A angetrieben.. Der Wagen 16 wird mit Hilfe der Antriebsvorrichtung
17 in Richtung des Pfeiles B hin und her bewegte um den Rückwärts-Längsversatz des
Schlittens 26 zu erlauben. Der Schlitten wird in Richtung des Pfeiles C mit Hilfe
des Stahlbandes 30 und der Mitnehmer 36 und 39 hin und her bewegt, was dadurch den
hin und her gehenden Antrieb der Steuervorrichtung 31 in Richtung des Pfeiles D
und den hin und her gehenden Antrieb der Steuervorrichtung 33 in Richtung des Pfeiles
E bewirkt wird. Wenn sich der Schlitten außerhalb beispielsweise des Längsförderers
6 befindet, erfolgt ein rascher RUckwärts-Längsversatz; dies wird durch die Fläche
4t der-Kurvenscheibe 44 bewirkt. Während sich der Wagen 16 schon wieder nach links
bewegt, erfolgt eine langsame Vorwärtsbewegung des Schlittens 26, die von dem Abschnitt
50 der Kurvenscheibe 44 hervorgerufen wird. Diese Bewegung kommt ganz zum Stillstand,
wie es der Abschnitt 51 der Kurvenscheibe 44 zeigt, wenn sich der Schlitten 26 außerhalb
des Längsförderers 7 befindet und dort vom Mitnehmer 36 rasch rückwärts versetzt
wird.
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Das Legen der Schußfäden erfolgte bisher in der in Fig. 3 veranschaulichten
Weise. Hier sind die einzelnen Reihen, innen die Schußfäden gelegt werden, mit R1
bis R24 bezeichnet. Es werden 12 Schußfäden gelegt, die die Bezeichnung S7 bis S12
tragen, wenn sie nach links gelegt werden, und S21 bis S3k, wenn sie nach rechts
gelegt werden. Die Schußfäden haben einen Abstand gleich der Halterungsteilung a
zwischen benachbarten Halterungen 8. Nach jeder Querbewegung erfolgt an der Umkehrstelle
ein Längsversatz von 12 Halterungsteilungen, so daß jeder Schußfaden mit * wobei
an den Endpunkten jeweils kurzzeitig ein Stillstand erfolgt,
mit
einem entsprechend langen Umlenkabschnitt 55 an der Außenseite der Halterungen 8
verläuft. Man erkennt, daß sich an der Stelle 54 kein Umlenkabschnitt befindet,
während auf der gegenüberliegenden Seite eine Häufung dieser Umlenkabschnitte zu
finden ist, was leicht zu einer Uberfüllung des Fadenaufnahmeraums der Halterungen
führt.
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Bei dem Legebild gemäß Fig. 4 ist für die gleiche Zahl von Reihen
R1 bis R24 gezeigt, wie im Abstand von zwei Halterungsteilungen angeordnete Schußfäden
S1, 3, 5, 7, 9, 11 (nach links laufend) und S21, 23, 25, 27, 29 und 31 (nach rechts
laufend) gelegt werden. Auf der linken Seite ist ein Längsversatz von fünf und auf
der rechten Seite ein Längsversatz von sieben Halterungsteilungen vorgesehen, so
daß sich entsprechend kurze Umlenkabschnitte 55 bzw. 56 für die einzelnen Schußfäden
ergeben.
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Die Summe der beiden Längsversätze ist gleich der doppelten Zahl der
Schußfäden multipliziert mit der Halterungsteilung a. Man erkennt, daß in den ungeraden
Reihen die Schußfäden nach links und in den geraden Reihen nach rechts gelegt werden.
Bei der so entstehenden Kettenwirkware sind sämtliche Randbereiche mit zwei oder
mehr Umlenkabschnitten 55, 56 versehen. Außerdem sind diese Umlenkabschnitte recht
gleichmäßig am Rand verteilt, so daß auch die Fadenaufnahmeräume der Halterungen
nicht überfüllt werden.
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Zur Herstellung dieses Legebildes kann ein bekanntes Schußfadenmagazin
verwendet werden, bei dem nur jeder zweite Fadenfüher mit einem Schußfaden belegt
ist. Es kann aber -auch ein Schlitten verwendet werden, der Fadenfüher im Abstand
von Jeweils zwei Halterungsteilungen aufweist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden gleichzeitig 12 Schußfäden
S1 bis S12 (nach links laufend) und S21 bis S32 (nach rechts laufend) gelegt. Die
Schußfäden haben wiederum einen Abstand von zwei Halterungsteilungen. Der Längsversatz
auf der
linken Seite entspricht elf Halterungsteilungen, der Längsversatz
auf der rechten Seite entspricht dreizehn Halterungsteilungen, wodurch sich die
Umlenkabschnitte 57 und 58 für jeden Schußfaden ergeben. Die Summe des Längsversatzes
auf beiden Seiten ist wiederum gleich der doppelten Schußfadenzahl multipliziert
mit der Halterungsteilung a.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 wird eine ungerade Zahl von Schußfäden
S1 bis S9 (nach links laufend) und 321 bis 529 (nach rechts laufend) verwendet.
Der Längsversatz beträgt auf der linken und auf der rechten Seite je neun Halterungsteilungen
a, so daß die Summe wiederum die doppelte Schußfadenanzahl multipliziert mit der
Halterungsteilung ist. Hierbei ergeben sich für Jeden Schußfaden die Umlenkabschnitte
59 und 60.
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Von den beschriebenen Ausführungsbeispielen kann in vielerlei Richtung
abgewichen werden, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Obwohl es
bevorzugt wird, dem Längsversatz an beiden Rändern einen Wert zu geben, der annähernd
der eingelegten Schußfadenanzahl multipliziert mit der Halterungsteilung ist, kann
auch an dem einen Rand eine Abweichung nach unten und an dem anderen Rand eine Abweichung
nach oben vorgenommen werden. Dies kann insbesondere dann von Interesse sein, wenn
Schußfäden unterschiedlicher Beschaffenheit (Farbe, Material, Stärke usw.) verwendet
werden, um bestimmte Muster zu erzeugen. Die Musterung kann auch darin bestehen,
daß ein Schußfaden aus mehreren, über getrennte Öffnungen des Fadenführers austretende
Einzelfäden besteht. Es besteht auch die Möglichkeit, die Fadenführer 27 fest am
Wagen 16 anzubringen, so daß diese nur in Querrichtung hin und her bewegt werden,
und die Relativbewegung zwischen den Fadenführern und den Haltenmgen beim Längsversatz
im Umkehrpunkt durch eine unterschiedliche Geschwindigkeit des Längsförderers an
der Ubergabestelle zu bewirken.
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