DE3040030C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw.
11 und eine Verwendung des Verfahrens zum Wärmevorspannen
einer Glasscheibe.
Es wurde bereits angegeben, eine Wärmebehandlung von Gegenständen,
z. B. Glasscheiben, durch Kontaktierung der
Gegenstände mit teilchenförmigem Material in einem fluidisierten
Zustand vorzunehmen. Nach einer solchen Angabe
wird eine Glasscheibe thermisch vorgespannt, indem man die
Scheibe auf eine Temperatur über ihrer die Vorspannungen
zum Verschwinden bringenden Temperatur erhitzt und die
Scheibe dann in eine Wirbelbett aus teilchenförmigem
Material, z. B. Aluminiumoxid, abschreckt.
Es wurde bevorzugt, das teilchenförmige Material in
einem homogenen, annähernd blasenfreien Wirbelbett-
Zustand zu halten (DE-OS 26 38 038). Um einen solchen
Wirbelbett-Zustand zu erzielen, darf die Dichte des
teilchenförmigen Materials nicht so hoch sein, daß
sich das Material nur in einem blasenbildenden Zustand
fluidisieren läßt.
Die Intensität der Wärmebehandlung von Gegenständen,
insbesondere der Wärmeabführungsdurchsatz von den
Oberflächen einer Glasscheibe, die thermisch vorgespannt
wird, indem man sie in dem fluidisierten teilchenförmigen
Material abschreckt, wird erhöht, wenn der
Wärmeinhalt des Materials gesteigert werden kann. Dies
würde zur Verwendung von dichteren und somit schwereren
Teilchen anregen, doch ergeben sich Probleme
bei der Erzeugung einer nichtblasenbildenden Dispersion
solcher schwereren Teilchen, die die Oberfläche des
Gegenstandes gleichmäßig behandelt und einen hohen
Wärmeübergangskoeffizient bezüglich der Oberflächen des
behandelten Gegenstandes aufweist.
Besonders problematisch ist die Aufrechterhaltung
eines Betts ausreichender Tiefe aus einem
teilchenförmigen Material hoher Dichte in einem nichtblasenbildenden
Zustand zum Abschrecken großer Glasscheiben,
die einzeln als Fahrzeugwindschutzscheibe oder als
Bestandteile einer Verbundwindschutzscheibe verwendet
werden.
Es gab bereits Vorschläge zur Unterdrückung der Blasenbildung
in Wirbelbetten aus inerten Materialien, wie z. B.
Katalysatormaterialien.
In der US-PS 34 39 899 ist ein Vorschlag zur Fluidisierung
einer Masse von Teilchen, die durch Gas nicht
fluidisierbar sind, z. B. Sand, offenbart, gemäß dem
man den Sand mit Dauermagnetteilchen, z. B. Bariumferrit-
Dauermagnetteilchen, mischt, Gas aufwärts durch
die Masse leitet und die Teilchen einem Magnetfeld aussetzt,
das in der Stärke und Richtung variiert, um den
Dauermagnetteilchen eine ausreichende Einzelbewegung zu
erteilen und so die Fluidisierung der teilchenförmigen
Masse zu ermöglichen. In dieser Weise konnte ein kleines
Wirbelbett bis zu etwa 25 cm Tiefe erzeugt werden.
Die GB-PA 15 25 754 offenbart ein magnetisch stabilisiertes
Wirbelbett, in welchem die Bildung von Blasen
unterdrückt wird, indem man mit den Quarz-, Aluminiumoxid-
oder Katalysatorteilchen des Wirbelbetts einen
Anteil magnetisierbaren Materials vermischt und das
Bett einem gleichmäßgen Magnetfeld aussetzt, das in einer
dem Fluidisierungsgas entgegengesetzten Richtung wirkt.
Alle ferromagnetischen und ferrimagnetischen Stoffe
können als das magnetisierbare Material einschließlich
der Ferrite des Typs XO · Fe₂O₃ verwendet werden, worin
X ein Metall oder eine Mischung von Metallen, wie z. B.
Zink, Mangan oder Kupfer, bedeutet.
Die GB-PA 20 02 254 offenbart fluidisierte Katalysatoren
zum katalytischen Kräcken, insbesondere die Katalysatoren
des Zeolithtyps, wobei ein kristallines Aluminiumsilikat
mit einer siliziumdioxidhaltigen Matrix dispergiert wird. Die
Blasenbildung wird unterdrückt, indem man mit dem Katalysatormaterial
einen magnetisierbaren Stoff, wie z. B. einen
pulverförmigen Ferrit des Typs XO · Fe₂O₃, vermischt, worin
X ein Metall oder eine Mischung von Metallen, wie z. B.
Mangan, Kupfer, Barium und Strontium, bedeutet. Die
Mischung wird einem Magnetfeld zur Magnetisierung der
magnetisierbaren Teilchen ausgesetzt, die dann gegenseitige
magnetische Anziehungskräfte ausüben, die das Wirbelbett
stabilisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs vorausgesetzten Art zu
entwickeln, die die Erzeugung einer Wirbelschicht aus
gleichmäßig dispergiertem teilchenförmigem Material hoher
Dichte mit einer erheblichen größeren Tiefe als bisher gestatten,
und eine vorteilhafte Verwendung des Verfahrens
anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. 11 bzw. durch den
Patentanspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiels näher erläutert;
darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene
Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung zum Wärmevorspannen einer Glasscheibe
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
und
Fig. 2 eine teilweise nach der Linie II-II in Fig. 1
geschnittene Vorderansicht der Vorrichtung in
Fig. 1.
Beim bevorzugten Verfahren und der bevorzugten, in
der Zeichnung veranschaulichten Vorrichtung ist eine
Glasscheibe thermisch vorzuspannen. Die obere Kante
der Scheibe 1 wird von Zangen 2 erfaßt, die in herkömmlicher
Weise über Kabel 3 an einer Winde hängen, die
oberhalb eines elektrischen Ofens 4 montiert ist. Die
Windenkabel 3 erstrecken sich durch den Ofen 4, so daß
die Glasscheibe 1 in den Ofen 4 zur Erhitzung auf eine
Temperatur über ihrer Vorspannungen zum Verschwinden
bringenden Temperatur vor dem Abschrecken angehoben werden
kann.
Ein Behälter 5 länglichen rechteckigen Horizontalquerschnitts
mit einer offenen Oberseite ist auf einem
Scherenhebetisch 6 unterhalb des Ofens 4 montiert. Der
Tisch 6 ist in seiner abgesenkten Lage dargestellt,
in welcher ausreichender Raum unter dem Ofen bleibt, daß
die Glasscheibe 1 an den Zangen 2 angebracht werden kann.
Der Behälter 5 besteht aus einem magnetisch durchlässigen
Material, z. B. aus nichtmagnetischem rostfreien
Stahl, und begrenzt einen Behandlungsraum 7,
in dem eine Dispersion von teilchenförmigem Material
aufrechtzuerhalten ist. Die Horizontalquerschnittsabmessungen
und die Tiefe des Behälters 5 sind ausreichend,
um ohne weiteres die Glasscheibe 1 aufzunehmen,
die als eine rechteckige Scheibe dargestellt ist, jedoch
auch eine geformte Glasscheibe sein kann, die einzeln
als Fahrzeugwindschutzscheibe oder als Teil einer
Flugzeug-Verbundwindschutzscheibe oder Straßen- oder
Schienenfahrzeugwindschutzscheibe zu verwenden ist.
Der Basisteil 8 des Behälters 5, der nicht notwendig
aus magnetisch durchlässigem Material besteht, begrenzt
eine Verteilerkammer 9, die vom Hauptteil des Behälters 5
durch eine poröse Membran 10 getrennt ist, die eine
poröse Keramikplatte oder eine gesinterte Metallplatte
sein kann. Fluidisierungsgas wird der Verteilerkammer 9
unter Druck durch eine Zuführeinlaßöffnung 11 zugeführt.
Direkt über dem Niveau der porösen Membran 10 ist ein
mit Ventil versehener Auslaßstutzen 12 für Pulver vorgesehen.
Zwei Linearinduktionsmotoren 13 und 14, manchmal als
Linearwechselstrommotoren bezeichnet, sind außerhalb
einander gegenüberliegender Seiten des Behälters
5 montiert. Jeder der Linearinduktionsmotoren
ist ein Dreiphasenmotor herkömmlicher Auslegung, und
der Stator oder die Primärwicklung jedes Motors ist
aus Weicheisenlaminierungen aufgebaut. Jeder Stator
hat einen flachen Rücken 15 mit einer Mehrzahl von
parallelen Schenkeln 16, die zu den Seitenwänden des
Behälters 5 vorragen. Die Enden der Schenkel 16 können
den Behälter 5 berühren oder, wie dargestellt, einen
geringen Abstand von den Behälterwänden haben. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Schenkel 16 der
beiden Motoren einander auf gleicher Höhe zugewandt.
Die bei 17 angedeuteten Dreiphasenwicklungen jedes der
Motoren sind in herkömmlicher Weise in den Nuten zwischen
den Schenkeln 16 untergebracht.
Kühlrohre können im Behälter 5 direkt über dem Membran 10
montiert sein und sind dann mit einer Kühlwasserzuführung
verbunden.
Der Behälter 5 enthält eine Menge von teilchenförmigem
Material 18, das aus dauermagnetisierten Teilchen besteht
oder diese enthält.
Das Material 18 ist in seinem nichtfluidisierten
Zustand dargestellt, wobei es den Behälter 5 nur teilweise
füllt.
Zum Wärmevorspannen von Glas wurde es als vorteilhaft
gefunden, als das teilchenförmige Material eine Mischung
von dauermagnetisiertem teilchenförmigen ferromagnetischen
Material und einem teilchenförmigen nichtmagnetischen
feuerfesten Material, zum Beispiel pulverförmigem Aluminiumoxid,
wie z. B. q-Aluminiumoxid, pulverförmigem Al₂O₃ · H₂O
oder pulverförmigem Al₂O₃ · 3H₂O,
zu verwenden.
Das teilchenförmige ferromagnetische Material ist
vorzugsweise ein teilchenförmiges Ferritmaterial. Um den
erforderlichen Antrieb des teilchenförmigen Materials
zu erzielen, wenn es unter dem Einfluß der Felder der
Linearinduktionsmotoren ist, ist ein besonderes wirksamer
Ferrit ein Magnetoplumbit der allgemeinen Formel
AO · 6 B₂O₃,
worin A zweiwertiges Barium, Strontium oder Blei und
B dreiwertiges Aluminium, Gadolinium, Chrom oder Eisen
bedeuten.
Besonders geeignete Ferrite, die in der benötigten
Teilchenform hergestellt werden können, sind zerstäubungsgetrockneter
Bariumhexaferrit (BaO · 6 Fe₂O₃) und Strontiumhexaferrit
(SrO · 6 Fe₂O₃).
Das ausgewählte teilchenförmige Ferritmaterial wurde
dauermagnetisiert und dann in vorbestimmten Anteilen mit
dem ausgewählten nichtmagnetischen pulverisierten feuerfesten
Material vermischt, und die Mischung 18 wurde in
den Behälter 5 gegeben.
Als die Glasscheibe 1 in den Ofen 4 angehoben war,
wurde der Scherenhebetisch 6 durch Winden in eine Lage
gehoben, in der die offene Oberseite des Behälters 5
gerade unter der geschlossenen Mündung im Boden des Ofens
war. Während der Tisch 6 angehoben wurde, führte man der
Verteilerkammer 9 Fluidisierungsluft zu, und das
teilchenförmige Material wurde durch Aufwärtsströmung der
Fluidisierungsluft durch die poröse Membran 10 gasfluidisiert.
Dies bewirkte eine Ausdehnung des teilchenförmigen
Materials 18 im Behälter 5 nach oben.
Unmittelbar vor dem Öffnen der Ofenmündung in Vorbereitung
des Senkens der heißen Glasscheibe 1 in den Behandlungsraum
7 wurde die Dreiphasenstromzufuhr zu den
Linearinduktionsmotoren 13 und 14 eingeschaltet, und die
aufwärts wandernden elektromagnetischen Felder der
Motoren, die linear durch den Behandlungsraum 7 wanderten,
erzeugten einen stetigen Aufwärtsstrom des teilchenförmigen
Materials durch die Einwirkung der Felder auf das
Ferritmaterial. Das Ferritmaterial wirkte als Antrieb
zur Erzeugung einer starken Rührbewegung des teilchenförmigen
Materials, das sich bis zu einem Niveau 19 nahe dem
oberen Ende des Behälters 5 ausdehnte. Das Oberflächenniveau
19 des ausgedehnten teilchenförmigen Materials
war im Bereich der oberen Enden der Statoren der
Motoren 13 und 14.
Die Bestandteile des teilchenförmigen Materials entmischten
sich nicht, und die Wirkung des aufwärts wandernden
elektromagnetischen Feldes war die Schaffung einer
stark umgerührten Dispersion des teilchenförmigen Materials
im Fluidisierungsgas, die durch den ganzen tiefen Behandlungsraum
7 im Behälter 5 im wesentlichen gleichmäßig
gehalten wurde.
Als das Glas 1 auf eine Temperatur über seiner die
Vorspannungen zum Verschwinden bringenden Temperatur erhitzt
war, wurde es in die Gasdispersion des teilchenförmigen
Materials im Behandlungsraum 7 bis in eine bei 20 angedeutete
Lage gesenkt, in der das Glas völlig in der Dispersion
aus teilchenförmigem Material eingetaucht war und abgeschreckt
wurde. Das Glas wurde im Behandlungsraum 7
aufgehängt gehalten, bis das gesamte Glas gut unter die
die Vorspannungen beim Erhitzen zum Verschwinden bringende Temperatur
des Glases abgekühlt war und sich in bekannter Weise
Vorspannungen in der Glasscheibe entwickelten. Ein
maximaler Vorspannungseffekt wurde beobachtet, wenn das
Glas in die Dispersion längs einer der einen Seite des
Behandlungsraums 7 nahen Bahn bewegt wurde, die gegenüber
der Mittelebene zwischen den beiden Motoren 13, 14
versetzt ist.
Obwohl das heiße Glas auf eine Temperatur über
dem Curie-Punkt des teilchenförmigen Ferritmaterials,
z. B. auf
630 bis 680°C erhitzt sein kann, wenn es in die
Gasdispersion eingetaucht wird, wird keine merkliche
Verschlechterung im Zustand der Dauermagnetisierung
des Ferritmaterials und seiner Eignung zur Bewirkung der
Ausdehnung der Dispersion während einer Zeitdauer beobachtet,
in der mehrere heiße Glasscheiben verarbeitet wurden.
Eine Regulierung des Vorspannungsgrades wurde durch
Variation der Anteile des teilchenförmigen ferromagnetischen
Materials und des teilchenförmigen nichtmagnetischen
feuerfesten Materials in der Mischung erzielt, da die
Anwesenheit des Anteils des nichtmagnetischen Materials
den Wärmeübergangskoeffizient der Gasdispersion bezüglich
der Glasoberflächen ändert.
Dies wird anhand der folgenden Beispiele erläutert, die
Ergebnisse zeigen, die mit einer Versuchsvorrichtung
erhalten wurden, die das Wärmevorspannen einer Glasscheibe
zur Einzelverwendung als Motorfahrzeug-Windschutzscheibe
oder als Bestandteil einer Verbundglaswindschutzscheibe
simuliert.
Der Behälter 5 war 450 mm lang × 43 mm breit
× 600 mm tief. Die Linearinduktionsmotoren 13 und 14 waren
mit einer Nut je Pol je Phase, 2/3 Sehnenwicklung mit
einer Polteilung von 50 mm aufgebaut. Jede Spule jeder
Phasenwicklung enthält 9 Windungen. Jede Phasenwicklung
wurde mit 50 A gespeist. Als die Motoren eingeschaltet
waren, stieg die Gasdispersion des fluidisierten teilchenförmigen
Materials bis zum Niveau 19, das etwa 50 mm unter
dem oberen Ende des Behälter 5 war.
Das verwendete teilchenförmige Material war eine
Mischung von teilchenförmigem Bariumhexaferrit mit
den folgenden Eigenschaften:
Durchschnittsteilchengröße=150 µm
Teilchengrößenbereich= 20 bis 300 µm;
76% < 150 µm
mit teilchenförmigem Al₂O₃ · 3 H₂O mit den folgenden
Eigenschaften:
Durchschnittsteilchengröße=66 µm
Teilchengrößenbereich=20 bis 120 µm
Vor dem Vermischen mit dem Al₂O₃ · 3 H₂O wurde
der teilchenförmige Bariumhexaferrit dauermagnetisiert,
indem man das Pulver in ein Rohr packte und das Rohr zwischen
den Polen eines Dauermagneten mit einer Feldstärke von
7 × 10⁶/4 π A/m durchführte.
Glasscheiben der Abmessung 250 mm × 250 mm und mit
einer Dicke von 2,3 mm wurden an den Zangen aufgehängt
und im Ofen auf eine Durchschnittsglastemperatur im
Bereich von etwa 650 bis 680°C erhitzt, und die Glasscheiben
wurden in der Dispersion aus teilchenförmigem
Material abgeschreckt, die aus einem Bereich von
Mischungen aus Bariumhexaferrit und Al₂O₃ · 3 H₂O
von 100 Gew.-% Al ₂O₃ · 3 H₂O bis 100 Gew.-% Bariumhexaferrit
bestand. Die Temperatur des teilchenförmigen
Materials wurde bei etwa 60 bis 100°C gehalten.
Die Durchschnittszentralzugspannung, die in jeder
abgeschreckten Scheibe erzeugt war, wurde mittels
Durchschnittsbildung der am oberen Ende, in der Mitte
und am Boden jeder Scheibe gemessenen Werte gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die im Glas erzeugte
Durchschnittszentralzugspannung wächst, wenn der
Anteil des pulverförmigen Ferrits in der Mischung
wenigstens bis zu 32,5 Gew.-% Ferrit wächst. Der
Ferrit allein ergibt eine niedrigere Vorspannung und
erfordert eine große Fluidisierungsluftmenge zur Vermeidung
einer Agglomerierung.
Eine Regulierung der im Glas erzeugten Vorspannungen
kann auch durch Regulierung des den Motorwicklungen
zugeführten Stroms sowie auch durch Regulierung der
Frequenz der elektrischen Stromzufuhr erzielt werden.
Dies wird anhand der folgenden weiteren Beispiele
erläutert, die unter Verwendung eines Behälters 5 von
80 mm Breite und von Linearinduktionsmotoren 13 und 14
mit Wicklungen erhalten wurden, die 2 Nuten je Pol
je Phase und 5/6 Sehnenwicklung bei einer Polteilung
von 110 mm hatten. Jede Spule der Wicklung enthielt
9 Windungen.
Die folgenden Beispiele 13 bis 17 zeigen die Auswirkung
der Änderung des den Linearmotoren 13 und 14
zugeführten Stroms im Bereich von 40 bis 80 A auf die
in 2,3 m dickem Glas eingeführte zentrale Zugspannung.
Das teilchenförmige Material war eine Mischung des
gleichen Bariumhexaferrits und Al₂O₃ · 3 H₂O, wie
sie in den Beispielen 1 bis 12 verwendet wurden. Die
Mischung bestand aus 25 Gew.-% Bariumhexaferrit und
75 Gew.-% Al₂O₃ · 3 H₂O. Der Luftzufuhrdurchsatz
war 25 l/min.
Der offensichtliche Trend ist der, daß die eingeführte
Durchschnittszentralszugspannung erheblich mit wachsendem
Strom oder wachsender Eingangsleistung zu den Motorwicklungen
wächst.
Die Beispiele 18 bis 21 zeigen die Wirkung der Änderung
der Frequenz des elektrischen Stroms im Bereich von
50 bis 87 Hz bei einem im wesentlichen konstanten Strom
von 30 A auf die in 2,3 mm dickem Glas eingeführte
Durchschnittszentralspannung.
Das teilchenförmige Material war die gleiche Mischung
von 25 Gew.-% Bariumhexaferrit mit 75 Gew.-% Al₂O₃ · 3 H₂O,
wie sie in den Beispielen 13 bis 17 verwendet
wurde. Es wurde hier ein einzelner Motor der Art, wie in den
Beispielen 13 bis 17 eingesetzt, verwendet, und der Luftzufuhrdurchsatz
war wieder 25 l/min.
Die Beispiele 18 bis 21 zeigten einen Trend in dem
Sinn, daß die eingeführte Durchschnittszentralzugspannung
mit wachsender Frequenz der Stromzufuhr wächst.
Das Glas kann irgendeine Dicke, z. B. von 1 bis 25 mm
aufweisen. Die folgenden Beispiele 22 und 23 zeigen das
Wärmevorspannen von Glasscheiben einer Gesamtabmessung
von 300 mm × 300 mm, die in einer Dispersion eines Pulvers
abgeschreckt wurden, das aus 25 Gew.-% Bariumhexaferrit
einer Durchschnittsteilchengröße von 60 µm und
eines Teilchengrößenbereichs von 20 bis 125 µm in Mischung
mit 75 Gew.-% Al₂O₃ · 3 H₂O einer Durchschnittsteilchengröße
von 60 µm und eines Teilchengrößenbereichs
von 20 bis 120 µm bestand.
Dauermagnetisierte Materialien mit einer größeren
Remanenz als die oben beschriebene Magnetoplumbite,
z. B. Eisen-Kobalt-Nickel-Aluminium-Legierungen,
können ebenfalls in Teilchenform verwendet werden.
Das teilchenförmige Material kann in der Form von
zusammengesetzten Teilchen aus ferromagnetischem Material
und nichtmagnetischem feuerfesten Material sein, in
welchem Fall die Intensität der Behandlung des Scheiben-
bzw. Bahnmaterials, z. B. die Stärke der Wärmevorspannung
des Glases, von den relativen Anteilen der Bestandteile
der Teilchen abhängt.
Die Linearinduktionsmotoren 13 und 14 können auch
so montiert sein, daß ihre Schenkel 16 untereinander
versetzt sind, statt einander auf gleicher Höhe zugewandt
zu sein, wodurch die Motoren wirksam so eingerichtet
werden, daß die Pole des einen Motors zu den
Polen des anderen Motors auf Lücke versetzt sind. Eine
andere Art, dies zu erreichen, beruht auf der Änderung
der elektrischen Anschlüsse der Dreiphasenstromzufuhr.
Eine Kombination der physikalischen und elektrischen Versetzung
ist ebenfalls möglich. Diese Abänderungen ergeben
eine komplexere Form des aufwärts wandernden elektromagnetischen
Feldes.
Die Erfindung wurde auch unter Seitwärtswendung der
Motoren 13 und 14 verwirklicht, so daß das elektromagnetische
Feld horizontal im Behandlungsraum wanderte. Beispielsweise
können die vertikal angeordneten Linearmotoren
um 90°C gedreht werden, so daß das Feld horizontal durch
den Behandlungsraum 7 wandert.
Bei einer anderen Anordnung kann ein horizontaler
Behandlungsraum zwischen zwei horizontal angeordneten
Linearmotoren in der Bahn von flachen oder gekrümmten
Glasscheiben liegen, die im Horizontaltransport
längs eines horizontalen Förderers verarbeitet werden,
der die heißen Glasscheiben von einem Ofen durch eine
Biegestation und in einen Behandlungsraum fördert.
Zusätzlich zur Dispersion des Pulvers ist die Wirkung
der elektromagnetischen Felder, die linear im horizontalen
Behandlungsraum, z. B. in einer Richtung quer zur
Bewegungsrichtung der Glasscheiben durch den Behandlungsraum,
wandern, die, ein Ausschütten des teilchenförmigen
Materials von einer Seite des Behandlungsraumes zu
bewirken, wo es gesammelt und in den Behandlungsraum
rückgeführt wird.
Der Behälter 5 kann aus einem Kunststoffmaterial, z. B.
Polymethylmethacrylat, bestehen. Nach einer Abwandlung
der Erfindung können die Linearinduktionsmotoren in einem
Kunststoffmaterial eingebettet sein, das so geformt ist,
daß sie flache Forntflächen haben, die in die Vorrichtung
als die größeren Seitenwände des Behälters eingebaut sind.
Alternativ können die völlig eingebetteten Motoren
in das teilchenförmige Material im Behälter eingetaucht
werden. Eine ausreichend dicke Schicht des Einbettmaterials
auf den Oberflächen der Motoren verhindert, daß das magnetisierte
Material an den Oberflächen der Motoren haftet und eine
unbewegliche Schicht bildet. Eine Bahn aus nichtmagnetischem
Material, wie z. B. Sperrholz, kann an jeder Motoroberfläche
für den gleichen Zweck befestigt sein.
Claims (16)
1. Verfahren zur Behandlung eines Gegenstandes, insbesondere
Glasgegenstandes, mit einem aus dauermagnetisierten
Teilchen oder dauermagnetisierten und nichtmagnetisierten
Teilchen bestehenden teilchenförmigen Material,
das einem Magnetfeld ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das teilchenförmige Material in einem Behandlungsraum
dem Einfluß eines elektromagnetischen Wanderfeldes
aussetzt, das linear durch den Behandlungsraum
wandert und das Halten einer Dispersion des teilchenförmigen
Materials in Behandlungsraum bewirkt, und den
Gegenstand mit der Dispersion im Behandlungsraum kontaktiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Wärmebehandlung von Flachglas das teilchenförmige
Material einem elektromagnetischen Linearwanderfeld
aussetzt, das über den gesamten Behandlungsraum
angelegt wird, und das Flachglas in den Behandungsraum
absenkt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als elektromagnetisches Feld ein aufwärts wanderndes
Feld verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das teilchenförmige Material, das aus mit den
dauermagnetischen Teilchen vermischten teilchenförmigem
nichtmagnetischem Material besteht, gasfluidisiert
und das gasfluidisierte teilchenförmige Material dem
elektromagnetischen Wanderfeld aussetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als teilchenförmiges Material mit den dauermagnetisierten
Teilchen vermischtes pulverisiertes Aluminiumoxid,
Aluminiumsilikat, Al₂O₃ · H₂O, Al₂O₃ · 3H₂O
oder Natriumbicarbonat verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als dauermagnetisierte Teilchen Ferritmaterialteilchen
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als das Ferritmaterial ein Magnetoplumbit der
allgemeinen Formel
AO · 6 B₂O₃worin A zweiwertiges Barium, Strontium oder Blei und B
dreiwertiges Aluminium, Gadolinium, Chrom oder Eisen
bedeuten, verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als das Ferritmaterial Bariumhexaferrit
(BaO · 6 Fe₂O₃) oder Strontiumhexaferrit (SrO · 6 Fe₂O₃)
verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Dispersion durch elektromagnetische Wanderfelder
aufrechterhält, die von entgegengesetzten
Seiten des Behandlungsraumes einwirken, und das Glas
in die Dispersion längs einer der einen Seite des
Behandlungsraumes nahen Bahn bewegt.
10. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 9 zum Wärmevorspannen einer Glasscheibe, bei dem
man die Glasscheibe auf eine Temperatur über ihrer die
Vorspannungen zum Verschwinden bringenden Temperatur
erhitzt und dann dadurch abschreckt, daß man die Dispersion
auf einer derartigen Temperatur hält, daß die
Scheibe beim Abschrecken in der Dispersion vorgespannt
wird.
11. Vorrichtung zum Behandeln eines Gegenstandes, insbesondere
Glasgegenstandes, nach einem der Ansprüche 1
bis 9, mit Bauteilen zur Begrenzung eines Behandlungsraumes
zur Aufnahme eines teilchenförmigen Materials
und Mitteln zum Vorrücken des Gegenstandes in den
Behandlungsraum,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine lineare Induktionseinrichtung (13) enthält,
die zur Erzeugung eines elektromagnetischen
Wanderfeldes montiert ist, das linear durch den Behandlungsraum
(7) wandert und eine ausreichende Stärke
zur Aufrechterhaltung einer Dispersion des aus dauermagnetisierten
Teilchen oder dauermagnetisierten und
nichtmagnetischen Teilchen bestehenden teilchenförmigen
Materials (18) im Behandlungsraum (7) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Linearinduktionsmotor (13) an einer Seite
eines Behälters (5), der den Behandlungsraum (7) begrenzt,
montiert und zur Erzeugung eines aufwärts
wandernden elektromagnetischen Feldes im Behälter (5)
und damit zur Schaffung der Dispersion des teilchenförmigen
Materials (18) im Behandlungsraum (7) ausgerichtet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 zum Wärmevorspannen einer
Glasscheibe, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Linearinduktionsmotoren (13, 14) an einander
gegenüberliegenden Seiten des Behälters (5), der von
länglichem rechteckigem Querschnitt ist und eine offene
Oberseite hat, montiert und zur Durchwirbelung des
teilchenförmigen Materials (18) im Behälter (5) betreibbar
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Motoren (13, 14) wirksam so eingestellt sind,
daß die Pole (16) des einen Motors (13) versetzt zu
den Polen (16) des anderen Motors (14) angeordnet
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlorgane am Boden des Behälters (5) zur Kühlung
des teilchenförmigen Materials (18), das sich am Boden
des Behälters (5) sammelt, montiert sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Gaszuführeinrichtung (11) zum Zuführen von
Fluidisierungsgas in das teilchenförmige Material (18)
am Boden des Behälters (5) montiert ist.
Applications Claiming Priority (1)
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