DE473480C - Aus Eisenpulver hergestellter Kern fuer elektromagnetische Vorrichtungen - Google Patents

Description

• Aus Eisenpulver hergestellter Kern für elektromagnetische Vorrichtungen Für die Herstellung der Eisenkerne von Elektromagneten und von Transformatoren, die zugleich auf schnelle und langsame Schwingungen ansprechen, diese aber nicht drosseln sollen, wird bekanntlich mit besonderem Vorteil fein verteiltes Eisen verwendet. Erfindungsgemäß wird dasselbe durch thermische Zersetzung von Eisencarbonyl gewonnen. Man zersetzt das Eisencarbonyl z. B. an erhitzten festen Körpern oder in einer heißen Flüssigkeit oder Schmelze, oder man führt Eisencarbonyldämpfe in das Innere eines erhitzten Hohlraumes und leitet die Zersetzungsprodukte durch Staubkammern, in denen sich das Eisen in ganz fein verteilter Form abscheidet. Dieses Eisenpulver wird gegebenenfalls nach einer an sich bekannten thermischen Behandlung z. B. in einer Wasserstoffatmosphäre und evtl. unter Zuhilfenahme geringer Mengen eines Bindemittels zu Kernen gepreßt.
• Die-bisher für Magnetkerne verwendeten Eisensorten enthalten meistens Verunreinigungen, die nicht ohne Einfluß auf die hysteretischen Energieverluste sind. Das aus Eisencarbonyl erhaltene Eisenpulver ist dagegen vollkommen frei von Schwefel, Phosphor, Silicium und fremden Metallen. Ferner sind die bisher üblichen Eisenpulver meist ziemlich grob gekörnt (o,i bis o,ooi mm), während das erfindungsgemäß hergestellte Eisenpulver nach Bedarf in größerer Feinheit (z. B. 0,00001 mm) hergestellt werden kann. Zur Isolation der Körner voneinander werden diese sonst entweder oxydiert, was nicht immer gleichmäßig gelingt, oder man muß Isolationsmaterial mit einpressen, wodurch nur geringe Werte der wirksamen Permeabilität erreicht werden können. Dagegen hat das aus Eisencarbonyl gewonnene Eisenpulver eine sehr dünne isolierende Hülle von Oxyd um jedes kleine Körnchen, die bei der Herstellung des Pulvers von selbst entsteht. Dadurch wird jede Nachoxydation erspart, ebenso ein Zusatz von Glas, Porzellan oder ähnlichen Stoffen, der das Gewicht pro Volumeneinheit des Kernes und seine wirksame Permeabilität nur verringern würde. In manchen Fällen ist es noch zweckmäßig, das erhaltene Pulver in an sich bekannter Weise entweder in inerter, oxydierender oder reduzierender Atmosphäre thermisch nachzubehandeln. Man :erzielt also mit den aus dem erfindungsgemäß hergestellten Eisenpulver bestehenden Magnetkernen sehr geringe Wirbelstromverluste, sehr geringe Änderung der Induktivität bei mittlerer Strombelastung und sehr geringe und fast lineare Abhängigkeit des Verlustwiderstandes von der Frequenz der Schwingungen. Das Material ist daher besonders geeignet zur Herstellung von Pupinspulen und Kleintransformatoren, z. B. für Radiozwecke, und überhaupt für Apparate, die mit langsamen, mittleren und insbesondere mit sehr schnellen elektrischen Schwingungen arbeiten sollen.
• Wird beispielsweise ein Stab aus erfindungsgemäß hergestelltem Eisenpulver in eine lose gekoppelte Spule eines Schwingungskreises gebracht, so bewirkt dieser Stab keine Wellenlängenänderung und verursacht keine Abhängigkeit der Selbstinduktion von der Frequenz, gestattet dabei aber eine Energieaufnahme bei Resonanz, die fast dreimal so groß ist als bei anderen Materialien.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Aus Eisenpulver hergestellter Kern für elektromagnetische Vorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu seinem Aufbau verwendete Eisenpulver durch thermische Zersetzung von Eisencarbonyl hergestellt ist.