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Fertigbrandsohle, Absatz zur Verbindung mit
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dieser und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung betrifft
eine Fertigbrandsohle, insbesondere für Damenschuhe mit hohem Absatz, bestehend
aus einer Brandsohle aus Pressfasermaterial od.dgl.
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und einer formgebenden steifen Gelenkfeder, die durch aus der Fläche
der Brandsohle ausgestanzte und hochgestellte Lappen sowie durch eine eine Fläche
der Brandsohle zumindest teilweise bedeckende Kunststoffschicht mit der Brandsohle
fest verbunden ist. Außerdem betrifft die Erfindung einen vorzugsweise aus Kunststoff
bestehenden Absatz, der mit der genannten Fertigbrandsohle verbunden werden soll,
sowie ein Verfahren zur Herstellung der Fertigbrandsohle.
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Eine Fertigbrandsohle der vorstehend beschriebenen Art ist aus der
DE-PS 17 60 160 bekannt. Bei dieser sind im Gelenkbereich der Brandsohle zwei zueinander
etwa parallele, quer zur Sohlenlängsrichtung verlaufende Schlitze eingestanzt,und
im Fersenbereich ist ein Lappen mit einer U-förmigen Kontur ausgestanzt und aus
der Fläche der Brandsohle herausgehoben. Der zwischen den beiden parallelen Schlitzen
vorhandene streifenförmige Flächenbereich ist ebenfalls über die Fläche der Brandsohle
etwas her aus gehoben. Die Gelenkfeder, die an ihrem fersenseitigen
Ende
eine etwa halbkreisförmige Einkerbung besitzt, ist mit ihrem vorderen Ende unter
den streifenförmigen Flächenbereich der Brandsohle eingeschoben und ihr hinteres
Ende wird in der genannten Einkerbung von dem ausgestanzten und hochgehobenen U-förmigen
Lappen der Brandsohle gehalten.
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Die Brandsohle wird zusammen mit der in der geschilderten Weise provisorisch
befestigten Gelenkfeder in eine Spritzgießform eingelegt,und es wird daraufhin Kunststoff,
z.B. Polypropylen, eingespritzt, der eine Kunststoffschicht bildet, welche die Brandsohle
etwa bis zum Gelenkbereich bedeckt und die Gelenkf eder einbettet. Da die Kunststoffschicht
durch das unmittelbare Anspritzen an die Brandsohle fest an dieser haftet, wird
hierdurch eine zumindest im Fersen- und Gelenkbereich verhältnismässig formsteife
Fertigbrandsohle geschaffen.
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Fertigbrandsohlen werden in der Hauptsache für Damenschuhe verwendet,
in denen sie den im wesentlichen tragenden Teil des Schuhbodens darstellen. Nach
dem Aufbringen des Schuhschaftes auf die Fertigbrandsohle wird an deren Fersenbereich,
gewöhnlich durch Schrauben, ein Absatz befestigt.
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Diese Befestigung muß mit grosser Sorgfalt durchgeführt werden, damit
die obere Absatzberandung genau mit dem unteren Schaftrand, der durch die Fertigbrandsohle
bestimmt ist, übereinstimmt, weil hierdurch das gute Aussehen des Schuhes wesentlich
bestimmt wird. Die zur Befestigung verwendete Schraube durchsetzt dabei die Fertigbrandsohle
in dem Bereich der halbkreisförmigen Einkerbung am Ende der Gelenkfeder.
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Obwohl sich die vorstehend beschriebene bekannte Fertigbrandsohle
im wesentlichen bewährt hat, ergeben sich bei der Befestigung des Absatzes immer
wieder Schwierigkeiten, die daraus resultieren, daß die Gelenkfeder nicht exakt
relativ zur Brandsohle in der Kunststoffschicht positioniert ist.
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Das hat zur Folge, daß insbesondere bei Schuhen mit starker Sprengung,
wie z.B. hochhackigen Damenschuhen, die von der Gelenkfeder wesentlich mitbestimmte
Wölbung der Fertigbrandsohle im Gelenkbereich nicht genau stimmt, und daß beim Anschrauben
des Absatzes die Schraube auf die normalerweise aus Stahl bestehende Gelenkfeder
trifft, so daß zur Vermeidung eines schiefen Aufbringens des Absatzes Nacharbeiten
erforderlich sind. Es hat sich gezeigt, daß die vorstehend beschriebene Art der
provisorischen Fixierung der Gelenkfeder auf der Brandsohle vor dem Einbringen des
Kunststoffmaterials in die Gießform nicht ausreicht, um die Gelenkfeder an einer
Vcrschiebung durch das einfließende Kunststoffmaterial zu hindern. Dadurch wird
die Gelenkfeder leicht weiter unter den dem spitzenseitigen Ende der Gelenkfeder
zugeordneten Lappen hineingeschoben und gelegentlich auch nach der einen oder anderen
Seite versetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fertigbrandsohle der vorstehend
beschriebenen Art sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen, die ohne
einen ins Gewicht fallenden zusätzlichen Aufwand eine einwandfreie Lage der Gelenkfeder
und damit eine problemlose Befestigung des Absatzes gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gelenkf eder an ihrem fersenseitigen
Ende ein in Längsrichtung der Gelenkfeder verlaufendes Langloch und an ihrem spitzenseitigen
Ende ein Loch aufweist, daß die aus der Brandsohle ausgestanzten und hochgestellten
Lappen in zueinander entgegengesetzten Richtungen in Längsrichtung der Brandsohle
zeigen und je einer der Lappen in eines der Löcher der Gelenkfeder eingreift, und
daß durch Haltestifte einer Gießform zur Erzeugung der Kunststoff schicht ausgebildete
und zum Einsetzen von Zapfen an einem mit der
Fertigbrandsohle zu
verbindenden Absatz dienende Zentrierlöcher im Bereich der Enden des Langloches
in der auf der Unterseite der Brandsohle angegossenen Kunststoffschicht vorgesehen
sind.
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Das Verfahren zur Herstellung dieser Brandsohle geht aus von einem
bekannten Verfahren zur Herstellung der vorstehend beschriebenen bekannten Fertigbrandsohle,
das darin besteht, daß eine mit der Gelenkf eder mittels der Lappen provisorisch
verbundene Brandsohle in eine Gießform eingelegt, Kunststoffmaterial in die Gießform
eingebracht und eine Kunststoffschicht erzeugt wird, die die Gelenkf eder völlig
einbettet und fest mit der Brandsohle verbindet.
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Erfindungsgemäß wird dieses Verfahren dadurch verbessert, daß vor
dem Einbringen des Kunststoffmaterials die Gelenkfeder durch in das Langloch einfahrende
Positionierstifte der Gießform ausgerichtet und gehalten wird und die Positionierstifte
erst nach dem Erhärten des Kunststoffmaterials zurückgezogen werden, so daß dadurch
die Zentrierlöcher in der Fertigbrandsohle gebildet werden.
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Bei der erfindungsgemässen Fertigbrandsohle wird somit die Gelenkfeder
nicht mehr nur mit ihrem spitzenseitigen Ende unter eine hochgehobene Fläche der
Brandsohle eingeschoben, sondern sie wird durch das Eingreifen eines in gleicher
Weise wie am fersenseitigen Ende vorgesehenen Lappens gegenüber einer Verschiebung
fixiert.
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Da die Lappen der Brandsohle in zueinander entgegengesetzten Richtungen
zeigen, wird somit die Gelenkfeder schon allein durch die Lappen in Längsrichtung
der Brandsohle verhältnismässig genau positioniert. Die exakte Ausrichtung erfolgt
jedoch erst durch das Einfahren der erwähnten Stifte beim Schließen der Gießform,
die aufgrund ihre Anlage an den Langlochrändern die Gelenkfeder genau in der Lage
festlegen,
welche eine einwandfreie Sprengung und auch eine einwandfreie
Befestigung des Absatzes mittels einer später in das Langloch einzuschraubenden
Schraube gewährleisten.
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Die Stifte der Gießform werden nun nicht schon vor dem endgültigen
Erhärten des Kunststoffes zurückgezogen, sondern verbleiben solange in der Gießform,
bis der Kunststoff ausgehärtet ist. Dadurch entstehen in der Kunststoff schicht
Zentrierlöcher, die sich durch das Langloch der Gelenkfeder hindurch bis zur Unterseite
der Brandsohle erstrecken. Mit diesen Zentrierlöchern korrespondieren erfindungsgemäß
an einem Absatz, der mit der E8ertigbrandsohle verbunden verbunden werden soll,
vorgesehne Zapfen, durch die der Absatz genauestens auf der Brandsohle festgelegt
ist. Dadurch wird sowohl gewährleistet, daß die Schraube exakt in das Langloch der
Gelenkfeder trifft, als auch sichergestellt, daß der Absatzrand mit dem Rand der
Fertigbrandsohle genau fluchtet.
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Die höhere Präzision und die Vermeidung von Nacharbeit bei der Befestigung
des Absatzes werden allein durch die geänderte Gestaltung der Gelenkfeder und der
Ausstanzungen an der Brandsohle sowie durch die Anordnung zweier Positionierstifte
an der Gießform erreicht. Der durch die zusätzliche Anordnung der Positionierstifte
bewirkte Aufwand fällt praktisch nicht in Gewicht.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen
sowie aus den Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Gesamtdarstellung einer erfindungsgemässen Fertigbrandsohle, bei der
der
Absatz strichpunktiert angedeutet ist; Fig. 2 eine Sprengdarstellung der Einzelteile
einer Fertigbrandsohle nach Fig. 1, wie diese vor der Aufbringung der Kunststoffschicht
miteinander verbunden werden; Fig. 3 einen Schnitt durch die Fertigbrandsohle längs
der Linie III-III in Fig. 1, und Fig. 4 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten,
eines Absatzes für einen Damenschuh, der zur Verbindung mit der Fertigbrandsohle
nach den Fig. 1 bis 3 bestimmt ist.
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Die Fertigbrandsohle gemäß Fig. 1 besteht aus einer Brandsohle 1 aus
dem üblichen Pressfasermaterial, einer in Fig. 1 nicht sichtbaren Gelenkf eder 2
aus Stahl (s. Fig. 2), einer die Gelenkfeder 2 mit der Brandsohle 1 verbindenden
und selbst fest an der Brandsohle 1 haftenden Kunststoffschicht 3 und einer die
Kunststoff schicht auf der Unterseite bedeckenden Abdeckung 4, die aus ähnlichem
Material wie die Brandsohle 1, aber auch aus textilem Werkstoff od.dgl.
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bestehen kann, jedoch eine geringere Dicke als die Brandsohle 1 aufweist.
Die Abdeckung 4 dient dazu, eine die Verklebung weiterer Teile des Schuhbodens mit
der Brandsohle, z.B. des Zwickeinschlages, begünstigende Fläche zu schaffen.
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Im fersenseitigen Bereich der aus den Teilen 1 bis 4 bestehenden Fertigbrandsohle
ist strichpunktiert ein Absatz 5 angedeutet. Die Darstellung zeigt insgesamt eine
Fertigbrandsohle mit Absatz für einen hochhackigen Damenschuh mit entsprechend starker
Sprengung.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, weist die Brandsohle 1 im Gelenk und in
der Fersenauftrittsfläche je -einen U-förmigen eingestanzten Schlitz 6 auf, durch
den ein entsprechend berandeter Lappen 7, der mit der Brandsohle 1 noch verbunden
ist, geschaffen wird.
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Die Rundungen der U-förmigen Lappen 7 zeigen zueinander hin; die Lappen
7 selbst sind in Längsrichtung der Brandsohle 1 orientiert.
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Wie weiterhin aus Fig. 2 hervorgeht, besitzt die Gelenkfeder 2, die
aus Stahl besteht, eine der Sprengung der Fertigbrandsohle angepasste, leicht S-förmig
gekrümmte Form. Am fersenseitigen Ende der Gelenkfeder 2 ist ein sich in deren Längsrichtung
erstreckendes Langloch 8 und am spitzenseitigen Ende ein rundes Loch 9 eingearbeitet.
Das Langloch 8 ist an seinen Enden gerundet; die Breite des Langloches 8 und der
Durchmesser des Loches 9 ist jeweils etwas grösser als die Breite des zugeordneten
Lappens 7 an der Brandsohle 1. Die Gelenkfeder 2 kann in bekannter Weise eine in
Längsrichtung verlaufende, nicht gezeigte Versteifungssicke aufweisen.
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Die Abdeckung 4 besitzt zwei Löcher 10, deren Abstand voneinander
dem Abstand der Lappen 7 der Brandsohle 1 entspricht.
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Wie sich aus Fig. 3 ergibt, werden zum Zweck der Verbindung der Brandsohle
1 mit der Gelenkf eder 2 die Lappen 7 nach unten aus der Fläche der Brandsohle 1
ausgebogen. Anschließend wird die Gelenkf eder 2 mit dem Langloch 8 bzw. dem Loch
9 auf die Lappen 7 aufgesteckt. Dadurch ist sie provisorisch für den anschließenden
Gießvorgang der Kunststoffschicht 3
positioniert. Der Abstand der
Lappen 7 voneinander ist so gewählt, daß der fersenseitige Lappen 7 das vordere
Ende des Langloches 8 übergreift. Wenn die Lappen 7, wie das ebenfalls möglich wäre,
in zueinander entgegengesetzten Richtungen mit ihren Rundungen zeigen, muß ihr Abstand
so gewählt werden, daß der hintere Lappen 7 entsprechend das hintere Ende des Langloches
8 übergreift.
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Zur Herstellung der aus Fig. 3 erkennbaren Kunstsoffschicht 3 wird
folgendermassen vorgegangen: In eine Spritzgießform bekannter Art, die zwei gestrichelt
angedeutete Positionierstifte 11 aufweist, wird die Abdeckung 4 so eingelegt, daß
sie auf den Positionierstiften 11 aufgefädelt ist. Anschließend wird die provisorisch
verbundene Kombination Brandsohle 1/Gelenkfeder 2 eingelegt, so daß die Positiohierstifte
11 in das Langloch 8 ragen und dadurch die Gelenkf eder 2 ausrichten. Die Positionierstifte
sind in einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß sie das Langloch 8 an
dessen Enden durchsetzen; zu diesem Zweck ist ihr Durchmesser an die Breite und
Rundung der Langlochenden angepasst. Der vordere der beiden Positionierstifte 11
trifft dabei auf den Lappen 7 auf und drückt diesen fest an die Gelenkfeder 2 an.
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Anschließend wird Kunststoffmaterial von hinten her in die Gießform
so eingespritzt, daß es zwischen der Abdeckung 4 und der Brandsohle 1 in Richtung
zum Gelenk strömt. Es durchsetzt, wie sich aus Fig. 3 erkennen lässt, das Langloch
8 der Gelenkfeder 2 und auch - was der UbersicHtlichkeit halber nicht dargestellt
ist - die durch das Ausbiegen der Lappen 7 aus der Brandsohle 1 geöffneten Flächenbereiche.
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Da die Gelenkfeder 2 durch die Positionierstifte 11 festgehalten ist,
bleibt deren Lage einwandfrei erhalten.
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Nach dem Verfestigen des Kunststoffmaterials wird die so geschaffene
Fertigbrandsohle 1 entformt. Durch die Positionierstifte 11 sind in der Kunststoffschicht
3 Zentrierlöcher 12 geschaffen worden, die sich bis zur Unterseite der Brandsohle
1 erstrecken.
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In dieser Form ist die Fertigbrandsohle zur weiteren Verarbeitung
bei der Schuhherstellung geeignet.
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Zur.Befestigung des Absatzes 5 wird dieser mit den aus Fig. 4 erkennbaren
Zapfen 13, die in ihren Abmessungen und ihrem gegenseitigen Abstand auf die Zentrierlöcher
12 abgestimmt sind, in die Fertigbrandsohle eingesetzt und anschließend in bekannter
Weise von oben her mit dieser durch Schrauben verbunden. Die Schraube durchsetzt
dabei das Langloch 11 der Gelenkfeder 2 zwischen den beiden Zapfen 13.
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