DE303834C - - Google Patents
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- DE303834C DE303834C DENDAT303834D DE303834DA DE303834C DE 303834 C DE303834 C DE 303834C DE NDAT303834 D DENDAT303834 D DE NDAT303834D DE 303834D A DE303834D A DE 303834DA DE 303834 C DE303834 C DE 303834C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01B—MECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
- D01B1/00—Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
- D01B1/50—Obtaining fibres from other specified vegetable matter, e.g. peat, Spanish moss
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21B—FIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
- D21B1/00—Fibrous raw materials or their mechanical treatment
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Paper (AREA)
Description
Die im Torf jüngerer Entstehung in reichem
Maße vorhandene, noch erhaltene Pflanzenfaser erscheint wegen ihrer Geschmeidigkeit und
verhältnißmäßigen*Festigkeit zur Verwendung als Spinnstoff geeignet.^" Leider zeigt sich, daß
diese Faser jedoch, sobald sie getrocknet wird, hart und brüchig wird und damit ihre Verwendbarkeit
als Spinnstoff einbüßt.
. . Die Ursache" dieserjjErscheinung ist darin zu suchen, daß je nach Alter des Torfes in diesem Stoffejin erheblicher Menge entstehen,^welche die Eigentümlichkeit besitzen, beim Trocknen sich sowohl unter sich als auch an die beigemengten Fasern mit außerordentlicher Festigkeit anzuschließen. ■ Von dieser Eigenschaft wird auch bei der Gewinnung des sogenannten Maschinentorfes—fälschlich Preß torf genannt— Gebrauch gemacht.
. . Die Ursache" dieserjjErscheinung ist darin zu suchen, daß je nach Alter des Torfes in diesem Stoffejin erheblicher Menge entstehen,^welche die Eigentümlichkeit besitzen, beim Trocknen sich sowohl unter sich als auch an die beigemengten Fasern mit außerordentlicher Festigkeit anzuschließen. ■ Von dieser Eigenschaft wird auch bei der Gewinnung des sogenannten Maschinentorfes—fälschlich Preß torf genannt— Gebrauch gemacht.
Es lag nun nahe, diese, die Verwendbarkeit der Faser so sehr beeinträchtigenden Beimengungen
durch sorgfältiges Waschen zu beseitigen, jwie dasj'yerschiedene Patente bezwecken,
doch ohne durchschlagenden Erfolg zu haben. Denn, wenn auch eine etwas bessere Faser erzielt wurde, war diese doch schwer
spinnbar.^Anscheinend:|treten' eben*:auch in
, der Fasersubstanz selbst die erwähnten, sich zusammenschließenden Stoffe auf, derart, daß
sie durch Waschen nicht entfernt werden können. ,
Das zwang zu dem Versuch der Beseitigung der lästigen Stoffe auf chemischen Wege, indem
man die Fasern mit verschiedenen Mitteln, Laugen, Beizen usw. kochte, letzteres zur Erhöhung
der chemischen Einwirkung. Darauf gehen die Patente von Geige, Zschörner, Höchst und
andere mehr hinaus, denen sich noch eine Reihe von Geheimverfahren anschließt.
Das Ergebnis dieser chemischen Behandlung ist bekanntlich ein recht befriedigendes, insoweit
es sich um die Beschaffenheit der erzielten. Faser handelt. Das Ergebnis wird aber nur
unter Aufwand unverhältnißmäßiger Kosten erreicht, die in gewöhnlichen Zeiten die An?
Wendung dieses Verfahrens ausschließen. Es mag nur kurz darauf hingewiesen werden, daß
der Aufwand 'an chemisch wirksamen Stoffen um deßwillen sehr groß sein muß, weil auch
die für Spinnzwecke gar nicht in Betracht kommenden Abfälle ihrem Einfluß ausgesetzt
werden müssen. ■ Schließlich müssen diese nutzlos mitgekochten Teile erst wieder getrocknet
werden, um verwendbar zu werden, von der Notwendigkeit einer Unschädlichmachung der Abwässer, Beizen ganz abgesehen.
Nun machen schon längst die Werke, welche Torfstreu erzeugen, von der Erfahrung Gebrauch,
daß sie eine sehr milde, elastische Streu erhielten, wenn sie ihre Rohtorfsoden' vor der
Trocknung dem Einfluß der Winterkälte aussetzten. Augenscheinlich zersprengt der Frost
durch Ausdehnung des von den Zellwänden eingeschlossenen Wassers diese beim Frieren
derart, daß" sie bei dem später eintretenden Trocknen sich nicht mehr zusammenzuschließen
vermögen. Es ergibt sich dies schon daraus, daß in Wintern, in welchen der Frost erst
nach einer längeren windigen, also das Trocknen begünstigenden Periode einsetze, nur eine harte
Streu gewonnen werden, konnte. Auch die einzelnen Soden zeigen unter einer harten,
spröden Außenseite erst die milde, innere Be-
schaffenheit, eben je nachdem" eine Trocknung
eingetreten!' ehe; r>defi Wdkt seine Wirkung zu
tun vermochte.;-:M| ,·::,., '
Daraus Erhellt1;' Jdäi3!itSie Anwendung der
Winterkälte für die Gewinnung von Spinnstoffen nicht in Betracht kommen kann, weil ihr
Ergebnis ein viel zu unsicheres und ungleichmäßiges ist.
Demgegenüber erzielt das vorliegende Verfahren die Zersprengung der Zellwände statt
durch die Ausdehnung des von ihnen eingeschlossenen Wassers beim Frieren durch dessen
Ausdehnung mit Hilfe plötzlich zugeführter Wärme. Es hat dies den Vorteil, daß man
hierbei den Grad der Ausdehnung vollkommen in der Hand hat, der ja abhängig von der
zugeführten Wärmemenge ist, das höchste Maß bei der Verwandlung des Zellwassers in Dampf
erreicht.
Da nun neben den bereits erwähnten Stoffen der Torf je nach Alter mehr oder weniger
Bestandteile enthält, die unter dem Einfluß der Wärme brikettieren — vgl. Torfbriketts —,
so müssen diese Stoffe, was leicht geschehen kann, durch Waschen beseitigt werden, so daß
nur die reine Faser der Aufschließung durch Wärme zugeführt wird. Um unnötigen Wärmeaufwand
zu vermeiden, wird das überschießende Wasser vorher beseitigt.
Des Verfahren stellt sich nun dar, wie folgt. Der Rohtorf wird, wie er von der Lagerstätte
kommt, ohne irgend einer Trocknung ausgesetzt zu werden, unter Zufluß von Wasser in Reißwölfen
oder ähnlichen Vorrichtungen zerrissen. Aus dem so entstandenen Brei werden die langen Faserp abgesondert und hierauf gewaschen.
Die plötzliche Erhitzung erfolgt nun, indem die gereinigten Fasern unter geheizte
Trommeln, Preßplatten geleitet werden, oder indem sie einem Dampfstrom, der gegebenen
Falles auch überhitzt sein kann, ausgesetzt werden. /
Das auf diesem rein physikalischen Wege erzielte. Erzeugnis entspricht in jeder Weise
dem durch die erwähnten chemischen Vorgänge gewonnenen, ohne jedoch an deren Übelständen
zu leiden. Denn an Stelle der dort sich ergebenden, nur schwierig verwertbaren oder zu
beseitigenden Abfälle treten bei dem neuen Verfahren Nebenerzeugnisse, von erheblichem
Werte..
Da nur die wertvollen, langen Fasern dem Aufbereitungsverfahren unterzogen werden,
handelt es sich um Nutzbarmachung der verbleibenden, zu Spinnzwecken nicht verwendbaren
Fasern. Diese können in demselben Verfahren ohne weiteres zu Pappe verarbeitet werden, und zwar ohne Änderung der Einrichtungen.
Sie werden eben nur so weit von ' den beigemengten, brikettierbaren Stoffen abgesondert,
als deren Beimengung für die Bindung der kurzen Fasern· zu Pappe notwendig ist.
Geht nun diese Mischung z. B. durch die geheizten Trommeln, so werden die kurzen
Fasern wohl auch aufgeschlossen, gleichzeitig aber sofort von den bei der Erhitzung zusammenbackenden
Teilen verbunden. Je nach dem Verhältnis beider Teile entsteht eine mehr oder weniger starre Pappe, die gleichzeitig ohne
Schwierigkeit die bekannte Form der Wellpappe erhalten kann.
Der hiernach vom Rest der Fasern befreite Teil des Roh torf es, der sich in Schlammfängern
von den Siebarbeiten ansammelt, wird auf Trockenfelder gepumpt und dort der freiwilligen
Trocknung überlassen, nach dem bekannten Modeltorf verfahren, das jedoch hier wegen der
vollständigen Befreiung von allen Fasern einen außerordentlich harten, zum Ersatz von Holzkohlen
wohl in Betracht kommenden Heizstoff ergibt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: -Verfahren zur Aufbereitung von Torf zur Gewinnung von Spinnstoffen und Pappe, dadurch gekennzeichnet, daß das Zellwasser der durch Waschen von den beigemengten, in der Erhitzung backenden Stoffen vollständig befreiten Fasern durch plötzliches Erhitzen zur Ausdehnung gebracht wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE307754T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE303834C true DE303834C (de) |
Family
ID=32720122
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT303834D Active DE303834C (de) | |||
DENDAT307754D Active DE307754C (de) |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT307754D Active DE307754C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE307754C (de) |
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0
- DE DENDAT303834D patent/DE303834C/de active Active
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE307754C (de) |
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