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Elektrisch beheiztes Dampfbügeleisen
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Die Erfindung betrifft ein elektrisch beheiztes Dampfbügeleisen mit
einem Tropfventil und einer unter diesem in der Bügeleisensohle angeordneten Verdampfungskammer
sowie einer mechanisch wirkenden Einrichtung zum Verhindern der Ablagerung von Kalk.
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Bei Dampfbügeleisen mit Tropfventil über der Verdampfungskammer tritt
die unangenehme Begleiterscheinung auf, daß im Wasser enthaltene Verunreinigungen
bei der Wasserverdampfung als Rückstand zurückbleiben. Dieses führt zur Bildung
von Kalkablagerungen, dem sogenannten Kesselstein.
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Diese Kalkablagerungen verkleinern kontinuierlich das Dampfkammervolumen.
Stalagmitenartige Kesselsteinablagerungen entstehen unterhalb des Tropfventiles
und verschließen bei längerer Benutzung die Ventilauslauföffnung.
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Verschiedene Vorschläge wurden gemacht, durch eine geeignete Vorrichtung
den Kesselstein aus der Dampfkammer fernzuhalten oder zu entfernen. Der Erfindung
am nächsten kommt ein Bügeleisen nach der DE-AS 29 36 812. In dieser Druckschrift
wird ein Dampfbügeleisen beschrieben, in dessen Verdampfungskammer einseitig ein
Bimetallstreifen eingespannt ist. Beim Aufheizen der Bügeleisensohle biegt sicf,
das Bimetall rechtwinklig zur Achse des Tropfventiles. Beim Abkühlen biegt sich
das Bimetall in die Ausgangsstellung zurück. Durch die Formänderungsbewegung des
Bimetalles werden etwaige Kalkablagerungen am Verdampfungskammerhoden abgeschabt.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß diese Vorrichtung eine besonders
gestaltete Verdampfungskammer bedingt, die dem Schwenkbereich des Bimetalls entspricht.
Bei Nichtbeachtung dieser Erkenntnis verkalkt die Verdampfungskammer außerhalb des
Bimetallschwenkbereiches.
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Ausgehend von diesem Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Dampfbügeleisen zu schaffen, das vorerwähnte Nachteile nicht aufweist
und bei dem insbesondere der stark zur Verkalkung neigende Bereich der Verdampfungskammer
unterhalb des Tropfventiles von Kalkablagerungen freigehalten wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches dadurch
gelöst, daß in der Verdampfungskammer unterhalb des Tropfventiles eine gewölbte
Thermobimetallscheibe angeordnet ist, deren obere Schnapptemperatur niedriger als
die Dampfbügeltemperatur ist und deren untere Schnapptemperatur über der maximalen
Raumtemperatur liegt.
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Hierdurch wird erreicht, daß sich unterhalb des Tropfventiles in der
Verdampfungskammer keine stalagmitenartigen Kalkablagerungen bilden können. Beim
Erwärmen und Abkühlen der Verdampfungskammer schnappt die Thermobimetallscheibe
um bzw. zurück. Die durch das Schnappverhalten der gewölbten Thermobimetallscheibe
ständig bewirkte Veränderung der Scheibenoberfläche verhindert ein Anwachsen der
Kalkablagerungen. Der während eines Bügelvorganges ausgefällte Kalk wird durch die
Oberflächenveränderung der Thermobimetallscheibe beim Um-bzw. Zurickschnappen von
der Scheibenoberfläche abgesprengt. Dabei ist es sehr wichtig, daß die untere Schnapptemperatur
über der maximal möglichen Raumtemperatur
liegt, um mit Sicherheit
ein Zurückscinappen der gewölbten Thermobimetallscheibe zu erzielen. Die obere Schnapptemperatur
muß dagegen unterhalb der Dampfbügeltemperatur liegen, um den Umschlag der Scheibe
zu bewirken.
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Erfindungsgemäß ist die Thermobimetallscheibe zwischen an der Dampfkammerwandung
angeformten Halteno ken angeordnet. Diese am Verdampfungskammerboden anieformten
Nocken zentrieren und haltern die gewölbte Thlrmobimetallscheibe ohne zusätzliche
Befestigungselemente am Boden der Verdampfungskammer. Es ist besonders vorteilhaft,
wenn die Thermobimetallscheibe lose zwischen die Befestigungsnocken gelegt ist.
Hierdurch wird der Schnappzffekt der Thermobimetallscheibe nicht behindert. Auf
der Scheibenoberfläche abgelagerter Kalk kann beim Um- uni Zurückschnappen leicht
von der Oberfläche abgesprengt werden.
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Da mit Sicherheit keine Ablagerungen zwischen der Scheibe und der
Bügeleisensohle zu verhindern sind, ermöglicht das lose Einlegen der Scheibe ein
Wandern der Scheibe zwischen den Halterungen. Völlig unerwartet und überraschend
werden durch das Schnappverhalten der Thermobimetallscheiben aber auch die Kalkablagerungn
zwischen Scheibe und Bügeleisensohle gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die Wölbung der Thermobimttallscheibe im Dampfbügeltemperaturbereich
zur Bügeleisen ohle hin gerichtet. Aus dem Tropfventil fallen trend des Dampfbügelns
die zur Dampferzeugung bestimmten Wasertropfen in die schalenartige Wölbung der
Scheibe. Das Wasser wird in der Scheibenwölbung verdampft. Die kalkbil<enden
Rückstände verbleiben auf der Thermobimetallscheite und werden von dieser beim Zurückschnappen
abgesprengt. Iler Kalk gelangt nicht über die Dampfkanäle in die Daml,faustrittslöcher
an der Bügeleisensohle und verstopft Kanäle und Löcher.
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Erfindungsgemäß ist bei einem elektrisch beheizten Dampfbügeleisen
mit von der Sohle her zugänglicher Dampfkammer der Durchmesser der Thermobimetallscheibe
gleich oder kleiner als der Durchmesser des Dampfkammerverschlusses und die Thermobimetallscheibe
wird am Dampfkammerverschluß gehaltert. Hierdurch wird erreicht, daß der von der
Thermobimetallscheibe abgesprengte Kalk, der sich in der Verdampfungskammer im Verlauf
der Dampfbügeleisenbenutzung ansammelt, auf einfachste Weise entfernt werden kann.
Der lose in der Verdampfungskammer liegende Kalk wird nach Uffnen der Dampfkammer
aus der Verdampfungskammer entleert.
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Gleichzeitig kann die am Dampfkammerverschluß befestigte Thermobimetallscheibe
jederzeit leicht überprüft werden.
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Etwaige defekte Schnappscheiben können selbst von Laienhand mit Hilfe
der in jedem Haushalt vorhandenen Arbeitsgerätschaften vom Dampfkammerverschluß
gelöst und durch eine neue Thermobimetallscheibe ersetzt werden. Hierbei kann die
Thermobimetallscheibe zwischen mindestens drei eingeschraubten Haltenocken am Dampfkammerverschluß
beweglich gehaltert sein. Es ist aber auch denkbar, eine gewölbte Thermobimetallochscheibe
mittels einer Bundschraube am Dampfkammerverschluß zu haltern.
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Nach einer weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung ist mindestens
die dem Tropfventil zugewandte Fläche der Thermobimetallscheibe kunststoffbeschichtet.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die Kalkablagerungen von der Thermobimetallscheibe
bei Erreichen der Umschnapp- bzw.
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Rückschnapptemperatur leicht von der Scheibenoberfläche lösen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1: eine Teilansicht des Bügeleisens im Schnitt Figur
2: eine Einzelheit in Draufsicht nach der Linie A - A in Figur 1 Figur 3: eine Teilansicht
einer weiteren Ausführung im Schnitt Figur 4: eine Einzelheit in Draufsicht nach
der Linie B - B in Figur 3.
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Der in Figur 1 beispielhaft dargestellte Ventilbereich eines Dampfbügeleisens
zeigt den Teilbereich der Sohle 1, die Verdampfungskammer 2 und den Heizkörper 3.
Die Verdampfungskammer 2 ist nach oben wie üblich von einem Deckel 4 abgeschlossen.
Ober der Verdampfungskammer 2 ist ein Wasservorratsbehälter 5 angeordnet, der über
ein Tropfventil 6 mit der Verdampfungskammer 2 verbunden ist. Das Tropfventil 6
weist eine Durchflußöffnung 8 auf, die von einer Ventilstange 7 geöffnet und geschlossen
wird. Unterhalb des Tropfventiles 6 ist eine Thermobimetallscheibe 9 in der Verdampfungskammer
2 angeordnet. An der Dampfk#ammerwandung 10 sind Haltenocken 11 angeformt, zwischen
denen die Thermobimetallscheibe 9 beweglich gehaltert ist.
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Figur 3 zeigt eine weitere mögliche AusFührung, bei der die Verdampfungskammer
2 von der Sohle 1 her zugänglich und durch einen lösbaren Dampfkammerverschluß 12
verschlossen ist. Die Thermobimetallscheibe 9 ist am Dampfkammerverschluß 12 gehaltert.
Die Figuren 1 unz 3 zeigen die Thermobimetallscheibe
9 bei Raumtemperatur.
Bei dieser Temperatur ist die Thermobimetallscheibe 9 zum Tropfventil 6 hin gewölbt.
Beim Aufheizen der Sohle 1 schnappt die Thermobimetallscheibe 9 vor Erreichen der
Dampfbügeltemperatur um und ihre Wölbung zeigt zur Bügeleisensohle 1 hin. Kühlt
das Bügeleisen ab, schnappt die Thermobimetallscheibe 9 vor Erreichen der Raumtemperatur
wieder um. Durch diese Formänderungsbewegung der Thermobimetallscheibe 9 werden
etwaige Kalkablagerungen von ihrer Oberfläche abgesprengt.
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Der abgesprengte Kalk kann dann aus der Verdampfungskammer entfernt
werden.
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Bezugszeichen 1 = Sohle 2 = Verdampfungskammer 3 = Heizkörper 4 =
Deckel 5 = Wasservorratsbehälter 6 = Tropfventil 7 = Ventilstange 8 = Durchflußöffnung
9 = Thermobimetallscheibe 10 = Dampfkammerwandung 11 = Haltenocke 12 = Dampfkammerverschluß