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Mischung aus Steinkohlenteer und einem Bitumen, welches Bindemittel
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insbesondere geeignet ist zur Anwendung beim Strassenbau als minuemittel
für eine Oberflächenbehandlung.
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Es ist allgemein bekannt, dass man für die Instandhaltung und das
Wiederaufrauhen von Strassenoberflächen eine Oberflächenbehandlung anwendet wobei
mittels einer Sprüh-Anlage eine dünne Schicht eines Bindemittels auf die zu behandelnde
Strassendecke angebracht wird und darauf eine Schicht Steinkörner gestreut wird,
die sich sofort an die Bindemittelschicht heften sollen. Nach mehrmaligem Anpressen
mittels einer Walze kann der Verkehr mit angepasster Geschwindigkeit zugelassen
werden, wodurch die Steinkörner weiter in eine stabile Formation gedrückt werden.
Nach dem Entfernen der überflüssigen Steinkörner wird eine rauhe Strassenoberfläche
erhalten.
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Es wird klar sein, dass den Bindemittel in bezug auf das Viskosität/
Temneratur-Verhalten und die heftung sehr hohe Anforderungen gestellt werden.
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Das Bindemittel darf nämlich bei hohen Temperaturen im Sormner nicht
dünn-flüssig werden und in den Raum zwischen den Steinkörnern hochwandern, weii
dadurch die Strassenoberfläche schwarz wird und ihre Rauheit verlieren würde. Auch
darf es bei niedrigen Temperaturen im Winter nicht spröde werden, weil dadurch die
Heftung der Steinkörner unterbrochen wird und durch Splittaufschlag Scheibenbruchgefahr
bei Autos vorliegen würde. Weiter soll das Bindemittel Tenperaturstösse abfangen
können, die z.B. durch eine Abwechselung von Sonnenschein und Regen und durch Streuen
von Tausalz auftreten.
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Das Viskositätsverhalten soll derart sein, dass das Bindemittel unter
AbkJhiung auf der Strassenoberfläche einerseits noch flüssig genug ist, um einigermassen
gegen die Oberfläche der gestreuten Steinkörnern hochzuwandern, andererseits jedoch
viskös genug ist, um die Steinkörner
an ihrer Stelle zu fixieren
und die Bildung einer rauhen Oberfläche unter dem Einfluss des fahrenden Verkehrs
zu ermöglichen.
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Die Haftung zwischen dem Bindemittel und den Steinkörnern muss langzeitig
gegen die mechanischen Kräfte, die von dem Verkehr ausgeübt werden, und gegen die
chemischen Einflüsse des Klimas, wie Licht, Luft und Wasser, und andere chemischen
Einflüsse, wie Tausalz, Öl, Benzin, Dreck, u.agl.
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beständig sein.
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Ausser den oben angegebenen Anforderungen, die man dem Bindemittel
stellen muss, soll das Bindemittel auch einer Anzahl Bedingungen in bezug auf die
Durchführung der Oberflächenbehandlung entsprechen. Das Bindemittel soll mechanisch
zu einer in Längs- und Breiterichtung homogenen Schichtdicke, versprühbar sein,
wobei angemessenen ergonomischen und die Umwelt betreffenden Anforderungen in bezug
auf die Versprühungsmannschaft und die Umgebung entsprochen wird. Weiter soll das
Bindemittel während langer Zeit gelagert werden können, ohne dass physikalische
und chemische Eigenschaften sich durchgreifend ändern.
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Ferner soll das Bindemittel vorzugsweise gegen die Qualität der Steinkörner
(Art, Staubgehalt, Wassergehalt), womit abgestreut wird, unempfindlich sein. Auch
soll die Oberflächenbehandlung der Strassendecke den Verkehr möglichst kurz unterbrechen,
und soll die Behandlung, unabhängig von der Witterung nach dem Anbringen, ausgeführt
werden können.
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Schliesslich soll die Oberflächenbehandlung billig sein und ein dauerhaftes
Erfolg geben.
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Ein Nachteil der bisher angewendeten Bindemittel, wie Strassenteer,
Teer/Bitumen-Mischung, Bitumenemulsion und Verschnittbitumen, ist, dass sie nur
zum Teil der obengenannten Anforderungen entsprechen.
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Zur Verbesserung der rheologischen Eigenschaften von bituminösen Bindemitteln
hat man schon vorgeschlagen, diesen Mitteln Kunststoffe zuzugeben.
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So hat man versucht, Steinkohlenteer mit Polymermaterialien zu modifizieren.
Dabei zeigte es sich jedoch, dass sowohl der Teer wie das
Polymermaterial
bestimmte Bedingungen erfüllen müssen, um ganz kompatibel zu sein.Ausserdem ht mm
versucht, Bitumen mit ?olymermaterialien zu modifizieren, wobei sich herausstellte,
dass auch dabei sowohl das Bitumen als auch das Polymermaterial bestimmter. Bedingungen
entsprechen müssen, um kompatibel zu sein.
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Ein Nachteil dieser bekannten Verfahren zur Modifizierung Steinkohlenteer
cde: Bitumen ist, dass zum Erhalten eines wahrnehmbaren Effektes gewöhnlich grosse
Mengen von mehr als 5Z m/m bis gerade 50% m/m Po'ymermaterial notwendig sind, wodurch
das Bindemittel viel zu teuer wird, während beim Versprühen nicht weniger Bindemittel
angewendet werden kann. E-in anderer Nachteil ist, dass die Modifizierung manchmal
führt zu einer Verbesserung einer oder mehrerer der gewünschten Eigenschaften des
Bindemittels, aber andere notwendige Eigenschaften beeinträchtigen, und zwar derart,
dass die Modifizierung in ihrer Gesamtheit eine negative Wirkung hat. So liefert
der Zusatz von Polyvinylchlorid zu Strassenteer eine Zunahme der Zähigkeit und der
Duktilität, aber eine erhebliche Beeinträchtigung der Beständigkeit. Der Zusatz
von Polyäthyien zu Bitumen gibt zwar eine Verbesserung der Stabilität und der Elastizität,
aber die Haftung nimmt ab.
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Wie auf Grund der Probleme in bezug auf die Kompatibilität von Polymermaterial
mit Bitumen oder Steinkohlenteer klar sein wird, war man im allgemeinen der Meinung,
dass es besonders schwer sein würde, eine Teer/Bitumen-Mischung mit 40-60 m/m Bitumen
mit einem Kunststoff zukombinieren, was um so mehr gilt, als Kunststoffe, die mit
Bitumen kompatibel sind, dies in der Regel nicht mit Steinkohlenteer sind, und umgekehrt.
Weiter hat es sich bei Versuchen gezeigt, dass. unbefriedigende Erfolge erhalten
werden, wenn ein Kunststoff mit einem der Komponenten der Teer/Bitumen-Mischung
vermischt wird un danach die andere Komponente zugegeben wir. Durch Anderung der
Viskosität ist es auf diesem Weg nämlich nicht möglich, die einzigartigen Eigenschaften
der Kombination von Teer mit 40-60% m/m Bitumen völlig zu erhalten.
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So gelang es nicht, dadurch eine homogene Substanz zu erhalten, dass
man einer Steinkohlenteer/Polyvinylchlorid-Mischung Bitumen zus et zt e.
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Es gelang ebensowenig, ein mit Polyäthylen modifiziertes Bitumen mit
Steinkohlenteer zu vermischen.
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Der Zweck der Erfindung ist jetzt die Verschaffung eines Bindemittels
auf Basis einer Mischung von Steinkohlenteer und 40-60 m/m Bitumen, wobei die Eigenschaften
einer solchen Mischung verbessert werden, so dass der obenerwähnten Kombination
von Anforderungen möglichst optimal entsprochen wird, und zwar durch Zugeben einer
möglichst kleinen Menge eines Polymermaterials.
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Dieser Zweck wird nun der Erfindung gemäss verwirklicht durch 'Jerschaffung
eines Bindemittels auf Basis einer Mischung aus Steinkohlenteer und 40-6070 m/m
Bitumen, das dadurch gekennzeichnet ist. dass es ein tnermoplastisches Polymermaterial
enthält,in dem sich Elemente aus den niedrigeren Perioden der Gruppen V, VI und
VII des Periodischen Systens oder ein oder mehrere dieser Elemente enthaltende Gruppen
und/oder gegebenenfalls diese Elemente oder Gruppen enthaltende aromatische Gruppen
befinden, wobei die Anzahl dieser Gruppen in bezug auf die Anzahl Kohlenstoffatome
in der Polymerkette derart gewählt ist, dass das thermoplastische Polymermaterial
mit dem Teer/Bitumen-Gemiseh hat kompatibel ist.
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Uberraschenderweise hat man nämlich gefunden, dass durch Zusatz einer
sehr geringen Menge von 1-5/e m/m, vorzugsweise 1-3% m/m eines oben umschriebenen
thenmoplastischen Polymers nicht nur eine ausgezeichnete Kompatibilität mit der
Teer/Bitumen-Mischung erhalten werden kann, sondern auch ein für die Oberflächenbehandlung
von Strassen äusserst geeignetes Bindemittel verschafft wird, das in bezug auf die
nicht modifizierte Teer/Bitunen-Maschung erheblich verbesserte rheologische Eigenschaften
besitzt und infolge der geringen notwendigen Menge an thermoplastischem Polymermaterial
verbältnissmässig billig ist.
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Der Erfindung gemäss kann das thermoplastische Polymermaterial z.B.solche
Elemente, wie auerstc , Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Fluor, Chlor, Rrom oder
diese Rlemer z- enthaltende Gruppen, wie die Hydroxylgruppe, die Carbonylgruppe,
die Carboxylgruppe, die Alkoxygruppe, die Nitrilgruppe, die Peptidbindung -NH-CO-,
die Hydrosulfidgruppa, die Sulfochloriagruppe, die Sulfonsäuregruppe u. dgl. sowie
die gegebenenfalls mit diesen Elementen oder Gruppen versehenenPhenyl- oder mehrkernigen
aronatischen Gruppen enthalten.
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Obwohl diese Gruppen vorzugsweise an den Kohlenstoffatomen der langen
Ketten gebunden sind, wie diese bei der Polymerisation vor. olefinischen ungesättigten
Kohlenwasserstoffmonomeren entstehen, zeigen sie dieselben Eigenschaften in bezug
auf die Kompatibilität mit der Teer/ Btumen-Mischung, wenn sie in die Polymerkette
durch Kondensationspolymerisation eingebaut sind, wie z.B. bei Polyestern und Polyamiden.
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Die unter den aktiven Gruppen genannten aromatischen Gruppen sind
vorzugsweise kein konstruktives Teil der Kohlenstoffkette in dem Polymer terial
in der Form einer Phenylengruppe,sonders sind an die Kohlenstoffkette als Arylgruppe
brr. Dhenylgruppe gebunden durch Substitution eines Wasserstoffatoms.
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Ausser durch Copolymerisation und Kondensationspolymerisation können
die zu dem Zweck geeigneten Polymeren auch durch Blockcopolymerisation bzw. Pfropfpolymerisation
erhalten werden.
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Es hat sich gezeigt, dass das Verhältnis der obengenannten aktiven
Gruppen zu der Anzahl Kohlenstoffatomen in der Polymerkette für die Kompatibilität
mit der Teer/Bitumen-Mischung sehr wichtig ist. Es wurde gefunden, dass für eine
gute Kompatibilität mit einer Teer/ Bitumen-Kombination, die 40-60Ma m/m Bitumen
enthält, das Polymer ein aktives Element oder eine ein solches Element aufweisende
Gruppe pro 3-35, vorzugsweise pro 6-30 Kohlenstoffatome in der Polymerkette enthalten
soll. Dieses Verhältnis gilt auch in den Fällen, in denen
Blockcopolymeren
bzw. Pfropfcopolymeren angewendet werden.
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Eine geeignete Weise zum Erhalten der obengenannten Polymeren ist
die Copolymerisation, Dlock- und/oder Pfropfcopolymerisation von (A) einem olefinisch
ungesättigten Kohlenwasserstoff und (B) einem olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoff,
der wenigstens eine aromatische Gruppe enthält, oder ein oder mehrere aktive Elemente
oder diese Elemente enthaltende Gruppen, oder eine aromatische Gruppe, die ein oder
mehrere aktive vlenente-oder diese Elemente enthaltende Gruppen enthält, wobei das
Verhältnis vom Monomer - (A) zum Monomer (B) derart gewählt ist, dass obiger Bedingung
entsprochen worden ist.
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Vorzugsweise handelt es sich beim Monomer (A) un Olefine oder hlkadiene,
wie Athylen, Propylen, Isoouten, Isopren und Butadien oder Mischungen derselben,
wie Äthylen/Propylen.
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BeinMonomer (B) betrifft es vorzugsweise einen olefinisch ungesättigten
Kohlenwasserstoff, der mindestens ein Halogenatom, eine Hydroxyl-, Carbonyl-, Carboxrl-,
Estern äther, Sulfonsäure-, Nitrilgruppe u.dgl. enthält, und/oder eine aromatische
Gruppe, wie Phenyl, Naphthyl u.dgl. Beispiele dieser Monomeren (B) sind: Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Vinylalkohol, Vinylester, Vinyläther, Acryl- oder Methacrylverbindungen,
Vinylbenzol, Vinylalkylbenzol, Vinylnaphthalin, Vinylcarbazol und Vinylpyridin.
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Copolymermaterialien, die vorzugsweise in die Teer/Biumen-Mischung
aufgenommen sind, sind Copolymere aus Äthylen und Vinylestern und/oder Acrylverbindungen.
Dabei handelt es sich- insbesondere um Vinylester, wie Vinylacetat und Vinylpropionat.Geeignete
Acrylverbindungen sind Acryl- und Methacrylsäure und ihre Ester, insbesondere hergeleitet
von linearen oder verzweigten Alkanolen, die 1-10 Kohlenstoffatome enthalten. Weiter
unfassen die Acrylverbindungen die gegebenenfalls an Stickstoffatomen substituierten
Amide, und die Nitrile. Beispiele sind: Methyl-, Propyl-, Isobutyl-, Cyclohexyl-,
2-Athyl-hexylester von Acryl-und
Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid,
N-Methacrylamid, N-Äthylmethacrylamid, Acrylonitril und Methac'lcnitril. 3esonders
günst-ge igenschaften werden erhalten mit Copolymeren, gebildet aus Athylen und
Vinylacetat mit einem Schmelzindex zwischen 1 und 100, vorzugsweise zwischen 1 und
40.
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Die gemäss der Erfindung aufzunehmenden Polymermaterialien umfassen
auch thermoplastische Kautschukarten, z.B. die auf Basis von Monovinylaromatalkadien,
die ihre thermoplastischen Eigenschaften der Bildung von sog. Domänen ("domains")
durch die Monovinylaromatblöcke entnehmen, während di Polyalkadienketten diese Domänen
durch ein Netzwerk miteinanaer verbinden. Diese Copolymeren eignen sich besonders
zum Kombinieren mit einer Teer/Bitumen-Mischung.
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Weiter zeigt es sich gemäss der Erfindung, dass PolyäthyleF, in welches
das aktive Element, nämlich Chlor, durch Chlorierung unter dem Einfluss von UV-Licht
eingeführt wurde, auch sehr gut kompatibel mit der obengenannten Teer/Bitumen-Mischung
ist.
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Man kann die Modifikation des Bindemittels mit dem Copolymermaterial
dadurch ausführen, dass man dieses vorzugsweise in Kornform der auf 1O0-2000C, vorzugsweise
130-170°C, erhitzten Teer/Bitumen-Mischung unter starkem Rühren allmählich zugibt.
Während dieser Behandlung steigert sich die Viskosität der Mischung infolge des
Einflusses des Copolymermaterials.
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Die in dieser Weise erhaltene Mischung kann jetzt mit einem üblichen
Teeröl auf eine Viskosität gebracht werden, mit der es zum Warmversprühen geeignet
ist. Auch kann die Mischung mittels einer oberflächenaktiven Verbindung in Wasser
in eine kalt-versprühbare Emulsion umgesetzt werden.
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Erwünschtenfalls ist es weiter möglich, den Kunststoff vorher in warmes
Teeröl aufzunehmen und dieses Gemisch allmählich der warmen
meer/3iuumen-Mischung
zuzugeben.
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Durch eine geeignete Wahl von Teerölen ist es möglich, die gewünschte
Viskosität für Wa=versprühen oder Emulgieren einzustellen. Es kann vorteilhaft sein,
dem Kunststoff in Form einer wässrigen Emulsion der Teer/Bitumen-Mischung zuzugeben.
Man erwärmt diese Mischung dann auf einer Temperatur zwischen 100 und 110d C und
dosiert unter Rühren die Emulsion in feinverteilter Form, z.B. über eine Sprühdüse.
Nach dem Zugeben wird vorsichtig unter ständigem Rühren auf 150°C erwäz=t, bis keine
Schaumbildung mehr auftritt. Danach stellt man mit einem Teeröl die gewünschte Viskosität
für Warmversprühen oder Emulgieren ein.
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Das betreffende Bindemittel ist besonders geeignet zur Anwendung in
dem Strassenbau bei einer Oberflächenbehandlung. Die Erfindung umfasst daher auch
ein Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Strassen, wobei eine dünne Schicht
des betreffenden Bindemittels auf die zu behandelnde Strassendecke aufgetrager.
wird und sodann auf die angebrachte Schicht eine Schicht Steinkörner, die sich an
die Bindemittelschicht heften soll, gestreut wird.
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Die Erfindung wird an Hand der Beispiele näher erläutert.
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Beispiel I Zu 100 Gew.Tln. eines Teeröls mit einem Siedebereich von
200-300°C wurden bei 50°C 21 Gew.Tle. eines thermoplastischen SBS-Kautschuks (Cariflex
ER 1101 der Shell) zugegeben, wonach unter Rühren während 3 Stunden auf 1250C erhitzt
wurde, wobei eine völlig homogene Mischung erhalten wurde. Sodann wurden 17,5 Gew.Tle
dieser Mischung bei 140-15O0C zu 100 Gew.Tln. einer Teer/Bitumen-Mischung gegeben
mit einem Erweichungspunkt R & K von 37,5 0C, 57% m/m Bitumen enthaltend, worauf
die Mischung mit Teeröl auf Sprünviskosität gebracht wurde. Das Bindemittel enthielt
nach Verdampfen des leichten Öls etwa 3% mlm Polymer.
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Das erhaltene Material wurde auf eine Prüfbshn, deren Belastung mit
der einer mässig befahrenen Strasse (2.000 Fahrzeuge/vierundzwanzig Stunden)
vergleichbar
war, in einer Menge von 1,1-1,5 kg/m² verspruBv in verschiedenen Fächern mit einer
Länge von etwa 300 m auf eine neue Kies/ Sandasphalt-Strassendecke und mit niederländischen
Steinschlag 3/12 abgestreut. Nach einer Periode von 2 Jahren, in der ein milder
und ein strenger Winter vorkemen,zeigte es sich, dass die Oberflächenbehandlung
in ausgezeichnetem Zustand war. Der Teil mit 1,5 kg/m² war einigermassen fett ausgeschlagen,
auf dem Teil mit 1,1 km/m2 trat durch ringenden Frachtverkehr stellenweise schwere
Belastung auf. Die neben die Prüf-2 fächer gebaute Kontrollbahn mit 1,3 bwz. 1,h
kg/m eer/Bitumen-Mischung zeigte nach 2 Jahren einige Abnutzung.
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Eine alte Oberflächenbehandlung mit Splitt 5/8 wurde mit dem erhaltenen
Material in einer Menge von 1,0 kg/m² bespruht und mit niederländischem Steinschlag
5/8 abgestreut. Diese Oberflächenbehandlung zeigte nach 2 Jahren keine Abnutzung.
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Beispiel II "u 100 Gew.Tln. Teer/Bftumen-Mischung mit 59% m/m Bitumen
und einem Erweichungspunkt R & K von 370C wurden 1,6 Gew.Tle. eines Äthylenvinylacetatcopolymeren
(Elvax 240 von DuPont) mit einem Schmelzindex von 40 bei 1300C zugegeben, wodurch
der Erweichungspunkt bis 40°C anstieg.
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Nach dem Zurückstellen mit einem aromatischen Teeröl auf einen rrweichungspunkt
von 37,50C wurde die Mischung mit einem leichteren Teeröl auf Sprühviskosität gebracht.
Nach Verdampfen der leichten Öle enthielt die Mischung etwa 1 1,5% mim des Copolymermaterials.
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Das erhaltene Material wurde versprüht auf eine Asphaltbetonoberfläche
unter Bäumen und mit niederländischem Steinschlag 8/12 abgestreut. Für die übliche
geer/Bitumen-Mischung hätte man dazu 1,5 kg/m2 empfohlen.
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Nun wurde jedoch eine Menge von 1,25 kg/m² angebracht. Obwohl durch
diese geringe Menge die Einbettung des Steinschlags nicht optimal war und die Lage
der Prüfbahn sehr ungünstig war, war nach einer Periode von einem Jahr mit einem
sehr strengen Winter die Beschaffenheit der Oberflächenbehandlung unerwartet gut.
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3eisniel III In gleicher Weise wie in Beispiel II wurde ein Bindemittel
hergestellt.
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Dieses wurde auf eine alte Oberflächenbehandlung mit Splitt 4/8 aufgetragen.
Die Prfbahn, die wenig befahren wurde, war hier und da verunreinigt, während stellenweise
Ausfüllungen angebracht waren. Für eine übliche Teer/Bitumen-Mischung würde 1,5
kg/m² für notwendig gehP1-ten werden. Von dem Bindemittel nach Beispiel II wurde
1,3 kg/m2 gesprüht und es wurde mit einem trockenen niederländischen Steinschlag
8/11 staubiger Qualität abgestreut. Trotzdem wurde bei einer Kontrolle nach einem
halben Jahr mit einem strengen Winter eine Oberflächenbehandlung in ausgezeichnetem
Zustand gefunden.
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In der Nähe wurde eine Oberflächenbehandlung auf eine alte, wenig
befahrene, ganz unter Bäume liegende, Oberflächenbehandlung mit nieder-Landischem
Steinschlag 5/8 aufgetragen. Hier wurde gleichfalls 1,3 kg/m2 Binde7-ttel gemäss
Beispiel II angebracht und abgestreut mit einem trocknenen und sehr staubigen niederländischen
Steinschlag 8/11; für eine Behandlung mit Teer/Bitumen-Mischung würde gewiss 1,6
kg/m2 gesprüht werden müssen.
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Während eine Kontrolle nach einem halben Jahr, in dem ein strenger
Winter vorkam, wurde diese Oberflächenbehandlung in sehr gutem Zustand gefunden.
Körner konnten bei OOC nur mit grosser Mühe aus der einen, .-icht-sproden Bindemittelschicht
entfernt werden.
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Um den Einfluss der Zugabe eines Copolymermaterials auf das Verhalten
des Bindemittels auf der Strasse erklären zu können, wurden in tabormaSsstab einige
Analysen durchgeführt mit Material,von dem vorausgesetzt wurde, dass es dieselben
rheologischen Eigenschaften hatte als das Bindemittel auf der Strasse, einige Zeit
nach dem Anbringen. Solches Material erhielt man, indem man die richtige Menge Copolymermaterial
in der Teer/ 3itumen-Ausgangsmischung mit einem Erweichungspunkt P. & K 35-40°C
löste und die dabei auftretende Erhöhung; des Erweichungspunktes R & K durch
Zurückstellen mit einem Teeröl auf der ursprünglichen Wert eliminierte.
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In einem "Haake"-Konsistenzmesser wurde die Zusa=endrückbarkeit bei
-10 ç eines Bindemittels in For- eines kleinen Zylinders mit H = D = 10 mm einer
Teer/Bitumen-Mischung (Muster 1) bestimmt, und von Teer/Bitumen-Mischungen, zu denen
3% m/m Äthylenvinylacetatcopolymer (Muster 2) bzw. 3% m/m eines thermoplastischen
SBS-Kaltschuks (Muster 3) zugegeben waren. Nach Zurückstellen auf den ursprünglichen
Erweichungspunkt R & K von 39°C wurden die nachstehenden Werte ermittelt: Muster
1 2 3 Kraft notwendig zum Eindrücken bis 1/2 E in 1 Min (N) 520 470 470 Rückeederung
nach 1 Min (in P der Eindrücung) 13,5-14,5 14-16 12,5-14,5 Beschaffenheit des Zylinders
nach Eindrücken (Anzahl radialer= Risse) spröde 5-7 6-8 In einer "Zwick"-Zugprüfmaschine
wurde bei geeigaeter Temperatur ein Zylinder des Bindemittels in Längsrichtung auseinandergezogen.
Dabei wurde bestimmt, bei welcher Zuggeschwindigkeit der Zylinder noch gerade durch
Einschnürung zu einem Faden deformierte ohne dass Bruch auftrat. Der Zylinder wurde
dadurch gebildet, dass zwei Metallringe mit einigermassen konisch verlauf ender
Innenseite und versehen mit einem Mechanismus, z .3. einem Zughaken oder einer Zugöse,
damit in Achsrichtung an sie gezogen werden konnte, umgekehrt und mit den kleinsten
Durchmessern gegeneinander angebracht und mit einer Klemme fixiert wurden, wonach
der gebildete Hohlraum mit Bindemittel vollgeschüttet wurde. Nach AbrRhlen auf Raumtemperatur
wurden die Zugösen montiert und wurde weiter bis auf die gewünschte Testtemperatur
abgekuhlt. Nach Entfernung der Klemme wurde die Zugprüfung bei + 10°C durchgeführt.
Die Resultate wurden in der nachstehenden Tabelle angegeben. Eingeklammert sind
die Werte, die + 50C gefunden wurden, wiedergegeben.
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Muster ; 2 max. Zuggeschwindigkeit (mm/Min) 80(6! 230 >300(10)
(nicht bestimmt) dabei auftretende max.
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Zugkraft (N) 60 105 100