DE3033896A1 - 4'-substituierte-4,5',8-triniedrigalkylpsoralene und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
4'-substituierte-4,5',8-triniedrigalkylpsoralene und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
DR. BEBCf DIPL.-ING. STAPF
DIPL.-ING. SCHWEBE DR. DR. SANDMAIR 3033896
PATENTANWÄLTE Postfach 860245 · 8000 München
Anwalts-Akte: 31 124
9. Sep. 1980
THOMAS C. ELDER KALAMAZOO, MICH. / USA
4-1 -Substituierte-1+, 5 ' ,8-Triniedrigalkylpsoralene und
Verfahren zu ihrer Herstellung
130014/1 1SO
Γ (089) 988272 Telegramme: Bankkonten: Hypo-Bank München 4410122850
988273 BERGSTAPFPATENT München (BLZ 70020011) Swift Code: HYPO DE MM
98 82 74 TELEX: Bayer Vereinsbank München 453100 (BLZ 700 202 70)
983310 052456OBERGd Postscheck München 65343-808 (BLZ 70010080)
- it-
Psoralene werden seit Jahren, z.B. bei der Behandlung von Vitiligo, als Dermalphotosensibilisierungsmittel verwendet.
Ihre örtliche und/oder orale Anwendung sowie nachfolgende Bestrahlung mit Licht stimuliert die Melaninbildung und erzeugt
eine Bräunung. Dementsprechend wurden sie auch für kosmetische Zwecke verwendet. In jüngerer Zeit erwiesen sich die
Psoralene auch für die photochemotherapeutische Behandlung
der Psoriasis als brauchbar; in diesem Fall werden sie dem Patienten oral oder lokal verabreicht, und seine Haut wird
anschließend z.B. in einem Psoralit (Wz) Apparat einer kontrollierten UV-Bestrahlung ausgesetzt. Auf diese Weise wurde
ein hoher Prozentsatz an Remissionen bei dieser Krankheit erzielt.
Für Verwendung und Zwecke dieser Art hängt die Wirksamkeit eines Psoralens von seiner Fähigkeit ab, auf der Haut nach
Bestrahlung ein Erythem zu erzeugen. Psoralene finden auch anderweitig Verwendung. Diese Anwendungsgebiete, sowie die
zugrunde liegenden Prinzipien und Theorien sind teilweise in US-PS 4 124 59 8 erläutert, ferner sind sie auf Grund verschiedener
früherer Publikationen bekannt.
Mit der wachsenden Bedeutung photochemotherapeutischer Behandlungsverfahren
zu verschiedenen Zwecken, bei denen Psoralene und kontrollierte UV-Bestrahlung verwendet werden,
-/5
1300U/1150
- -gr έ
wurden auch die Anforderungen an optimal effektive photosensibilisierende
Psoralene schärfer umrissen. Um die Notwendigkeit exzessiver und evtl. gefährlicher UV-Anwendungen
oder -Dosierungen auszuschalten, ist eine maximale Photosensibilisierung ganz offensichtlich eine der Voraussetzungen.
Um jedoch übergroße Wartezeiten vor Beginn der Photochemotherapie zu verhindern, ist auch ein rasches Einsetzen der
Photosensibilisierung nach lokaler oder oraler Verabreichung des Photosensibilisierungsmittels von Bedeutung. Noch wichtiger
ist vielleicht sogar ein rasches Abklingen der Photosensibilisierungswirkung
des Photosensibilisierungsmittels, nachdem nach der Verabreichung die maximalen und/oder effektiven
Photosensibilisierungsspiegel erreicht wurden. Nimmt der Photosensibilisierungseffekt nicht relativ rasch oder zumindest
innerhalb eines angemessenen Zeitraumes nach der Maximierung ab, dann muß der Patient für unwirtschaftlich und unerwünscht
lange Zeit nach der Behandlung im Raum gehalten werden. Dauert nämlich die Photosensibilisierung nach der
notwendigen UV-Behandlungszeit an, dann besteht eindeutig die Gefahr, daß durch die beim Verlassen des Behandlungsraumes
auftretende normale Lichtstrahlung die Photochemotherapie in exzessiver und unerwünschter Weise fortgesetzt wird. Rasches
Einsetzen, frühe Maximierung und schnelles Abklingen des Photosensibilisierungseffekts haben sich also als wünschenswerte
Merkmale eines Photosensibilisierungsmittels auf dem verhältnismäßig neuen aber rasch sich erweiternden Gebiet der
1300U/1160 "/6
- Jär -
?
Photochemotherapie erwiesen. Sie sind sicher ebenso wichtig wie das bisher einzig wesentliche Merkmal einer hohen maximalen
Photosensibilisierungsaktivität.
Einige Psoralene, wie Trimethylpsoralen (4,5',8-Trimethylpsoralen
oder Trioxsalen) haben, obwohl sie durch beträchtliche lokale Aktivität gekennzeichnet sind, einen verringerten
Grad an oraler Aktivität, zumindest kann für Zwecke der praktischen photochemotherapeutischen Anwendung die orale
Aktivität als unbedeutend angesehen werden. 8-Methoxypsoralen
ist dagegen durch signifikante orale Aktivität gekennzeichnet. Die in den US-PSen 4 124 598 und 4 130 568 beschriebenen
Psoralenverbindungen sind auch strukturell durch die Gegenwart
eines Substituenten am 8-Kohlenstoffatoni, z.B. einen 8-Methoxy-
oder 8-Methylsubstituenten gekennzeichnet, der bislang
offensichtlich für eine wesentliche, orale oder lokale, Photosensibilisierungsaktivität
als erwünscht galt, selbstverständlich zusammen mit anderen Substituenten in den 4',4 und
51 Stellungen derjenigen bekannten Psoralenverbindungen, bei
denen bislang eine erwünschte photochemotherapeutische Aktivität gefunden wurde.
Die vorliegende Erfindung betrifft 4,5',8-Trialkylpsoralene
mit einem Substituenten am 4'-Kohlenstoffatom, der aus
Hydroxyalkoxyalkyl oder Hydroxyalkylaminoalkyl gewählt wird;
sie sind durch erhöhte, insbesondere orale Photosensibilisie-
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1300U/1150
rungsaktivität gekennzeichnet und im Vergleich mit Psoralenen
anderer Struktur weisen sie vergleichbare Maxima, frühes Einsetzen und insbesondere rasches Abklingen der Aktivität sowie
geringe Toxizität auf. Die Erfindung betrifft insbesondere 4* -R-H, 5' , 8-Triniedrigalkylpsoralene, worin der 4·'-R
Substituent Hydroxyniedrigalkoxyalkyl oder Hydroxyniedrigalkylaminoalkyl
ist, und insbesondere 4'-Kydroxyniedrigalkoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
z.B. 4' -ß-Hydroxyethoxymethy1-4,5',8-trimethylpsoralen
und 4'-(N-Hydroxyniedrigalkyl)-aminomethy1-4,5',8-trimethylpsoralen,
z.B. 4'-(N-(B-Hydroxyethyl)-aminomethyl)-4,5
' , 8-trimethylpsoralen. Die Substituenten
dieser Verbindungen sind nicht mit denen der bekannten Verbindungen,wie Trisoralen(4,5',8-Trimethylpsoralen),
8-Methoxypsoralen oder der Verbindungen der US-PSen 4 124 59
oder 4 130 56 8 identisch. Insbesondere der Substituent am 4'-Kohlenstoffatom ist einzig in den erfindungsgemäßen Verbindungen
vorhanden; er fehlt bei allen der oben erwähnten Referenzverbindungen und läßt sich aus ihnen auch nicht herleiten.
Die neuen Verbindungen sind durch aufgezeichnete Photosensibilisierungsaktivität
entsprechend den verschiedenen oben erwähnten Merkmalen sowie relativ geringe Toxizität gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben die Formel
1300 14/1 150 ■ "/8
Niedrigalkyl
worin R Hydroxyniedrigalkoxyalkyl oder Hydroxyniedrigalkylaminoalkyl
bedeutet, ferner Niedrigalkyl vorzugsweise Methyl und R vorzugsweise Hydroxyethoxymethyl oder Hydroxyethylaminomethyl
ist.
Die folgenden Zubereitungen und Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Die Ausgangsstoffe für die Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen sind bekannte Verbindungen. 4,5',8-Trialkylpsoralene
sind gut bekannt. Trioxsalen ist ein Beispiel dafür. Auch die 4'-Halogenalkylderivate sind bekannte Verbindungen.
Die U'-Chloralkylderivate sind in der US-PS
4 124 59 8 und der Publikation von Isaacs, Shen, Hearst und
Rapoport in Biochem. 16, 1058-1064, 1977 beschrieben. Die
H1-Bromalky!verbindungen werden auf gleiche Weise hergestellt. Die 4,5',8-Trialky!derivate werden wie in US-PS 4 124 598
beschrieben hergestellt. Die erfindungsgemäßen 4'-Hydroxyalkoxyalkyl- und 4'-Hydroxyalkylaminoalky!verbindungen werden hergestellt, indem man jeweils ein ausgewähltes Di- oder PoIyhydroxyalkan, z.B. ein Glycol oder Aminoalkanol mit dem gewählten 4'-Halogenalkyl-4,5',8-trialkylpsoralen-Ausgangsmate-
4 124 59 8 und der Publikation von Isaacs, Shen, Hearst und
Rapoport in Biochem. 16, 1058-1064, 1977 beschrieben. Die
H1-Bromalky!verbindungen werden auf gleiche Weise hergestellt. Die 4,5',8-Trialky!derivate werden wie in US-PS 4 124 598
beschrieben hergestellt. Die erfindungsgemäßen 4'-Hydroxyalkoxyalkyl- und 4'-Hydroxyalkylaminoalky!verbindungen werden hergestellt, indem man jeweils ein ausgewähltes Di- oder PoIyhydroxyalkan, z.B. ein Glycol oder Aminoalkanol mit dem gewählten 4'-Halogenalkyl-4,5',8-trialkylpsoralen-Ausgangsmate-
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1300U/1 1SO
Q33896
rial umsetzt, wobei in jedem Fall das gewählte 4'-Hydroxyalkoxyalkyl-4,5',8-Trimethylpsoralen
oder 4'-Hydroxyalkylaminoalkyl-4,5',8-Trimethylpsoralen
oder ein anderes entsprechendes M-,5 ' , 8-Niedrigalkylpsoralen hergestellt wird.
Dünnschichtchromatographie wurde auf Analtech Kieselgel GF25^, 2 50 ym, mit Glasunterlage durchgeführt, NMR auf einem
Perkin Eimer Model R-214B. Alle Fließpunkte sind korrigiert.
4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
200 ml Chlormethylmethylether wurden bei Raumtemperatur zu
einer Lösung von 29,36 g (0,13 mol) 4,5',8-Trimethylpsoralen
in 3 Liter Eisessigsäure gegeben. Nach 51 Stunden wurde die Lösung 8 Std. bei -5 0C gekühlt, dann ließ man sie
auftauen, bis der Eisessig geschmolzen war, und filterte sie ab. Man erhielt 13,63 g Kristalle (38,3% Ausbeute) mit
Fp. 211-212 0C (Literaturwert: 215-217 0C) nach Trocknen
über KOH und anschließend im Vakuumofen bei 80 0C.
Die entsprechende 4'-Brommethy1-Verbindung wird auf gleiche
Weise unter Verwendung von Brommethylmethylether hergestellt.
4'-ß-Hydroxyethoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
Eine Lösung aus 3 g (0,01 mol) 4'-Chlormethy1-4,5',8-trimethylpsoralen
in 750 ml Ethylenglycol wurde 4 Stunden bei 90 0C gehalten und dann bei 90 °C/1 torr. destilliert.
Umkristallisation des Rückstandes aus Wasser ergab 2,26 g
1300U/1150 ~n0
farblose Kristalle (68% Ausbeute), Fp. 151-152 0C, NMR
(CDCl3); δ 2,4 (s, 9H, CH3); δ 3,5-3,9 (Multiplet, 4H,
CH0CH0); δ 4,6 (s, 2H-, CH0); δ 6,1 (s, IH, C-H); δ 7,4
(s, IH, C5-H).
Elementaranalyse: Berechnet für C17H18O5
Elementaranalyse: Berechnet für C17H18O5
C: 67,54; H: 6,0 Gefunden: C: 67,26; H: 6,16.
41-y-Hydroxypropoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
Diese Verbindung wurde wie oben beschrieben y jedoch unter
Verwendung von 4 '-Brominethy 1-4, 5 ' , 8-Trimethylpsoralen und
1,3-Propylenglycol als Ausgangsmaterial hergestellt.
41-δ-Hydroxybutoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
Diese Verbindung wurde auf die gleiche Weise, jedoch mit 1,4-Butandiol anstelle von Propylenglycol als Ausgangsmaterial
hergestellt.
3,Y-Dihydroxypropoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
Diese Verbindung wurde auf die gleiche Weise wie oben beschrieben,
jedoch unter Verwendung von 4'-Brommethyl-4,5',8
trimethylpsoralen und Glycerin als Ausgangsmaterial hergestellt.
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1300 U/11 SO
4'ß-Hydroxyethoxyethyl-4,5',8-triethylpsoralen
Diese Verbindung wurde auf die gleiche Weise wie oben beschrieben,
jedoch unter Verwendung von 4'-Chlorethyl-4,5f,8-triethylpsoralen
und Ethylenglycol als Ausgangsmaterial hergestellt.
Weitere Variationen bei der Auswahl der Ausgangsstoffe ergeben mit dem gleichen, oben beschriebenen Verfahren noch
andere erfindungsgemäße 4'-Hydroxyniedrigalkoxyniedrigalkyl-4,5',8-triniedrigalkylpsoralene,
bei denen 1,2,3 oder alle der im Molekül vorhandenen Niedrigalkylgruppen variiert sind.
Die Bezeichnung "Niedrigalkyl" umfaßt hier gerade oder verzweigte Radikale oder Gruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl und dgl. "Niedrigalkoxy"
hat die Formel Niedrigalkyl-0 und, wenn es in der 41 Stellung
als Teil der Hydroxyniedrigalkoxyniedrigalkyl-Gruppe vorhanden ist, wird auch Niedrigalkoxy durch eine oder mehrere
Hydroxygruppen substituiert, wie dies in den obigen Beispielen gezeigt wurde, je nachdem als Ausgangsmaterial verwendeten
Di- oder Polyhydroxyniedrigalkan, z.B. Glycol.
4'-(N-(ß-Hydroxyethyl)-aminomethyl)-4,5',8-trimethylpsoralene
2,00 g (7,2 mmol) 41-Chlormethy1-4,5',8-trimethylpsoralen
wurden bei 90 0C in 2 5 ml (414 mmol) Aminoethanol gelöst.
-/12
130014/11SO
Die gerührte Lösung wurde 2 Std. bei 90 C gehalten und das Aminoethanol wurde mit Hilfe eines mit einer Hochvakuumpumpe
betriebenen DrehVerdampfers abgestrippt. Zu dem Rückstand
wurden 10 ml 5%ige HCl gegeben, wonach die Lösung pH-Papier rot färbte. Dann wurden etwa 4 ml 20%iges NaOH zugegeben,
bis die Suspension pH-Papier blau färbte. Der Niederschlag wurde gesammelt und mit 10%iger NaCl ausgewaschen,
bis das Filtrat gegenüber pH-Papier alkalifrei war ( Wäsche mit 3x 10 ml ). Dann wurde der Niederschlag mit 10 ml Wasser
ausgewaschen, im Vakuumofen (<1 mm Hg, 80 0C) getrocknet,
so daß man eine Rohausbeute von 1,978 g (91% Ausbeute), Fp. 16 8-173 0C erhielt. Umkristallisation aus n-Butanol ergab
farblose Kristalle, 1,204 g (56% Ausbeute), Fp. 171-177 0C
DünnschichtChromatographie unter Verwendung von Benzol zu
Methanol 1:1 ergab, daß das Produkt mit Ausgangsmaterial verunreinigt
war. Weitere Umkrxstallxsatxon aus n-Butanol ergab 0,904 g (42% Ausbeute), Fp. 174,5-177,5 0C. Dünnschichtchromatographie unter Verwendung von Benzol zu Methanol 3:1
ergab nur noch eine Spur restlichen Ausgangsmaterials. NMR(CDCl-)6 2,05.(s,2,N-H +0-H), 2,45(d,9, J = 3Hz5C4,5',8-methyle),2,8O(t,2,
J = 6Hz, CH2-O), 3,65(t,2, J = 6Hz,
C-CH2-N), 3,85(s,2,4'-CH2-N), 6,09(s,1,C3-H), 7,49(s,l, C5-H).
Elementaranalyse: Berechnet für C1-H19NO4:
C: 67,76; H: 6,36; N: 4,65 Gefunden: C: 67,67; H: 6,42; N: 4,33.
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4' -(N-(y-Hydroxypropyl)-aminomethyl)-4,5 ' , 8-trimethylpsoralen
Diese Verbindung wurde wie oben beschrieben, jedoch unter Verwendung von 3-Aminopropanol an Stelle von Aminoethanol
als Ausgangsprodukt hergestellt.
4'-(N-(ß-Hydroxymethyl)-(N-Methyl)-aminomethyl)-4,5' ,8-t
r ime thy lps ora len
Diese Verbindung wurde wie oben beschrieben, jedoch unter Verwendung von N-Methylaminoethanol an Stelle Aminoethanol
als Ausgangsmaterial hergestellt.
4' - (N- (γ, 6-Dihydroxybutyl)-aminoethyl)-4, 5 ' -diethyl-8-methylpsoralen
Diese Verbindung wurde wie oben beschrieben, jedoch unter Verwendung von 3,H-Dihydroxybutylamin an Stelle von Aminoethanol
und 4'-Chlorethyl-4,5'-diethyl-8-methylpsoralen
an Stelle von 4'-Chlorinethy 1-4,5' , 8-trimethylpsoralen als
Ausgangsmaterial hergestellt.
Weitere Variationen bei der Auswahl der Ausgangsstoffe ergeben mit dem gleichen, oben beschriebenen Verfahren noch
andere erfindüngsgemäße 4!-(N-Hydroxyniedrigalkyl)-aminoniedrigalkyl-4,5',8-niedrigalkylpsoralene,
bei denen eine, zwei, drei oder alle in der Verbindung vorhandenen Niedrigalkyl-Gruppen
variiert sind. Die Bezeichnung "Niedrigalkyl'*
umfaßt hier gerade oder verzweigte Radikale oder Gruppen mit
1300U/1150 ~m
1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropylj Butyl und dgl. In der U1 Stellung als Teil der CN-Hydroxyniedrigalkyl)-aminoniedrigalkylgruppe
wird auch eine Niedrigalkylgruppe durch eine oder mehrere Hydroxygruppen substituiert, wie
dies in den obigen Beispielen dargestellt wurde, je nach dem in dem jeweiligen Fall verwendeten Aminoalkanol-Ausgangsmaterial.
Die Biophotosensibilisierungsaktivität der erfindungsgemäßen
Verbindungen wurde mittels visueller Graduierung der Erythemreaktion bestimmt, und zwar mit einer Modifikation des von
Pathak und Fitzpatrick, J. Invest. Dermatol. 32, 509-518, 1959, "Bioassay of Natural and Synthetic Furocoumarins
(Psoralens)" beschriebenen Verfahrens. (Die Psoralene sind
selbstverständlich "lineare" Isomere der Furοcumarin-Familie).
In Obereinstimmung mit diesem Bioassay der Photosensibilisierungswirksamkeit
wird die Erythemerzeugung auf der Haut von Albinomeerschweinchen visuell gemessen und die Reaktion
nach einer Bewertungsskala von O,jf,l,2,3 und k bestimmt.
Die durchgeführte Modifikation betraf eine Variierung der Zeit zwischen Verabreichung der Testverbindung und der UV-Bestrahlung,
wodurch die Zeiträume zwischen Einsetzen und Abklingen des induzierten Photosensibilitätseffekts gemessen
-/15
1300U/11B0
werden konnten.
Protokolle
Protokolle
Lokale Anwendung: Jedes Medikament wird lokal in einer Konzentration
von 1% in ethanolischer Lösung getestet. Auf Test-
stellen von 1 cm Haut werden jeweils 30 mm, bevor sie
3 Joule UV-"A"-Bestrahlung ausgesetzt werden, 0,1 ml einer bestimmten Testlösung aufgebracht. Jedes Produkt wird an
3 Arten von Meerschweinchen in Gruppen von 15 getestet, so daß man eine "Reaktionsintensität" genannte durchschnittliche
Reaktion erhält, die durch Beobachtung und Bewertung 24 und 48 Stunden nach Verabreichung bestimmt wird.
Orale Anwendung: Jedes Medikament wird oral getestet, indem an Gruppen von jeweils 15 Meerschweinchen eine Dosis von
40 mg/kg Körpergewicht verabreicht wird. Die jedem Tier entsprechende
Dosis wird in eine Gelatinekapsel gehüllt und weit in den Rachen des Tieres geschoben. Schlucken wird durch Einspritzen
von 3 ml Wasser erleichtert. Die Tiere dürfen 6 h vor und nach der Verabreichung jedes Produkts weder fressen
noch trinken. Die UV-"A"-Bestrahlung erfolgt in einer Dosie-
rung von 4 Joule pro cm zu verschiedenen Zeiten nach der Verabreichung,
z.B. 10,20,30,45,60,90,120,180 und 240 min nach der Verabreichung. Registrierung und Bewertung erfolgen 48 h
nach der Einnahme. Ist ein bestimmtes Produkt in dem Test außergewöhnlich aktiv, dann kann die orale Dosis selbstverständlich
halbiert oder anderweitig verringert werden.
-/16
1300U/1 160
- 41
Bewertung: Die Reaktionen werden wie folgt bewertet:
0 keine Reaktion; _+ schwaches Erythem; 1+ Erythem;
2+ Erythem und leichtes ödem; 3+ Erythem und starkes Ödem;
4+ Blasenbildung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen lokale Erythemwirkung
nach 2 4 und nach M-8 Stunden. Sie zeigen nach 18 h eine
hervorragende orale Wirkung, mit effektivem Maximum, raschem Einsetzen und schnellem Abklingen des Photosensibilisierungseffekts
. Die Verbindung 4'-(N-0-Hydroxyethyl)-aminomethyl)-4,5',8-trimethylpsoralen
ist besonders hervorragend, mit einem Abfall zu nur schwachem Erythem nach 2 40 min, frühem
Einsetzen von 3+ Wirkung nach 30 min und Blasenbildung nach nur 60 min. Sie ist mit einem Photosensibilisierungsmaximum
nach 90 und 120 min überlegen gegenüber 4'-Aminomethyl-4,5',8-Trimethylpsoralen,
und in jeder Beziehung überlegen gegenüber der Kontrolle Methoxsalen (8-Methoxypsoralen), das überdies
kein rasches Abklingen und eine 2+ Bewertung nach 2 40 min aufweist.
Hervorragende Wirkung ergab auch die Verbindung 4'-ß-Hydroxyethoxymethy1-4,5',8-Trimethylpsoralen,
die sofortige Erythemreaktion nach 30 min sowie effektive Photosensibilisierungswirkung
nach 60 und 90 min zeigte; sie war nach 90 und 120 min in der Wirkung vollständig gleichwertig mit 4'-Aminomethyl-4,5
', 8-trimethylpsoralen, und beide Verbindungen fielen nach
-/17
1300U/11B0
2 40 min zu nur schwachem Erytheni ab. Diese Verbindung war
oral etwa gleich effektiv wie 8-Methoxypsoralen, jedoch insofern
überlegen, als sie nach 2 40 min zu nur schwachem Erythem abfiel, während 8-Methoxypsoralen zu diesem Zeitpunkt
eine 2+ Bewertung behielt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen oral keine Toxizi
tät, bei keiner der getesteten Dosierungen starben Tiere. Die Verbindung 4·' -Aminomethyl-4,5 ' , 8-triir.ethylpsoralen dagegen
zeigt oral einen hohen Toxizitätsgrad, und eine große Anzahl der Tiere, die 40 mg/kg davon erhielten, starben wäh
rend der Beobachtungszeit. LD50 für diese Verbindung liegt
offensichtlich weit unter dieser Dosierungsmenge.
Ende der Beschreibung
1300U/1150
Claims (11)
- DR. BEBG DIPL.-ING. STAPFdipl.-ing.schwa.be dr. dr. sandmair 303389PATENTANWÄLTE Postfach 860245 · 8000 München 86Anwalts-Akte: 31 124Patentansprüche-R-4,5' ,8-Triniedrigalkylpsoralen, dadurch gekennzeichnet , daß der R-Substituent am 4'-Kohlenstoffatom aus der Gruppe Hydroxyniedrigalkoxyniedrigalkyl und N-(Hydroxyniedrigalkyl)-aminoniedrigalkyl gewählt wird.
- 2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 4'-Hydroxyniedrigalkoxymethyl-4, 5 ' j 8-trimethylpsoralen, insbesondere 4' -β-Hydroxyethoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen ist.
- 3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 4' -(N-Hydroxyniedrigalkyl)-aminomethyl-4,5',8-trimethylpsoralen, insbesondere 4'-(N-(ß-Hydroxyethyl)-aminomethyl)-4,5',8-trimethylpsoralen ist.
- 4. Verfahren zur Herstellung eines 4'-R-4,5',8-Triniedrigalkylpsoralen, worin R aus der Gruppe Hydroxyniedrigalkoxyniedrigalkyl und N-(Hydroxyniedrigalkyl)-aminoniedrigalkyl gewählt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Verfahrensschritt ein Ausgangs-41-1300U/1160P (089) 988272 Telegramme: Bankkonten: Hypo-Bank München 4410122850988273 BERGSTAPFPATENT München (BLZ 70020011) Switt Code: HYPO DE MM988274 ' TELEX: Bayec Vereinsbank München 453100(BLZ 70020270) 983310 0524560 BERG d Postscheck München 65343-808 (BLZ 70010080)3033898Halogenalkyl-4,5',8-Triniedrigalkylpsoralen mit einer
Verbindung umgesetzt wird, die aus der Gruppe gewählt wird, die aus 4.1 einem Hydroxyalkan mit mindestens zwei Hydroxygruppen und 4.2 einem Aminoniedrigalkanol besteht, so daß das gewünschte 4'-Hydroxyniedrigalkoxyniedrigalkyl-4,5·, 8-triniedrigalkylpsoralen oder 4'-(N-(Hydroxyniedrigalkyl)-aminoniedrigalkyl)-4,5',8-triniedrigalkylpsoralen erzeugt wird. - 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt 41-Hydroxyniedrigalkoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen ist, und die Ausgangsstoffe 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen und ein Dihydroxyniedrigalkan sind.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt 41~ß-Hydroxyethoxymethy1-4,5',8-trimethylpsoralen ist, und die Ausgangsstoffe 4'-Chlormethy1-4,5',8-trimethylpsoralen und Ethylenglycol sind.
- 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Produkt 4'-(N-Hydroxyniedrigalkyl)-aminomethy1-4,5',8-trimethylpsoralen ist, und die Ausgangsstoffe 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen und ein Aminoniedrigalkanol sind.1300U/11S0 -/3
- 8. Verfahren nach Anspruch M-, dadurch gekennzeichnet , daß das Produkt M1-(N-(ß-Hydroxyethyl)-aminomethyl-M-, 5 ' , 8-trimethylpsoralen ist, und die Ausgangsstoffe M1-Chlormethyl-M,5',8-trimethylpsoralen und Aminoethanol sind.
- 9. Pharmazeutische Zubereitung, die zur Erzeugung photochemischer Sensibilität auf der Haut eines Säugetieres geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung nach Anspruch 1 sowie einen pharmazeutischen Träger enthält.
- 10. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindung M-' -Hydroxyniedrigalkoxymethyl-4,5',8-trimethylpsoralen, insbesondere M1-ß-Hydroxyethoxymethyl-M,5',8-trimethylpsoralen ist.
- 11. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindung M-' -(N-HydroxyniedrigalkyD-aminomethy 1-4,5' ,8-trimethylpsoralen, insbesondere M-1-(N-(ß-Hydroxyethyl)-aminomethyl)-M,5' ,8-trimethylpsoralen ist.1300U/1150
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