DE3031286A1 - Verfahren zum behandeln von rauchgas - Google Patents
Verfahren zum behandeln von rauchgasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von Rauchgas und betrifft insbesondere ein Verfahren zum
Entfernen von Staub und Schwefeloxiden aus einem diese Stoffe enthaltenden Gas; die Stoffe, die z.B. aus dem bei der Verbrennung
von Kohle entstehenden Rauchgas entfernt werden sollen, werden im folgenden der Einfachheit halber als "SO "
bezeichnet.
Das bei der Verbrennung von Kohle, Petroleum oder dergl.
entstehende Rauchgas enthält gewöhnlich SO in einer Menge von einigen hundert bis zu einigen tausend ppm. Da SO zu
einer Verunreinigung der Umgebungsluft führt, sind bereits verschiedene Verfahren zum Verringern der Abgabe von SO an
die Umgebung entwickelt und in der Praxis angewendet worden. Zu den bekannten Verfahren zum Beseitigen von SOv gehören
z.B. ein Kalkstein-Gips-Verfahren, bei dem das SO in einer Kalziumkarbonat-Aufschlämmung absorbiert wird, bei dem die
Aufschlämmung oxidiert wird, um sie in Gips zu verwandeln, und bei dem der Gips gewonnen wird, ferner ein Verfahren zum
Absorbieren von SO in einer wäßrigen alkalischen Lösung kaustischer Soda, Atzkali oder dergl. sowie ein Verfahren,
bei dem ein Adsorptionsmittel, z.B. aktivierte Kohle, Kupferoxid oder dergl. verwendet wird, wie es in Chem. Eng. Progress,
Band 51, Nr. 5, Mai (1975), S. 66-71, beschrieben ist. Von diesen Verfahren ist das Kalkstein-Gips-Verfahren am gebräuchlichsten
zur Behandlung eines großen Volumens von Rauchgas, z.B. Kesselrauchgas von Kraftwerken. Jedoch erfordern
das Kalkstein-Gips-Verfahren und das Verfahren, bei dem von einer wäßrigen alkalischen Lösung von kaustischer
Soda, Ätzkali oder dergl. Gebrauch gemacht wird, die Behandlung des anfallenden Abwassers, und bei dem Verfahren, bei
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dem ein Adsorptionsmittel verwendet wird, ist es nach der Adsorption von SO erforderlich, das Adsorptionsmittel zu
regenerieren. Zusätzlich zu diesen Problemen ist es bei dem Kalkstein-Gips-Verfahren erforderlich, das Rauchgas nach
dem Entfernen des SO zu erhitzen, da die Temperatur des Rauchgases beim Entfernen des SO herabgesetzt wird, und
bei dem Verfahren mit Anwendung einer wäßrigen Lösung von kaustischer Soda, Ätzkali oder dergl. werden große Mengen
des Reaktionsmittels benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein' Verfahren zum Entfernen von SO zu schaffen, bei dem die Nachteile der
bis jetzt bekannten Verfahren vermieden sind."Ferner soll ein Verfahren zum Behandeln von Rauchgas mit einem Schwefeldioxid-Oxidationskatalysator
geschaffen werden. Schließlich soll ein Verfahren zum Entfernen von SO und Stickstoff-
oxiden aus einem Rauchgas, das diese Stoffe enthält, geschaffen werden.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das im wesentlichen Maßnahmen umfaßt, um ein SO und Staub
Ji
enthaltendes Rauchgas in Berührung mit einem Schwefeldioxid-Oxidationskatalysator
zu bringen, damit das Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid verwandelt wird, um das Schwefeltrioxid
mit Bestandteilen des Staubes reagieren zu lassen, so daß das Schwefeltrioxid von dem Staub als Sulfat absorbiert
wird, und um den Staub dann zu beseitigen.
Zu den Bestandteilen des Staubes, die mit Schwefeltrioxid reagieren, um ein Sulfat zu bilden, gehören Metalloxide,
z.B. Oxide alkalischer Metalle, Oxide alkalischer Erdmetalle, Aluminiumoxid, Eisenoxid usw. Daher ist es erwünscht, daß
der Staub solche Metalloxide enthält.
Bei dem SO , das im Rauchgas eines mit Kohle oder Petroleum
beheizten Kessels enthalten ist, handelt es sich zum größten
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Teil um Schwefeldioxid, das im folgenden der Einfachheit
halber als "SO2" bezeichnet wird^ sowie um 0,5 bis 5 Volumenprozent
SO Schwefeltrioxid, das im folgenden kurz als "SO0"
x ο
bezeichnet wird. Das SO2 kann durch ein poröses Material mit
einer großen Oberfläche adsorbiert oder absorbiert werden, z.B. Kupferoxid, Eisenoxid, aktivierter Kohlenstoff usw.
GeANröhnlich reagiert SO2 mit einem Metalloxid weniger stark
als SO3. Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß S0„
stärker mit einem Metalloxid reagiert und daß es sich daher leicht in Form eines Sulfats fixieren läßt.
Die Zusammensetzung des Staubes, der in bei der Verbrennung von Kohle entstehendem Rauchgas enthalten ist, richtet sich
allgemein nach der Art der verwendeten Kohle, doch kann man allgemein feststellen, daß ein solches Rauchgas an Staub
etwa 1 bis zu einem Mehrfachen von 10 g/Nm enthält und daß in dem Staub gewöhnlich Metalloxide enthalten sind, z.B.
SiO2, Al3O3, Fe3O3, MgO, TiO2, Na3O, K3O, CaO usw. Somit
kann der Staub in einem Rauchgas enthaltenes SO absorbieren oder adsorbieren.
Die Oxidation von SO3 zu SO3 wird bei einer Temperatur zwischen
250° und 5000C durchgeführt; hierbei richtet sich die
Temperatur nach der Aktivität des Katalysators. Als Katalysatoren zum Oxidieren von SO2 zu SO3 kann man Katalysatoren
der Vanadiumgruppe und der Platingruppe bei einem Verfahren zum Erzeugen von Schwefelsäure verwenden. Auch Chrom,
Kupfer usw. können als Katalysatoren verwendet werden, da sie die Oxidation von SO2 fördern. Ein Katalysator, der als
Hauptbestandteil Titanoxid und ein Element der Platingruppe enthält, z.B. 0,01 bis 5,0 Gewichtsprozent Platin, bezogen
auf die gesamte Katalysatormenge, weist ebenfalls eine starke Aktivität auf und ist daher für den erfindungsgemäßen Zweck
geeignet.
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Zu den katalytischen Reaktoren, die zur Oxidation von SO0
zu SO3 geeignet sind, gehören ein Reaktor der Bauart mit
festem Bett mit einem Katalysator in Form eines Granulats, zylindrischer oder runder Stäbe oder einer Wabenanordnung
der Parallelstrombauart oder ein monolithischer Plattenkatalysator, ein Reaktor mit einem bewegbaren Bett, der mit
einem kornförmigen Katalysator arbeitet, usw. Ein Reaktor der Parallelstrombauart mit einem monolithischen Katalysator
ist für die Behandlung eines Gases mit hohem Staubgehalt besonders geeignet. Die bevorzugte Raumgeschwindigkeit bei
der Oxidation von SO« zu SO^ (Gasdurchsatzvolumen je Zeiteinheit
und Einheit des Katalysatorbettvolumens) beträgt 200 bis 100 000/h. Liegt die Raumgeschwindigkeit unter 200/h,
muß man eine große Menge des Katalysators verwenden, was unwirtschaftlich ist; beträgt die Raumgeschwindigkeit dagegen
mehr als 100 000/h, wird keine stärkere Umwandlung von SO2
erreicht.
Gemäß der Erfindung haben umfangreiche Untersuchungen gezeigt, daß ein Katalysator, der ein Element der Platingruppe und
Titandioxid enthält, wobei der Gehalt an Titandioxid weniger als etwa 70 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge,
beträgt, zur Verwendung als Katalysator zum Oxidieren von SO3 am besten geeignet ist. Als Element der
Platingruppe kann man Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium oder Platin verwenden, doch wird aus kommerziellen
Gründen die Verwendung von Platin, Rhodium, Ruthenium und Palladium bevorzugt. Diese Elemente können jeweils allein
oder miteinander kombiniert verwendet werden. Die Menge des Elements der Platingruppe beträgt etwa 0,01 bis etwa 2 Gewichtsprozent
und vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge. Liegt der Anteil
des Elements der Platingruppe unter etwa 0,01 Gew.%, ist die Aktivität bezüglich der Oxidation von SO2 unbefriedigend;
beträgt der Anteil dieses Elements dagegen mehr als etwa 2 Gew.%, vergrößert sich die Oxidationsaktivität nicht.
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Daher ist ein solches Vorgehen vom wirtschaftlichen Standpunkt
nicht vorteilhaft.
Zusätzlich zu dem Element der Platingruppe oder als Teil dieses Zusatzes kann man einen Beschleuniger verwenden, z.B.
Übergangsmetallelemente wie Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Molybdän, Wolfram, Zinn und Silber
oder Alkalimetallelemente wie Kalium, Natrium usw. in Form von Verbindungen, z.B. Oxiden, Sulfaten, Sulfid usw. mit
dem Katalysator. In diesem Fall ist es zweckmäßig, 0,01 bis 30 Gew.% des Beschleunigers, bezogen auf die Menge des Elements
der Platingruppe, zu verwenden.
Im folgenden wird ein weiterer Katalysatorbestandteil behandelt, und zwar Titandioxid. Es ist erforderlich, mindestens
etwa 70 Gew.% Titandioxid, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, zu verwenden. Mit anderen Worten, man
kann Titanoxid als Bestandteil eines Gemisches mit einem Trägermaterial verwenden, z.B. mit Diatomeenerde, Siliziumoxid,
Bimsstein, Zeolit usw., doch ist es vom Standpunkt der Ausnutzung des Porengefüges von Titandioxid erwünscht, daß
Titandioxid mindestens in einer Menge von etwa 70 Gew.% vorhanden ist. Ferner hat es sich gezeigt, daß Titandioxid
durch Schwefeloxide kaum sulfatiert wird, daß sich das Porengefüge des Katalysators weniger stark verändert und daß die
Aktivität durch Schwefelverbindungen in einem geringeren Ausmaß herabgesetzt wird. Das Titandioxid kann als Träger
verwendet werden. Bei Titandioxid ist es erforderlich, daß dieses Material eine spezifische Oberfläche von mindestens
2 2
1 m /g und vorzugsweise von mindestens 10 m /g hat. Somit ist es erforderlich, dafür zu sorgen, daß es möglich ist,
einen Katalysator mit einer solchen spezifischen Oberfläche herzustellen.
Das Rohmaterial für das Titandioxid enthält zusätzlich zu pulverförmigem Titaldioxid Orthotitansäure und Metatitan-
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säure, die sich durch eine thermische Zersetzung bei mindestens etwa 150 C in Titandioxid verwandeln lassen, wasserhaltige
Titanoxide, die man durch Hydrolyse von Titansulfat, Titantetrachlorid usw. erhält, sowie Organotitanverbindungen,
z.B. Titanisopropoxid usw. Jedoch erfährt Titandioxid bei einer Temperatur von 8000C und darüber eine Sinterung,
und daher ist es erforderlich, daß die Wärmebehandlungstemperatur
bei der Kalzinierung während der Formgebung des Titandioxidträgers
oder bei der Kalzinierung des Katalysators usw. unter 9000C und vorzugsweise unter 8000C liegt, damit man
ein Material mit der gewünschten spezifischen Oberfläche erhält.
Bezüglich der Formgebung des Trägers und des Katalysators ergeben sich keine speziellen Einschränkungen; es läßt sich
jedes der einschlägigen bekannten Verfahren anwenden, z.B. das Tablettierverfahren, das Verfahren zum Granulieren in
einer umlaufenden Pfanne, das Extrusionsverfahren sowie das Sprühtrockenverfahren. Auch bezüglich der Form des Katalysators
bestehen keine besonderen Beschränkungen, d.h. man kann nach Bedarf jede runde, säulenförmige, zylindrische, kugelförmige,
kornförmige, wabenförmige Gestalt oder dergl. wählen;
die endgültige Wahl der gewünschten Form kann nach einer Untersuchung der Eigenschaften des Rauchgases sowie
unter Berücksichtigung der leichten Herstellbarkeit des Katalysators usw. erfolgen.
Um das Element der Platingruppe auf einem Träger zu unterstützen, der als Hauptbestandteil Titandioxid enthält, wird
ein vorher pelletierter Träger in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die eine wasserlösliche Verbindung eines Elements
der Platingruppe enthält; alternativ wird eine Aufschlämmung von Trägerbestandteilen, die als Hauptbestandteil Titandioxid
enthalten, mit einer wäßrigen Lösung einer wasserlöslichen Verbindung eines Elements der Platingruppe gemischt,
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woraufhin das Gemisch in der vorstehend beschriebenen Weise verarbeitet wird, um den Katalysator in die gewünschte Form
zu bringen.
Gemäß der Erfindung liegt die Reaktionstemperatur für die katalytisch^ Oxidation von Schwefeldioxid mit Sauerstoff in
Gegenwart eines Katalysators mit Titandioxid und einem Element der Platingruppe zwischen 300° und 4500C und vorzugsweise
zwischen 350 und 450 C. In diesem Temperaturbereich hat der erfindungsgemäße Katalysator eine erheblich stärkere
Aktivität als andere Katalysatoren.
Bei dem erfindungsgemäßen Katalysator beträgt die Raumgeschwindigkeit
vorzugsweise 1000 bis 50 000/h.
Wird mit einem Träger gearbeitet, ist es nicht zweckmäßig, Aluminiumoxid als Bestandteil des Trägers zu verwenden. Aluminiumoxid
wird bei einer niedrigen Temperatur leicht sulfatiert, und wenn Aluminiumoxid als Bestandteil des Trägers
vorhanden ist, wird es durch das entstehende Schwefeltrioxid sulfatiert, und dies führt zu einer erheblichen Veränderung
des Porengefüges und der spezifischen Oberfläche des Katalysators, wodurch die Aktivität verringert wird.
Nach dem Oxidationsprozeß enthält das Rauchgas den größten Teil des SOv als SO«, und dieses SO, reagiert mit Metalloxiden
(den oben erwähnten Oxiden von Alkalimetall, Alkalierdmetall, Eisen, Aluminium usw.) in dem Staub (feine feste
Teilchen), der in dem Rauchgas enthalten ist, so daß Metallsulfate gebildet werden. Die Reaktion von SO3 mit den Bestandteilen
des Staubes vollzieht sich sogar in dem Oxidationsreaktor. Wenn die Menge der Metalloxide in dem Staub
nicht ausreicht, um das S0~ zu absorbieren, kann man dem Rauchgas von außen her feine Teilchen von Oxiden, Hydroxiden,
Karbonaten usw. von Alkalimetall und Alkalierdmetall zusetzen. Dies ist zweckmäßig, um den Prozentsatz des entfernten
SO zu erhöhen.
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Die Zeit für die Reaktion des SO3 mit den Staubbestandteilen
kann etwa 0,1 bis 10 see betragen, doch ist auch gegen eine Reaktionszeit von mehr als 10 see nichts einzuwenden.
Um die Umwandlung des SO2 und die Absorption des
SO3 zu verbessern, kann man den Vorgang der Oxidation des
SO2 in mehreren Stufen durchführen, und man kann zwischen
benachbarten Katalysatorbetten einen Zwischenraum vorsehen. Hierbei handelt es sich um die bevorzugte Verfahrensweise.
Das SO3 reagiert mit den Metalloxiden in dem Staub und wird
von dem Staub als Sulfat absorbiert. Der Staub kann mit Hilfe bekannter Staubsammelverfahren beseitigt werden, z.B. mit
Hilfe elektrostatischer Staubabscheider, von Zyklonen, Beutelfiltern oder dergl.
Diese Vorrichtungen können jeweils bei der üblichen Temperatur betr.
beträgt.
beträgt.
tür betrieben werden, wobei die normale Temperatur etwa 5000C
Die Rauchgase von Kesseln und anderen industriellen Feuerungen enthalten nicht nur SO , sondern auch Stickstoffoxide,
die im folgenden kurz als "NO " bezeichnet werden. Somit hat
ein Verfahren, das es ermöglicht, nicht nur SO , sondern auch NO zu beseitigen, einen höheren Nutzwert. Ein Verfahren
zum Entfernen von NO mittels trockener Ammoniakreduktion und
zum nachfolgenden Entfernen von SO ist z.B. aus der Japani-
sehen Offenlegungsschrift 146 368/76 bekannt. Zum Entfernen
von SQ wird hauptsächlich das weiter oben behandelte Kalk-
stein-Gips-Verfahren angewendet. Bei dem nassen Kalkstein-Gips-Verfahren
wird zunächst ein trocken arbeitendes Verfahren zum Entfernen von NO bei 300° bis 3500C durchgeführt,
woraufhin das SO bei einer niedrigeren Temperatur entfernt
wird; danach muß das behandelte Rauchgas wieder erwärmt werden, bevor es an die Atmosphäre abgegeben wird. Daher läßt
sich kein höherer thermischer Wirkungsgrad erzielen.
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Zwar kann man in manchen Fällen ein trocken arbeitendes
Verfahren zum Entfernen von SO mit Hilfe eines Adsorptionsmittels, z.B. aktivierter Kohle usw., durchführen, doch wird
dieses Verfahren nicht bevorzugt angewendet, da erhebliche Mengen des Adsorptionsmittels verbraucht werden und nach
der Adsorption von SO eine komplizierte Regeneration des Adsorptionsmittels erforderlich ist, die sich bei dem nassen
Verfahren zum Beseitigen von SO erübrigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entfernen von SO kann
ferner bei Rauchgas angewendet werden, nachdem NO im Wege
der trockenen Ammoniakreduktion entfernt worden ist, und es ermöglicht die Vermeidung der vorstehend genannten Nachteile,
wenn das gebräuchliche nasse oder trockene Verfahren zum Entfernen von SO angewendet wird.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Entfernen von SO bei Rauchgas angewendet, wird dem Rauchgas zunächst Ammoniak
zugesetzt, und die Stickstoffoxide werden in einem Reaktor zum Entfernen von NO katalytisch reduziert. Dann wird das
abgegebene Rauchgas in Berührung mit einem Schwefeldioxid-Oxidationskatalysator
gebracht, um das Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid zu verwandeln; hierauf läßt man das Schwefeltrioxid
mit Staubbestandteilen in dem Rauchgas reagieren, damit das Schwefeltrioxid als Sulfat von dem Staub absorbiert
wird, der dann mit Hilfe eines Staubsammlers oder dergl. beseitigt
wird.
Zwar kann man als Katalysator zum Entfernen von NO die bekannten
Katalysatoren verwenden, doch ist es zur Verringerung einer Vergiftung durch Schwefeloxide vorzuziehen, einen
Katalysator zu verwenden, der als Hauptbestandteil Titandioxid enthält. Der Katalysator kann in Form von Pellets,
Kugeln, Platten, Waben oder dergl. verwendet werden. Da das bei der Verbrennung von Kohle anfallende Rauchgas grolSe Mengen
an Staub enthält, wird vorzugsweise ein Reaktor der
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Parallelstrombauart benutzt, und es wird vorzugsweise mit einer Reaktionstemperatur von 250° bis 5000C gearbeitet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Fließbild zur Veranschaulichung der Arbeitsschritte zum Entfernen von NO und SO aus bei der Verbrennung
von Kohle anfallendem Abgas gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 2 eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen dem Gehalt des Schwefeldioxid-Oxidationskatalysators
an Titandioxid und der prozentualen Oxidation von SO«.
Im folgenden wird das erfindungsgeraäße Verfahren anhand von
Fig. 1 näher erläutert.
Gemäß Fig. 1 wird das von einem kohlegefeuerten Kessel 1
abgegebene Rauchgas mit Ammoniak gemischt und dann einem zum Entfernen von NO dienenden Reaktor 2 zugeführt, der
mit einem Katalysator zum Beseitigen von NO gefüllt ist und in dem das NO in unschädlichen Stickstoff und Wasser
verwandelt wird, wobei sich die Reaktion nach der nachstehenden Gleichung" abspielt, wobei das NO gewöhnlich durch NO
repräsentiert wird.
Hierauf wird der Gasstrom einem Schwefeldioxid-Oxidationsreaktor 3 zugeführt, der mit einem Katalysator zum Oxidieren
von Schwefeldioxid gefüllt ist und in dem das in dem Gas enthaltene Schwefeldioxid gemäß der nachstehenden Reak
tionsgleichung in Schwefeltrioxid verwandelt wird:
S02 + I °2^ S03
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Das hierbei entstehende Schwefeltrioxid wird von dem Staub infolge einer Reaktion mit Bestandteilen des Staubes als
Sulfat absorbiert. Wenn das Rauchgas in diesem Zeitpunkt Dampf enthält, läßt sich das Schwefeltrioxid mittels dieser
Reaktion leicht durch den Staub absorbieren.
Aus dem den Schwefeldioxid-Oxidationsreaktor 3 verlassenden Gasstrom wird in einem Lufterhitzer 4 Wärme zurückgewonnen,
und der Gasstrom wird einem Staubsammler 5 zugeführt, wo das Rauchgas von dem Staub befreit wird; gleichzeitig wird das von
dem Staub als Sulfat absorbierte Schwefeltrioxid beseitigt. Das Rauchgas, das von NO , SO und Staub befreit worden ist,
wird schließlich über einen Kamin 6 an die Atmosphäre abgegeben .
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Die Beseitigung von SO wurde mit Hilfe einer Prüfvorrich-
tung geprüft, zu der ein SO^-Oxidationsreaktor, ein Kühler
dt
und ein Beutelfilter gehörten. Um das zu prüfende Gas zu gewinnen,
wurden SO2 und Staub aus dem Rauchgas eines kohlegefeuerten
Kessels dem Rauchgas eines mit Erdgas betriebenen Kessels zugesetzt, wobei sich die nachstehende Zusammensetzung
ergab:
so2 | 3.0OO ppm |
°2 | 4 Volumenprozent |
co2 | 11 Volumenprozent |
H2O | 17 Volumenprozent |
H2 | Rest |
Staub | 40 g/Nm3 |
Zum Oxidieren des SO2 wurde ein würfelförmiger Katalysator
(Seitenlänge etwa 10 cm) in Form einer Wabe mit einer Teilung
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von 5 nun und einer Wandstärke von 0,7 min benutzt, der als
Hauptbestandteil Titandioxid enthielt. Der Rauchgasdurchsatz betrug 2000 Nl/h, und das Katalysatorbett hatte eine
Temperatur von 350 bis 4500C. Das von dem Oxidationsreaktor
abgegebene Rauchgas wurde mit Hilfe des Kühlers auf 800C
abgekühlt, und der Staub wurde mit Hilfe des Beutelfilters
entfernt. Der Gehalt des Rauchgases an SO„ jenseits des Beutelfilters
wurde mit Hilfe eines Infrarotanalysators gemessen, um die prozentuale Beseitigung des SO« zu ermitteln.
Die prozentuale Beseitigung des SOg betrug 72% bei 3500C,
80% bei 4000C und 84% bei 4500C. In dem abgegebenen Gasstrom
war im wesentlichen kein SO3 nachzuweisen.
Die Beseitigung von SO wurde unter den gleichen Reaktionsbedingungen
durchgeführt wie bei dem Beispiel 1, abgesehen davon, daß Staub aus einem kohlegefeuerten Kessel verwendet
wurde, dem 10 Gew.% Kalziumoxid, bezogen auf die Staubmenge, zugesetzt wurde; ferner wurde der Staubgehalt auf 20 g/Nm
eingeregelt. Die prozentuale BeseitigungQvon SO2 betrug 97%
bei 3500C, 98% bei 4000C und 98% bei 450 C.
(A) Vorbereitung des Katalysators
Eine Menge von 10 ltr einer Aufschlämmung von Metatitansäure,
die 35 Gew.% Titandioxid enthielt, wurde in einen Kneter eingeleitet und unter Erwärmung kwei Stunden lang geknetet, bis
der Wassergehalt etwa 35% betrug. Dann wurde das geknetete Erzeugnis 5 Stunden lang bei 1400C getrocknet und 2 Stunden
lang in einer Kugelmühle pulverisiert. Das so erzeugte Pulver wurde 2 Stunden lang in Luft bei 350 C kalziniert. In
einem Granulator mit rotierender Pfanne wurde das Pulver zu
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Kugeln mit einem Durchmesser von 2 bis 4 mm agglomeriert und dann 24 Stunden stehen gelassen. Hierauf wurden die Kugeln
5 Stunden lang bei 1400C getrocknet und 2 Stunden lang
bei 350 C kalziniert, so daß man Titandioxid in Form von Kugeln erhielt. Eine Menge von 5 ml einer wäßrigen Lösung von
Hexachlorplatinsäure (H2PtCIg) mit einer Konzentration von
10 g Platin/100 g wurde gesondert mit destilliertem Wasser auf ein Gesamtvolumen von 35 ml verdünnt, und das in der
vorstehend beschriebenen Weise hergestellte kugelförmige Titandioxid wurde in die Lösung eingetaucht. Hierauf wurde
das kugelförmige Titandioxid 5 Stunden lang bei 1200C getrocknet
und dann in einem Wasserstoffgasstrom bei 450 C zum Zweck der Reduktion 3 Stunden lang kalziniert. Bei dem so
erhaltenen Produkt handelte es sich um einen Titandioxid-Platin-Katalysator, der 0,5 Gew.% Platin, bezogen auf die
gesamte Katalysatormenge, enthielt.
(B) Katalytische Oxidation von Schwefeldioxid enthaltendem Gas
Eine Menge von 24 ml des in der beschriebenen Weise hergestellten Katalysators wurde in ein Reaktorrohr aus Quarz
eingefüllt, das einen Innendurchmesser von 40 mm hatte, und ein Gas mit der nachstehend genannten Zusammensetzung wurde
eine Reaktion bei einer Raumgeschwindigkeit von 5000/h unterzogen, wobei die Reaktionstemperatur zwischen 250 und
5000C variiert wurde. Die S02-Konzentration des Rauchgases
wurde mit Hilfe eines nicht dispergierenden Infrarot-SOg-Analysators
gemessen, und die SOg-Konzentration wurde mit Hilfe des Verfahrens ermittelt, bei dem erhitztes Natriumchlorid
verwendet wird. Die Zusammensetzung des Gasgemisches war wie folgt:
S02 | 1000 ppm |
°2 | 5 Vol.% |
H2O | 10 Vol.% |
N2 | Rest |
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Die prozentuale Oxidation des SO2 ist weiter unten aus
der Tabelle 1 ersichtlich.
(A) Vorbereitung des Katalysators
Eine Menge von 5 ml einer wäßrigen Lösung von Hexachlorplatinsäure
(H3PtCl6) mit einer Konzentration von 10 g Platin/100
g λ^Γαβ mit destilliertem Wasser auf ein Gesamtvolumen
von 70 ml verdünnt, und 100 g eines kugelförmigen Kieselsäureträgers mit einem Durchmesser von 2 bis 4 mm
wurden in die so hergestellte Lösung eingetaucht, 5 Stunden lang bei 1200C getrocknet und zum Zweck der Reduktion 3 Stunden
lang in einem Wasserstoffgasstrom bei 4500C kalziniert«
Auf diese Weise erhielt man einen Kieselsäure-Platin-Katalysator, der 0,5 Gew.% Platin, bezogen auf das Gesamtvolumen
des Katalysators, enthielt.
(B) Katalytische Oxidation von Schwefeldioxid enthaltendem Gas
Die Oxidation wurde unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wie bei dem Beispiel 3(B), abgesehen davon, daß der
unter (A) beschriebene Katalysator anstelle des Katalysators nach dem Beispiel 3(A) verwendet wurde. Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
(A) Vorbereitung des Katalysators
Eine Menge von 316 g Diatomeenerde, 50 g Ammoniummetavanadat und 56 g Kaliumhydroxid wurde 3 Stunden lang mit destilliertem
Wasser geknetet, und das so erhaltene pastenförmige Gemisch wurde 5 Stunden lang bei 3000C getrocknet und schließlich
in einer Kugelmühle pulverisiert. Dem Pulver wurden 3 Gew.% Graphit beigemischt, und aus dem Pulver wurden Pellets
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mit einem Durchmesser von 3 mm und einer Länge von 3 mm
mit Hilfe einer Pelletiervorrichtung hergestellt. Die Pellets wurden 3 Stunden lang bei 4500C in einem SOg-Gasstrom
kalziniert, so daß man einen Katalysator aus VgOg-K2SO4
und Diatomeenerde erhielt.
(B) Katalytisch^ Oxidation von Schwefeldioxid enthaltendem Gas
Die Oxidation wurde unter den gleichen Bedingungen wie in dem Beispiel 3(B) durchgeführt, abgesehen davon, daß der
unter (A) beschriebene Katalysator anstelle des Katalysators nach dem Beispiel 3(A) verwendet wurde. Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle 1 genannt.
Tabelle | 1 | Beisp. 4 SiO0-Pt |
Beisp. 5 Vs°5-K2SO4 |
Beisp. 3 TiO2-Pt |
20% | 18% | |
35% | 35% | 29% | |
80% | 60% | 54% | |
95% | 88% | 83% | |
97% | 96% | 95% | |
99% | 99% | 99% | |
99% |
Reaktionstemperatur , C
250 300 350 400 450 500
Gemäß der Tabelle 1 läßt sich mit dem Titandioxid-Platin-Katalysator
Schwefeldioxid katalytisch bei einer niedrigeren Temperatur von z.B. 300° bis 3500C unter Erzielung eines
höheren prozentualen Oxidationsgrades oxidieren als mit anderen Katalysatoren.
Die Oxidation wurde unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wie bei dem Beispiel 3, abgesehen davon, daß der
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Platingehalt des unter (A) beschriebenen Katalysators innerhalb eines Bereichs von 0,005 bis 3 Gew.% variiert wurde.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
0C | 0,005 | Tabelle 2 | 0,1 | Gew.% | 3 | |
Reaktions temperatur, |
19 | 32 | 2 | 37 | ||
250 | 45 | Platingehalt, | 77 | 37 | 80 | |
300 | 70 | 0.01 | 90 | 81 | 95 | |
350 | 80 | 29 | 92 | 96 | 98 | |
400 | 83 | 75 | 94 | 99 | 99 | |
450 | 84 | 87 | 95 | 99 | 99 | |
500 | 90 | 99 | ||||
91 | ||||||
92 |
Gemäß der Tabelle 2 erwies sich der Platingehalt von 0,01 Gew.% bei 3500C als wirksam, und bei dem Platingehalt von
2 Gew.% oder darüber ergab sich eine ähnliche Aktivität.
Die Oxidation wurde unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wie bei dem Beispiel 3(B), wobei der Katalysator gemäß
dem Beispiel 3(A) hergestellt wurde, abgesehen davon, daß anstelle der wäßrigen Lösung von Hexachlorplatinsäure eine
wäßrige Lösung von Rhodiumchlorid (Beispiel 7), eine wäßrige Lösung von Rutheniumchlorid (Beispiel 8) und eine wäßrige
Lösung von Palladiumnitrat (Beispiel 9) verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt.
13002S/0335
0C | Tabelle 3 | Beisp. 8 TiO2-Ru |
Beisp. 9 TiO2-Pd |
|
Reaktions temperatur , |
Beisp. 7 TiO2-Rh |
31% | 30% | |
250 | 30% | 72% | 71% | |
300 | 70% | 88% | 82% | |
350 | 85% | 92% | 88% | |
400 | 90% | 93% | 89% | |
450 | 91% | 93% | 90% | |
500 | 91% | |||
Beispiel 10 | ||||
Es wurden Gemische aus Titandioxid und Siliziumoxid als Träger verwendet, um die Beziehung zwischen dem Gehalt an
Titandioxid und der prozentualen Oxidation des SO2 zu untersuchen.
(A) Herstellung der Träger
Es wurden Träger aus Kieselsäuresol bzw. aus einer Metati tansäureau fs chi ämmung mit 35 Gew.% Metatitansäure, bezogen
auf das Titandioxid, sowie Gemisch aus diesen beiden Materialien in vorbestimmten Mischungsverhältnissen hergestellt.
Um gemischte Träger zu erhalten, wurden das Kieselsäuresol und die Aufschlämmung von Metatitansäure im gewünschten Mischungsverhältnis
in einem Kneter unter Erwärmen geknetet; dann wurden die gekneteten Gemische 24 Stunden lang getrocknet,
nach dem Trocknen vorkalziniert, pulverisiert, in einem Granulator mit rotierender Pfanne zu Kugeln mit einem Durchmesser
von 2 bis 4 mm agglomeriert und dann in dieser Form 2 Stunden lang bei 5000C kalziniert.
(B) Herstellung des Katalysators
Die so hergestellten Träger wurden in die wäßrige Lösung von Hexachlorplatinsäure eingetaucht, getrocknet, kalziniert
1 3 0 0 2 6 / 0 3 3 S
und reduziert, so daß sie 0,5 Gew.% Platin, bezogen auf
die gesamte Katalysatormenge, enthielten, wie es im Beispiel 3(A) beschrieben ist. Genauer gesagt, wurden die sechs
nachstehend genannten Katalysatoren hergestellt, bei denen die nachstehende Zusammensetzung gegeben war:
100 Gew.% Pt-SiO2
50 Gew.% Pt-SiO2, 50 Gew.% 40 Gew.% Pt-SiO2, 60 Gew.% 30 Gew.% Pt-SiO2, 70 Gew.% 20 Gew.% Pt-SiO2, 80 Gew.% 100 Gew.% Pt-TiO2
50 Gew.% Pt-SiO2, 50 Gew.% 40 Gew.% Pt-SiO2, 60 Gew.% 30 Gew.% Pt-SiO2, 70 Gew.% 20 Gew.% Pt-SiO2, 80 Gew.% 100 Gew.% Pt-TiO2
(C) Katalytische Oxidation von Schwefeldioxid enthaltendem Gas
Eine katalytische Oxidation von Schwefeldioxid enthaltendem
Gas wurde unter Verwendung der soeben genannten sechs verschiedenen Katalysatoren in der im Beispiel 3(B) beschriebenen
Weise durchgeführt. Die Reaktionstemperatur betrug 300 C. Die Beziehung zwischen dem Gehalt des Trägers an TiO0 und
dem prozentualen Oxidationsgrad von SO2 ist in Fig. 2 dargestellt.
Gemäß Fig. 2 erweisen sich die Katalysatoren mit einem TiO0-Gehalt
von etwa 70 Gew.% oder darüber schon bei einer relativ niedrigen Temperatur von 3000C als wirksam, und dieser
Gehalt an TiO2 bildet einen kritischen Punkt.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung läßt sich die katalytische Oxidation von Schwefeldioxid unter Verwendung eines
Katalysators mit Titaldioxid und einem Element der Platingruppe bei einer relativ niedrigen Temperatur bis herab zu
300° bis 3500C einwandfrei durchführen.
130026/0335
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten Anordnung zum Behandeln von durch Verbrennung
von Kohle erzeugtem Rauchgas angewendet.
Eine Menge von 10 000 Nm /h von durch Kohleverbrennung erzeugtem Rauchgas, dessen Zusammensetzung weiter unten angegeben
ist, wurde mit Ammoniak in einem Molarverhältnis von NHo/NO von 1,2 : 1 gemischt und einem Reaktor der Parallel-Strombauart
zum Entfernen von NO zugeführt, bei der als Katalysator zum Entfernen von NO ein wabenförmiger Titan-
Ji
dioxid-Vanadiumoxid-Katalysator verwendet wurde (Ti : V «
94 : 6 auf Atombasis). Die Reaktionstemperatur betrug 3500C
und die Raumgeschwindigkeit 5000/h. Das NO wurde zu 90% bis
Ji
93% entfernt.
Das genannte Rauchgas hatte | die nachstehende Zusammensetzung |
NOx | 300 ppm |
80X | 1700 ppm |
92 | 3 voi;% |
co2 | 12 Vol.% |
H2O | 10 Vol.% |
N2 | Rest |
Staub | 2 g/Nm3 |
Dann wurde der Rauchgasstrom einem Reaktor zum Oxidieren von Schwefeldioxid zugeführt, der einen wabenförmigen Titandioxid-Platin-Katalysator
enthielt; der Gehalt an Platin betrug 0,3 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge.
Die Reaktionstemperatur betrug 3500C und die Raumgeschwindigkeit
5000/h. Das SO2 wurde zu 92% bis 94% oxidiert. Das
hierbei entstehende Schwefeltrioxid reagierte mit Bestandteilen des Staubes (im wesentlichen Oxide von Natrium, Kalium,
Magnesium, Kalzium, Eisen und Aluminium), so daß das Schwefeltrioxid als Sulfat durch den Staub absorbiert wurde.
130026/03 35
Nach dem Verlassen des Schwefeldioxid-Oxidationsreaktors wurde das Rauchgas durch einen Lufterhitzer geleitet und
auf ]70°C abgekühlt. Dann wurde das Rauchgas in einem elektrostatischen
Abscheider von dem Staub befreit und über einen Kamin an die Atmosphäre abgegeben. Der Staub wurde
bis zu 99% oder darüber entfernt; 85% bis 90% des SO wurden entfernt, und dieser Wirkungsgrad erfuhr im Verlauf von 3000
Stunden keine wesentliche Verringerung.
Gemäß der Erfindung ist es somit möglich, aus dem bei der Verbrennung von Kohle entstehenden Rauchgas sowohl Stickstoffoxide
als auch Schwefeloxide zu entfernen.
130026/0335
Claims (10)
- •: 3031288PATENTANWÄLTE ^ ▼ τ · w W wSCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCKMARIAHILFPLATZ 2 4 3, MÖNCHEN QO POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8OOO MÖNCHEN SBALSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE• KARL LUDWIG SCHIFF (1084-1070)DIPL. CHEM. DR. ALEXANDER V. FÜNERDIPL. INQ. PKTER STREHLDIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEL-HOPFDIPL. INQ. DIETER ESBINQHAUSDR. INQ. DIETER FINCKTELEFON (OBS) 48 20 0·* TELEX 8-33 BOB AURO DTELESRAMUE auromarcpat MünchenHITACHI,. LTD, DEA"Ί 4 6 6 3BABCOCK-HITACHI KABüSHIKI KäISHA 19. August 1980Verfahren zum Behandeln von RauchgasVerfahren zum Behandeln von Rauchgas, dadurch gekennzeichnet , daß das Schwefeloxide und Staub enthaltende Rauchgas in Berührung mit einem Schwefeldioxid oxidierenden Katalysator gebracht wird, um das Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid zu verwandeln, daß es dem Schwefeltrioxid ermöglicht wird, mit Bestandteilen des Staubes zu reagieren, daß das Schwefeltrioxid als Sulfat zur Absorption durch den Staub gebracht wird und daß der Staub entfernt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Staub ein Metalloxid enthält, das geeignet ist, durch eine Reaktion mit dem Schwefeltrioxid ein Sulfat zu bilden.
- 3..Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Metalloxid um mindestens eines der Oxide von Alkalimetallen, alkalischen Erdmetallen, Aluminium und Eisen handelt.130026/0335
- 4. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefeldioxid oxidierende Katalysator ein Element der Platingruppe und Titandioxid enthält und da£ die Menge des Titandioxids mindestens 70 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, beträgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Katalysators an dem Element der Platingruppe etwa 0,01 bis etwa 2 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, beträgt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Element der Platingruppe um mindestens eines der Elemente Platin, Rhodium, Ruthenium und Palladium handelt.
- 7. Verfahren zum Behandeln von Rauchgas, dadurch gekennzeichnet , daß Schwefeloxide und Staub enthaltendes Rauchgas in Berührung mit einem Metalloxid gebracht wird, das geeignet ist, ein Sulfat durch eine Reaktion mit Schwefeltrioxid bei einer Temperatur von 5000C oder weniger in Gegenwart eines Schwefeldioxid oxidierenden Katalysators bei einer Temperatur von 250° bis 5Ö0°C und einer Raumgeschwindigkeit von 200 bis 100 000/h zu bilden, um Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid zu verwandeln, daß es dem Schwefeltrioxid ermöglicht wird, mit dem Metalloxid zu reagieren, daß das Schwefeltrioxid zur Absorption in Form eines Sulfats durch den Staub gebracht wird und daß der Staub entfernt wird.
- 8. Verfahren zum Behandeln von Rauchgas, dadurch gekennzeichnet , daß Rauchgas, das Schwefeloxide und Staub enthält, wobei der Staub ein Metalloxid enthält, das geeignet ist, ein Sulfat durch eine Reaktion mit Schwefeltrioxid bei einer Temperatur von 4500G oder weniger zu bilden, in Berührung mit einem ein EIe-130026/033Sment der Platingruppe und Titandioxid enthaltenden Katalysator zu bringen, wobei der Gehalt des Katalysators an dem Element der Platingruppe etwa 0,01 bis 2 Gew.% auf der Basis der gesamten Katalysatormenge beträgt und wobei der Gehalt des Katalysators an Titandioxid mindestens 70 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, beträgt, um Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid zu verwandeln, daß es dem Schwefeltrioxid ermöglicht wird, mit dem Metalloxid zu reagieren, daß das Schwefeltrioxid als Sulfat zur Absorption durch den Staub gebracht wird und daß der Staub entfernt wird.
- 9. Verfahren zum Behandeln von Rauchgas, dadurch gekennzeichnet , daß Ammoniak einem Rauchgas zugesetzt wird, das Schwefeloxide, Stickstoffoxide und Staub enthält, daß das Rauchgas in Berührung mit einem Katalysator zum Entfernen von Stickstoffoxiden gebracht wird, um die Stickstoffoxide im Wege der Reduktion zu beseitigen, daß das Rauchgas in Berührung mit einem Schwefeldioxid oxidierenden Katalysator gebracht wird, um Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid umzuwandeln, daß es dem Schwefeltrioxid ermöglicht wird, mit Bestandteilen des Staubes in dem Rauchgas zu reagieren, damit das Schwefeltrioxid als Sulfat von dem Stuab absorbiert wird, und daß der Staub entfernt wird.
- 10. Verfahren zum Behandeln von Rauchgas, dadurch gekennzeichnet , daß Ammoniak einem Rauchgas zugesetzt wird, das Schwefeloxide, Stickstoffoxide und Staub enthält, daß das Rauchgas in Berührung mit einem Katalysator zum Entfernen von Stickstoffoxiden gebracht wird, um die Stickstoffoxide im Wege der Reduktion zu beseitigen, daß das Rauchgas dann in Berührung mit einem Katalysator gebracht wird, der ein Element der Platingruppe und Titandioxid enthält, wobei der Gehalt des130026/0335Katalysators an dem Element der Platingruppe etwa 0,01 bis etwa 2 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, beträgt und wobei der Gehalt des Katalysators an Titandioxid mindestens 70 Gew.%, bezogen auf die gesamte Katalysatormenge, beträgt, wobei mit einer Temperatur von 300 bis 4500C und einer Raumgeschwindigkeit von 1000 bis 50 000/h gearbeitet wird, um Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid umzuwandeln, daß es dem Schwefeltrioxid ermöglicht wird, mit Bestandteilen des Staubes zu reagieren, daß das Schwefeltrioxid als Sulfat zur Absorption durch den Staub gebracht wird und daß der Staub entfernt wird.130028/033S
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