-
Bewegbare Plattform, insbesondere Kannenplattform
-
für eine Strecke Die Erfindung betrifft eine in der Ebene mittels
einer Steuervorrichtung bewegbare Plattform, insbesondere Kannenplattform für eine
Strecke.
-
Eine derartige Plattform führt zum Beispiel in der Ebene translatorische
Bewegungen oder Drehbewegungen aus. Bei Strecken wird eine derartige Plattform benötigt,
damit das abgelieferte Faserband nicht immer an der gleichen Stelle in die Kanne
gelangt.
-
Die bekannten Bewegungsvorrichtungen für gattungsgemäße Plattformen
sind aufwendig und beanspruchen viel Platz, besonders in der Höhe. Sie sind auch
in ihrer Funktionstüchtigkeit durch Staub gefährdet, der insbesondere in Textilfabriken
ständig in der Luft schwebt. Gerade bei Kannenplattformen muß man aber bestrebt
sein, eine niedrigere Bauhöhe einzuhalten, damit die Kannen zu ebener Erde auf die
Plattform gestellt und von der Pattform entfernt werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in der Ebene bewegbare
Plattform zu schaffen, die eine geringere Bauhöhe aufweist, unempfindlich gegen
Staub ist und betriebssicher gehandhabt werden kann. Diese Aufgabe wird durch die
im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Die mit. der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß bei geringem Aufwand kein Staub in die Getriebeteile der Plattform eindringen
kann, daß die Steuervorrichtung von der Plattform getrennt ist und die Bauhöhe der
Plattform besonders niedrig gehalten werden kann. Aus der Unempfindlichkeit gegen
Staub resultiert eine hohe Betriebssicherheit. Das Aufhängen der Plattform an synchron
bewegbaren Schwingen gewährleistet eine gute Führung der Plattform. Die besondere
Konstruktion der Rollvorrichtungen gewährleistet ein leichtgängiges, störungsfreies
Bewegen der Plattform in der Ebene, auch in einer staubigen Umgebung.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele wird die Erfindung in den folgenden Textabschnitten
noch näher erläutert und beschrieben.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 1 schematisch in Seitenansicht,
in Fig. 2 in Vorderansicht dargestellt.
-
Die Zeichnungen Fig. 3 und 4 zeigen Ansichten von oben.
-
auf das Gelenkgetriebe der Vorrichtung.
-
In den Zeichnungen Fig. 5 bis 9 sind Einzelheiten der Vorrichtung
dargestellt.
-
Man erkennt insbesondere in Fig. 1 unter der insgesamt mit 11 bezeichneten
Faserband-Ablieferungsvorrichtung einer Strecke 1? eine Plattform 13, auf der gemäß
Fig. 2 die beiden Kannen 14 und 15 stehen.
-
Mittels eines schematisch angedeuteten Drehtellers 16 wird Faserband
17 in die Kanne 15 eingelegt.
-
Würde die Plattform 13 stillstehen, könnte das Faserband 17 nur auf
einer Kreislinie abgelegt werden, die relativ zur Kanne ortsfest bliebe. Das hätte
eine schlechte Kannenfüllung zur Folge.
-
Zur besseren Füllung der Kanne wird daher die Plattform 13 in der
Ebene 18 mittels einer Steuervorrichtung 19 nach einem bestimmten Bewegungsprogramm
bewegt.
-
Bei zylinderförmigen Kannen hat es sich bewährt, die Plattform mit
den Kannen so zu bewegen, daß jeder Punkt der Plattform eine Kreisbahn beschreibt.
Zu diesem Zweck ist die Plattform 13 mit einem insgesamt mit 20 bezeichneten Gelenkgetriebe
versehen, das eine insgesamt mit 21 bezeichnete Wirkverbindung zu der Steuervorrichtung
19 besitzt.
-
Das Gelenkgetriebe 20 weist zwei parallel-zur Ebene 18 der Plattform
13 schwenkbare, ortsfest gelagerte und synchron bewegbare Schwingen 22 und 23 auf.
Die Schwinge 22 ist durch einen Pendelstab 24 und die Schwinge 23 durch einen Pendelstab
25 gelenkig mit der Plattform 13 verbunden. Die Arme 26, 27 und 28 der Schwinge
22 bilden einen Winkelhebel 29. Die Arme 30 und 31 der Schwinge 23 bilden ebenfalls
einen Winkelhebel 32. Die Winkelhebel 29 und 32 haben gleichlange
Arme
26, 30 beziehungsweise 28, 31 und sind durch eine Koppel 33 gelenkig miteinander
verbunden.
-
Die Verbindung ist im Ausführungsbeispiel so getroffen, daß die Schwingen
zwangsweise synchron bewegbar sind.
-
Wie in Fig. 1 angedeutet ist, besitzt die Steuervorrichtung 19 zwei
Bewegungsprogrammträger 34, 35 in Form von Kurvenscheiben. Die Wirkverbindung 21
weist zwei Steuerstangen 36, 37 auf. Außerdem weist die Wirkverbindung 21 noch einen
Hebel 38 auf, der mit einer Welle 39 verbunden ist, auf der im Inneren der Steuervorrichtung
19 ein weiterer Hebel 40 mit einer Abtastrolle 41 sitzt.
-
Der Hebel 38 ist gelenkig mit der Steuerstange 37 verbunden. Zu der
Wirkverbindung 21 gehört auch ein Hebel 42, der mit einer Welle 43 verbunden ist.
Auf der Welle 43 sitzt im Inneren der Steuervorrichtung 19 ein Hebel 44, der eine
Abtastrolle 45 trägt. Da die Abtastrollen 41, 45 an den Bewegungsprogrammträgern
35, 34 zum Beispiel mittels Federkraft anliegen, ist eine Wirkverbindung zwischen
den Steuerstangen 36, 37 und den Bewegungsprogrammträgern 34, 35 hergestellt.
-
Die Schwinge 22 weist noch einen weiteren Arm 46 auf, der gelenkig
mit der Steuerstange 36 verbunden ist. Der Pendelstab 25 ist mit einem Arm 47 zu
einem Winkelhebel gestaltet, dessen Ende gelenkig mit der Steuerstange 37 und desen
Drehpunkt gelenkig mit dem Arm 30 der Schwinge 23 verbunden ist.
-
Die Plattform 13 hat insgesamt vier gleichartig gestaltete Rollvorrichtungen
48, die auf einer ebenen, festen. Unterlage 49 aufliegen. Die Rollvorrichtungen
sitzen jeweils an den Ecken der Plattform 13.
-
Die Zeichnung Fig. 5 zeigt eine Rollvorrichtung 48 im Schnitt. Man
erkennt die Plattform 13, an der eine kragenförmige Hülse 50 befestigt ist, die
ein Wälzlager 51 umschließt. Die Drehachse 52 des Wälzlagers 51 steht senkrecht
zur Plattform 13. In dem Wälzlager 51 ist ein Drehkörper 53 gelagert, der einen
Längsschlitz 54 aufweist. Man erkennt in Fig. 6 die eine Ansicht von oben auf den
Drehkörper 53 darstellt, daß der Drehkörper 53 eine Querbohrung 55 aufweist, die
von dem Längsschlitz 54 durchschnitten ist und deren Mittelachse 56 exzentrisch
außerhalb der Drehachse 52 des Wälzlagers 51 liegt. Die Querbohrung 55 dient der
Aufnahme der Welle 57 einer Schlepprolle 58.
-
Die Zeichnung Fig. 5 läßt erkennen, daß die Rollvorrichtung 48 von
einem auf der Unterlage 49 gleitenden Staubschutzring 59 umgeben ist. Der Staubschutzring
59 besteht aus Filz und ist von einer Hülse 60 umgeben, die auch einen Teil der
Hülse 50 umschließt. Die Hülse 60 besteht aus einem selbstschmierenden Kunststoff,
zum Beispiel aus Polyamid, ebenso die Unterlage 49.
-
Alle Gelenke des Gelenkgetriebes 20 sind gekapselt und damit staubgeschützt.
Es gibt bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung drei Arten von Gelenken. Die
in Fig. 8 dargestellte Gelenkbauart 61 dient den Schwingen 22 und 23 als ortsfeste
Lagerung. Man erkennt in Fig. 8 die Unterlage 49 und die darüberliegende Plattform
13. An der Unterlage 49 ist mittels Schrauben 62, 63 ein Achshalter 64 befestigt,
der eine Achse 65 trägt. Die Achse 65 umgibt ein Wälzlager 66, dessen Außenring
67 mit den Armen 26, 46, 28 der Schwinge 22 beziehungsweise mit den Armen 30, 31
der Schwinge 23 verbunden ist. Die Kapselung erfolgt durch eine Kappe 68.
-
Die in Fig. 9 dargestellte Gelenkbauart 69 sitzt an der Verbindungsstelle
zwischen Plattform 13 und Pendelstäben 24, 25. Man erkennt in Fig. 9 die Plattform
13, die eine Verstärkungsplatte 70 besitzt und einen Achshalter 71 trägt. In den
Achshalter 71 ist eine Achse 72 eingesetzt, die ein Wälzlager 73 trägt. Das Wälzlager
73 ist von einem Ring 74 umgeben. Wellensicherungen 75, 76 dienen der Arretierung
der gegenseitigen Lage der Teile.
-
An dem Ring 74 ist im einen Fall das Ende des Pendelstabes 24,.im
anderen Fall das Ende des Pendelstabes 25 befestigt. Eine Kappe 77 dient der Kapselung.
-
Die dritte Gelenkbauart 78 ist in Fig. 7 dargestellt.
-
Diese Gelenkbauart kommt überall da zum Einsatz, wo Teile des Gelenkgetriebes
20 untereinander in Verbindung stehen, wie es die Zeichnungen Fig. 3 und 4 zeigen.
Man erkennt bei der Gelenkbauart 78 in Fig. 7 einen Achshalter 79, der eine Achse
80 trägt. Auf die Achse 80 ist ein Wälzlager 81 gesteckt. Das Wälzlager 81 ist von
einem Ring 82 umgeben. Wellensicherungen 83, 84 sichern die gegenseitige Lage der
Teile. Von den gelenkig miteinander zu verbindenden Teilen ist jeweils ein Teil
mit dem Ring 82 und ein Teil mit dem Achshalter 79 verbunden. So erkennt man zum
Beispiel in Fig. 7 den Arm 46 der Schwinge 22, der mit dem Ring 82 verbunden ist
und die Steuerstange 36, die mit dem Achshalter 79 verbunden ist. Eine Kappe 96
dient der Kapselung.
-
An der Verbindungsstelle zwischen der Steuerstange 36 und dem Hebel
42 befindet sich ein Kugelgelenk 85 und an der Verbindungsstelle zwischen der Steuerstange
37
und dem Hebel 38 ein Kugelgelenk 86, wie es die Zeichnung Fig.
1 zeigt. In Fig. 1 ist außerdem noch angedeutet, daß der Antrieb des Drehtellers
16 von einer Welle 87 aus erfolgt. Am Ende der Welle 87 sitzt eine Riemenscheibe
88, die durch einen Zahnriemen 89 mit einer Riemenscheibe 90 verbunden ist, die
sich am Drehteller 60 befindet. Die Zufuhr des Faserbandes 17 erfolgt über einen
Trichter 91 und ein Kalanderwalzenpaar 92, 93.
-
Die Funktion des Gelenkgetriebes 20 soll nun anhand der Zeichnungen
Fig. 3 und 4 erläutert werden.
-
Fig. 3 zeigt die Ausgangsstellung. Bewegt man nun die Steuerstange
36 in Richtung des Pfeils 94, so schwenkt die Schwinge 22 im Uhrzeigersinn. Da die
Schwinge 22 über die Koppel 33 mit der Schwinge 23 verbunden ist, schwenkt auch
die Schwinge 23 im Uhrzeigersinn um den gleichen Drehwinkel um ihren Drehpunkt 61.
Die Gelenkpunkte 78 beider Schwingen führen dabei Drehbewegungen um die Gelenkpunkte
61 aus. Da die Plattform 13 durch die Pendelstäbe 24, 25 mit den Schwingen 22, 23
gelenkig verbunden ist, muß auch sie ihre Lage ändern.
-
Die Lageänderung der Plattform 13 wird in Fig. 4 verdeutlicht für
den Fall, daß gleichzeitig die Steuerstange 37 in Richtung des Pfeils 95 gerade
so weit bewegt wird, daß die Wnkellager des Winkelhebels 32 relativ zur Plattform
13 unverändert bleibt. In Fig. 4 erkennt man in strichpunktierten Linien die Endlage
und auch die nur mit den Eckpunkten angedeutete Ausganslage der Plattform 13.
-
Aus den bisherigen Ausführungen kann gefolgert werden, daß es allein
von der Bemessung der Kurvenkontur der Bewegungsprogrammträger 34, 35 abhängt, ob
ein bestimmter Punkt der Plattform 13, zum Beispiel der in Fig. 3 eingezeichnete
Punkt M, über dem die Kanne 15 steht, einen Kreis oder eine andere planimetrische
Figur in der Ebene 18 beschreibt.
-
Vorteilhaft wird man die beiden Bewegungsprogrammträger 34, 35 mit
einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung versehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird man die Bewegungsprogrammträger 34, 35 so bemessen, daß der Punkt
M und jeder andere Punkt der Plattform 13 in der Ebene 18 einen Kreis beschreibt.
-
Ist das der Fall, werden auch die auf der Plattform 13 stehenden Kannen
14, 15 unter ihren Faserband-Ablieferungsvorrichtungen kreisförmig bewegt, so daß
eine zykloidenartige Ablage des Faserbandes in die Kannen resultiert, was in diesem
Fall vorteilhafterweise beabsichtigt ist.
-
Die Erfindung ist nicht auf das gewählte Ausführungsbeispiel eingeschränkt.
Es ist zum Beispiel denkbar, statt der an der Plattform 13 befestigten Rollvorrichtungen
48 solche zu verwenden, die an der Unterlage 49 befestigt sind. Hierzu könnte man
zum Beispiel die gleichen Rollvorrichtungen 48 verwenden, indem man sie um 180 Grad
gedreht so an der Unterlage 49 anbringt, daß sie betriebsmäßig immer von der Plattform
13 überdeckt werden.
-
Bei stabiler Ausführung der Plattform 13 würden insgesamt drei Rollvorrichtungen
genüfflen. Werden mehr als drei Rollvorrichtungen verwendet, kann die Plattform
13 entsprechend schwacher bemessen sein.
-
Die Bewegungsprogrammträger müssen nicht unbedingt Kurvenscheiben
sein. Man kann hierzu auch Steuerketten verwenden, wie sie aus dem Textilmaschinenbau
bekannt sind. Das Bewegungsprogramm braucht auch nicht mit mechanisch arbeitenden
Mitteln gespeichert zu werden. Zum Beispiel ist auch eine Magnetbandspeicherung
denkbar. Die Übertragung des Bewegungsprogramms auf die Hebel 38, 42 würde in diesem
Fall durch elektronische Übertragungsmittel erfolgen.