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Vorrichtung zum Einbringen von Zentrieraussoarungen in den
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Primärsockel eines in einem Gebißartikulator aufnehmbaren Modells.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von Zentrieraussparungen
in den Primärsockel eines in einem Gebißartikulator aufnehmbaren Modells, mit einem
rotierenden, zu seinem Umfang hin verjüngten Werkzeug, wobei die im wesentlichen
prismaförmigen Zentrieraussparungen von den Seitenflächen des Primärsockels her
zum Zentrum seiner Grundfläche hin mit abnehmender Tiefe spitz auslaufen.
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Die Kontrollsockel-oder auch Split-Cast-Methode ist in der modernen
Zahntechnik ein bekanntes Arbeitsverfahren. Die Kontrollsockelmethode wird vor allem
in der Kieferregistrierung bzw. Gnathologie angewandt. Das Hauptkennzeichen der
genannten Methode ist die besondere Form des Oberkiefermodells. Sein Sockel besteht
aus zwei Teilen, dem Primär- und dem Sekungärsockel. Der niedrig aufgebaute Primärsockel
enthält as eigentliche Modell des Oberkiefers, d.h. der Zähne mit den angrenzenden
Partien. In seiner Grundfläche weist er mehrere, im wesentlichen prismaförmige Zentrieraussparungen
auf. Unter Sekundärsockel ist der zweite Teil des Sockels zu verstehen, der auf
den Primärsockel nach Aufbringen eines Trennmittels aufgegossen wird und dann mit
entsprechenden Vorsprüngen in die Zentrieraussparungen des Primärsockels eingreift.
Der Sekundärsockel erhält später noch einen Aufbau zum Eingipsen des ganzen Modells
in den Montierungsring des Artikulators.
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Das Modell auf dem Primär sockel läßt sich demnach ohne weiteres vom
Sekundärsockel und demzufolge auch vom Oberteil des Artikulators abnehmen. Auf diese
Weise können Wachs-bzw. Biaschlüssel im Artikulator überprüft werden. Fehler beim
Modelleingipsen oder bei der Artikulatoreinstellung
können auf diese
Weise festgestellt werden, sie treten deutlich in Gestalt fehlerhaften Kontaktes
zwischen den klar konturierten Flächen der beiden Sockel, insbesondere den Zentrierausbauungen
und den in sie eingreifenden Vorsprüngen zutage. Es können auch kleine Fehler leicht
aufgespart werden (vgl. Prof. Dr. U. Posselt, Dr. O. Maunsbach und Dr. A. Olsson
"Die Kontrollsockelmethode", Sonderdruck aus "Die Zahntechnik", 3. Auflage 1977,
Fachzeitschrift der schweizerischen Zahntechniker-Vereinigung, Kornhausstraße 22,
CH-884Q Einsiedeln).
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Die Zentrieraussparungen werden bisher unter Anwendung eines rotierenden
harten Schleifsteins, der am Ende einer biegsamen Welle angeordnet ist, von Hand
in die Grundfläche des Primärsockels eingeschliffen. Dies ist zeitraubend und außerdem
lassen sich nur schwierig gleich große und gleich geformte Zentrierausnehmungen
herstellen. Verschiedene Größen und Formen der Zentrieraussparungen erschweren die
Anwendung der Kontrollsockelmethode.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Einbringen
von Zentrieraussparungen in den Primärsockel eines in einem Gebißartikulator aufnehmbaren
Modells der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit welcher die Zentrieraussparung
in die Grundfläche des Primärsockels rasch und präzise, d.h. mit im wesentlichen
gleicher Größe und Form eingearbeitet werden können.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Auflagetisch
in einer im Abstand zur Werkzeugachse verlaufenden Verschiebeebene senkrecht zur
in einem Maschinengestell gelagerten Werkzeugachse an diesem verschiebbar geführt
ist und daß dieser Auflagetisch eine Auflageplatte mit einer in spitzem Winkel zur
Verschiebeebene.verlaufenden Auflagefläche für die Grundfläche des Primärsockels
und mit einer senkrecht zur Auflagefläche verlaufenden Anlagefläche für eine der
Seitenflächen des Primärsockels, souie mit einer
in beiden Flächen
vorgesehenen Aussparung zum teilweisen Durchtritt des Werkzeuges aufweist.
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Diese neue Vorrichtung ermöglicht ein rasches Einarbeiten von Zentrieraussparungen
im Primärsockel mit verhältnismäßig hoher Genauigkeit. Zu diesem Zweck ist es lediglich
erforderlich, den Primärsockel mit seiner vorher geschliffenen Grundfläche auf die
Auflagefläche der Auflageplatte aufzusetzen und dabei eine seiner Seitenflächen
an die Anlagefläche anzudrücken. ßeim anschließenden Verschieben des Auflagetisches
senkrecht zur Werkzeugachse wird dann durch das rotierende Werkzeug eine im wesentlichen
prismaförmige Aussparung in die Grundfläche eingefräst oder eingeschliffen. Diese
Aussparung hat dabei eine genau vorherbestimmbare Tiefe und Länge. Jede weitere,
mit der neuen Vorrichtung hergestellte,Zentrieraussparung hat die gleiche Form und
Größe. Dies ergibt wesentliche Erleichterungen bei der späteren Anwendung der Hontrollsockelmethode.
Da sich die Zentrieraussparungen mit sehr geringem Zeitaufwand und hoher Genauigkeit
mit der neuen Vorrichtung herstellen lassen ist es möglich, die Kontrollsockelmethode
nicht nur bei gnatologischen Arbeiten sondern auch bei konventionellen zahntechnischen
Arbeiten einzusetzen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung nach der
Linie I-I der Figur 3, Figur 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, Figur 3 einen
Querschnitt der Vorrichtung nach der Linie III-III der Figur 1, Figur 4 eine Draufsicht
auf die Grundfläche eines Primär-
sockels, Figur 5 die Seitenansicht
desselben teilweise geschnitten.
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In einem Maschinengehäuse 1 ist ein rotierendes Werkzeug, vorzugsweise
ein Fräser 2 oder auch eine harte Schleifscheibe um die Achse A-A drehbar gelagert.
Der Fräser 2 ist zu seinem Umfang hin verjüngt bzw. weist er an seinem Umfang ein
dachförmiges Profil auf. Zum Antrieb des Fräsers 2 dient ein Elektromotor 3 und
ein Keilriemen 4. In einem Abstand a von der Achse A-A des Werkzeuges, der etwas
kleiner ist als der Fräserradius R , ist ein Auflagetisch 5 in der Verschiebeebene
E-E verschiebbar am Gehäuse 1 geführt. Zu diesem Zweck sind am Auflagetisch 5 zwei
Führungsleisten 6 vorgesehen, die in die Führungsleisten 7 des Gehäuses 1 eingreifen.
Eine einerseits am Auflagetisch 5 und andererseits am Gehäuse 1 befestigte Rückholfeder
8 führt den Auflagetisch 5 jeweils in seine in Figur 1 dargestellte Ruhestellung
zurück.
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Der Auflagetisch 5 trägt eine Tragplatte 9, die zweckmäßig um die
Schwenkachse S-S schwenkbar am Auflagetisch 5 gelagert ist. Diese Tragplatte weist
eine im spitzen Winkel zur Verschiebeebene E-E verlaufende Auflagefläche 9a und
eine senkrecht hierzu verlaufende Anlagefläche 9b auf. Auflagefläche 9a und Anlagefläche
9b sind mit einer Aussparung 10 zum teilweisen Durchtritt des Fräsers 2 versehen.
Die Auflagefläche 9a schließt mit der Verschiebeebene E-E zweckmäßig einen spitzen
Winkel g von etwa 20 - 300 ein. Durch eine Stellschraube 11, auf der sich die Tragplatte
9 abstützt' ist dieser NeigungswinkeloC verstellbar, wodurch sich die Eintauchtiefe
T, mit der der Fräser 2 durch die Aussparung 10 hindurchtritt, verändern läßt.
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Zu diesem Zweck ist die Schwenkachse 8-8 zweckmäßig im EIereich der
Anlagefläche 9b angeordnet.
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In Figuren 4 und 5 ist der fertige Primärsockel 12 dargestellt, der
das eigentliche Modell des Oberkiefers, d.h.
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der Zähne 13 und der angrenzenden Partien aufweist. Dieser Primärsockel
besitzt ferner eine genau geschliffene Grundfläche 12a. In diese Grundfläche müssen
mehrere, beispielsweise 4-6 im wesentlichen prismaförmige Zentrieraussparungen 14
eingearbeitet werden. Diese Zentrieraussparungen verlaufen von den Seitenflächen
12b, 12c, 12d des Primersockels 12 her zum Zentrum seiner Grundfläche 12a hin mit
abnehmender Tiefe und laufen dabei, wie aus Figur 4 ersichtlich ist, spitz aus.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zur raschen und genauen Anfertigung dieser
Zentrieraussparungen 14.
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Zu diesem Zweck wird der vorbereitete Primärsockel 12 mit seiner geschliffenen
Grundfläche 12a auf die Auflagefläche 9a der Tragplatte 9 aufgesetzt, wobei er mit
einer seiner Seitenflächen, beispielsweise der Seitenfläche 12b, an der Anlagefläche
9b anliegt. In der Ruhestellung des Auflagetisches 5 befindet sich der Primärsockel
12 außerhalb des Arbeitsbereiches des Fräsers 2. Wird nun der Auflagetisch 5 in
Richtung B verschoben, so fräst der Fräser 2 eine Zentrieraussparung 14 in die Grundfläche
12a. Läßt man den Arbeitstisch 5 wieder los, so kehrt er unter Wirkung der Rückholfeder
EI selbsttätig in seine Ruhestellung zurück.
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Zur Herstellung der zweiten, an die Seitenfläche 12b angrenzenden
Zentrieraussparung 14 wird der Primärsockel seitlich verschoben und dann der Vorgang
wiederholt. Die übrigen Zentrieraussparungen werden in der gleichen Weise hergestellt,
indem nacheinander der Primärsockel mit seinen Seitenflächen 12c und 12d zur Anlage
an der Anlagefläche 9b gebracht und der Arbeitstisch in Richtung 8 verschoben wird.
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Alle auf diese Weise nacheinander hergestellten Zentrieraussparungen
14 weisen die gleiche Form und Größe auf, was sich bei der anschließenden Anwendung
der Kontrollsockelmethode vorteilhaft auswirkt.
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Es kann nun vorkommen, daß die Zentrieraussparungen 14 nicht so tief
in die Grundfläche eingearbeitet werden dürfen, wie es in Figur 5 dargestellt ist.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn einige der Zfihne 13 auf Stiften (Dowel-Pins)
angeordnet
sind, die sich in den Primärsockel 12 hineinerstrecken.
In diesem Fall wird dann die Stellschraube 11 nach oben gedreht, wodurch sich die
Eingriffstiefe t des Fräsers 2 verringert und dementsprechend auch flachere Zentrieraussparungen
14 erzeugt werden.
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