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Vorrichtung zum fortlaufenden Kennzeichnen von Schlacht-
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stücken BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden
Kennzeichnen von an einer Hängebahn transportierten Schlachtstücken, insbesondere
Schweinehälften.
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Es ist notwendig, daß die das Schlachthaus verlassenden Schlachtstücke
- Tierkörperhälften - fortlaufend gekennzeichnet sind. Es liegt natürlich nahe,
diesen Kennzeichnungsvorgang mechanisch durchzuführen, zumal der größte Teil der
Schlachtarbeiten - auch technisch schwierige Arbeitsvorgänge - mechanisch durchgeführt
werden. Es gibt z.B. zur Kennzeichnung von geschlagenem und/oder bearbeitetem Holz
Zahlenstempel, deren Zahlen auf dem Umfang von runden Scheiben angeordnet sind,
die ihrerseits gemeinsam auf einer Achse drehbar gelagert sind. Das Gerät ist hammerartig
mit einem Stiel versehen. Die Nummern werden nach entsprechender Einstellung der
Zahlen wie mit einem Hammer in das Holz geschlagen.
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In Sägewerken wird dieser Vorgang auch maschinell durchgeführt.
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Jedoch hat sich gezeigt, daß bisher bekannte Kennzeichnungsmittel
wie z.B. die vorgenannten Zahlenstempel für die Kennzeichnung von Schlachtstücken
unbrauchbar oder doch zumindest ungeeignet sind. Daher wird diese Arbeit allgemein
manuell durchgeführt in der Weise, daß eine Person auf jedes Schlachtstück die Nummer
von Hand mit einem Schreibstift schreibt. Dabei erhalten die zusammengehörenden
Tierhälften jeweils die gleiche Nummer.
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Diese Art der Kennzeichnung ist nicht nur sehr arbeitsaufwendig. Es
ist auch unvermeidlich, daß Fehler unterlaufen. Ferner kann man eine auf die Schlachtstücke
geschriebene Zahl, die nicht eingeprägt ist, wieder leicht entfernen, ohne daß dies
sehr auffällig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der auch an einer Hängebahn transportierte Schlachtstücke wie Tierkörperhälften
voll mechanisch mit fortlaufenden eingeprägten Stempelnummern gekennzeichnet werden
können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Stempelvorrichtung
mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil der Patentansprüche.
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Zur näheren Erläuterung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand einer teilweise schemaartigen Zeichnung mit weiteren Einzelheiten
beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Hängebahn mit einer
daran befestigten Kennzeichnungsvorrichtung in Seitenansicht bei geöffnetem Stempelgehäuse;
Fig.
2 einen Schnitt nach der Linie a - a gem. Fig. 1; Fig.- 3 eine Teilansicht des Stempelwerkes
von der Stempelseite her bei geöffnetem Stempel gehäuse; Fig. 4 eine Ziffer des
Stempelwerkes in perspektivischer Darstellung und Fig. 5 eine schematische Darstellung
des Druckluft-Leitungssystems zur Betätigung der Druckmittelzylinder.
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Die erflndungsgemäße Kennzeichnungsvorrichtung ist seitlich an einer
Hängebahn 1 angeordnet. An einer Halterung 2 ist ein in Ruhestellung nach unten
gerichteter Stempel arm 3 um eine parallel zur Hängebahn 1 verlaufende Achse geyen
das Schlachtstück 4 schwenkbar gelagert. Am unteren Ende des bis in Höhe der Stempel
stelle am Schlachtstück 4 reichenden Stempel arms 3 ist ein Stempelwerk 5 in einem
Gehäuse 6 angeordnet. Das Stempelwerk 5 besteht im wesentlochen aus einer Anzahl
von runden Ziffernscheiben 7, 8, 9, 10, auf deren Umfang jeweils in gleichmäßigen
Abständen voneinander Ziffernsockel 11 mit je einer Ziffer in der Reihenfolge von
1 bis 0 angeordnet sind und die auf einer gemeinsamen Achse 12 drehbar gelagert
sind. Jede Ziffernscheibe 7 bis 10 ist mit einer Förderzahn-Rastenscheibe 13 versehen,
die in Form eines Scheibenansatzes koaxial seitlich an der Ziffernscheibe angeordnet
;st.
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Dabei sind die Förderzähne 13a am Umfang des'Scheibenansatzes und
die Rastvertiefungen 13b an der Innenwand einer koaxialen Ausdrehung vorgesehen.
Die Rastvertiefungen 13b wirken mit Federrasten 14 zusammen und halten die Ziffernschelbe
in der jeweils eingestellten Stempelstel lung.
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Das Weiterrücken der Ziffernscheibe zum Einstellen einer anderen Ziffer
in Stempelstellung erfolgt durch einen Schubfinger 15, wobei die Federkraft der
Federraste 14 überwunden wird. Das Betätigungsorgan des Schubfingers 15 ist bei
diesem Ausführungsbeispiel jeweils ein pneumatischer Zylindertrieb 16.
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Der Schubfinger 15 ist am freien Ende der Kolbenstange 16a des Zyl
indertriebes 16 um eine quer zur Schubrichtung der Kolbenstange 16a verlaufende
Achse 17 entgegen der Wirkung einer Feder 18 schwenkbar gelagert. Dabei ist die
Schwenkbarkeit beschränkt, derart, daß der Schubfinger 15 beim Einfahren der Kolbenstange
16 a bewegs ich ist, um über den nächsten Förderzahn 13a der Förderzahn-Rastenscheibe
13 hinweggleiten zu können, während beim Ausfahren der Kolbenstange 16a der Schubfinger
15 an einem Anschlag anliegt, um einen Kraftschluß zwischen der Kolbenstange 16a
und der Förderzahn-Rastenscheibe 13 herzustellen. Dadurch wird beim Ausfahren der
Kolbenstange 16a die jeweilige Ziffernscheibe um eine Ziffer weitergedreht.
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In dem Gehäuse 6 des Stempelwerkes ist ferner ein Stempelkissenträger
19 mit einem Stempel kissen 20 an einem Stempelkissen-Schwenkarm 21 um eine zur
Achse 12 der Ziffernscheiben 7 bis 10 parallel, jedoch seitlich versetzt verlaufende
Achse 22 schwenkbar gelagert. An dem Stempelkissen-Schwenkarm 21 greift ein Betätigungsorgan
- bei diesem Ausführungsbeispiel die Kolbenstange 23 eines pneumatischen Zyl indertriebes
24 - an. Das Stempelkissen 20 ist so breit, daß es alle Ziffernscheiben 7 bis 10
übergreift. Durch die seitliche Versetzung der Achse 22 des Stempelkissen-Schwenkarms
21 zur Achse 12 der Ziffernscheiben 7 bis 10 wird bewirkt, daß sich die Bewegungsbahn
des Stempel kissens 20 mit der Bewegungsbahn der Stempel ziffern auf den Ziffernscheiben
7 bis 10 tn der Stempelebene schneidet. In dieser Stellung wird Stempel farbe auf
die zu einem Zahlenstempel formierten Ziffern der Ziffernscheiben 7 bis 10 aufgetragen.
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Um diese versetzte Anordnung der Schwenkachse 22 des Stempelkissen-Schwenkarms
21 zur Achse 12 der Ziffernscheiben 7 bis 10 zu ermöglichen, sind beide Achsen in
Form von Wellenstümpfen an den einander gegenüberliegen-
den Wänden
6a und 6b des Gehäuses 6 angeordnet.
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Der Stempel arm 3 ist durch einen pneumatischen Zyl indertrieb- 25
mit einem Festpunkt, nämlich der Halterung 2 gelenkig verbunden.
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Alle pneumatischen Zvl indertriebe 16, 24, 25 sind gemeinsam in einem
Leitungssystem an eine Druckluftleitung 28 angeschlossen. Das Leitungssystem wird
durch die schematische Darstellung gem. Fig-. 5 anschaulich gemacht.
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Anhand dieser schemati-schen Darstellung wird im Folgenden die Funktion
der Vorrichtung erläutert.
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Das an einem Haken 27 über eine Hängebahn 1 beförderte Schlachtstück
4 betätigt. durch Kontakt des Hakens 27 ein Anfahrventil 29. Dadurch wi-rd der Weg
der Druckluft freigegeben über ein Wechselventil 30 und ein Umschaltventil 31 zur
Schubseite 25a des Zylindertriebes 25, der den Stempelarm 3 betätigt. Die Rückseite
dieses Zylindertriebes 25 ist ebenfalls mit dem Umschaltventil 31 verbunden. In
die beiden Leitungsabschnitte, die vom Umschaltventil 31 zum Zylindertrieb 25 und
von diesem wi.eder zurück zum Umschaltventil 31 führen, sind je ein Drosselorgan
32, 33 angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß die Bewegungen des Zyl indertriebes
25 mit einer gewissen Verzögerung ablaufen. In den vomZylindertrieb 25 zum Umschaltventil
31 zurückführenden Leitungsabschnitt ist ein sogenanntes Verkniefungselement 3-4
engebaut. Dieses bewirkt eine Betätigung des Umschaltventils 31 aus der Rücklaufstellung
in die Vorschubstellung, wenn der Le-itungsdruck auf einen vorbestimmten Wert abgesunken
ist.
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:Durch das Schwenken des Stempel arms 3 aus der Ruhestellung zum Stempelvorgang
w-ird ein anderes Anfahrventil 35 betätigt. Damit wird ein Druckluftweg geöffnet,
der über zwei Umschaltventile 36-, 37 zur Schubseite 24a des den Sternpelkissen-Schwenkarm
21 betätigenden Zylindertriebes .24 führt. Die Rückseite 24b dieses Zylindertriebes
ist wiederum - ebenso wie die Vorschubseite 24 a -
über das Umschaltventil
37 mit der Druckluftleitung 28 verbunden. Dabei ist auch wieder sowohl in der zur
Vorschubseite 24a führenden Zuleitung, als auch in der von der Rückseite 24b des
Zyl indertriebes 24 zurückführenden Leitung je ein Drosselorgan 38, 39 angeordnet,
wodurch die Bewegungen des Stempelkissen-Schwenkarms 21 mit einer gewissen Verzögerung
ablaufen.
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Auch in dem Leitungssystemteil für den Stempelkissen-Schwenkarm 21
ist in dem von der Rückseite 24 b des Zylindertriebes 24 zur Druckluftleitung 28
zurückführenden Leitungsabschnitt ein Verknüpfungsgl ied 40 angeordnet, welches
mit dem Umschaltventil 37 verbunden ist und dessen Umschaltung bewirkt, wenn der
Druck in diesem Leitungsabschnitt auf einen vorbestimmten Wert abgesunken ist.
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in einer Abzweigung von der Druckluftleitung 28 ist ein Anfahrventil
41 angeordnet, das über ein Umschaltventil 42 den Druckluftweg freigibt in den die
erste Ziffernscheibe 7 bewegenden Zylindertrieb 16 1. An der der zweiten Ziffernscheibe
8 zugekehrten Seite hat die Ziffernscheibe 7 einen Kontaktnocken 43, in dessen Bewegungsbahn
wiederum ein Anfahrventil 44 angeordnet ist, dessen Betätigung den Druckluftweg
über ein Umschaltventil 45 zum Zylindertrieb 16 II für die zweite Ziffernscheibe
8 freigibt. In gleicher Weise sind auch die weiteren Zylindertriebe 16 WILL, 16
IV für die dritte und vierte Ziffernscheibe 9, 10 über je ein Anfahrventil 46, 47
und ein Umschaltventil 48, 49 an die Druckluftleitung 28 angeschlossen. Ebenso wie
die erste Ziffernscheibe 7 haben auch die weiteren Ziffernscheiben 8, 9, 10 je einen
Kontaktnocken 50, 51, 52, der jeweils das Anfahrventil in der Zuleitung zum Zylindertrieb
der nächsten Ziffernscheibe betätigt, wobei das Anfahrventil 41 zum Zylindertrieb
16 I der ersten Ziffernscheibe 7 vom Kontaktnocken 52 der letzten Ziffernscheibe
10 betätigt wird.
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Beim Kennzeichnen der Schlachtstücke müssen, wie bereits eingangs
erwähnt, die jeweils zusammengehörenden Tierkörperhälften mit dem gleichen Kennzeichen
versehen werden. Das heißt, nur bei jedem zweiten Bewegungsablauf des Stempelarmes
3 und des Stempelkissen-Schwenkarms 21 dürfen die Ziffernscheiben 7, 8, 9, 10 weitergestellt
werden. Zu diesem Zweck ist dem neben der Hängebahn 1 angeordneten Anfahrventil
29 ein weiteres Anfahrventil 54 nachgeordnet, welches über das Wechselventil 30
sowie ein vor dem Stempelwerk 5 angeordnetes Umschaltventil 55 in Verbindung mit
einem weiteren Wechselventil eine Sperrung des Druckluftweges zum Zylindertrieb
16 1 bewirkt.
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Erst wenn das zweite Schlachtstück des gleichen Paares das erste Anfahrventil
29 passiert hat, gibt dieses bei erneuter Betätigung den Druckluftweg zum Stempelwerk
5 wieder frei.
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Andererseits kann auch das Stempelwerk 5 von Hand eingestellt werden,
ohne daß der Stempelarm 3 bewegt wird. Dazu dient ein handbetätigtes Ventil 57,
welches die Druckluft aus der Druckluftleitung 28 über ein Wechselventil 58 in den
Zylindertrieb 24 des Stempelkissenträgers 2-1 und in die Zyl indertriebel6 I bis
16 -1V des Stempelwerkes 5 leitet.
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Bestandteil der Erfindung ist auch die Ausbildung der einzelnen Stempel
ziffern an den Ziffernscheiben 7 bis 10.
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Die Stempelziffern sind als sehr stark erhabene Stempel mit leicht
abgeschrägten Flanken ausgebildet, deren die Stempelfläche bildende Kronen unterbrochen
sind, so daß es keine geschlossenen Linien gibt. Dadurch wird vermieden, daß sich
Hautbestandteile von den gestempelten Tierkörpern in den Stempel ziffern festsetzen.
Die in breiiger Struktur an den Stempe-lziffern 59 haftenden Hautbestandteile werden
immer wieder durch die Lücken in den Stempel kronen aus den Ziffern herausgepreßt.
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