DE3020089A1 - Formmasse fuer giessereikerne und -formen und ihre verwendung - Google Patents
Formmasse fuer giessereikerne und -formen und ihre verwendungInfo
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Description
hergestellt, die einen Formstoff, wie Sand, und ein härtbares
Bindemittel enthalten.Nach dem Vermischen von Formstoff und
Bindemittel wird das erhaltene Gießereiformstoffgemisch durch Einstampfen, Einblasen oder auf irgendeine andere
Weise in ein Modell eingebracht. Mittels eines Härtungskatalysators
und ohne Anwendung von Wärme wird das Gemisch ausgehärtet. Beispiele für verwendbare Kunstharzbindemittel
sind Furfurylalkohol-Formaldehyd-Kondensate, Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate
und Alkyd-Isocyanat-Harze sowie Bindemittel auf der Basis von Natriumsilikat.
Dieses Aushärtungsverfahren wird als "no bake"-Verfahren
bezeichnet.
Bei einem weiteren Verfahren wird der Formstoff mit einem Kunstharzbindemittel vermischt, das erhaltene Gießereiformstoffgemisch
in die gewünschte Form gebracht und mittels eines gasförmigen Katalysators ausgehärtet. Dieses Verfah-
L ■ ■ J
030048Y09S3
r ■ . π
ren wird als "Cold-Box"-Verfahren bezeichnet.
Bindemittel für die vorstehend beschriebenen Verfahren müssen
eine Anzahl von wichtigen Eigenschaften besitzen. Bei-5
spielsweise müssen sie dem Formteil eine relativ hohe Festigkeit
verleihen und sie müssen bei Raumtemperatur gut aushärtbar sein. Das Bindemittel liegt als dünner Film auf
dem Formstoff vor. Deshalb kann beim Aushärten des Bindemittels der Formstoff die Reaktionswärme aufnehmen. Die
10
Aushärtung verläuft nicht notwendigerwexse in gleicher Weise wie bei der Aushärtung des Bindemittels in Masse.
Gießereikerne und -formen müssen ihre Festigkeitseigenschaften beibehalten, bis sich das Metall in der Form
verfestigt. Bei höheren Temperaturen und nach der Verfe-
sich
stigung des Metalls muß/der Gießereikern oder die Gießereiform
leicht entfernen lassen. Es ist verhältnismäßig schwierig, neue, für Gießereiformstoffe geeignete Bindemittel zu schaffen, welche die erforderlichen Eigenschaften
aufweisen. Dieses Problem ist noch schwieriger, wenn
20
verhältnismäßig billige Bindemittel zur Verfügung gestellt
werden sollen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Formmasse für Gießereikerne und -formen, die folgende Bestandteile enthält:
25
(ä) einen Formstoff in überwiegender Menge sowie
(b) bis zu etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht
des Formstoffes, eines Bindemittels aus einem FuIven und/oder dessen Prepolymeren. Das erfindungsgemäß
verwendete Fulven hat die allgemeine Formel
R6-C C-R,
35
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Die Reste R und R„ bedeuten Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder eine Furylgruppe oder sie sind zusammen mit dem Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, unter Bildung eines cycloaliphatischen Restes miteinander verbunden. Die Reste R3, R-, R^
und R6 bedeuten jeweils Wasserstoffatome oder Methylgruppen,
wobei höchstens einer dieser Reste R3, R., R5 und Rfi
eine Methylgruppe darstellt. Das Bindemittel enthält ferner noch einen sauren Katalysator mit einem pKa-Wert von etwa 7
^ oder weniger. Der saure Katalysator wird der Formmasse vor dem Verformen einverleibt oder wird durch Hindurchleiten
eines Gases durch die verformte Masse zur Verfügung gestellt. ■
Wenn R- oder R- Kohlenwasserstoffreste bedeuten, sind diese
vorzugsweise frei von olefinisch ungesättigten Bindungen. Spezielle Beispiele sind Alkylreste, wie die Methyl-, Äthyl-,
Propyl- und Butylgruppe, Arylreste, wie die Phenyl- und Naphthylgruppe, Alkarylreste, wie die Benzylgruppe, Aralkylreste
und Cycloalkylreste, wie die Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppe.
Beispiele für Cycloaliphatische Reste sind die Cyclopentyl-, Cyclohexyl- und Cycloheptylgruppe.
Es können auch Gemische der Fulvene verwendet werden. Ferner können anstelle oder in Kombination mit den Fulvenen Prepolymere
der genannten Fulvene eingesetzt werden, die noch genügend ungesättigte Bindungen für die Nachhärtung aufweisen
(beispielsweise mindestens ca. 10%), um die nötige Festigkeit der Formteile zu gewährlisten und die noch genügend
flüssig sind, daß sie bei alleiniger Anwendung oder im Gemisch mit Verdünnungsmitteln fließen können, um den Formstoff
zu überziehen. Ferner können Gemische von Fulven-Prepolymeren eingesetzt werden.
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Γ ■■;■ ■;■' Π
Bei Verwendung von überschüssigem Aldehyd oder Keton zur Herstellung des Fulvens können die Reste R4 oder R die
Struktur
: haben. In diesem Fall haben R_ und Rfi die vorstehend angegebene
Bedeutung.
10
10
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Fulvene sind Dimethylfulven
(R1 und R„ sind Methylgruppen und R , R4, R5
und R, Wasserstoffatome), Methylphenylfulven (R1 ist eine
>- ο I
Phenylgruppe, R3 eine Methylgruppe, R3, R4, R5 und Rß Wasserstoff
atome) , Cyclohexylfulven (R1 und R„ sind miteinander verbunden und bilden mit dem Kohlenstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen Cyclohexylring; R_, R4, R5 und R
bedeuten Wasserstoffatome), Methylisobutylfulven (R1 ist
eine Methylgruppe, R0 eine Isobutylgruppe, R , R., Rp. und
:Rß bedeuten Wasserstoffatome)fMethyläthylfulven (R1 ist
eine Methylgruppe, R2 eine Äthylgruppe, R3, R4, R5 und Rg
bedeuten Wasserstoffatome), Diphenylfulven (R1 und R„ sind
Bhen-y!gruppen, R3, R4, R5 und R, Wasserstoffatome) und
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Furylfulven (R1 ist eine Furylgruppe, R„, R_, R., R- und Rfi
sind Wasserstoffatome).
Fulvene und ihre Herstellung sind bekannt. Es ist ferner bekannt, daß Fulvene in Gegenwart von Säuren polymerisieren.
Die erfindungsgemäß verwendeten Fulvene können durch Umsetzung einer Carbonylverbindung, beispielsweise eines Ketons
oder Aldehyds, mit Cyclopentadien und/oder Methy!cyclopentadien
in Gegenwart einer Base, z.B. einer starken Base, wie Kaiiumhydroxid, einem Amin oder einem basischen Ionenaustauscherharz,
hergestellt werden. Beispiele für die Herstellung von Fulvenen sind in den US-PSen 2 589 969, 3.051 765 und
3 192 275 beschrieben. Beispiele zur Herstellung von Fulven-Polymeren
sind in den US-PSen 2 512 698, 2 587 791, 2 898
15 und 3 390 156 beschrieben.
Die Formmasse der Erfindung enthält schließlich einen sauren Katalysator. Dieser Katalysator soll einen pKa-Wert von 7
oder weniger haben. Beispiele für diese Katalysatoren sind anorganische Mineralsäuren, wie Phosphorsäure, Schwefelsäure
und Salzsäure, sowie organische Säuren, wie Ameisensäure, Oxalsäure und organische Sulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäu—
re und p-Toluolsulfonsäure. Der saure Katalysator kann der
Formmasse vor dem Verformen einverleibt werden (no bake-Verfahren) und/oder durch Hindurchleiten eines Gases durch die
Formmasse, beispielsweise einer Säure oder eines Gases, wie Schwefeldioxid oder Kohlendioxid, die zusammen mit den Bestandteilen
der Formmasse (z.B. einem Peroxid) in situ eine
erzeugt werden. Säure bildet,/Sofern die Säure in der Formmasse vorliegt,.
^O ist sie im allgemeinen in Mengen bis zu etwa 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Menge des Bindemittels, vorhanden. Bei Verwendung des Cold-Box-Verfahrens beträgt die Begasungs-r
zeit gewöhnlich bis zu etwa 5 Sekunden.
Die Fulvene und/oder deren Polymere können zusammen mit Furfurylalkohol
und/oder Bindemittelsystemen auf der Basis von'
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Γ . ■ -■*■- n
Furan-Prepolymeren verwendet werden. Beispiele für die Furan-Prepolymeren
sind Reaktionsprodukte von "Furfurylalkohol mit Aldehyden, wie Formaldehyd. Die Furfurylalkohol-Aldehyd-Kondensate
können beispielsweise mit Harnstoff modifiziert werden. Das Molverhältnis von Formaldehyd zu Furfurylalkohol
kann in einem verhältnismäßig breiten Bereich liegen. Beispielsweise kann das Furan-Polymer · durch Umsetzung von etwa
0,4 bis etwa 4 Mol Furfurylalkohol und 1 Mol Formaldehyd, vorzugsweise von etwa 0,5 bis' etwa 2 Mol Furfurylalkohol pro
Mol Formaldehyd, hergestellt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Furan-Polymeren können die
üblichen Furan-Polymeren sein, die zur Herstellung von Formteilen,
insbesondere Gießereikernen und -formen verwendet werden. Beispiele für diese Furan-Polymeren sind die ümset-zungsprodukte
von 1 Mol Harnstoff mit etwa 0,2 bis 2 Mol Furfurylalkohol und etwa 1 bis 3 Mol Formaldehyd, wie sie beispielsweise
in den US-PSen 3 222 315 und 3 247 556 beschrieben sind. Weitere geeignete Furan-Polymere sind in der
2^ US-PS 3 346 534 beschrieben. Die Furan-Polymeren werden gewöhnlich
durch Polymerisation in Gegenwart eines sauren Katalysators hergestellt, Bei Verwendung eines Furan-Polymers '
wird dieses gewöhnlich zusammen mit Furfurylalkohol eingesetzt.
.
Bei Verwendung der Fulvene zusammen mit Furfurylalkohol und/
oder Furan-Polymeren werden diese in der Regel in Mengen von 20 bis 80 Gewichtsprozent des Gemisches der Fulvene mit dem
Furfurylalkohol und/oder Furan-Polymeren eingesetzt. Die ^ Viskosität dieser Gemische soll einen, solchen Wert aufweisen,
daß sie auf dem Formstoff fließen und homogen sind.
Zur Herstellung von Gießereikernen und -formen wird als Formstoff gewöhnlich Sand verwendet. Zur Herstellung
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üblicher Gießereikerne und -formen soll der Formstoff eine solche Teilchengröße besitzen, daß die Kerne bzw. Formen
eine ausreichende Porosität aufweisen, so daß flüchtige Stoffe aus ihnen während des Gießens entweichen können. Im allgemeinen
haben mindestens etwa 80 % und vorzugsweise etwa 90 Gewichtsprozent des Formstoffes eine durchschnittliche Teilchengröße,
die ein Sieb der lichten Maschenweite von mindestens
etwa 105 Mikron passiert. Die bevorzugte Teilchengröße liegt zwischen etwa 300 und 105 Mikron. Bevorzugt wird
als Sand Quarzsand verwendet, der zu mindestens etwa 70 Gewichtsprozent und vorzugsweise zu mindestens etwa 85 Gewichtsprozent
aus Kieselsäure besteht. Andere geeignete Füllstoffe sind Zirkonium, Aluitiinosilikatsande und Chromitsande.
Obwohl der verwendete Formstoff vorzugsweise trocken sein
soll, kann ein Feuchtigkeitsgehalt bis zu etwa 0,5 Gewichtsprozent oder sogar mehr toleriert werden. Zur Herstellung
üblicher Gießereikerne und -formen beträgt die Bindemittelmenge im allgemeinen höchstens etwa 10 Gewichtsprozent und
20 vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 7 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Formstoffs. Bei üblichen Gießereiformteilen
sehr häufla
liegt der Bindemittelgehalt/ im Bereich von etwa 1 bis etwa
liegt der Bindemittelgehalt/ im Bereich von etwa 1 bis etwa
5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Formstoffs.
Zur Herstellung üblicher Gießereikerne und -formen unter Verwendung
der erfiridungsgemäßen Formmassen sind folgende Schritte erforderlich:
1. Herstellung der Formmasse aus dem Formstoff, wie Sand,
30 und dem Bindemittel;
2. Einbringen der Formmasse in eine Form oder ein Modell unter Ausbildung des gewünschten Formteils;
3. Aushärten;
4. Entfernung des Formteils aus der Form oder dem Modell
und weiteres Aushärten.
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Die Formmasse kann noch andere übliche Zusätze enthalten,
wie Eisenoxid öder zerkleinerte Flachsfasern, Holzmehl, Pech und feuerfeste fulverförmige Stoffe.
Ein besonders wertvoller Zusatz für die Formmasse der Erfindung
sind Silane der allgemeinen Formel
■..'■ . R1O-Si - R
10 RI°^
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest und vorzugsweise
einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R einen
Alkyl-, Alkoxyalkyl- oder Alkylaminoalkylrest mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten darstellt. Das Silan
wird im allgemeinen in Mengen von O>1 bis etwa 2 Gewichtsprozent
r bezogen auf das Bindemittel, eingesetzt. Es verbessert
die Haftung der Formstoffteilchen.
; Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Silane
sind γ-Aminopropyitriäthoxysilan und Trimethoxysilylpropyläthylendiamin
[NH2CH2CH2NH(CH2)3Si(OCH3J3].
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich
auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
In den Vorschriften.A bis G ist die Herstellung typischer
ι-- Fulvene erläutert.
A) Herstellung von Methylisobutylfulven
Etwa 2,5 Mol Cyclopentadien und etwa 2,5 Mol Methylisobutylketon werden in Gegenwart von Natriumäthylat als Katalysator
umgesetzt. Die Reaktion wird 5 1/2 Stunden bei 23 bis
25°C durchgeführt. Die Ausbeute beträgt etwa 60 % d. Th. und das Produkt wird nach der Methode von Kice, J. Am.
Chem. Sog., Bd. ÖO (1958), S. 3796 destilliert. Die Fraktion
vom Siedepunkt 92 bis 94°C hat einen Brechungsindex
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Γ ~Ί
25
η von 1,5210. Nach der gaschromatographischen Analyse besteht das Produkt zu 9 7 % aus Methylisobutylfulven.
η von 1,5210. Nach der gaschromatographischen Analyse besteht das Produkt zu 9 7 % aus Methylisobutylfulven.
B) Herstellung von Methyläthylfulven
5 Etwa 3 Mol Cyclopentadien und etwa 3 Mol Methylethylketon werden in Gegenwart eines Ionenaustauscherharzes als Katalysator
umgesetzt. Die Reaktion wird etwa 3 Stunden bei .14 bis 410C und weitere 16 Stunden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die Ausbeute beträgt etwa 42 % d. Th. und das Produkt 10 wird nach der Methode von McCain, J. Chem. Soc, Bd. 23
(1958), S. 682 destilliert. Die Fraktion vom Siedepunkt
25 67 bis 69°C hat einen Brechungsindex η von 1,5330.
Aufgrund der gaschromatographischen Analyse besteht das Produkt
zu 91,0 % aus Methyläthylfulven, 5,6 % Dicyclopenta-15
dien und 3,4 % unbekannten Substanzen.
C) Herstellung von Methylphenylfulven
Tn einem 2 Liter fassenden Dreihalskolben werden 1000 ml
Isopropanol, 300 ml Methanol und 10 g Natrium vorgelegt. So-
dann wird unter Rühren ein Gemisch aus 180 g frisch destil-
v langsam
liertem Cyclopentadien und 261 g Acetophenon/eingetragen.
Die Umsetzung wird bei Raumtemperatur durchgeführt. Nach
90 Minuten ist die Umsetzung beendet. Das Reakt.ionsgemisch wird mit Wasser versetzt und die organische Phase mit Hexan
25 .extrahiert. Der Hexanextrakt wird mit Wasser, gewaschen und
eingedampft. Das rohe Methylphenylfulven wird destilliert.
Die Verbindung wird als rubinrote Flüssigkeit vom Kp. 80 bis 85°C/O,1 Torr erhalten.
D) Herstellung von Pentamethylenfulven In einem Kolben werden 500 ml Isopropanol und 10 g einer
25prozentigen Natriummethylatlösung vorgelegt. Sodann wird
innerhalb 2 Stunden ein gemisch aus 150 g Cyclopentadien und 200 g Cyclohexanon zugesetzt. Nach beendeter Zugabe'
35 wird das Gemisch mit Wasser versetzt und die organische Phase
mit Hexan extrahiert. Der Hexanextrakt wird eingedampft. Es hinterbleibt das Pentamethylenfulven.
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1 E) Herstellung von Diphenylfulven
Etwa äquimolare Mengen an Benzophenon und Cyclopentadien werden in einer Lösung von Natriumäthylat in Äthanol nach
der Methode von Kice, J. Am. Chem. Soc, Bd. 80 (1958),
S. 3796 umgesetzt. Das Produkt wird in Form dunkelroter Kristalle erhalten, die aus Äthanol umkristallisiert und
unter vermindertem Druck getrocknet werden.
F) Herstellung von Furylfulven
Etwa äquimolare Mengen von Furfural und Cyclopentadien werden
in Gegenwart von Diäthylamin als Katalysator und etwa 33 % Methanol als Lösungsmittel nach der Methode von
C. Schmidt, Chem. Ber., Bd. 90 (1957), S. 1352 umgesetzt. Das Produkt scheidet sich als viskose dunkle Substanz von
15 der wäßrigen .Phase ab.
G) Herstellung von Dimethylfulven
Etwa äquimolare Mengen Aceton und Cyclopentadien werden in
Gegenwart eines Amin-Katalysators nach der Methode von Freiesleben, Chem.Abstr., Bd. 59 (1963), 9914 A umgesetzt.
Das Produkt wird von der wäßrigen Phase abgetrennt und unter vermindertem Druck destilliert.
Beispiele 1 bis 8
2^ Es werden Gießereiformstoffgemische aus Sand und den in Tabelle I angegebenen Bindemitteln hergestellt. Die Gießereiformstoff
gemische werden sodann zu AFS-Standardprüfkörpern für Zugfestigkeitsuntersuchungen verformt. Nach dem Aushärten
wird die Zugfestigkeit und Härte der Prüfkörper bestimmt. Als Polymer wird ein Furan-Polymer verwendet, das
durch Umsetzen von 37,27 Gewichtsteilen Furfurylalkohol, 51,45 Gewichtsteilen eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensats
aus etwa äquimolaren Mengen Harnstoff und Formaldehyd, 0,20 Gewichtsteilen Phosphorsäure und 0,10 Gewichtsteilen
Kaliumhydroxid hergestellt worden ist. Als saurer Katalysator
wird p-Toluolsulfonsäure, als Silan γ-Aminopropyltri-
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r _ . "ι
äthoxysilan verwendet. Es werden 3000 Gewichtsteile Sand mit 13,5 Gewichtsteilen saurem Katalysator und 45 Gewichtsteilen des Gemisches aus Furan-Polymer, FuIven, Furfurylalkohol
und Silan vermischt. In Tabelle I sind die Zug-
festigkexten, (Z) in kg/cm , sowie die Härten (H) angegeben.
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'ο' '■ ■
Tabelle I
Tabelle I
cn
1 | H | 2 · | H | 3 | H | ■' ■■ 4 .'.■■ | Z | H | 5, . | H | 6 | H | 7 | Z | H | 8, | H | |
Wearpn5010 Sand / |
80 | 45 | 75 | 10,2 | 59 | 82 | 76 ' | 5,4 | 64 | 69 | ||||||||
Katalysator | 300Og | 73 | 3000g | 51 | 3000g | 75 | 300Og : | 9,6 | 54 | 3000g | 83 | 3000g | 73 | 3000g ; | 9,3 | 73 | 3000g | 74 |
Furan-Polymer Furfurylalkohol Silan |
13,5g | 79 | 13,5g | .54 | 13,5g | 74 | ,' -.13,5g· . ■ | 11,1 | 55 | 13,5g · : | 86 | - 13,5g | 76 | 13,5g | ?,5 | 74 | 13,5g | 68 |
Verarbeitungs- zeit, Beginn |
45g:·;· , 40% 60% 0,15% |
77 | 45g:' 40% 30% 30% . Dimethyl- fulven 0,15% |
54 | 4,5g: " 40% 30% 30% Methyl- phenyl- fulven 0,15% |
74 | ■45g? ■■■■...''■ ' 40% , 30% 30%; Cyclo- penta- methylen- fulven 0,15% |
14,5 | 64 | 45g1:. 40% . 40% 20% Methyl- heptyl-, fulven 0,15% |
86 | 45g: 40% 30% 30%· Methyi- heptyl- fulven, 0,15% |
75 | 45g: . 4o% 40% 20 % Furyl- ■ fulven 0,15% |
7,9 | 60 | 45g: . 40% ■ 30% 30% Furyl- fulven 0,15% |
60 |
16'/21· | 7'/14' | 6'/13' | 6'/ll' | 14'/2O' | 8712' | 6712' | 571I1 | |||||||||||
2 Std. | Z | Z | Z | Z | Z | Z | ||||||||||||
4 Std. | 35,5 | 5,9 | 16,5 | 14", 9 | 7,2 | 8,3 | ||||||||||||
24 Std. | 37,3 | ' 9,1 | 22,5 | 20,2 | 8,3 | 11,2 | ||||||||||||
24 Std. + 1 Std. bei 100% rel. Feuchtigkeit |
■43,9 | 9,5 | 26,2 | 21,1 | 8,4 | 9,9 | ||||||||||||
34,3 | 6,2 | 25,1 | 17,7. | 6,5 | 11,1 |
CO CD K) CD CD CX) CD
"1
Die Zugfestigkeitswerte der Bindemittel mit den Fulvenen, bei denen unterschiedliche Mengen des Furfurylalkohols
ersetzt sind, sind niedriger als ohne die Fulvene. Dennoch werden bei Verwendung der Fulvene befriedigende Ergebnisse
erhalten. .· Diese Verbindungen sind erheblich billiger als die Verwendung größerer· Mengen Furfurylalkohol.
15
25
Beispiele 9 und 10
Gießereiformstoffgemische werden aus 2.000 g Wedron-Sand 5Ο1Ό
und 24 g eines Bindemittels mit 40 Gewichtsprozent des in den Beispielen 1~ bis 8 verwendeten Furan-Polymers, etwa
0,15 % des in den Beispielen 1 bis 8 verwendeten Silans
und unterschiedliche Mengen Furfurylalkohol (FAJ und- Fulven.
sowie 16a,Methyläthvlketonperoxid^
/hergestellt. Die erhaltenen Formstoffgemische werden sodann
zu üblichen AFS-Prüfkörpern verformt. Die Prüfkörper werden 5 Sekunden mit Schwefeldioxid begast und sodann
10 Minuten mit Luft gespült. Die ausgehärteten Proben werden auf Zugfestigkeit untersucht. Γη Tabelle JI sind die
Ergebnisse zusammengestellt.
Tahel-le II
30
IMM | Zugfestigkeit,, kg/em | 1 | 1 Std. | 24 | Stet. | |
% EA % Fulven |
. 8, | 1 | t3,2 | T4, | 1 | |
6σ % fa · | 15Γ7 " | 19, | 5 | |||
40 %. FA 20 % Dimethyl- fulven |
||||||
35
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Claims (14)
- V OS S IUS · V OS S IUS- TA U CH MER ■ HEUNEMANN · RAUH\ '■ "" PATENTANWÄLTESIEBERTSTRASSE 4· SOOO MÜNCHEN 86 · PHONE: (Ö89) 47 4O75 CABLE: BEN ZOLPATENT MÖNCHEN · TELEX S-29 453 VOPAT Du.Z.: P 661
Case: 4087."■"■"■'■ ASELAUD OIL, INC.. "' .""Ashland, Kentucky, V.St,A,10 -;"Formmasse für Gießereikerne und -formen und ihre Ver wendung "15 Priorität r 2 5.5.19 7 9, V.St.A., Nr. 4 2P a t e η t a, η s ρ r ü c h e2Q : 1. Formmasse für Gießereikerne und -formen ,enthaltend ; (a) einen Eormstoff in größerer Menge sowie(b) bis zu etwa. 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Formstoffes, eines Bindemittels aus einem : ■/■""-'";'" .."FuIven der allgemeinen Formel■-■: ::·. · ; ' ■ ·■■■■ I -5 C K43tt "; in der R, und R jeweils Wasserstoffatome oder Kohlen-. Wasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder■-- - eine Furylgruppe bedeuten oder zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen cycloaliphati-35 sehen Rest darstellen und die Reste R_, R., R^ und R : jeweils Wasserstoffatome oder Methylgruppen darstellen,,".0:3.0048/0953Γ . . Πmit der Maßgabe, daß höchstens nur einer der ResteR3, R., R5 und R^ eine Methylgruppe ist, oder Prepolymeren des Fulvens oder deren Gemischen und (c) einen sauren Katalysator mit einem pKa-Wert von etwa 7oder weniger. - 2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure in situ gebildet worden ist.
- 3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel noch Furfurylalkohol enthält.
- 4. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel noch Furfurylalkohol sowie ein Furan- ■Polymer enthält.
- 5. Formmasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an einem Silan.
- 6. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Dimethylfulven ist.
- 7. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das Fulven Methylphenylfulven ist.
25 - 8. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Methylisobutylfulven ist.
- 9. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Cyclopentamethylenfulven ist.
- 10. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Methylheptylfulven ist.
- 11. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Furylfulven ist.030048/0953
- 12. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fulven Methyläthylfulven ist.
- 13. Formmasse für Gießereikerne und -formen, enthaltend (a) einen Formstoff in überwiegender Menge sowie.(b) bis zu etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Formstoffes, eines Bindemittels aus einem Fulven, das durch Umsetzen einer Carbonylverbindung mit einem Cyclopentadien hergestellt worden ist und die allgemeine Formelhat, in der R1 und R„ jeweils Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten oder eine Furylgruppe bedeuten oder zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen cycloaliphatischen Rest bilden und die Reste R_, R-, R5 und Rfi jeweils Wasserstoffatome oder Methylgruppen darstellen, mit der Maßgabe, daß höchstens einer der Reste R_, R., R1- und Rfi eine Methylgruppe ist, und, sofern das Molverhältnis von Carbonylverbindung zu Cyclopentadien größer als Ϊ : 1 ist, der Rest R- oder R1. die Gruppe?1J— OH30 t>darstellt, Prepolymeren dieser Fulvene oder deren Gemischen, sowie
Cc)." einen sauren Katalysator mit einem pKa-Wert von etwaoder weniger. 35 - 14. Verwendung der Formmassen nach Anspruch 1 bis 13 zur Herstellung von Gießereikernen oder -formen.L " J0300 4 8/095 3
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