DE3019519B1 - Verfahren zur Desodorierung von Sulfatzellstoff - Google Patents

Description

• Auf Zellstoff gerechnet werden also ca 0,3wo H202 (100) verbraucht.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verfahren zur Desodorierung von Sulfatzellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man den Zellstoff mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid in Abwesenheit von Alkali behandelt und dabei eine Konzentration an Wasserstoffperoxid von 0,1 bis 2 g/l, eine Temperatur von 40 bis 100"C, eine Reaktionszeit von 1 bis 120 Minuten und eine Zellstoffkonzentration von 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf atro Zellstoff, einhält.

   Sulfatzellstoff wird in ungebleichter Form zur Herstellung von Transformerboard verwendet. Transformerboard ist eine Pappe, die zur Herstellung von Transformatoren eingesetzt wird. Bei der Trocknung der Pappe wird der typische unangenehme Sulfatzellstoffgeruch deutlich. Da die strenge Spezifikation einen Elektrolytgehalt der Pappe verbietet, können bei der Herstellung und der Desodorierung der Pappe keine Zusätze von Elektrolyten, d. h., von Säuren, Basen oder Salzen erfolgen.

   Aus der DE-AS 2905936 ist es bekannt, Sulfatzellstoff mittels Peroxid in Gegenwart von Alkali aufzuhellen und zu desodorieren. Bei dem bekannten Verfahren wird unter Benutzung der Restalkalität der Zellstoffsuspension nach der alkalischen Kochung Peroxid zugesetzt.

   Das bekannte Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß der erhaltene Zellstoff Elektrolyt enthält und somit zur Herstellung von Transformerboard nicht geeignet ist.

   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Desodorierung von Sulfatzellstoff, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Zellstoff mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid in Abwesenheit von Alkali behandelt und dabei eine Konzentration an Wasserstoffperoxid von 0,1 bis 2 g/l, eine Temperatur von 40 bis 100"C, eine Reaktionszeit von 1 bis 120 Minuten und eine Zellstoffkonzentration von 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf atro Zellstoff, einhält.

   In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann man eine Konzentration an Wasserstoffperoxid von 0,4 bis 0,6 g/l, insbesondere 0,5 g/l, eine Temperatur von 50 bis 70"C, insbesondere 60"C, eine Reaktionszeit von 25 bis 35 Minuten, insbesondere 30 Minuten und eine Zellstoffkonzentration von 4 bis 6 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-46, bezogen auf atro Zellstoff, einhalten.

   Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt, daß der Zellstoff seinen typischen, unangenehmen Sulfatzellstoffgeruch verliert und dadurch Geruchsemissionen bei der Trocknung unterbleiben. Der Zellstoff ist völlig geruchslos und kann in Bereichen eingesetzt werden, in denen der unangenehme Sulfatzellstoffgeruch nicht toleriert wird.

   Überraschenderweise gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Desodorierung des Sulfatzellstoffes ohne Aktivierung durch Alkali, wie z. B. Natronlauge.

   Dieses Merkmal der Erfindung ermöglicht die Anwendung des Sulfatzellstoffes zur Herstellung von Transformerboard. Zusätzlich wird durch die Weglassung des Alkalis der Verbrauch an Wasserstoffperoxid bei der Reaktion verringert, so daß ein Großteil in der Flotte erhalten bleibt und für den folgenden Ansatz zur Verfügung steht.

   Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man dieses außerhalb des Produktionsprozesses zur Herstellung von Zellstoff durchführenkann.

   Beispiel In einem Pulper werden 20m3 Wasser auf 70°C angewärmt und nach Hinzufügung von 20 kg 50Yoigem Wasserstoffperoxid 1000 kg (atro) ungebleichter Sulfatzellstoff aufgeschlagen. Nach 30 Minuten ist das Material gut zerfasert. Es wird nun auf einem Banddruckfilter auf 25% Stoffdichte entwässert und nach einem erneuten Aufschlagen in einem 2. Pulper der Pappeproduktion zugeleitet. Das bei der Entwässerung anfallende Wasser (17 m3) enthält noch 0,42 g/l HO2. Es wird mit 3 m3 Wasser auf 20 m3 ergänzt. Nach Zufügung von 1,5 + 1,36 2,86 kg H202 (100X entsprechend 5,72 kg H202 (50) Handelsware, dient es als Flotte für den nächsten Pulperansatz.