DE301929C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Auf Glasplakaten wurden bisher Halbtonbilder nur durch Malerei oder . Hinterkleben eines gedruckten Bildes angebracht. Es wurde zwar wiederholt versucht, Bilder zu schaffen, bei denen ein Silberspiegel die Lichter und eine farbige Auflage die Schatten bilden. So wurden zu diesem Zweck mit Chromatsalzen lichtempfindlich gemachte Kolloide unter entsprechenden Negativen kopiert, die nicht belichteten Stellen ausgewaschen und nachträglich mit Spiegel belegt oder mit Silberpapier unterlegt. Auch lichtempfindliche Kollodiumemulsionen wurden zu demselben Zweck herangezogen (vgl. britische Patentschrift 6690 vom Jahre 1894, britische Patentschrift 1647 vom Jahre 1880, sowie Eders Handbuch, erste Auflage, Seite 305). Diese Verfahren haben jedoch in der Praxis keinen Eingang gefunden, weil sie verschiedene Nachteile haben.

Hinterlegt man derartige Bilder nur mit Silberpapier oder Folien, so kommt keine genügende Spiegelwirkung zustande; will man jedoch aus wässerigen Lösungen Silberbelag niederschlagen,, so gelingt dies bei Gegenwart organischer Substanzen auf den nicht genügend reinen freien Flächen sehr schlecht.

Durch nachstehend beschriebenes Verfahren gelingt es nun auch, Halbtonbilder in den allerfeinsten Abstufungen auf vorher mit SiI-berspiegel belegten Glasplatten herzustellen. Ausgegangen wird von einer auf die bekannte Weise durch Reduktion einer Silbersalzlösung mit einer dünnen Silberhaut belegten Glasplatte. Diese wird auf der Spiegelseite mit einer lichtempfindlichen Lösung von Kautschuk und ähnlichen Stoffen einesteils und Asphalt und ähnlichen Stoffen andernteüs überzögen, und zwar durch Übergießen mit einer dünnen Lösung dieser Stoffe. Als gut verwendbar hat sich eine Lösung von 20 g Asphalt, 20 g Kautschuk oder Guttapercha in einer Mischung von 800 g Benzin und 200 g Benzol herausgestellt, wobei die Körper erst in Benzol gelöst und dann das Benzin zugegeben wird, doch können auch andere Mengenverhältnisse gewählt werden. Diese Lösung ist u. a. durch die Patentschrift 270105 bekannt geworden, wird danach aber zu einem andern Zweck angewendet. Nun kopiert man unter einem Rasternegativ, wie sie auch für Herstellung von Autotypien angewandt werden. Nach dem Kopieren wird mit Aceton oder einem ähnlich wirkenden Mittel, wie starkem Alkohol, entwickelt. Durch die Entwickelung wird die Schicht nicht gelöst, sondern nur in ihrem Zusammenhang verändert. Es entstehen zahlreiche feine Poren. Wenn man alsdann die Platte in eine Lösung bringt, die imstande ist, den Silberbelag aufzulösen, wie z. B. eine mit Cyankalium versetzte Lösung von Jod in Jodkalium, so wird an den kopierten und entwickelten Stellen der Silberbelag weggenommen. Hinterstreicht man nachträglich mit schwarzem oder farbigem Lack u. dgl., so tritt das Halbtonbild in allen Feinheiten hervor. Natürlich können auf dieselbe Weise auch Bilder in Strichmanier oder Schriften allein oder in Verbindung mit Halbtonbildern erzeugt werden.

Neu ist bei dem Verfahren die Kombination der Arbeitsweise, trotzdem die lichtempfindliche Schicht mit Ausnahme der Entwicklungs-

fähigkeit bereits bekannt ist. Die Anwendung von anderen lichtempfindlichen Schichten, wie z. B. Chromateiweiß,-'.zu derselben Arbeitsweise, stößt auf . praktisch unüberwindliche Schwierigkeiten, weil die dünne Silberschicht das Einbrennen des Bildes nicht verträgt und ohne diese Manipulation die Deckung der Ätzung nicht widersteht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern auf Silberspiegeln, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Silberspiegeln belegte Glasplatte mit einer lichtempfindlichen Schicht, bestehend aus Kautschule und ähnlichen Stoffen einesteils und Asphalt und ähnlichen Stoffen andernteils, überzogen, diese unter einem Strich- oder Halbtonrasternegativ belichtet, mit Aceton oder einem gleichwirkenden Stoffe entwickelt, mittels einer die Silberschicht lösenden Flüssigkeit durchgeätzt und dann nach Bedarf mit einer Farbschicht hinterlegt wird.