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Rückhalteteil für ein auf einem Fahr-
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zeugsitz untergebrachtes Kind Die Erfindung bezieht sich auf ein
an einem Fahrzeugsitz, insbesondere einem Rücksitz, befestigbares, insgesamt U-förmiges
Rückhalteteil für ein Kind, wobei zwei seitliche Schenkel des Rückhalteteiles den
Rumpf des Kindes zwischen sich aufnehmen und eine die Schenkel verbindende Basis
des Rückhalteteiles die Oberschenkel des Kindes übergreift.
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Gattungsgemäße Rückhalteteile sind bereits seit einiger Zeit im Handel.
Sie werden mittels eines Beckengurtes, welcher für die Benutzung durch erwachsene
Personen meist schon im Fahrzeug vorhande ist, an der Rücksitzbank gehalten. Ein
derartiges Rückhaltesystem hat sich in der Praxis, insbesondere zur Unterbringung
von Kindern ab dem dritten Lebensjahr, gut bewährt. Von Nachteil ist jedoch, daß
das Rückhalteteil viel Platz in Anspruch nimmt, wenn es bei Nichtgebrauch mitgeführt
werden muß. Außerdem kann das Rückhalteteil keine weitere Verwertung finden, wenn
das Kind eine bestimmte Größe erreicht hat.
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Aus der DE-OS 28 03 574 ist es bekannt, ein U-förmiges Teil der Rücksitzbank,
welches eine Kopfstütze bildet, aus der Rükkenlehne der Rücksitzbank um ca. 900
nach vorne zu schwenken und abzusenken. In dieser Stellung bildet die Kopfstütze
dann eine Rückhaltevorrichtung für ein auf dem Sitzpolster der Rücksitzbank sitzendes
Kind. Die erforderlichen Aussparungen in der Rückenlehne beeinträchtigen den Sitzkomfort,
wenn der Sitzplatz von einer erwachsenen Person benutzt wird. Außerdem gestalten
die Aussparungen und der notwendige Schwenkmechanismus die Herstellung einer derartigen
Einrichtung verhältnismäßig aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein
gattungsgemäßes Rückhalteteil für ein Kind so auszubilden, daß das Rückhalteteil
bei Nichtgebrauch zweckgebunden im Fahrzeug einsetzbar ist.
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Die Auf gabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Dadurch, daß das Rückhalteteil sowohl zur Sicherung eines Kindes, als
auch als Kopfstütze für eine erwachsene Person einsetzbar ist, bestehen zum einen
keine Probleme bei der Unterbringung des nicht benutzten Rückhalteteils; zum anderen
kann, wenn das Rückhalteteil über dem Kindersitzplatz befestigbar ist, eine Kopfstütze
eingespart werden, da für den Kindersitzplatz nur eine Rückhaltevorrichtung erforderlich
ist (der Kopf stützt sich an der Rückenlehne der Rücksitzbank ab). B Bei Benutzung
des Platzes durch eine erwachsene kann Person die dann nicht benötigte Rückhaltevorrichtung
als Kopfstütze eingesetzt werden.
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Wird das Rückhalteteil beispielsweise durch einen vorhandenen Beckengurt,
der bereits für den Gebrauch durch Erwachsene im Fahrzeug~ vorhanden ist, an-der
Rücksitzbank gehalten, dann bedarf es-an der Rücksitzbank selbst keinerlei Abänderungen
gegenüber einer Rücksitzbank, welche ohne eine Einrichtung zur Unterbringung eines
Kindes ausgestattet ist. Das Rückhalteteil erfordert, aufgrund seiner zusätzlichen
Aufgabe als Kopfstütze, gegenüber bekannten Kopfstützen einen abgeänderten Aufbau,
was, da im wesentlichen nur größere Polster- und Uberzugsteile erforderlich-sind:,
keine bedeutenden Mehrkosten mit sich bringt.
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Der abgeänderte Aufbau muß nicht zwangsläufig zu einer schlechteren--Sicht
nach hinten führen, da durch den U-förmigen Aufbau die rojektionsfläche ähnlich
groß wie die einer bekannten vollen Kopfstütze~gehalten werden kann.
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Hinsichtlich der Unterbringung der Kopfstütze ist man nicht an eine
Stelle-in der Mitte der Rücksitzbank gebunden, vielmehr kann die Kopfs-tütze-einem
seitlichen- Rücksitz oder dem Fahrer- bzw.
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Beifahrer-sitz zugeordnet sein. Besonders wenn die Kopfstütze am Fahrersitz-montiert~wird,
ist eine Beeinträchtigung der -Sicht nach hinten fast völlig ausgeschlossen.
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Die Erfindung- nicht nur auf die Neukonzeption von Rücksitzen gerichtet,
sie läßt sich vielmehr auch bei bereits im Verkehr befindlichen Fahrzeugen einsetzen.
Wird die Kopfstütze beispielsweise durch zwei Befestigungsstangen am Sitz gehalten,
dann
können nach Entfernen der Kopfstütze und der Befestigungsstangen
zwei Z-förmige Adapterstücke in die Aufnahmen der Befestigungsstangen eingeführt
und darauf die als Rückhaltevorrichtung für ein Kind verwendbare Kopfstütze aufgesetzt
werden. Die Adapterstücke sind in den Fällen notwendig, in denen der Abstand zwischen
den Befestigungsstangen der vorhandenen Kopfstütze nicht mit dem Abstand der Aufnahmen
für das Rückhalteteil übereinstimmt.
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Um für das auf der Rücksitzbank untergebrachte Kind eine--erhöhte
Sitzposition zu schaffen und um zu verhindern, daß durch die Schuhe des windes das
Sitzpolster verschmutzt wird ist es vorteilhaft,wenn bei einer Rücksitzbank mit
einem aus der Rückenlehne herausbewegbaren Sitzelement für ein Kind, die Kopfstütze
mit ihren Schenkeln auf das herausbewegte Sitzelement aufsetzbar und mit diesem
verbindbar ist. Das Sitzelement wird zweckmäßig durch einen Abschnitt der Rückenlehne
gebildet welcher die gleiche Höhe wie dieselbe aufweist. Vombaulichen Aufwand ist
ein derartiges Sitzelement einfacher oder gleich einer bekannten Mittelarmlehne.
Das Sitzelement kann gleichfalls wie eine Mittelarmlehne um eine Drehachse in der-
Rückenlehne gelagert sein.
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Die Sitzfläche kann der besseren Reinigung wegen mit abwaschbarem
Material, beispielsweise aus einem farblich abgestimmten Kunstleder, überzogen sein.
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Gemäß einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung kann das
als Kopfstütze verwendbare Rückhalteteil in bekannter Weise zwei Befestigungsstangen
aufweisen, welche in wenigstens zwei Führungen in einem Sitzteil befestigbar sind.
Diese Befestigungsart bietet sich besonders bei einer Rücksitzbank mit einem aus
der Rückenlehne herausbewegbaren Sitzelement für das Kind an. Vorteilhaft werden
in dem Sitzelement mehrere, paral--lele Aussparungen vorgesehen, so daß die Kopfstütze
in verschiedenen Abständen positionierbar ist und so eine Anpassung an verschieden
große Kinder ermöglicht. Es braucht wohl im einzelnen nicht ausgeführt zu werden,
daß auch in Verbindung mit dem Sitzelement die bereits eingangs angeführte Befestigungsart
mit einem Beckengurt möglich ist. Bei dieser Befestigungsart sollte darauf geachtet
werden, daß zwischen der Kopfstütze und der Rückenlehne ein Formschluß möglich ist
und dadurch die Kopfstütze durch den Beckengurt bzw. beim Befestiggen desselben
die Kopfstütze nicht verrutscht.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung können die Befestigungsstangen
mit Mitteln zu deren Höhenverstellung in den Führungen ausgebildet sein. Somit ist
auch eine Anpassung der Kopfstütze im Bezug auf deren Höhenlage möglich bzw. kann
dadurch das Rückhalteteil sehr niedrig ausgeführt werden, was den Sichtverhältnissen
entgegenkomst, wenn das Rückhalteteil als Kopfstütze eingesetzt ist.
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Es ist natürlich auch möglich, das Rückhalteteil nicht U-förmig, sondern
nur als Platte auszubilden und durch die höhenverstellbaren
Befestigungsstangen
den erforderlichen Abstand zu erzielen. Bei Nichtgebrauch könnte sie dann an beliebiger
Stelle im Kraftfahrzeug z. B. unter den Vordersitzen oder an der Hutablage (als
Kopfstütze oder ganz eingeschoben) untergebracht werden. Diese Ausführung bildet
zwar ebenfalls ein vom Kind als Spielfläche.nutzbares.Tischchen; die langen seitlichen
Befestigungsstangen stellen jedoch eine unbefriedigende Lösung in Bezug auf Aussehen
und Sicherheit - insbesondere bei einem Seitenaufprall - dar.
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Gemäß einem weiteren, vorteilhaften Merkmal der Erfindung können die
Befestigungsstangen gelenkig mit der Kopfstütze verbunden sein. Dadurch kann diese
leichter entfernt werden wenn beispielsweise eine stark geneigte Heckscheibe oder
das Fahrzeugdach den Bewegungsraum nach oben einschränkt. Besonders vorteilhaft
ist diese Ausführung auch, wenn bei Verwendung als Rückhaltevorrichtung die Kopfstütze
mit einem Beckengurt an der Rücksitzbank, bei Verwendung als Kopfstütze diese mit
Befestigungsstangen in der Nähe der Rückenlehnen befestigt werden soll.
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Schließlich kann zumindest die obere Abschluß fläche der Kopfstütze
mit abwaschbarem Material überzogen sein. Dadurch kann, wenn die Kopfstütze als
Rückhaltevorrichtung verwendet wird zumindest die Tischfläche, welche dem Kind als
Spielfläche benutzt wird, leicht saubergehalten werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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Es stellen dar: Fig. 1 eine Rücksitzbank mit einer abnehmbaren Kopfstütze,
welche ein Rückhalteteil für ein Kind bildend auf das Sitzpolster der Rücksitzbank
aufgesetzt und mit einem Beckengurt an der Rücksitzbank gehalten ist, Fig. 2 ein
weiteres gusführungsbeispiel, wobei die abnehmbare Kopfstütze auf ein aus der Rückenlehne
der Rücksitzbank herausbewegbaren Sitzelement aufgesetzt ist.
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Gemäß Fig. 1 setzt sich eine Rücksitzbank 3 aus einem Sitzpolster
5 und einer Rückenlehne 7 zusammen. An der Rückenlehne 7 schließt sich eine Hutablage
9 an, durch welche die Befestigungsstangen für drei Kopfstützen 11, 13 und 15 hindurchgeführt
sind. Die mit 17 und 19 bezeichneten Befestigungsstangen der mittleren Kopfstütze
13 sind schwenkbar in der Kopfstütze 13 gelagert. Dadurch lassen sich bei beengten
Platzverhältnissen die Befestigungsstangen 17 und 19 leichter aus ihren Führungen
heraus bewegen, wenn die Kopfstütze 13 abgenommen werden soll. Durch Verschwenken
der Befestigungsstangen 17 und 19 um etwa 900 lassen sich diese in der Kopfstütze
13 versenken.
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Wie aus Fig. 1 unmittelbar ersichtlich, läßt sich die Kopfstütze 13
bei verschwenkten Befestigungsstangen 17 und 19 auf das Sitzpolster 5 der Rücksitzbank
3 aufsetzen und als Kindersitz verwenden (gestrichelt dargestellt).
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Dies ist möglich, da die Kopfstütze 13 zur Aufnahme der Beine des
Kindes einen U-förmigen Aufbau aufweist und mit'einer bogenförmigen Aussparung 21
versehen ist, welche den Rumpf des Rindes umschließt. Zur Befestigung der als Kindersitz
verwendeten Kopfstütze 13 ist diese', in ihrem oberen Bereich mit einem Schlitz
23 versehen, durch welchen ein Beckengurt 25, welcher bei nicht benötigtem Kindersitz
der Sicherung einer an dieser Stelle untergebrachten erwachsenen Person dient,hindurchgeführt
ist.
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Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Kopfstütze
27, welche ebenfalls als Rückhalteteil für ein auf einer Rücksitzbank 29 untergebrachtes
Kind verwendet werden kann (gestrichelt gezeichnet). Im Gegensatz zu der erstbeschriebenen
Ausführungsform wird hier die Kopfstütze nicht unmittelbar auf dem Sitzpolster 34
der Rücksitzbank befestigt, sondern auf einem aus der Rückenlehne 31 der Rücksitzbank
29 herausbewegbaren Sitzelement 33.
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Die Befestigung der Kopfstütze 27 am Sitzelement 33 erfolgt in der
Weise, daß die beiden Befestigungsstangen 35 und 37 der Kopfsütze 27 in Führungen
39 eingeschoben werden. Um eine Anpassung an verschieden
große
Kinder zu ermöglichen, sind mehrere einander zugeordnete Führungen 39 im Sitzelement
33 ausgebildet. Die Befestigungsstangen 35 und 37 sind wie bekannte'Befestigungsstangen
mit Kerben 41 versehen, durch welche eine Fixierung der Kopfstütze in der Höhe möglich
ist. Dieses System läßt sich auch bei Verwendùng der Kopfstütze 27 als Rückhalteteil
für ein Kind anwenden und so durch ein entsprechendes Rastteil im Sitze-lement 33
eine zusätzliche Anpassung ermöglichen.
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Sollte durch eine zu geringe Stärke des Sitzelementes 33 die vollständige
Unterbrinwgung der Befestigungsstangen 35 und 37 nicht möglich sein, dann kann durch
einen etwas abgeänderten Verstellmechanismus, bei dem der größte Teil der Befestigungsstangen
in die Kopfstütze hineingeschoben werden kann, Abhilfe geschaffen werden.
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Die obere Abschlußfläche 43 der Kopfstütze ist mit einem zum Polsterbezug
farblich abgestimmten Kunstleder überzogen; ebenso die Rückseite des Sitzelementes
33, so daß diese Teile leicht gereinigt werden können, wenn sie durch die Schuhe
oder beim Spielen bzw. Essen des Kindes verschmutzt wurden.
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Gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Kopfstütze
27 von wesentlich geringerer Tiefe, da die Seitenführung des Kindes bei dieser Ausführungsform
durch zwei Flächen 45 der Rückenlehne 31 übernommen wird.