-
Fahrzeug-Sicherheitssitz für Kinder.
-
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeug-Sicherheitssitz für Kinder,
bestehend aus einem mit Stoff überzogenen Unterteil aus Kunststoff und einem auf
den seitlichen Wangen des Unterteils aufliegenden, mit Stoff überzogenen Fangkörper
aus Kunststoff, der durch einen durch den Fangkörper durchgeführten und seitlich
aus dem Fangkörper herausragenden Gurt mittels Rastverbindungsgliedern mit einem
an der Karosserie eines Fahrzeuges befestigten Gurt eines Gurtsystems verbindbar
ist.
-
Derartige Sitze dienen dazu, mitfahrenden Kleinkindern, die wegen
ihrer Körpermaße nicht mit den handelsüblichen Gurtsystemen, die der Statur Erwachsener
entsprechende Abmessungen aufweisen, gegen Aufprallschäden geschützt werden können,
einen sicheren Halt zu geben.
-
Ein Fahrzeug-Sicherheitssitz der eingangs genannten Art ist aus der
EU-PS 3 850 bekannt, dessen durch einen Gurt befestigter Fangkörper aus einem verformbaren
Kunststoff besteht, wobei der Gurt einen durch den Fangkörper hindurchgeführten
Bangkörperhaltegurt sowie einen ebenfalls hindurchgeführten Beckensicherheitsgurt
aufweist. Durch diese Gurt anordnung mit einem Fangkörperhalt- und einem Beckensicherheitsgurt
soll zusammen mit einer entsprechenden Qestaltung des Sicherheitssitzes bewirkt
werden, daß der Beckensicherheitsgurt im günstigsten Bereich des im Sicherheitssitz
befindlichen Kindes bei einem Aufprall zur Anlage
kommt und dieses
zurückhält. Bei dem beim Aufprall auftretenden Klappmessereffekt wird der Leib des
Kindes vom Fangkörper zurückgehalten und durch die Verformbarkeit des Fangkörpers
ein Teil der -freiwerdenden Energie abgebaut. Wie bei Crash-Tests an Testpuppen
festgestellt wurde, werden der Kopf und die Beine klappmesserartig vorverlagert,
während der Rumpfbereich des Kindes vom Bangkörper zurückgehalten wird. Im Extremfall
schlägt dabei der Kopf des Kindes mit der Stirn auf der Vorderkante des Fangkörpers
auf, der aus verformbarem aber nicht zu weichem Kunststoff besteht, damit einerseits
wohl Energie absorbiert werden kann, andererseits jedoch eine Formstabilität gewährleistet
ist. Diese beiden sich quasi ausschließenden Eigenschaften der Formstabilität einerseits
und der Verformbarkeit andererseits sind beim bekannten Fangkörper nur bedingt erfüllt.
Außerdem sind derartige, in mindestens zwei verschiedenen Positionen verschwenk-
und arretierbare, mit einem Gestellrahmen und einem Schalensitz ausgebildete Fahrzeug-Sicherheitssitze
nur für Kinder einer bestimmten Gewichtsklasse, nämlich für Kinder mit einem Körpergewicht
bis 18 kg zugelassen.
-
Für schwerere Kinder sind beispielsweise mit Gurten zu befestigende
Tischgebilde aus Kunststoff bekannt, die vor dem direkt auf der Sitzbank des Fahrzeugs
sitzenden Kind festgeschnallt werden. Derartige Tischgebilde ergeben zwar insbesondere
für den Bauch- und Beckenbereich eines Kindes einen gewissen Schutz; das Kind hat
jedoch infolge der Sitzposition auf der normalen Polsterung der Sitzbank eine äußerst
begrenzte Rundumsicht, so daß eine natürliche Ablenkung des Kindes durch sich während
der Fahrt ständig verändernde Eindrücke kaum gegeben ist.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Fahrzeug-Sicherheitssitz für Kinder der Gewichtsklasse von 15 kg bis 25 kg zur Verfügung
zu stellen, der bei Erfüllung aller nationalen und internationalen
Sicherheitsbestimmungen
dem Kind eine sehr gute Rundumsicht gestattet, und der sehr einfach und dabei sehr
komfortabel aufgebaut ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Unterteil
als u-förmige Sitzschale ausgebildet ist, deren seitliche Wangen eine schräg nach
hinten unten verlaufende Behnenfläche aufweisen, an welche sich hinten ein Aufsatz
anschließt, und daß den Lehnenflächen und dem Aufsatz des Unterteils die seitlichen
Hohlkehlen der Basisfläche und die Stirnflächen der seitlich neben der Leibeinkehlung
vorhandenen Anformungen des vom Fangkörperhaltegurt umfaßten Fangkörpers abmessungsgemäß
angepaßt sind. Dadurch ergibt sich zwischen dem Unterteil, dessen Sitzfläche in
vorteilhafter Weise biomechanisch dem Körper eines Kindes angepaßt ist, und dem
Fangkörper,- der aus einem verformbaren Grundkörper und einem weicheren, verformbareren
frontalen Kopfteil aufgebaut ist, mittels des mit dem Fangkörperhaitegurt zusammenkoppelbaren
Haltegurts des mit der Karosserie des Fahrzeugs fest verbundenen Gurtsystems eine
bauliche Einheit, die bei einem Aufprall des Fahrzeugs einerseits den Brust-, Bauch-und
Beckenbereich des Kindes und andererseits auch den Kopf des Kindes sehr gut gegen
Verletzungen schützt. Dadurch daß das Kind mit seinem Rücken mit der Sitzbank des
Fahrzeugs in unmittelbarem Kontakt ist, ergibt sich ein unmittelbares Fahrterlebnis
bei einer sehr guten Rundumsicht für das Kind.
-
Um den Sitzkomfort noch weiter zu erhöhen, kann die Sitzfläche mit
einer weichen, elastischen Matte, die atmungsaktiv ist, bedeckt sein. Zur -sicheren
Lokalisierung des Kindes sowohl nach vorne als auch zur Seite hin, weisen die Hohlkehlen
in der Basisfläche des Fangkörpers eine derartige Höhe auf, daß sich zwischen der
Sitz fläche des Unterteils und der Basisfläche des Fangkörpers ein biomechanisch
den Beinen eines Kindes angepaßter Raum ergibt, und daß die Aufsätze und die Anformungen
derartige Abmessungen aufweisen, daß sich zwischen der lieibeinkehlung im Fangkörper
und der
von den beiden Wangenrückenflächen aufgespannten Ebene ein
biomechanisch dem Rumpf des Kindes angepaßter Raum ergibt, wobei der mit dem Fangkörperhaltegurt
verbundene, straff gespannte Haltegurt des mit der Karosserie fest verbundenen Gurtsystems
den Fangkörper auf dem schalenförmigen Unterteil und gleichzeitig das Unterteil
auf der Sitzbank eines Fahrzeugs unverrutschbar und genau lokalisiert. Dadurch daß
der Fangkörper aus einem verformbaren Grundkörper besteht, dessen teibeinkehlung
bis zum Schulterbereich eines Kindes reichen kann, und dadurch daß sich an der Vorderseite
des Fangkörpers ein weicheres, verformbareres Kopfteil befindet, werden die bei
einem Aufprall auftretenden Beschleunigungs-und Vorverlagerungswerte des Brust-,
Bauch- und Beckenbereichs durch die relativ großflächige Leibeinkehlung auf Kleinstwerten
gehalten und wird ein möglicher Aufprall der Stirn durch das weichere Kopfteil in
vorteilhafter Weise derart gebremst, daß Kompressionen bzw. Erschütterungen weitestgehend
vermieden werden. Ein erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrzeug-Sicherheitssitzes
besteht auch darin, daß die nach einem Aufprall auftretende Rückwärtsbewegung nach
Art des bekannten Peitscheneffektes unmittelbar in der Rückenpolsterung des Kraftfahrzeuges
absorbiert wird und nicht in einer an das Unterteil angeformten, härteren Rückenlehne.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Fig.l einen teilweise aufgeschnittenen Fahrzeug-Sicherheitssitz einschließlich
des mit der Karosserie fest verbundenen Gurtsystems, Fig.2 einen Querschnitt durch
einen Fahrzeug-Sicherheitssitz mit vom Unterteil abgehobenem Fangkörper, Fig.3 eine
Draufsicht auf einen Fangkörper, und Fig.4 eine räumliche Darstellung eines Fahrzeug-
Sicherheitssitzes.
-
Fig.l und Fig.2 zeigen einen Fahrzeug-Sicherheitssitz, der aus einem
Unterteil 2 in Form einer Sitzschale und aus einem Fangkörper 1 aufgebaut ist. Die
Sitzschale weist zwei seitliche Wangen 20 mit schräg nach hinten unten verlaufenden
Behnenflächen 21 auf. An jede Behnenfläche 21 schließt ein Aufsatz 23 an, so daß
sich eine Einkerbung ergibt. Auf diesen durch die Behnenflächen 21 und die Aufsätze
23 gebildeten Einkerbungen liegt der Fangkörper 1 mit seinen die Basisfläche 19
seitlich begrenzenden Hohlkehlen 191 und mit den Stirnflächen 15 der Anformungen
16 formgemäß entsprechend derart auf, daß zwischen der Basisfläche 19 des Fangkörpers
1 und der biomechanisch einem Kind angepaßten Sitzfläche 22 genügend Raum zur Aufnahme
eines Kindes vorhanden ist. Desgleichen sind die Anformungen 16 seitlich neben der
Leibeinkehlung 14 im Fangkörper 1 und die Aufsätze 23 im Unterteil .2 einander derart
abmessungsgemäß angepaßt, daß zwischen der Leibeinkehlung 14 und der durch die von
den beiden Wangenrückenflächen 24 aufgespannten Ebene entsprechenden Sitzbankleline
genügend Raum zur Aufnahme eines Kindes vorhanden ist.
-
Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich ist, besteht der Fangkörper
1 aus einem Grundkörper 11 aus verformbarem Kunststoff und aus einem Kopfteil 12
aus einem weicheren, verformbareren Kunststoff. Das Kopfteil 12 ist in der Abstufung
17 des Grundkörpers 11 derart befestigt, daß beide Teile 11 und 12 einen gemeinsamen
Spalt 13 und eine gemeinsame Auflagefläche 18 beispielsweise zur Ablage von Spielsachen
bilden. Auf der biomechanisch gestalteten Sitzfläche 23 des Unterteils 2 in Form
einer Sitzschale kann zur Erhöhung des Sitzkomforts eine federnd nachgiebige Matte
25 aufliegen.
-
Aus der Umhüllung des Fangkörpers 1 ragen seitlich die Enden des Fangkörperhaltegurtes
4 heraus, an denen Råstverbindungsglieder
42 an den Nahtflächen
42 befestigt sind. Durch Einrasten der an den Gurten 32 des mit der Karosserie eines
Fahrzeugs verbundenen Gurt systems 3 befindlichen Rastverbindlzngsglieder 31 in
die Rastverbindungsglieder 41 und Straffen der Gurte 32 wird der Fangkörper 1 auf
dem Unterteil 2 und gleichzeitig das Unterteil 2 auf der Sitzbank des Kraftfahrzeugs
festgeschnallt. Dadurch daß der Fangkörper 1 eine um 50% bis 100% größere Dicke
aufweist als bekannte Fangkörper, ist die durch die Leibeinkehlung 14 gegebene Fläche
entsprechend vergrößert und die bei einem Aufprall und die dadurch bedingte Vorverlagerung
gegebene Flächenpressung entsprechend reduziert.
-
Fig.3 zeigt den verformbaren aber im Vergleich zum Kopfteil 12 relativ
harten Grundkörper 11, der an seiner Vorderseite eine Abstufung 17 aufweist. Aus
dieser Abstufung 17 ragen kegelstumpfförmige Zapfen 171 heraus, denen konische Sacklöcher
121 im weicheren, verformbareren Kopfteil 12 entsprechen und mit denen das Kopfteil
12 in der Abstufung 17 des Grundkörpers 11 befestigt ist. Das Kopfteil 12 ist der
Abstufung 17 im Grundkörper 11 derart formgemäß angepaßt, daß sich zwischen dem
Kopfteil 12 und dem Grundkörper 11 ein quer über den Fangkörper 1 verlaufender Spalt
13 ergibt, in dem der eine sehr hohe Reißfestigkeit aufweisende Fangkörperhaltegurt
4 geführt ist. Der Fangkörperhaltegurt 4 weist eine derartige Länge auf, daß er
seitlich über die sich an die Leibeinkehlung 14 anschließenden, sich zu den Stirnflächen
15 hin konisch verjüngenden Anformungen 16 hinausragt, so daß die an den Enden des
Fangkörperhaltegurtes 4 an den Verbindungsstellen 42 befestigten Rastverbindungsglieder
41 vom im Fahrzeug-Sicherheitssitz sitzenden Kind nicht erreichbar sind. An den
Verbindungsstellen 42 kann ein leichtes Band miteingenäht sein, das nur zur Führung
des Fangkörperhaltegurtes 4 derart dient, daß die Rastverbindungsglieder 41 beidseitig
aus der Umhüllung des Fangkörpers 1 etwa gleichweit herausragen und an welches keine
besonderen Bedingungen
bezüglich mechanischer Festigkeit zu stellen
sind.
-
Fig.4 zeigt einen stoffüberzogenen, aus einem verformbaren Grundkörper
und einem weicheren, verformbareren Kopfteil aufgebauten Fangkörper 1, der mit den
an die Basisfläche 19 angrenzenden Hohlkehlen 191 auf den Lehnenflächen 21 der seitlichen
Wangen 20 eines Unterteils 2 in Form einer Sitz schale aufliegt. Aus dem Stoffüberzug
des Fangkörpers 1 ragen seitlich die Enden des Fangkörperhaltegurtes 4 heraus, an
denen hinter den Verbindungsstellen 42 die Rastverbindungsglieder 41 befestigt sind.
Diese Rastverbindungsglieder 41 sind in ihnen angepaßte Rastverbindungsglieder 31
der Gurte 32 eines mit der Karosserie eines Fahrzeugs verbundenen, an sich bekannten
Gurt systems 3 einsteckbar. Durch straffe Spannung des Gurtes 32 wird der Fangkörper
1 auf dem Unterteil 2 vor den Aufsätzen 23 der Wangen 20 und gleichzeitig das Unterteil
2 auf der Sitzbank des Fahrzeugs festgeschnallt. Damit ergibt sich ein mit seinen
Wangenrückenflächen 24 an der Rückenlehne der Sitzbank eines Fahrzeugs direkt anliegender
Fahrzeug-Sicherheitssitz mit einer biomechanisch geformten Sitzfläche 22.