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Verfahren und Vorrichtung zum Trennen der Bungen und Lebern
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in Schlachtereien Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Trennen der noch zusammenhängenden Zungen und Klebern von Schlachttieren in
Schlachtereien, vorzugsweise Geflügelschlachtereien.
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In Großschlachtereien, insbesondere auch in Geflügelschlachtereien,
ist der Schlachtbetrieb weitgehend mechanisiert und automatisiert. Insbesondere
beim Schlachten von Gefliigel fallen bei dem mechanischen Ausnehmen der Tierkörper
die Lungen und Bebern in der Weise an, daß sie noch über Bänder, Sehnen usw. miteinander
zusammenhängen. Das Trennen dieser Organe voneinander muß von Hand durchgeführt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Es soll eine Möglichkeit gefunden werden, die Zungen und Lebern mechanisch voneinander
zu trennen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst worden,
daß sich dadurch auszeichnet, daß die Lungen und Lebern in ein Wasserbad eingebracht
werden, daß die im Wasserbad
aufschwimnienden Lungen von mechanischen
Mitnehmern untergriffen und zusammen mit den herunterhängenden Lebern gegen eine
Abschneideeinrichtung geführt werden, welche die Lungen und Lebern voneinander trennt.
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Mit dieser Verfahrensweise wird das Problem gelöst, die nach dem
Ausnehmen der Tiere noch zusammenhängenden und beim Transport auch dicht nebeneinanderliegenden
Zungen und Lebern zunächst so auszurichten, daß sie einer mechanischen Behandlung
zugängig sind. Weiterhin ist dann für einen folgenden Verfahrensschritt eine einfache
Verfahrensweise zum mechanischen Trennen der Bungen und Klebern gefunden worden.
illit der Erfindung wird die Beobachtung ausgenutzt, daß in ein Wasserbad eingegebene
Lungen und Lebern sich wegen der noch in den Lungen befindlichen Luft so ausrichten,
daß die Zungen im Wasserbad aufschwimmen und die mit den Zungen noch verbundenen
Lebern an den Zungen im Wasser abwärts hängen. Durch die Erfindung werden in Großschlachtereien
für Geflügel jeweils mehrere Arbeitskräfte eingespart.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung
des vorbeschriebenen Verfahrens derart ausgebildet, daß über eine Wanne mit einem
Wasserbad ein umlaufendes Trägerband mit daran angeordneten Mitnehmern angeordnet
ist, und daß die in das Wasserbad eintauchenden Mitnehmer nahe der Austrittsseite
der I.titnehmer aus dem Wasserbad über eine Abschneideeinrichtung geführt werden.
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Diese Ausführung ermöglicht eine rationelle Durchführung des Verfahrens,
hat wenige bewegliche Teile und erweist sich daher
als betriebssicher
arbeitend.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung können die in das
Wasserbad eintauchenden Mitnehmer als der Breite des Wasserbades angepaßte litnehmerkämme
ausgebildet sein, die kammartig durch das Wasserbad hindurch streichen. Nahe den
unteren Enden können die Mitnehmerkämme weiterhin in Vorschubrichtung abgewinkelt
sein, wodurch das Untergreifen der Zungen noch sicherer wird.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann die Abschneideeinrichtung
als Abschneidebalken mit sägezahnförmig angeordneten Messern ausgebildet sein.
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Nach weiterer Ausbildung der Erfindung können an dem Trägerband auf
dem Boden der Wanne entlangstreichende Streichbleche befestigt sein, die vorzugsweise
mit IIalsen an auf dem Trägerband befestigten Stäben auf- und abwärts verschiebbar
geführt sind. Die Streichbleche erfassen auf den Boden des Wasserbades abgesunkene
lose Lebern, die unbeabsichtigt mit in das Wasserbad hineinbefördert worden sind,
und schieben diese Lebern aus dem Wasserbad heraus.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht eines der Mitnehmerkämme, Fig. 3 eine Seitenansicbt eines der
StreXhbleche mit zugehöriger Halterung und Fig. 4 eine Draufsicht auf den Abschneidebalken.
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Die Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel weist eine relativ flache
und langgestreckte \ nne 1 mit rechteckigem Grundriß auf, deren Boden flach ausgeführt
ist. Die Wanne ist mit einem Wasserbad 3 gefüllt. Auf der einen Stirnseite ist der
Wannenboden in Form einer Schrägfläche 2 hochgezogen. ber der 5'anne 1 sind zwei
Rollen 4,5 mit waagerechten, quer zur Längsrichtung der Wanne ausgerichteten Achsen
gelagert, über die ein endloses Trägerband 6 geführt ist, dessen Breite etwa der
lichten Breite der Wange 1 entspricht. Mit Hilfe von weiteren tieferliegenden Rollen
7,8 ist das Trägerband 6 so geführt, daß sein unteres Trum dicht über der Oberfläche
des Wasserbades 3 verläuft.
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An dem Trägerband 6 sind in gleichen Abständen hintereinander Mitnehmerkämme
9 befestigt. Jeder Mitnehmerkamm weist einen quer zur Längsrichtung der Wanne 1
verlaufenden Mitnehmerbalken
10 auf, der mit dem Trägerband 6 verbunden
ist und von dem nach unten W.;itnehmerhakennOa in kammartiger Anordnung vorstehen.
Am unteren Ende sind die Mitnehmerhaken zur Vorschubrichtung des Trägerbandes 6
hin, die mit Pfeilen A angedeutet ist, abgebogen.
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An dem Trägerband 6 sind weiterhin in größeren Abstr"Iflden voneinander
mehrere Streichbleche 11 angeordnet, die so bemessen sind, daß sie auf dem Boden
der Wanne 1 entlangstreichen. Fig. 3 zeigt die Ausbildung eines Streichtleches in
Seitenansicht und in vergrößertem MaPstab. Daraus ist ersichtlich, daß jedes Streichblech
ii mit mindestens zwei an seinem oberen Rand angeordneten Hülsen 12 auf am Trägerband
6 befestigten Führungsstäben 13 frei höhenverschiebbar ist.
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Auf Grund der Schwerkraft rutschen die Streichbleche beim Durchlaufen
durch das Wasserbad 3 auf den Stäben 13 so weit abwärts, bis sie auf dem Boden der
Wanne 1 aufliegen. Die Anordnung des Trägerbandes, der Streichbleche und der Schrägflaclie
2 der Wanne ist so getroffen, daß die Streichbleche 11 auch auf der Schrägfläche
2 entlangstreichen.
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In einem Abstand von der von der Schrägfläche 2 gebildeten Stirnkante
der Wanne 1 und etwas darüberliegend ist ein Abschneidebalken 14 etwa waagerecht
angeordnet, der in Fig. 4 in Draufsicht dargestellt ist. Der Abschneidebalken 14
hat
auf seiner der Wanne 1 zugekehrten Längsseite sägezahnförmig
ausgebildete Schneidmesser 15. Mit 16 ist ein Transportband bezeichnet, das unterhalb
der rechten Stirnseite der Wanne 1 und unterhalb des Abschneidebalkens 14 angeordnet
ist.
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Von einer nicht dargestellten Transporteinrichtung werden die noch
über Sehnen und Bänder des Tierkörpers in einem Abstand voneinander zusammenhängenden
Lungen 17 und Lebern 18 in das Wasserbad 3 hineingeschüttet. Vermöge der noch in
den Lungen befindlichen Luft schwimmen die Lungen 17 im Wasserbad zur Oberfläche
hin auf, wobei dann die mit den Lungen noch verbundenen Lebern 18 abwärts hängen.
In diesem Schwimmzustand werden die Lungen und Lebern von den Mitnehmerkämmen 9
des durch Motorkraft umlaufenden Trägerbandes 6 erfaßt und zwar unterhalb der Lungen
17 jeweils im Bereich zwischen Lunge und Leber. Die so erfaßten Lungen und Lebern
werden dann im Wasserbad 3 zum rechten Stirnrand der Wanne 1 (Fig. 1) hin mitgenommen.
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Das dort aus dem Wasserbad heraus schräg aufwärts laufende Trägerband
6 hebt die Lungen und Lebern aus dem Wasserbad heraus und führt diese so über und
gegen den Abschneidebalken 14, daß die Verbindungen zwischen den Lungen 17 und den
Lebern 18 von den Messern 15 durchgeschnitten werden. Die Lebern 18 fallen darauf
auf das Transportband 16 und werden von diesem wegtransportiert. Die Lungen 17 werden
auf den Abschneidebalken 14 aufgegeben und von diesem mit Hilfe einer nicht dargestellten
Einrichtung gleichfalls wegbefördert.
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Die Streichbleche 11 stellen sicher, daß keine schon zuvor von den
Lungen getrennten und in das Wasserbad eingegebenen
Lebern 18 auf
dem Boden der Wanne 1 liegen bleiben. Die Streichbleche 11 streichen derartige Lebern
gleichfalls zum rechten Stirnrand des Wasserbades hin und schieben die Lebern über
die freie Kante der S>hrägfläche 2, womit auch diese Lebern auf das Transportband
16 fallen.
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