DE30188C - Gefäfse für Salpetersäure u. A - Google Patents
Gefäfse für Salpetersäure u. AInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um eiserne Gefäfse auch für den Transport"
von Salpetersäure etc. verwenden zu können, ist es nothwendig, Gefäfswände und Säuren
aufser Berührung zu bringen. Dies wird bewirkt durch Auskleiden mit einem vollkommen
säurebeständigen Ueberzuge. Die äufsere Form der Gefäfse kann eine sehr verschiedene
sein: sie kann cylinder-, flaschen- oder kastenförmig sein. In nachstehender Beschreibung
ist die Herstellung dieser Säuregefäfse an der allgemeinsten Form, dem Fasse, erläutert. Das eiserne Säuregefäfs besteht aus
dem cylindrischen Blechmantel, in welchen zwei umgebördelte Böden eingenietet sind.
Um das Rollen dieses Fasses zu erleichtern, sind nahe der Mitte zwei Ringe (Rollkränze)
aufgezogen. Die Herstellung der Gefäfse zerfällt in dreierlei' Arbeiten:
1. die Herstellung der Theile des äufseren Gefäfses,
2. die Herstellung derjenigen Theile, welche die Isolirung bewirken, und
3. das Zusammenbauen des Gefäfses.
Der eiserne Mantel und die Ringe werden auf einer Biegemaschine auf den betreffenden
Durchmesser gebogen, die beiden eisernen Bodenplatten werden umgebördelt und alle
zur Nietung erforderlichen. Löcher hergestellt.
Zur Isolirung wird in erster Reihe Asbestpappe verwendet, welche mit Paraffin, Stearin,
Wachs etc. undurchdringlich gemacht wird. Die Platte Asbest, welche den cylindrischen
Theil des Gefäfses auskleidet, ist um etwa 5 ο mm langer als die eiserne Mantelplatte. Diese überstehenden
50 mm der Asbestplatte werden mit Wasser angefeuchtet und um i8o° umgelegt,
so dafs die in Fig. 7 dargestellte Form entsteht.
Zur Bekleidung der Böden werden Asbestscheiben verwendet, deren Durchmesser um
80 mm gröfser ist, als der lichte Durchmesser des Gefäfses. Auch diese Asbestscheiben werden
mit Wasser getränkt und dann daran ein 40 mm breiter Rand umgebördelt. (Asbest wird in Wasser ganz weich und formbar.)
Der aus Metall gefertigte Verschlufskörper, Fig. 5 und 6, erhält einen Asbestüberzug. Zu
diesem Zwecke wird Asbest mit Wasser verarbeitet und geknetet, bis er ganz dünnbreiig
ist und sich formen läfst. Der untere, der Säure ausgesetzte Theil des Verschlufskörpers
wird mit einer Schicht dieses Breies überzogen und kommt dann in eine entsprechende Form,
in welcher das überschüssige Wasser ausgepreist wird.
Die Asbesttheile werden einer gründlichen Trocknung unterzogen und dann in ein Bad
siedenden Paraffins, Stearins oder Wachses gebracht, in welchem sie sich vollsaugen. Nach
Verlauf einer halben Stunde nimmt man sie heraus, läfst sie abtropfen und dann erkalten.
Nachdem die einzelnen Theile derart vorbereitet sind, beginnt das Zusammenbauen des
Gefäfses. Die den Blechmantel auskleidende Asbestplatte wird in denselben geschoben und
so gelegt, dafs die Verbindung (Längsnaht) in der durch Fig. 4 dargestellten Weise erfolgt.
Bei dieser Verbindung ist folgendes zu beachten : 'Um die Nietung bewirken zu können,
ohne die Asbestplatte zu beschädigen, wird dieselbe von der eisernen Wand abgebogen. Eine
eiserne Schiene wird durchgeschoben, auf die
sich die Köpfe der Niete während der Nietung stützen, Fig. 8. Nach beendeter Nietung wird
die Schiene herausgezogen und die abgebogene Asbestplatte soweit erwärmt, dafs das Paraffin
zu schmelzen beginnt, worauf die Platte an die Innenwand des Gefäfses angedrückt wird.
Sodann wird der Verschlufskörper eingesetzt. Nachdem der cylindrische Theil fertiggestellt
ist, werden die Asbestüberzüge über die eisernen Böden gezogen und diese sammt dem Ueberzug
in den Cylinder eingenietet. Die Nietung erfolgt hierbei in bekannter Weise von aufsen.
Das Gefäfs ist in dieser Weise an allen Stellen seines Innern mit einem Ueberzuge versehen,
welcher die Isolirung bewirkt. Es wird dann .gin entsprechendes Quantum geschmolzenes
Paraffin in das Gefäfs gebracht. Durch Rollen und Schwenken bringt man das flüssige Paraffin
an alle Stellen, wobei sich etwaige Fugen etc. mit demselben ausfüllen.
Der Verschlufskörper kann aus Glas oder Porcellan, Fig. i, 2 und 3, oder aus Metall,
Fig. 5 und 6, gefertigt werden. Derselbe wird durch Anziehen einer Mutter, durch welche
Asbestringe angeprefst werden, in der Wand des Gefäfses befestigt. Zur bequemeren Auswechselung
wird der Körper sowie die Oeffnung im Gefäfs oval hergestellt. Die Füllöffnung wird bei dem gläsernen oder porcellanenen
Körper durch einen einzuschraubenden Stöpsel von demselben Material, welcher einen
untergelegten Asbestring anpreist, geschlossen. Bei dem eisernen Verschlufskörper wird der
Abschlufs der Füllöffnung durch das Stück e bewirkt, welches, einen sogenannten Bajonnetverschlufs
bildend, das mit Paraffin getränkte Asbestscheibchen a1 mittelst der Gummiplatte d
elastisch anpreist und so einen vollkommen dichten Abschlufs der Oeffnung bewirkt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Auskleidung von Gefäfsen mit Asbestpappe oder Geweben, welche durch Tränken mit Paraffin, Stearin, Wachs und ähnlichen säurebeständigen Stoffen undurchdringlich gemacht worden sind, zum Zwecke des Transportes und der Lagerung von Säuren etc., in der Weise, dafs die Pappe oder das Gewebe durch die Verbindungsnähte des Gefäfses so gefafst und vernietet wird, dafs die Säure an keiner Stelle mit dem Material des äufseren Gefäfses in Berührung kommen kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE30188C true DE30188C (de) |
Family
ID=306324
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT30188D Expired - Lifetime DE30188C (de) | Gefäfse für Salpetersäure u. A |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE30188C (de) |
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