DE3017466C2 - Nickel-Kobalt-Chrom-Legierung - Google Patents
Nickel-Kobalt-Chrom-LegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Nickel-Kobalt-Chrcm-Legierung.
Das andauernde Bestreben, die Lebensdauer von hochbeanspruchten Konstruktionsteilen
zu verlängern, hat zur Entwicklung einer Vielzahl von Legierungen geführt, die in der Technik allgemein
als Legierungen für Hartmetallauflagen (hardfacing alloys) bekannt sind. Eine solche Legierung wird auf eine
weniger verschleißfeste und folglich kostengünstigere Legierung aufgebracht, um auf diese Weise die
darunterliegende Legierung mit einer verschleißbeständigen Schicht zu versehen.
Aus der US-PS 24 32 619 ist eine Ni-Co-Cr-Legierung - bekannt, welche 2 bis 25% Nickel. 10 bis 40% Kobalt, 15
bis 25% Chrom, 0,5 bis 15% Wolfram, 0,01 bis 1% Bor, ois zu 2% Mangan, bis zu 1% Silicium und bis zu 1%
Kohlenstoff enthält, wobei der Kohlenstoffgehalt maximal 035% beträgt, wenn es auf eine außerordentlich
gute Schmiedbarkeit der Legierung ankommt Den Restbestandteil der bekannten Legierung bildet Eisen.
In jüngerer Zeit zeichnet sich auf dem Weltmarkt bei Verknappung des Angebots ein deutlicher Preisanstieg
für Kobalt ab. Kobalt wird bei der Edelstahlerzeugung insbesondere verwendet wegen seiner hervorragenden
Eigenschaften im Hinblick auf Wärmebeständigkeit. Korrosionsbeständigkeit und Verschleißbeständigkeit
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nickel-Kobalt-Chrom-Legierungen
zu schaffen, die sich trotz herabgesetzter Kobaltgehalte durch zufriedenstellende
Eigenschaften auszeichnen. Insbesondere werden Legierungen angestrebt, die eine höchst vorteilhafte
Kombination von Verschleißfestigkeit, Duktilität und Zähigkeit aufweisen.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem wird durch die im Anspruch I angegebene
Erfindung gelöst.
Nickel und Kobalt liegen in der erfindungsgemäßen Legierung in Mengen von 35 bis 39% (Nickel) sowie von
9 bis 14% (Kobalt) vor. Trotz des vergleichsweise geringen maximalen Kobaltgehaltes von 14% verfügt
die erfindungsgemäße Legierung über hervorragende Eignung als Werkstoff für Hartmetallauflagen.
Chrom liegt in der erfindunjgsgemäßen Legierung in
Gehallsanteilen von 26 bis 30% vor. Chrom übt einen günstigen Einfluß aus auf die Korrosionsbeständigkeit
der Legierung sowie auf deren Härte und Hochtemperatur-Verschleißfestigkeit. Chrommengen von mehr als
30% sind schädlich, da sie die Legierung verspröden und rißanfällig machen können.
Kohlenstoff liegt in der erfindungsgemäßen Legierung in einer Menge von 1,5 bis 2,1% vor. Kohlenstoff
wirkt sich vorteilhaft auf die Härte und Verschleißfestigkeit der Legierung aus, so daß vergleichsweise hohe
Kohlenstoffgehalte bevorzugt sind. Kohlenstoffmengen von mehr als 2,1% sind jedoch schädlich, da sie die
Korrosionsbeständigkeit der Legierung nachteilig beeinflussen können und die Legierung rißanfällig machen
können. _.
Silicium liegt in der erfindungsgemäßen Legierung in Mengen von 0,7 bis 1,5 Gew.-% vor. Silicium wirkt
schmelzpunkterniedrigend und desoxidierend. Siliciummengen
von mehr als 1,5% sind schädlich, weil Legierungen mit derart hohen Siliciumgehalten zum
Ausbilden von versprödenden Silicidsn neigen. Die Gesamtmenge an Wolfram + Molybdän ist auf 10
Gew.-% beschränkt, wobei der Wolframgebalt 1 bis 4,5 Gew.-% und der Molybdängehalt 1 bis 5,5 Gew.-%
betragen. Wolfram und Molybdän beeinflussen die Härte, Festigkeit und Verschleißbeständigkeit der
erfindungsgemäßen Legierung in vorteilhafter Weise. Diese Elemente verbessern auch die Korrosionsbeständigkeit
der Legierungen, da sie bevorzugte Carbidbildner sind und folglich das Verbleiben des Chroms in
Lösung ermöglichen. Da Wolfram- und Molybdängehalte von weniger als 1% keine reproduzierbare
Wirksamkeit entfalten, müssen Wolfram und Molybdän jeweils wenigstens in einer Menge von 1 Gew.-%
vorliegen. Der Maximalgehalt an Wolfram + Molybdän ist auf 10 Gew.-% beschränkt, da diese Elemente bei
höheren Gewichtsanteilen dazu neigen wurden, die Legierung zu verspröden und rißanfällig zu machen.
Bor kann in der erfindungsgemäßen Legierung in Mengen von bis zu 2,5 Gew.-% vorliegen. Bor kann wie
Kohlenstoff die Härte erhöhen und kann wie Silicium als »Fluidizer« schmelzpunkterniedrigend und desoxidierend
wirken. Ein Borgehalt von-9,35 bis 1,5 Gew.-% ist
bevorzugt Borgehalte von mehr als 2,5% sind schädlich, weil Legierungen mit derart hohen Borgehalten zum
Ausbilden versprödender Boride neigen. Außerdem können zu hohe Borgehalte die Korrosionsbeständigkeit
der Legierung nachteilig beeinflussen.
Eisen liegt in der erfindungsgemäßen Legierung in einer Menge von 10 bis 18 Gew.-% vor.
Die erfindungsgemäße Legierung kann ferner Vanadium, Kupfer, Mangan und Elemente der Seltenen
Erden enthalten. Vanadium kann in Mengen von bis zu 7 Gew.-% enthalten sein, da es zur Härtesteigerung der
Legierung beiträgt. Höhere Vanadiumgehalte können die Legierung brüchig und rißanfij'ig machen. Kupfer
kann in Mengen von bis zu 3 Gew.-% enthalten sein, da es die Korrosionsbeständigkeit der Legierung erhöht.
Legierungen mit höheren Kupfergehalten neigen jedoch zum Ausbilden niedrigschmclzender intermetallischer
Phasen, die zu Rissen führen können. Mangan kann in Mengen von bis zu 0,5 Gew.-% enthalten sein.
Elemente der Seltenen Erden können in Mengen bis zu 1 Gew.-% zugesetzt werden. Metalle der Seltenen Erden,
wie Lanthan, können die Oxidationsbeständigkeit der Legierungen erhöhen. Andere Selten-Erdelemente bzw.
-metalle können einen vorteilhaften Einfluß auf die Festigkeit der Legierung ausüben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert.
Verschiedene Legierungspulver (Legierungen E bis G) wurden hergestellt. Die Zusammensetzungen der
jeweiligen Legierungen sind in der folgenden Tafel 1 ausgeführt.
Tafel 1
Legie | Zusammensetzung (Gew.-%) | Co | Cr | C | Si | W | Mo |
rung | Ni | 25,55 | 21,52 | 1,24 | 0,98 | 1,42 | 1,7 |
E | 25,38 | 25,17 | 21,59 | 0,93 | 1,01 | 1,54 | 2,08 |
F | 24,78 | 11,57 | 27,83 | 1,82 | 1,00 | 2,59 | 3,92 |
G | 37,07 | 11 | 28 | 1,8 | 1,1 | - | - |
H | 37 | Il | 28 | 1,8 | 1,1 | 4 | — |
I | 37 |
Von den vorstehenden Legierungen sind die Legierungen E und F wegen ihrer hohen Kobaltgehalte (25,55
bzw. 25,17% Kobalt) außerhalb der Erfindung. Die Legierung H liegt wegen ihres hohen Eisengehaltes
außerhalb der Erfindung.
Tafel 2
0,85 20,88
Probekörper der Legierungen E, F und G wurden bei Ra;imtemperatur sowie im Temperaturbereich von 480
bisßl6°C Härte-Prüfungen unterworfen. Die erhaltenen
Versuchsergebnisse sind in der Tafel 2 zusammengestellt
temperatur
E | 322 | 268 | 255 | 249 | 239 | 228 | 204 | 168 |
F | 330 | 292 | 282 | 274 | 262 | 244 | 225 | 198 |
G | 355 | 298 | 287 | 282 | 266 | 254 | 218 | 181 |
Die Rockwell »C«-v/erte sowie der jeweils gemessene
Abrieb der Legierungen E, F und G sind in der Tafel 3 zusammengestellt.
Tafel 3
Legierung | Rockwell-Härte »C« | Spezifischer Abrieb |
(g/cm2) | ||
E | 29,3 28,8 |
6,4 7,3 |
F | 32,2 31,6 |
7,0 7,0 |
G | 33,2 32,4 |
3,5 3,6 |
weisen die erfindungsgemäßen Legierungen trotz ihrer vergleichsweise geringen Kobaltgehalte hervorragende
Eigenschaften für die Verwendung als Hartmetallauflagen auf.
Eine Probe einer jeden Legierung wurde im Plasmabogen auf ein Stahlsubstrat aufgetragen. Eine
weitere Probe einer jeden Legierung wurde im Lichtbogen geschmolzen und abgegossen. Sodann
wurden mikroskopische Photogn»phien,-jiler Proben bei
100- und 500facher Vergrößerung hergestellt
Die Photographien zeigten dem Fachmann jeweils das Vorliegen einer Legierung mit einer höchst
vorteilhaften Kombination aus Verschleißfestigkeit, Duktilität und Zähigkeit. Jede der mikroskopischen
Photographien zeigt ein Material in fester Lösung mit dendritischem Gefüge mit einer vorteilhaften Menge an
Carbiden geeigneter Größe und Verteilung innerhalb der Korngrenzen.
Claims (3)
- Patentansprüche:t. Nickel-Kobalt-Chrom-Legierung bestehend aus 35 bis 39% Nicke!, 9 bis 14% Kobalt, 26 bis 30% Chrom, 1,5 bis 2,1% Kohlenstoff, 0,7 bis 1,5% Silicium, 1 bis 4,5% Wolfram, 1 bis 5,5% Molybdän, 0 bis 7% Vanadium, 0 bis 2£% Bor, 0 bis 3% Kupfer, 0 bis 0,5% Mangan, 0 bis 1% Seltenerdelemente und 10 bis 18% Eisen.
- 2. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Borgehalt von 035 bis 1,5%.
- 3. Verwendung der Legierung nach Anspruch 1 oder 2 als Werkstoff für Hartmetallauflagen.
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