DE3015518A1

DE3015518A1 - Verfahren und anlage zur herstellung von formkoerpern

Info

Publication number: DE3015518A1
Application number: DE19803015518
Authority: DE
Inventors: Antrag Auf Nichtnennung
Original assignee: Eduard Kuesters Maschinenfabrik GmbH and Co KG
Current assignee: Eduard Kuesters Maschinenfabrik GmbH and Co KG
Priority date: 1980-04-23
Filing date: 1980-04-23
Publication date: 1981-10-29
Also published as: PL229666A1; US4466853A; DE3015518C2; FI810321L; PL130081B1; CA1151381A; JPS56166044A

Description

Verfahren und Anlage zur Herstellung von Formkörpern.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art zur Herstellung von Formkörpern sowie eine entsprechende Anlage.

Bei der Herstellung von Formkörpern der in Rede stehenden Art, insbesondere bei der Herstellung von Spanplatten, werden meist organische Bindemittel, z. B. in Form von Harzen der verschieden sten Art verwendet, die in bestimmten Fällen insbesondere bei erhöhter Temperatur Schwierigkeiten bereiten, wenn sie mit dem Luftsauerstoff in Berührung stehen. Die Harze können beispielsweise eine unerwünschte Oxydation erfahren, was bis zum Bestehen einer Explosionsgefahr gehen kann. Dies kann auch dadurch eintreten, daß die Bindemittel während des Aushärtevorgangs Dämpfe absondern, die mit dem Luftsauerstoff ein explosives Gemisch ergeben.

Von diesem Problem ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren so auszugestalten, daß eine Trennung des Materials von der umgebenden Atmosphäre während des Pressens und Aushärtens gegeben ist.

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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Pressen und Aushärten in einer von Luft verschiedenen Gasatmosphäre stattfindet.

Dadurch sind ersichtlich die Schwierigkeiten behoben, die sich bei dem herkömmlichen Verfahren durch den ständigen Luftzutritt ergeben haben. Die Erfindung umfaßt aber nicht nur die Vermeidung etwaiger nachteiliger Wirkungen der Anwesenheit von Luft, sondern darüberhinausgehend auch eine mögliche positive Einwirkung der von Luft verschiedenen Gasatmosphäre auf die Aushärtung des Bindemittels und die Bildung des Formkörpers. Es ist z. B. denkbar, daß bestimmte Bindevorgänge durch die Anwesenheit eines bestimmten Gases katalysiert werden oder daß durch die Anwesenheit eines solchen Gases an der Oberfläche des sich bildenden Formkörpers dort vom Innern abweichende Aushärtevorgänge in gcwünschtor Weise eintreten.

In den meisten Fällen wird indessen das Bindemittel und/oder das Material bei hohen Temperaturen sauerstoffempfindlich sein, so daß sich das Verfahren nach Anspruch 2 empfiehlt.

Ein insbesondere wegen seiner gegenüber Luft

höheren Dichte leicht handhabbares Gas für die in Rede stehenden Zwecke stellt Kohlendioxyd dar (Anspruch 3). Eine preisgünstigere Alternative ist Stickstoff (Anspruch 4), der allerdings leichter ist als Luft und dementsprechende apparative Vorkehrungen erfordert. Es kann schon ausreichen, den Sauerstoffanteil der Luft in der Umgebung der Preßzone zu einem erheblichen Teil durch Stickstoff zu ersetzen, um zu einer ausreichenden Minderung der Reaktionsfähigkeit der Luft zu gelangen.

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Bei geringeren Ansprüchen an die Reinheit der die Preßzone umgebenden Gasatmosphäre kann es gemäß Anspruch'6 schon genügen, die Preßzone in eine Strömung des Gases einzuhüllen, etwa indem auf einer Seite der Preßzone Gasaus- · trittsöffnungen und auf der gegenüberliegenden Seite Absaugöffnungen für das Gas vorgesehen werden und die Preßzone sich ganz in der sich einstellenden Strömung befindet.

Je nach Ausbildung der Presse kann gemäß Anspruch

7 die Preßzone auch von einer mit dem Gas füllbaren Wanne umgeben sein.

Die wohl sicherste und in der Praxis auch relativ einfach realisierbare Ausführungsform nach Anspruch

8 sieht indessen vor, daß die ganze Presse in einer mit dem Gas füllbaren Grube angeordnet ist, deren oberer Rand mindestens bis über die Preßzone reicht.

In den beiden vorgenannten Fällen wird natürlich ein Gas verwendet, welches schwerer als Luft ist und diese aus der Wanne bzw. Grube zu verdrängen in der Lage ist, ohne sich nennenswert in die Umgebungsatmosphäre zu verflüchtigen. Ein solches Gas ist beispielsweise Kohlendioxyd.

Die Anbringung einer Haube gemäß Anspruch 9 kommt in Betracht, wenn das Gas leichter als Luft ist. Platten wie z. B. Spanplatten können kontinuierlich in Form von Bahnen hergestellt werden. Dazu kann beispielsweise eine Presse der im Oberbegriff des Anspruchs 8 geschilderten Art dienen. Es kann in bestimmten kritischen Fällen notwendig sein, eine derartige Presse ganz in der Grube unterzubringen, wenn das Material auch im Aufgabeabschnitt und im Entnahmeabschnitt unter der Gasatmosphäre stehen soll. Dies führt natürlich dazu, daß die Grube und damit die einzubringende Gasmenge sehr groß

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werden und auch sonstiqe Handhabungsschwierigkeiten

im Aufgabe- und Entnahmeabschnitt auftreten. Wenn

es daher nur erforderlich ist, die Gasatmosphäre

in der eigentlichen Preßzone aufrechtzuerhalten,

können gemäß Anspruch 8 der Aufgabeabschnitt und

der Entnahmeabschnitt auch außerhalb der Grube oder Wanne

oder Haube gelegen und gegen den übertritt der Gas-

atmosphäre abgedichtet sein.

Die Abdichtung braucht in vielen Fällen nicht sehr vollkommen zu sein, wenn das Gas wie z. B.

( im Falle des Kohlendioxyd nicht giftig oder explosiv

ist. Es muß lediglich Vorsorge getroffen sein, daß nicht zu große Gasmengen aus der Grube durch überströmen an den Stellen, an denen das untere Formband in die Grube eintritt bzw. diese verläßt, verloren geht.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen vertikalen Längsschnitt durch eine Presse zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten mit zwei umlaufenden Formbändern, die in einer Grube angeordnet ist;

Fig. 2 zeigt eine entsprechende Ansicht,, bei

' der die Preßzone in einer Wanne angeordnet und

der Aufgabe- und Entnahmeabschnitt des unteren Formbandes außerhalb der Wanne angeordnet sind;

Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Formpresse, bei der sich die eigentliche Preßzone in einer Wanne befindet;

Fig. 4 zeigt eine in Fig. 1 und 2 entsprechende • Ansicht einer Ausführungsform mit einer die Preßzone einhüllenden Gasströmung.

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Die in Fig. 1 als Ganzes mit 30 bezeichnete Presse umfaßt ein oberes Formband 1 und ein unteres Formband 2, die um die Trommeln 3, 4 bzw. 5, 6 im angegebenen Sinn endlos umlaufen. Die Trommeln 3/ 4 bzw. 5/ 6 besitzen einander parallele horizontale Achsen. Die Trommeln 4 und 6 sind angetrieben.

Zwischen den Trommeln 3, 4 ist oberhalb des unteren Trums des Formbandes 1 eine Stützkonstruktion 7 in Gestalt einer starken Platte und unterhalb des oberen Trums des Formbandes 2 der Stützkonstruktion 7 gegenüberliegend eine Stützkonstruktion 8 vorgesehen. Die Stützkonstruktioiw7, 8 sind seitlich außerhalb der Formbänder·1, 2 durch starke Anker miteinander verbunden. Die Formbänder 1, 2 stützen sich durch Rollenketten 9 bei ihrem Vorlauf rollend an den einander zugewandten Seiten der Stützkonstruktionen Ί , 8 ab. Die Rollenketten 9 laufen in geeigneten Nuten in den Stützkonstruktionen 7, 8 zurück. Zwischen den Stützkonstruktionen 7, 8 ist die eigentliche Preßzone 10 gebildet.

Das untere Formband 2 ist länger als das obere Formband 1 und bildet in Laufrichtung gesehen vor der Preßzone 10 einen Aufgabeabschnitt 11, in welchem eine die Platte ergebende Schüttung 13 auf das untere Formband 2 aufgebracht wird. In Laufrichtung gesehen hinter der Preßzone 10 ist ein Entnahmeabschnitt 12 vorgesehen, in welchem das fertige Plattenband 14 von dem unteren Formband 2 entnommen wird.

Die auf das untere Formband 2 aufgebrachte Schüttung 13 wird von dem unteren Formband 2 bei seinem Vorlauf mitgenommen und zwischen diesem und dem oberen Formband 1 in der Preßzone 10

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zusammengepreßt. Der Druck und ggf. zur Aushärtung benötigte Wärme werden über die Rollenketten 9 und die Formbänder 1, 2 von den Stützkonstruktionen 7, 8 auf die Schüttung 13 übertragen, wobei sich das kompakte Plattenband 14 bildet.

Die Presse 30 befindet sich in ihrer Gesamtheit in einer unter dem Hallenboden 15 gelegenen Grube 16, die eine Zuleitung 17 zur Zuführung eines Gases, beispielsweise von Kohlendioxyd, sowie eine Absaugleitung 18 aufweist, mittels deren

C-- gewünschtenfalls, beispielsweise für die Vornahme

von Wartungsarbeiten, das Gas aus der Grube 16 abgezogen werden kann.

Der obere Rand der Grube, d. h. das Niveau des Hallenbodens 15, liegt oberhalb des unteren Trums des Formbandes 1, so daß das Material der Schüttung 13 bei mit Gas gefüllter Grube 16 unterhalb des Gasniveaus gelegen ist und von der umgebenden Luftatmosphäre getrennt ist.

Die Anordnung der Presse 30 in der Grube 16 hat Vorteile, weil sich das Gas mit Sicherheit nicht in der Fabrikhalle ausbreiten kann. Dafür ist jedoch der Aufwand relativ hoch.

'■- In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform

dargestellt, bei der die Presse 30 in einer Wanne 20 angeordnet ist, die auf dem Hallenboden 15 aufsteht. Außerdem ist in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 nicht die ganze Presse in der Wanne angeordnet, sondern nur der Bereich der Preßzone 10, während der Aufgabebereich 11 und der Entnahmebereich 12 außerhalb der Wanne 20 zu finden sind. An den Durchtrittsstellen 19, 21 des unteren Formbandes

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durch die Wandungen der Wanne 20 sind Dichtungen vorgesehen, wobei die obere Dichtung 19 besonders auf der Einlaufseite nicht hermetisch sein kann, weil sie ja die lockere Schüttung 13 durchlassen muß.

In Fig. 3 ist eine gewöhnliche, nicht kontinuierlich Formpresse 40 mit zwei Formhälften 23, 24 wiedergegeben, die gegeneinander gedrückt werden. Im Bereich der Preßzone zwischen den beiden Formhälften 23, 24 ist eine Wanne 25 vorgesehen, mittels deren, wenn sie mit Gas gefüllt ist, im Bereich der Preßzone eine Gasatmosphäre aufrechterhalten werden kann.

Auch in den Ausführungsformen der Fig. 2 und sind natürlich geeignete Einrichtungen zum Füllen und Leeren der Wannen 20, 25 mit dem Gas vorgesehen. In Fig. 4 ist wieder die Presse 30 dargestellt, bei der sich diesmal jedoch kein Teil wie bei den anderen Ausführungsformen in einem Behälter mit einer statischen Gasmenge befindet, sondern die Preßzone 10 von einer einhüllenden Gasströmung umgeben ist. Das Gas wird durch Düsen 26 am Einlauf der Presse und weitere Düsen 27 längs der Seiten der Presse zwischen den Formbändern 1, 2 zugeführt und ggf. an der Auslaufseite mittels einer Absaugdüse 28 wieder aufgefangen. Das Gas bewirkt bei dieser Ausführungsform zwar keine absolute Trennung von der Luftatmosphäre, kann aber bei geringeren Ansprüchen als Schutzgas schon eine ausreichende Wirkung tun. Es kön: nicht dargestellte Abdeckungen oder Kanäle entlang den Rändern der Bahn vorgesehen sein, die die Gasströmung zusammen halten.

In allen Ausführungsformen ist das Gas durch Punkte angedeutet.

Statt einer nach oben offenen Wanne wie in den Fig. 2 und kann auch nach oben geschlossene Haube vorgesehen sein, wenn das Gas leichter als Luft und nach oben zu entweichen bestrebt i

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Claims

Patentansprüche.

1J Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere zur kontinuierlichen Herstellung von Platten, bei welchem ein mit einem Bindemittel vermischtes feinstückiges Material, insbesondere Holzspäne und ähnliches, ggf. unter Wärmezufuhr verpreßt wird und unter Aushärten des Bindemittels den Zusammenhalt zur Bildung des Formkörpers gewinnt, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen und Aushärten in einer von Luft verschiedenen Gasatmosphäre stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen und Aushärten in einer zumindest weitgehend sauerstoffarmen Atmosphäre stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,' daß das Pressen und Aushärten in einer Kohlendioxydatmosphäre stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen und Aushärten in einer Stickstoffatatosphäre stattfindet.
5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen bis 4 mit einer Presse zum Verpressen des mit dem

Bindemittel vermischten feinstückigen

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Materials in einer Preßzone und ggf. einer ' Einrichtung zur Zufuhr von Wärme zur Preßzone, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Aufrechterhaltung einer von Luft verschiedenen Gasatmosphäre in der Preßzone (10) vorgesehen ι ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (26, 27, 28) zur Erzeugung einer die Preßzone (10) einhüllenden Strömung des Gases vorgesehen ist.
7. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn- C zeichnet, daß die Preßzone (10) von einer mit

dem Gas füllbaren Wanne (20, 25) umgeben ist.
8. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ganze Presse (30) in einer mit dem Gas füllbaren Grube (16) angeordnet ist, deren oberer Rand (15) vertikal mindestens bis über die Preßzone (10) reicht.
9. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßzone (10) von einer mit dem Gas füllbaren Haube umgeben ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis ■ 9, dadurch

gekennzeichnet, daß zur kontinuierlichen Herstellung von Platten in Form einer Bahn die Bahn in der Preßzone (10) horizontal zwischen endlosen, der Vorlaufrichtung der Bahn entsprechend mit umlaufenden, über die Breite der Bahn reichenden Formbändern (1, 2) geführt und in der Preßzone (10) von einer unterhalb des unteren Formbandes (2) und einer oberhalb des oberen Formbandes angeordneten Stützkonstruktion (7, 8) der Druck und ggf. die Wärme auf die Formbänder (1, 2) und die Bahn übertragbar ist, daß eine Einrichtung zur Aufbringung der Schicht (13) des zu verpressenden Materials auf einem in Laufrichtung vor der Preßzone (10) gelegenen Aufgabeabschnitt (11) und eine Einrichtung zur Entfernung der fertigen Bahn von einem in Laufrichtung hinter der Preßzone (10) gelegenen Entnahmeabschnitt (12)

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vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufgabeabschnitt (11) und der Entnahmeabschnitt

(12) außerhalb der Grube (16) oder Wanne (20, 25) oder Haube gelegen und gegen den Übertritt der Gasatmosphäre abgedichtet sind.

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