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Fahrbare Einrichtung zum Eichen von Groß-Waagen.
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Beschreibung 1. Die Erfindung betrifft eine fahrbare Einrichtung
zum Eichen von Groß-Waagen, insbesondere Straßenfahrzeug- Waagen, mit einem Fahrzeug
zur Aufnahme von Eichgewichten und mit einem Ballasttank für die Aufnahme von Wasser
an Ort und Stelle.
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Groß-Waagen, insbesondere Straßenfahrzeug-Waagen, müssen von Zeit
zu Zeit durch die zuständigen Eichämter überprüft und geeicht werden. Die Eichung
erfolgt unter Verwendung von großkalibrigen Eiciigewichten aus Metall, die ein Einzelgewicht
von 500 Kilo aufweisen. Zusätzlich werden Kleingewichte eingesetzt von beispielsweise
50 Kilo, 20 Kilo und weniger.
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Der Eichvorgang vollzieht sich in der Weise, daß die betreffende
Waage bis zur höchstzulässigen Belastung in unter Umständen
kleinen
Stufen mit unterschiedlichen Cewicl-lten uiiter Verweiidung der Eichgewichte belastet
und die sich daraus ergebende Anzeige überprüft wird. Dies erfordert je nach der
Belastbarkeit der Groß-Waage eine entsprechende Anzahl von Eichgewichten. Die überwiegende
Anzahl der hier angesproclienen Groß-Waagen ist für Belastungen in der Größenordnung
von 40 t ausgelegt, der Relastungsbereich kann sich aber au'h bis 60 t erstrecken.
Dies bedeutet, daß im äußersten Falle bis zu 120 Eichgewichte eingesetzt werden
müssen, weim der gesamter maximale Wägehereich einer extrem großen Waage allein
durch Eichgewichte erfaßt werden soll. Ein in der Praxis eingesetzter Lastzug muß
deshalb mehrere Touren fahren, urn die benötigten Eichgewiciite an den Einsatzort
zu bringen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Eichung voii Groß-Waagen
unter Einsatz eines Ballasttanks durchzufiihren, der an Ort und Stelle des Einsatzes
mit Wasser gefüllt wird Der Ballasttank ist bei diesem bekannten Vorschlag ein als
Anhänger ausgebildeter Tankwagen, der mit Wasser gefüllt auf die Groß-Waage gefahren
wird. Zu der gesamten Eicheinrichtung gehört weiterhin eine ausreichende Anzahl
von Eichgewichten, die durch die Zugmaschine - ein Lastwagen - transportiert werden.
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Die gesamte Eicheinrichtung besteht demnach aus einem Zugfahrzeug
für die Aufnahme von Eichgewichten und einem als Tankwagen ausgebildeteii Anhänger.
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Bei dieser bekannten Einrichtung ist die für die Durchführung von
Eichprüfungen erforderliche Anzahl an Eiciigewicliten geringer als bei einer Prüfung
ausschließicJi mit Eicllgewichtcl.
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Nachteilig ist jedoch, daß ein Komplettes Zugfalirzeug znsammen mit
einem Fahrer während der unter Umständen zeitraubenden
Eichprüfting
zur Verfügung stehen muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eicheinrichtung für
Groß-Waagen zu schaffen, durch die bei geringem personellem und vorrich tungstechnischem
Aufwand die anfallenden Eichaufgaben zügig gelöst werden können.
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Zur I,ösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgeniäße Eicheinrichtung
dadurch gekennzeichnet, daß eine für die Eichprüfung erforderliche Mi.ndestanzahl
von Eichgewichten und der Ballasttaiik auf einem gemeinsamen Fahrzeug untergebracht
sind. Dieses ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung als ein an ein Zugfah
rzeug ankuppelbare s Anhänge riah rzeug ausgebildet.
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Das erfindungsgemäße Eich-Fahrzeug ist in der technischen Gestaltung
sowie in den Abmessungen auf die speziellen Aufgaben abgestimmt. Eine Besonderheit
des Fahrzeugs besteht bei einer Ausführung als Anhängerfahrzeug darin, daß alle
für die Durchführung der Eichprüfung erforderlichen Eichgewichte auf einem einzigen
Fahrzeug angeliefert werden, welches durch ein "neutrales" Zugfahrzeug transportiert
werden kann. Das im Sinne der Erfindung ausgebildete Anhängerfahrzeug kann demnach
beispielsweise dnrcli eine Spedition an den Einsatzort gebracht und dort wieder
abgeholt werden. Das Zugfalirzeug und Fahrer hierfür werden jedenfalls für die Durchführung
der Eichprüfung nicht gebunden.
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Die erfindungsgemäße Eich-Einrichtung arbeitet - wie im Prinzip bekannt
- mit einer gewissen Anzahl von Eichgewichten, nämlich mindestens 40 Gewichten,
und zusätzlichen Ballastgewichten, die an Ort und Stelle geschaffen werden, durch
Einfüllen von vorhandenen Gewichtsstoffen, z, B. Wasser, Sand od. dgl. Der Ballast-
tank
zur Aufnahme einer exakt dosierbaren Gewichtsmenge an Ballaststoff ist fest auf
dem Anhängerfahrzeug montiert, uiid zwar in ausgewählter Relativstellung, so daß
unter Berticksichtigung der Belastbarkeit des Fahrzeugs zusammen mit den Eichgewichten
eine optimale Gewichtsverteftung erzielt wird.
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Die Eichprüfung wird mit der erfindungsgemäßen Einrichtung in der
Weise durchgeführt, daß zunächst für die Eichung bis 20 t die mitgebrachten Eichgewichte
in konventioneller Weise auf die Waage aufgesetzt werden. Mit der insoweit, nämlich
bis 20 t, geeichten Waage wird sodann das exakte Gewicht des Eichfahrzeugs mit dem
gefüllten Ballasttank ermittelt. Das Fahrzeug wird sodann zusammen mit den Eichgewichten
für die Prüfung des Gewichtsbereiches oberhalb 20 t eingesetzt.
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Bei Groß-Waagen mit einer Belastbarkeit bis zu 60 t werden dann zusätzliche
Eichgewichte an Ort und Stelle durch Einsatz von vorhandenen Fahrzeugen oder sonstigen
Finrichtutlgell geschaffen. Dabei wird unterstellt, daß Betriebe mit derart hochbelastbaren
Waagen über I,astfahrzeuge, Gabelstapler etc. verfügen, die in der beschriebenen
Weise zusätzlich zum Einsatz kommen können. Die überwiegend in der Praxis auftretenden
Fälle können jedoch ausschließlich mit dem erfindungsgein äßen Fahrzeug bewältigt
werden, nämlich unter Verwendung der mitgebrachten Eichgewichte sowie dem durch
Ballast schwergewiclltigen Fahrzeug selbst.
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Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die konstruktive
Ausbildung des Fahrzeugs sowie der Aufbauten desselben.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Eich-Fahrzeugs
in
der Ausgestaltung als Anhängerfahrzeug wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1: ein Eich-Anhängerfahrzeug in Seitenansicht, Fig.
2: das Fahrzeug gemäß Fig. 1 im Grundriß, eine 3: eine Riickansicht des Fahrzeugs
gemäß Fig. 1 und 2, Ivig. 4: eine Einzelheit für die Fixierung von Eichgewichten
auf dem Fahrzeug, bei stark vergrößertem Maßstab, JTig. 6: einen Vertikalschnitt
durch einen auf dem Fahrzeug angeordneten Ballasttank in vergrößertem Maßstab, Fig.
6: eine Darstellung der Unterkonstruktion des Ballasttanks in Grundriß darstellung.
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Das in den Zeichnungen als Ausführungsbeispiel dargestellte ECich-Fallr-zeug
ist ein Anhängerfahrzeug 10, Dieses kann über eine im einzelnen nicht dargestellte
Anhäiigerkupplung 11 an ein Zugfahrzeug angehängt werden.
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Das Anhängerfahrzeug 10 ist mit drei Achsen 12, 13 und 14 ausgerüstet,
von denen die rückwärtigen Achsen 13 und 14 als Doppelachse angeordnet sind. Durch
Ausbildung als Tieflader ist das Anhängerfahrzeug 10 flir verhältnisniäßig hohe
Belastungen während dcs Transports auf den Straßen zugelassen und für entsprechend
höhere
Belastung, nämlich unter Einschluß von Ballastgewichten an Ort und Stelle geeignet.
Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt das zulässige Gesamtgewicht 30
t, Eine Ladefläche 15 ist mit ringsherum verlaufender Bordwand 16, zum Teil in der
Ausführung als I,adeklappe, versehen. Die Bordwand 16 besteht zweckmäßigerweise
aus Metall, insbesondere Aluminium. Entsprechend der Aufteilung der Ladefläche 15
zur Aufnahme unterschiedlichen Förderguts ist die Bordwand li durch Pfost-en 1 7
unterteilt.
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Die l,adefläche 15 ist in einen vorderen l,adebereich 18, einen mittleren
l,adebereich 19 und einen rüclcwärtigen I,adebereich 20 unterteilt. Die vorstehenden
Ladebereiche 18. 20 ergeben siel durch einen fest auf dem Anhängerfahrzeug 10 bzw.
auf der l,adefläche 15 montierten Ballasttank 21. Dieser ist im mittleren I3ereich
der l,ängserstreckung des Anhängerfahrzeugs 1 0 angeordnet, jedoch gegenüber der
mittleren Querebene nach vorn versetzt.
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Der vordere Ladebereich 18 ist dadurch kleiner als der rückwärtige
Ladebereich 20.
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Die vorgenannten Ladehereiche 18 und 20 dienen zur Aufnahme einer
Mehrzahl von Eichgewichten 22. Der vordere l,adebereich 18 nimmt sechzehn dieser
Eichgewichte 22 auf. Weitere vierundzwanzig Eichgewichte 22 befinden sich irn rückwärtigen
Ladebereich 20, so daß das hier dargestellte Anhängerfahrzeug t0 insgesamt vierzig
Eichgewichte 22 mitführt.
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Die Eichgewichte 22 haben vorgegebene Größe und Gestalt, sind nämlich
im wesentlichen als zylindrische Metallblöcke ausgebildet mi einer mittigen, ringsherumlanfenden
wulstartigen Ve rdik-
kung 23. Die Eichgewichte 22 sind hier mit
aufrechten Längsachsen in dichten Längs- und Querreihen in den Ladebereichen 18
uiid 20 abgestellt und hier lösbar verankert. Die Verankerung hesteht bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel einmal aus einzelnen Haltebügeln 24 aus gebogenen
Rohrstücken (Fig. 4), die mit ihren Enden beispielsweise durch Schweißen auf der
Ladefläche 15 befestigt sind. Die Haltebügel 24 erstrecken sich quer zur I.ängsrichtung
des Fahrzeugs, und zwar jeweils zwischen zwei in Transportrichtung benachbarten
Eichgewichten 22.
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Die lialtebügel 24 liegen aufgrund entsprechender Abmessung unterhalb
der Verdickungen 23 der Eichgewichte 22, so daß diese ohne Lösen der Ilaltebügel
24 durch Abheben nach oben aus ihrer Verankerung auf dem Anhängerfahrzeug 10 gelöst
werden können.
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Die seitlich außen gelagerten Eichgewichte 22 sind durch Haltebalken
25 gesichert, die sich unter Aiilage an den Eichgewichten 22 in T,ängsrichtung des
Anhängerfahrzeugs 10 seitlich auf der I,adefläche 1.5 erstrecken. Die Eichgewichte
22 sind demnach im wesentlichen individuell auf der Ladefläche 15 fixiert, so daß
Verschiehungen insbesondere in Fahrtrichtung während des Transportes durch Beschleunigen
oder Verzögern vermieden werden.
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Der die Gruppen von Eichgewichten 22 voneinander trennende Ballasttank
21 ist als quaderförmiges Gebilde gestaltet mit im wesentliclien lotrechten Seitenwänden
26, einer Oberwand 27 und einer Bodenwand 28. Die vorgenannten Wände 26, 27 und
28 bestehen vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminium. Sie köiiiien innenseitig
mit einer Schutzschicht versehen sein, z. B.
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einer PVC- Beschichtung.
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Die ,Seitenwände 26 sind oben über die Oberwand 27 hinaus verert.
tige it Innerhalb eines rings herumlaufenden Überstandes 29
sind
Einrichtungen verdecktliegend angeordnet, nämlich eine verschließbare Einfüllöffnung
30 für Wasser oder einen anderen Ballaststoff sowie ein abgedeckter Entlüftungsstutzen
31.
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Des weiteren könnten in diesem Bereich zusätzliche Geräte und Einrichtungen
angeordnet sein, z. B. auch eine motorbetriebene, bordeigene Pumpe zum Eiiifüllen
von Wasser in den Ballasttank 21.
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Die Bodenwand 28 des Ballsttanks 21 ist leicht trichterförmig in Richtung
auf einen außermittig angeordneten Auslaufstutzen 32 ausgebildet. Dieser ist winkelförmig
gestaltet und am Austrittsende mit einem regelbaren Verschlußorgan, insbesondere
einem Kugelhahn 33, versehen. Durch diesen ist eine exakle Dosierung des Inhalts
des Ballasttanks 21 durch ablassen entsprechender Wassermengen möglich.
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Unterhalb der Bodenwand 28 ist ein Tragwerlc aus l,ängsprof'ileu 34
und Querprofilen 35 gebildet. Mit. diesem Tragwerk ist der Ballasttank 21 auf der
Ladefläche 15 des Anhängerfahrzeugs 10 abgestützt und verankert.
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Der Ballasttank 21 ist so ausgebildet und angeordnet, daß die gesamte
Breite des Fahrzeugs - bei durchgehenden Bordwäjiden 1 6 -ausgefüllt ist Das Fassungsvermögen
kann unterschiedlich dimensioiiicrt sein Vorzugsweise ist der Ballastlank 21 init
ei,icin Fas-3 sungsvermögen von 12 m Wasser dimensioniert. Das Anhängerfahrzeug
10 selbst kann - mit den Aufbauten etc. - ein Eigengewicht von etwa 6,8 t haben,
so daß mit dem wassergefüllten Ballasttank 21 ein zusätzliches Eichgewicht in der
Größenordnung von 19 t geschaffen wird. Die Länge des Anhängerfahrzeugs 10 ist mit
7, 70 m ebenfalls verhältnismäßig knapp bemessen. Dadurch wird nur eine geringe
Griindfläche der zu prüfenden Waage beansprucht. Dies bedeutet,
daß
weitere eventuell großflächige Ballastgewichte auf der Waage Platz finden, wenn
Bereiche oberhalb 40 t zu prüfen sind.
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Der vordere Ladebereich 18 sowie der rückwärtige Ladebereich 20 können
mit einer geeigneten Abdeckung versehen sein.
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Im vorliegenden Fall ist das Anhängerfahrzeug 10 hier mit entsprechend
bemessenen und ausgestalteten Abdeckplanen 36 und 37 versehen. Diese laufen jeweils
vom Ende des Anhängerfahrzeugs 10 bis an die aufrechten Seitenwände 26 des Ballasttanks
21.
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Das hier dargestellte Eich- Fahrzeug wird zur Durchführung von Eichungen
an Groß-Waagen wie folgt eingesetzt: Das Anhängerfahrzeug 10 wird mit den gezeigten
Eichgewichten 22 bei ungefülltetn Ballasttank 21, also mit zulässigem Gesamtgewicht,
an den Einsatzort transportiert, z. B. durch einen unabhängigen Spediteur. Unter
Verwendung der Eichgewichte 22 wird sodann eine Eichung der Waage bis zu einer Belastung
von 20 t in konventioneller Weise durchgeführt. Sodann wird der Ballasttank 21 mit
Wasser gefüllt und das Anhängerfahrzeug 10 auf die Waage gefahren. Das Gesamtgewicht
des belasteten Anhängerfahrzeugs 10 liegt dabei unterhalb der bereits geprüften
Belastbarkeit der Waage von 20 t. Es kann demnach mit der geeichen Waage das genaue
Gewicht des Anhängerfahrzeugs 10 festgestellt we rden, gegebenenfalls unter Verwendung
von mitgeführten Feingewichten. Danach bildet das Anhängerfahrzeug 10 ein Eichgewicht,
mit dessen Hilfe die weitere Prüfung unter Einsatz der Eichgewichte 22 im Bereich
oberhalb 20 t durchgeführt werden kann. Die Eichgewichte können dabei vollständig
auf das
Anhängerfahrzeug 10 zurückgesetzt werden, da dieses entsprechend
belastbar ist. Es bleibt dann noch ausreichend freie Fläche auf der Waage, um gegebenenfalls
weitere Ballastgewichte aufzusetzen.
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