DE3015210C2 - Schildvortriebsmaschine für Tunnel und Strecken - Google Patents
Schildvortriebsmaschine für Tunnel und StreckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Schildvortriebsmaschine für Tunnel und Strecken — mit
Schildmantel, Druckring und Stirnschalung für einen ttationären Ortsbetonausbau, der zwischen einer dem «>
Vortrieb folgenden Innenschalung und dem anstehenden Gebirge oder Erdreich eingebracht wird, wobei der
Schildmantel mit Vorschubpressen am Druckring, die Stirnschalung mit Stirnschalungspressen am Druckring
oder am Schildmantel abgestützt sind und der Druckring an der Innenschalung abstützbar ist. Schildmantel
bezeichnet im Rahmen der Erfindung alle üblichen Schildmäntel, vorzugsweise umiangmäßig
geschlossene Schildmäntel, und auch solche, die in zwei
gelenkbeweglich verbundene Teile, einen vortriebsseitigen
Teil und einen Nachlaufschild, aufgelöst und an sich bekannt sind (DE-AS 25 34 984 u. a.).
Bei den bekannten, gattungsgemäßen Schildvortriebsmaschinen (DE-GM 7614 295) reicht der Schildmantel
mit seinem Schildschwanzbereich bis über die Stirnschalung. Der Beton des Ortsbetonausbaus liegt an
dem Schildschwanzbereich wie gegen eine Sch Jung an. Das gilt für alle Vortriebssituationen und Betriebszustände.
Folglich wird der Schildschwanzbereich bei den herkömmlichen Maschinen gleichsam einbetoniert, was
erhebliche Nachteile hat Der Schildschwanzbereich wird bei den herkömmfxhen Schildvortriebsmaschinen
insbesondere dann vom Ortsbetonausbau festgehalten, wenn die Vortriebsarbeiten, z. B. an Wochenenden oder
an Feiertagen, eine Unterbrechung erfahren. Je länger der Schildschwanzbereich einbetoniert wird, desto
schwerer kann er wieder gelöst werden. Macht man ihn kurz, so entsteht eine störende Kopplung zwischen der
Vorschubbewegung des Schildmantels und damit den Vortriebsarbeiten einerseits und den Betonierarbeiten
andererseits. Diese Kopplung ist um so störender, je kürzer das nachlaufende Ende des Schildmantels
gewählt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße S diildvortriebsmaschine so weiter
auszubilden, daß der Schildschwanzbereich nicht mehr in den Ortsbeton des stationären Ausbaus einbetoniert
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Stirnschalung, der Druckring sowie das Stirn schalungsgehäuse
im Schildschwanzbe eich angeordnet sind, wobei an dem Stirnschalungsgehäuse einerseits die
Stirnschalungspressen und andererseits die Stirn schalung angeschlossen sind und daß das Stirnschalungsgehäuse
auf der Außenseite mit über seinen Umfang verteilten Nachlaufmessern ausgerüstet ist die einzeln
ein- und ausfahrbar sind sowie vortriebsseitig den Schildschwanzbereich unterfassen, nachlaufseitig die
Stirnschalung überfassen. — Vortriebsmaschine:!, die mit einzelnen schmalen Messern arbeiten, sind als sog.
Messervortriebsnaschinen an sich bekannt (DE-AS 24 31 652). Diese bekannten Maßnahmen haben zur
Lösung der beschriebenen Probleme am stirnschahingsseitigen
Ende von gattungsgemäßen Schildvortriebsmaschinen nichts beigetragen.
Bezüglich der konstruktiven Gestaltung des Stirnschalungsgehäuses mit seinen Nachlaufmessern bestehen
im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang ist eine bevorzugte Ausfüh
rungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Nachlaufmesser mit Hilfe von Nachlaufmesserpressen
ein- und ausfahrbar sind. Ein anderer Vorschlag geht dahin, daß das Stirnschalungsgehäuse als Hohlgehäuse
ausgeführt ist und in dem Hohlgehäuse die Nachlaufmesserpressen angeordnet sind. In diesem Falle sind die
Nachlaufmesserpressen in dem Stirnschalungsgehäuse gleichsam gekapselt, so daß der Innenraum der
erfindungsgemäßen Schildvortriebsmaschine frei bleibt. Wo die Gefahr besteht, daß in das Stirnschälüngsf i:häuse
Grundwasser oder Ausbruchteile eindringen, kann dieses dadurch verhindert werden, daß das Stirnschalungsgehäuse
mit einem hydraulischen Druckmittel ausgefüllt ist, welches unter Überdruck steht. Es kann
sich dabei um Wasser oder um eine thixotrope Flüssigkeit handeln. Wo es aus Grundwassergriinden
erforderlich ist, können bei der Ausführungsform mit als
Nachlaufschild gelenkbeweglich an den Schildmantel angeschlossenem Schildschwanzbereich zwischen Stirnschalung
und Nachlaufmesser sowie zwischen Stirnschalungsgehäuse und Schildschwanzbereich weichelastische
Dichtungen oder dergleichen angeordnet sein. Auch kann zwischen Stirnschalung und Innenschalung
wiederum eine weichelastische Dichtung vorgesehen sein. Solche Dicb'.ungsmaßnahmen sind an sich bekannt
(DE-AS 26 46 570, DE-OS 15 34 624).
Bei der erfindungsgemäßen Schildvortriebsmaschine kann der Schildschwanzhereich nicht mehr einbetoniert
werden, da die Stirnschalung von den Nachlaufmessern
Oberfaßt wird. Diese können zwar einbetoniert werden,
aber stets, und selbst nach Arbeitsunterbrechung an Wochenenden oder dergleichen, mit Hilfe der Nachlaufmesserpressen
leicht gelöst werden, weil es sich um einzelne, schmale Messer handelt, die nacheinander
betätigt werden. Es versteht sich von selbst, daß bei der erfindungsgemäßen Vortriebsmaschine die Nachlaufmesser
antsprechend glatt ausgeführt werden. Auch
können die Antriebe für die Ein- und Ausfahrt· <:weguiig
der N achlauf messer so gestaltet sein, daß die Nachlaufmesser in unterschiedlicher Reihenfolge betätigbar sind,
wie es die speziellen Betriebsverhältnisse verlangen. Die Nachlaufmesser können auch zusätzlich eine Vibrationsbeaufschlagung
erfahren, so daß sie sich leicht lösen könnea
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
ausführlicher erläutert Es zeigt in schematischer Darstellung
Fig.l einen Axialschnitt durch eine arbeitende,
erfindungsgemäße Schildvortriebsmaschine,
Fig.2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem
Gegenstand nach Fig. 1,
Fig.3 im Maßstab der Fig.2 einen ähnlichen
Ausschnitt in anderer Funktionsstellung,
Fig.4 einen Schnitt in Richtung B-B durch den
Gegenstand pich F i g. 1 und
F i g. 5 einen Schnitt in Richtung C-C durch den Gegenstand nach F i g. 1.
Die in den Figuren dargestellte Schildvortriebsmaschine ist für den Vortrieb von Tunnels, Strecken und
dergleichen bestimmt Zum grundsätzlichen Aufbau gehören zunächst ein Schildmantc' 1 mit Schildschwanzbereich
2, ein Druckring 11 und eine Stirnschalung
3. Die Stirnschalung ist für einen stationären Ortsbetonausbau 4 bestimmt, der zwischen einer dem
Vortrieb folgenden Innenr^halung 5 und dem stehenden
Gebirge oder Erdreich 6 eingebracht wird. Es versteht sich von se'bst, daß zur Vortriebsmaschine auch die
Vortriebswerkzeuge 7 und zusätzliche Aggregate 8 für die Abförderung des herei.!gewonnenen Ausbruchs
vorhanden sind. Der Schildmantel 1 besitzt im Ausführungsbeispiel (aber nicht beschränkend) ortsbrustseitig
eine Abkammerung 9, die mit Wasser oder einer thixotropen Flüssigkeit gefüllt ist, die unter
ausreichendem Druck steht Der Schildmante! 1 ist mit Vorschubpressen 10 an einem Druckring 11, die
Stirnschalung 3 ist mit Stirnschalungspressen 12 an dem Druckring 11 oder am Schildmantel 1 abgestützt Der
Druckring 11 einerseits ist an der Innenschalung 5 abstützbar. In Fig.l ist der Druckring 11 an der
ίο Innenschalung abgestützt In F i g. 2 ist der Druckring 11
in Vortriebsrichtung vorgezogen, damit ein weiteres Element der Innenschalung 5 eingebracht werden kann.
Bei der dargestellten Innenschalung handelt es sich um eine solche aus Schalungstübbingen, die mit dem
stationären Ausbau integriert sind. Zwischen der Stirnschalung 3 und den Stirnschalungspressen 12 ist ein
Stirnschalungsgehäuse 13 angeordnet An dem Stirnschalungsgehäuse 13 sind einerseits die Stirnschalungspressen
12, ist andererseits die Stirnschalung 3 angeschlossen. Aus der F i g. 3 entnimm man, daß das
Stirnschalungsgehäuse 13 auf der Außenseite mit über seinen Umfang verteilten Nachlaufmessern 14 ausgerüstet
ist die einzeln ein- und ausfahrbar sind. Piese Nachlaufmesser 14 unterfassen vortriebsseitig den
Schildscl-.wanzbereich Z überfassen nachlaufseitig die
Stirnschalung 3. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die
Nachlaufmesser 14 mit Hilfe von Nachlaufmesserpressen 15 ein- und ausfahrbar. Das Stirnschalungsgehäuse
13 selbst ist als honigenäuse ausgeführt. Die Nachlaufmesserpressen
15 sind in dem Stirnschalungsgehäuse 13 angeordnet Um zu verhindern, daß beispielsweise
zwischen den Nachlaufmessern 14 Grundwasser in das Stirnschalungsgehäuse 13 einsickert, mag das Stirnschalungsgehäuse
13 mit einem hydraulischen Druckmittel ausgefüllt sein, welches unter überdruck steht. Zwischen
Stirnschalung 3 und Nachlaufmessern 14 sowie zwischen Stirnschalungsgehäuse 13 und Schildschwanzbereich
2 sind weiche'.astische Dichtungen 16 vorgesehen. Der Schildschwanzbereich 2 funktioniert im
ist gelenkbeweglich an den übrigen Schildmantel 1 angeschlossen.
arbeitet, ergibt sich ohne weiteres aus einer vergleichenden Betrachtung der F i g. 2 und 3. Man erkennt daß der
Schildschwanzbereich 2 nicht mehr einbetoniert wird. An die Stelle des bisher einbetonierten Schildschwanzbereiches
2 des Schildmantels 1 der bekannten Ausführungsform sind die Nachlauf messer 14 getreten.
Die Nachlaufmesser 14 können nach dem Einbetonieren leicht eines nach dem anderen gelöst werden, und zwar
selbst Ja .in. wenn wegen Arbeitsunterbrechungen der
Ortsbeton des Ortsbetonausbaus 4 bereits erhärtet ist
Claims (6)
1. Schildvortriebsmaschine für Tunnel und Strekken — mit Schildmantel, Druckring und Stirnschalung
für ainen stationären Ortsbetonausbau, der
zwischen einer dem Vortrieb folgenden Innenschalung und dem anstehenden Gebiige oder Erdreich
eingebracht wird, wobei der Schildmantel mit Vorschubpressen am Druckring, die Stirnschalung
mit Stirnschalungspressen am Druckring oder am Schildmantel abgestützt sind und der Druckring an
der Innenschalung abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnschalung (3), der
Druckring (11) sowie das Stirnschalungsgehäuse (13) im Schildschwanzbereich (2) angeordnet sind, wobei
an dem Stirnschalungsgehäuse (13) einerseits die Stirnschalungspressen (12) und andererseits die
Stirnschalung (3) angeschlossen sind, und daß das Stirnschalungsgeliäuse (13) auf der Außenseite mit
über seinen Umfang verteilten Nachlaufmessern (14) ausgerüstes ist die einzeln ein- und ausfahrbar sind
sowie vortriebsseitig den Schildschwanzbereich (2) unterfassen, nachlaufseitig die Stirnschalung (3)
überfassen.
2. Schaltvortriebsmasehine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachlaufmesser (14) mit Hilfe von Nachlaufmesserpressen (15) ein- und
ausfahrbar sind.
3. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stirnschalumgehäuse (13) als Hohlgehäuse ausgeführt
ist und in dem Stirnschalungsgehäuse (13) die Nachlaufmesserpressen (15) angeordnet sind
4. Schildvortricbsmasctüne nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das ί. .irnschalungsgehäuse
(13) mit einem hydraulischen Druckmittel ausgefüllt und dadurch gegen eindringendes Grundwasser,
eindringende Ausbruchteile oder dergleichen gesichert ist.
5. Schildvortriebsmaschine nach einem der An- «o
Sprüche 1 bis 4 in der Ausführungsform mit als Nachlaufschild gelenkbeweglich an den Schildmantel
angeschlossenem Schildschwanzbereich, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Stirnschalung (3) und
Nachlauf messern (14) sowie Stirnschalungsgehäuse (13) und Schildschwanzbereich (2) weichelastische
Dichtungen (16) angeordnet sind.
6. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Stirnschalung (3) und Innenschalung (5) H
wiederum eine weichelastische Dichtung (16) angeordnet ist.
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