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Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen gemäß dem Ober-
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begriff des Patentanspruchs 1. Vorrichtungen dieser Gattung haben
den Vorteil, daß jederzeit eine Entnahme des unteren fertigen Kompostes möglich
ist, und zwar bei Erhaltung des darüber noch in Verrottung befindlichen Materials
mit seinen Mikroorganismen und Kleinlebewesen. Der Abstand zwischen der Bodenebene
und der Grundfläche des Standortes kann ohne weiteres so groß gewählt werden, daß
mit einem niedrigen Schubkarren unter den Kompoststock gefahren werden kann, so
daß der Kompost gleich in den Karren fällt, wenn die Stäbe in die Entnahmeposition
gebracht worden sind.
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Bei den bekannten Vorrichtungen (DE-OS 26 54 027) bilden die Stäbe
Zinken eines Rechens, dessen die Zinken tragender Rechenbalken drehbar in dem Behälter
gehalten ist, wobei die Zinken zu beiden Seiten in derselben Ebene von ihm abstehen.
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Beim Drehen des Rechenbalkens bewegen sich die Zinken auf einer Kreisbahn,
wobei sie den Kompoststock von unten her auflockern. Der losgelöste Kompost kann
frei nach unten durchfallen, wenn die Zinken aufgerichtet sind, fängt sich jedoch
wegen des kleinen Zinkenabstandes in dem Rechen, sobald dieser in eine Stellung
gedreht worden ist, in der sich die Zinken quer zur Bodenebene erstrecken. Bei den
bekannten Vorrichtungen sind nebeneinander mehrere solcher Rechen mit zueinander
parallelen, sich in der Bodenebene erstreckenden Rechenbalken angeordnet.
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Die
Die bekannten Vorrichtungen haben den nachteils
daß sie einen hohen baulichen Aufwand sowie eine große Betätigungskraft erfordern.
Die Zinken dürfen eine bestimmte Länge nicht überschreiten, da sonst der Widerstand
beim Eindrehen des Rechens in den Kompoststock zu groß wird. Kurze Zinken bedingen
aber wiederum eine Mehrzahl von Rechen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu gestalten, daß sie mit einem weitaus geringeren
Bauaufwand als die bekannten Vorrichtungen realisierbar ist und überdies mit weitaus
weniger Kraft bei mindestens ebenso guter Funktionssicherheit hinsichtlich Komposthaltung
und Kompostentnahme betätigt werden kann.
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Die vorgenannte Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale einwandfrei gelöst.
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Die Erfindung macht sich für die Entnahmetechnik erstmalig eine arttypische
Eigenschaft des Kompostmaterials zunutze nämlich die sehr große brückenbildende
Konsistenz. Wegen der beträchtlichen Auflast von oben und der unhomogenen, klümpchenhaften
Zusammensetzung erhält der an der Bodenebene anfallende Kompost eine Verdichtung,
die über wesentliche Distanzen, die bei gewöhnlichem Kompost etwa 15 bis 20 cm betragen,
brückenbildend ist. Wird, ausgehend von dieser arttypischen Eigenschaft der Abstand
zwischen den Stäben in der lasttragenden Position so gewählt, daß er etwas kleiner
ist als die für den jeweiligen Kompost spezifische , gerade noch brückenbildende
kritische Distanz, so wird erreicht, daß in dieser Position der Stäbe der Kompoststock,
ohne dass Kompost nach unten durchfällt, von den Stäben gehalten wird, während ein
Auseinanderrücker zweier einander benachbarter Stäbe ggf. unter gleichzeitigem Seitwärtsschieben
der ihnen auswärts benachbarten Stäbe über die kritische Distanz hinaus bewirkt,
daß die Brücke zwischen den beiden benachbarten Stäben
Stäben zusammenbricht,
womit der Kompost zwischen den auseinandergerückten Stäben nach unten durchfällt.
Die Kompostabgabe hört sofort auf, sobald die Stäbe wieder auf den ursprünglichen
unterkritischen Abstand zusammengeschoben werden.
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Das Einstellen des Stababstandes in der lasttragenden Position auf
den unterkritischen Abstand sowie das Auseinanderrücken der Stäbe zwecks Entnahme
von Kompost sind infolge der freien seitlichen Verschiebbarkeit der Stäbe leicht
zu bewerkstelligen und erfordern, da die Stäbe hierbei nicht in den Kompoststock
aufwärts eindringen, sondern nur unter diesem hin- und her verstellt werden, nur
wenig Kraft. Die Stäbe als solche sind weitaus einfachere Gebilde als die Rechen
bei den bekannten Vorrichtungen, und ihre Halterung durch Abstützen an ihren Enden
läßt sich ebenfalls einfacher realisieren.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht somit ebenso wie die bekannten
Vorrichtungen eine Kompostierung im Durchlaufverfahren, d.h. laufende Entnahme bei
laufender Nachfüllung1 dies aber mit wesentlich einfacheren Mitteln und mit weitaus
geringerem Kraftaufwand für den Entnahmevorgang als solchen.
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Nur beider Erstfüllung muß dafür Sorge getragen werden, daß das eingeworfene
Gut nicht zwischen den in verhältnismäßig großem Abstand befindlichen Stäben durchfällt.
Letzteres kann auf einfache Wiese mit einer Lage beispielsweise aus Zeitungspapier
erreicht werden, die vor dem Einfüllen auf die Stäbe aufgelegt wird und mit dem
eingefüllten Gut verrottet. Sobald sich dann der erste Kompost gebildet hat, wird
er in der lasttragenden Position der Stäbe nach dem oben geschilderten Wirkungsprinzip
gehalten und bildet seinerseits eine tragfähige Unterlage für das Nachfüllgut.
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Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
des Gegenstandes des Patentanspruchs 1.
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Die Merkmale gemäß Anspruch 2 schaffen die Möglichkeit8 die Anzahl
Anzahl
der Stäbe nach Bedarf ohne größere Manipulationen so zu variieren, daß jederzeit,
d.h. auch bei unterschiedlichem Kompostanfall entsprechend einer Nachfüllung von
unterschiedlichem Verrottungsgut, der Stababstand die oben geschilderte funktionswichtige
Größe aufweist.
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Die Ansprüche 3 bis 16 betreffen die bauliche Gestaltung und tragen
in besonderer Weise dem Bedürfnis Rechnung, mit möglichst geringem Kostenaufwand
dennoch hohe Funktionstüchtigkeit und Betriebssicherheit zu erzielen. Den Merkmalen
des Anspruchs 6 kommt dabei noch die spezielle Bedeutung zu, die Vorrichtung an
die variierenden Größen von-Behältern anpassen zu können, die von verschiedenen
Herstellern vertrieben werden.
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Die kreisrunde Form der Stäbe gemäß Anspruch 15 hat den Vorzug, daß
die Stäbe zum Verstellen auf der Stützfläche zur Seite gerollt werden können, was-
sich mit einem ganz besonders niedrigem Kraftaufwand bewerkstelligen läßt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, noch näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig.l einen für Hausmüll und GartenabfälLe
geeigneten Komposter mit erfindungsgemäßer Entnahmevorrichtung in Ansicht von der
Seite mit Blickrichtung senkrecht zu den Stäben, Fig. 2 den Komposter nach Fig.
1, ebenfalls von der Seite gesehen, jedoch mit Blickrichtung parallel zu den Stäben,
wobei der Behältermantel in vertikaler Ebene geschnitten dargestellt ist, Fig.3
den Grundriß zu Fig. 1 mit Darstellung der Stäbe in der lasttragenden Position,
Fig. 4
Fig.4 den Grundriß zu Fig? 1 mit Darstellung der Stäbe in
der Entnahmeposition, Fig.5 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in vergrößerter Drstellung
zum Verdeutlichen der Brückenbildung zwischen benachbarten Stäben in deren lasttragender
Position, und Fig.6 eine perspektivische Ansicht der Einzelteile des die erfindungsgemäße
Vorrichtung beinhaltenden Untergestells des Komposters nach Fig.l bis 5 und des
zusammengebauten Untergestells, auf das der Behälter aufgesetzt wird.
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Der in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Komposter weist einen nach oben
und unten offenen Behältermantel 1 auf, der mit einem, vorzugsweise zum Unterschieben
einer Schubkarre ausreichenden Abstand von der Grundfläche des Standortes auf ein
nachstehend im einzelnen beschriebenes Untergestell aufgesetzt ist, das gleichzeitig
seinen als Entnahmevorrichtung dienenden Boden bildet.
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Das Untergestell weist vier vertikale Füße 4 auf, an denen oben sowie
innenseitig im Abstand übereinander zwei in sich geschlossene, jeweils aus vier
Quadranten zusammengesetzte Ringe 2 und 3 aus Winkelprofil befestigt sind. Bei beiden
Ringen weist ein Profilschenkel 2a bzw. 3a einwärts, während die anderen Profilschenkel
2b und 3b zu den Füßen 4 parallel verlaufen, und zwar beim oberen Ring 2 nach oben
und beim unteren Ring 3 nach unten. Auf diese Weise bilden die beiden Ringe 2 und
3 zwischen sich einen freien Spalt, dessen Höhe etwas größer ist als das Höhenmaß
h (Fig.5) von rohrförmigen Stäben 5 mit kreisrundem Querschnitt, die unter Überquerung
der von den Ringen umfaßten Fläche in den Spalt eingefügt sind. Die Ringe 5 liegen
beiderends auf dem Schenkel 3a des unteren Ringes 3 auf 8 der für die Stäbe 5 somit
eine Stützfläche
fläche bildet, auf der sie frei zur Seite beweglich
und auch der Länge nach verschiebbar sind. Die Verschiebbarkeit der Länge nach gestattet
das Hinzufügen oder Entnehmen von Stäben 5 jederzeit nach Bedarf und kann, sobald
die durch Versuch ermittelte passendste Anzahl von Stäben eingerichtet wurde, mit
Hilfe von Splinten 8 für den weiteren Gebrauch aufgehoben werden.
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Die Stäbe 5 bilden den zur Behälterhochachse lb senkrechten Boden
des Behälters 1.
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In den Fig. 2,3 und 5 sind die Stäbe 5 in der lasttragenden Position
gezeigte in der sie zueinander parallel verlaufen und untereinander etwa gleichen
Abstand haben. Dieser Abstand ist so gewählt, daß der in der Bodenebene lc auf den
Stäben 5 aufliegende Kompoststock la unten zwischen den Stäben haltende Brücken
6 bilden kann, so daß in der lasttragenden Position der Stäbe kein Kompost nach
unten durchfällt. Da jedoch jeder Stab auf seiner von dem Schenkel 3a des Ringes
3 gebildeten durchgehenden Stützfläche an beiden Enden frei zur Seite verschiebbar
ist, kann der Abstand zwischen den Stäben gemäß Fig. 4 auf ein Maß verbreitert werden,
daß für die Bildung einer haltenden Brücke zwischen den auseinandergeschobenen Stäben
zu groß ist, so daß der Kompost an dieser Stelle durchzubrechen und nach unten in
den Raum zwischen Boden und Grundfläche zu fallen vermag.
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Dies geschieht nach dem gleichen Vorgang wie der Zusammenbruch einer
Brücke bei Fortfall eines Brückenpfeilers.
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Sobald die gewünschte Menge an Kompost entnommen wurde, werden die
Stäbe 5 auf den ursprünglichen Abstand in die parallele lasttragende Position gemäß
Fig-. 2,3 und 5 zurückgestellt, woraufhin sich sofort wieder die in Fig. 5 zu sehenden
Brücken zwischen den Stäben bilden und die Kompostausgabe nach unten aufhört.
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Die
Die Stäbe 5 werden vorzugsweise so lang gemacht,
daß sie an den Enden nur ein kleines Stück über die Stützfläche hinaus vorragen,
damit sie für vorbeigehende Personen kein gefährliches Hindernis bilden. Zum leichteren
Verschieben der Stäbe 5 kann dann eine Verlängerung 7, die in das offene Ende eines
zu verschiebenden Stabes 5 eingesteckt wird8 zu Hilfe genommen werden.
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Der Behältermantel 1 ruht auf dem Schenkel 2a des Ringes 2 und ist
durch dessen Schenkel 2b gegen Verschieben zur Seite gesichert.
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Um das Untergestell an Behältermäntel unterschiedlichen Durchmessers
anpassen zu können, ist der Ring 2 in vier Quadranten unterteilt ausgeführt (Fig.6)
und jeder Quadrant an den Enden mit Langlöchern für Verbindungsschrauben versehen,
so daß es möglich ist, ihn auf unterschiedliche wirksame Längen stufenlos einzustellen.
In gleicher Weise ist auch der Ring 3 einstellbar. Die einzelnen Quadranten sind
an jedem Ende jeweils mittels zweier Schrauben an den ihnen und dem benachbarten
Quadranten gemeinsamen Standfuß 4 angeschlossen. Auf diese Weise wird eine biegesteife
und verdrehfeste Verbindung der Quadranten untereinander und mit den Füßen 4 erreicht.
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Die Langlöcher sind etwa 15 cm lang und erlauben damit unter Brücksichtigung
des Schraubenabstandes eine maximale Veränderung der Ringlänge um circa einen Meter,
was für eine Anpassung an die gängigen verschiedenen Behälterdurchmesser ausreicht.
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Zur Vereinfachung der Herstellbarkeit der Quadranten aus Winkelprofil
und zur Erzielung einer bleibenden Flexibilität im Hinblick auf die angestrebte
Anpassungsfähigkeit an verschieden weite Behälter ist der im Gebrauch horizontal
ausgerichtete Schenkel 2a, 3a bei jedem Quadranten in Abständen
ständen
von etwa 10 bis 12 cm von aussen bis zum anderen Schenkel 2b, 3b hin durchtrennt,
wobei die Einschnitte 2c, 3c in das gerade Ausgangsmaterial vorzugsweise keilförmig
vorgenommen werden. An der Stelle der Einschnitte erhält der vertikale Schenkel
2b, 3b beim Biegen des Profils zu einem Quadranten jeweils einen leichten Knick,
während er zwischen den Einschnitten gerade bleibt, so daß die Ringe 2 und 3 nicht
genau kreisförmig, wohl aber sehr kreisähnlich polygon werden.
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Der Komposter gemäß Fig. 1 bis Fig. 6 erfüllt eine Dauerfunktion in
dem Sinne, daß es möglich ist0 laufend unten aus ihm Kompost zu entnehmen und oben
Verrottungsgut nachzufüllen. Der Bodenabstand ermöglicht die Entnahme auf einfache
bequeme Weise, wobei außerdem leicht der durch Befeuchtung und biologische Zersetzung
entstehende Saft, der in konzentrierter Menge eine bewachsene Grundfläche unter
dem Kompost sdhädigt, für eine natürliche Gartendüngung aber Vorteile hat, aufgefangen
werden kann.
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Für gewöhnlichen Kompost beträgt der Stababstand im lasttragenden
Zustand der Stäbe etwa 15 bis 20 cm. Besondere Kompostarten können größere oder
kleinere Abstände erfordern.
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Der jeweils richtige Abstand ist durch einen Versuch leicht zu ermitteln.
Zur Verkleinerung oder Vergrößerung des Abstandes können auch im beladenen Zustand
des Komposters Stäbe 5 hinzugefügt oder entnommen werden.
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Die kreisrunde Form der Stäbe 5 ermöglicht es, die Stäbe, wenigstens
streckenweise, zur Seite zu rollen, wofür eine besonders kleine Kraft ausreicht.
Die Stäbe lassen sich aber normalerweise mit maßvollem Kraftaufwand auch zur Seite
schieben, so daß außer der kreisrunden Form für die Stäbe 5 auch andere Umrißformen
wie Rechteck oder Dreieck, letzteres - bei entsprechender Auflagerung - vorzugsweise
auf die Spitze gestellt, verwendbar sind.
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Das
Das Untergestell gemäß Fig. 1 bis 5 ist im Prinzip
auch im Zusammenhang mit anderen Behälterformen8 z. B. rechteckigen, verwendbar.
Im letztgenannten Falle kämen anstelle der kreisbogenförmigen Quadranten gerade
Winkelprofil-Abschnitte zum Einsatz.
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