DE3743651A1 - Verfahren und vorrichtung zur kompostierung - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur kompostierung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kompostierung, insbesondere für kompostierfähige Abfälle aus Haus und Garten. Jeder Gartenbesitzer ist bestrebt, das in seinem Garten anfallende Gras oder andere Abfälle zu kompostieren, um da­ raus Humus zu gewinnen, der ständig benötigt wird und häufig durch kommerziell zur Verfügung gestellten, in Säcken abgepackten Humus ergänzt werden muß. Die Kompostierung im Garten erfolgt im allge­ meinen in umsetzbaren Behältern, die aus Holzlatten oder Draht­ gestellen bestehen, in denen das anfallende Gut übereinanderge­ schichtet wird, wobei anfallende Zweige oder Pflanzen vorher durch Gartenscheren oder maschinell betriebene Zerkleinerungsvorrichtungen in kleine Stücke aufgeteilt werden, um die Zersetzung zu erleichtern.
Es sind auch sogenannte Schnellkompostierungsmittel in Pulverform auf dem Markt verfügbar, die die Kompostierung beschleunigen sollen. Trotzdem steht der Humus meist erst nach einem der mehreren Jahren zur Verfügung, selbst wenn eine mehrfache Umsetzung des Komposthaufens vorgenomnen wird. Die so hergestellten und benutzten Komposthaufen und ihre Behälter erfordern einen großen Raumbedarf, und es besteht immer die Schwierigkeit, den fertigen Humus von dem noch nicht fertig kom­ postierten Gut, insbesondere von verholzten Materialien zu trennen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kompostierungs­ verfahren und eine hierzu geeignete Vorrichtung zu schaffen, die eine schnelle und mühelose Kompostierung von Haus- und Gartenabfällen auch ohne Zuhilfenahme chemischer Beschleunigungsmittel gewährleisten.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe verfahrensmäßig durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Durch dieses Verfahren wird es möglich, kompostierfähige Abfälle aus Haus und Garten innerhalb von 3 bis 4 Monaten in Edelhumus umzusetzen, wobei auch die Wintermonate zur Kompostierung herangezogen werden können, weil die Zwangserwärmung auch in Frostperioden die Zersetzung weiter fortschreiten läßt.
Zu einer schnellen Zersetzung trägt die Feinhäckselung des Gesamtgutes in erheblichem Maße bei. Es hat sich gezeigt, daß eine Umsetzung um so schneller erfolgt, je feiner das Gut zerspant wurde.
Die Umsetzung des zerkleinerten Gutes wird gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung auf biologischem Wege durch eine Wurm­ kultur bewirkt, die auf dem Heizsystem aufgebracht wird, das die Zwangserwärmung gewährleistet.
Ferner kann eine Verbesserung und Beschleunigung der Kompostierung dadurch bewerkstelligt werden, daß erfindungsgemäß ein Streumedium, z.B. Milchpulver oder Mehl eingestreut wird, das außerordentlich schnell von Bakterien durchsetzt werden kann. Dieses als weißes Pulver anfallende, preiswert in großen Mengen verfügbare Milchpulver sollte dabei aus optischen Gründen angefärbt werden, wobei selbstverständlich die Färbung die Wirksamkeit nicht beeinträchtigen darf.
Verfahrensmäßig wird die gestellte Aufgabe gelöst durch die im Patentanspruch 5 angegebenen Merkmale. Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
Danach ist zweckmäßigerweise ein zylindrischer Behälter mit stehender Achse vorgesehen, der oben einen Einfülltrichter hat, der nach einem Feinspanhäcksler führt. Das so zerspante und zerkleinerte Gut rutscht über Leitbleche nach unten, wo im Behälter eine Heizschlange schutz­ isoliert und feuchtigkeitsgeschützt eingebaut ist, die an das 220V- Netz über einen Sicherheitsschalter anschaltbar ist. Zur Verhinderung der Wärmeabgabe nach außen ist der Behälter mit einer Wärmeschutz­ isolation versehen, die beispielsweise aus Schaumstoff bestehen kann.
Das fertig kompostierte Gut kann am Boden des Behälters über einen Schieberkasten auf einfache Weise entnommen werden, so daß das sonst notwendige aufwendige Umsetzen entfallen kann. Außerdem ergibt sich der Vorteil einer Jahreszeit-unabhängigen Umwandlung der Abfälle in Humus. Es ergibt sich eine gleichbleibende Wärme, die durch das Heiz­ system, das über einen Thermostaten steuerbar ist, noch verstärkt wird.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung einen Vertikalschnitt einer erfindungs­ gemäß aufgebauten Kompostiervorrichtung.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist einen stehenden zylindrischen Behälter (10) auf, der etwa 2 m hoch sein kann und einen Durchmesser von ca. 1 m besitzt und so über einen Tritt oder eine kleine Leiter seitlich leicht beschickbar ist. Die Behälterwand ist mit einer Wärmeisolationsschicht (12) versehen, und zu diesem Zweck kann die Behälterwand doppelwandig aus Blech ausgebildet sein. Die Behälterwand kann jedoch auch aus Kunststoff bestehen und mit Styropor isoliert sein, das innen mit einer verschleißfesten Schicht ausgekleidet ist. Der Boden (14) ist nach Art eines Rostes ausgebildet und weist Durchsatzöffnungen (18) auf. Auf dem Boden (14) liegt eine in der Zeichnung nicht dargestellte, mit Durchlässen versehene Heiz­ matte, die mit Netzspannung von 220 V versorgt wird, schutzisoliert und feuchtigkeitsgeschützt ist. Zur Sicherheit ist ein Fehlerstrom­ schalter vorgesehen.
Der Behälter (10) ruht auf einem Fußgestell (20), in dem unter der mit Durchlässen versehenen Bodenplatte (14) Schieberkästen (22) angeordnet sind, in die über die Durchsatzöffnungen (18) das kompostierte Gut einfällt und entnommen werden kann. In der Behälter­ wandung sind im unteren Teil Lufteintrittsöffnungen (24) angeordnet, die von außen unten nach innen oben schräggestellt sind. Diese Luft­ eintrittsöffnungen sind über den gesamten Umfang verteilt. lm oberen Teil sind entgegengesetzt von innen unten nach außen oben verlaufende Luftaustrittsöffnungen (26) vorgesehen.
Der Behälter ist oben mit einem Deckel (16) abgeschlossen. Durch dieses geschlossene System wird eine Geruchsbelästigung weitgehend vermieden.
In den Deckel (16) ist seitlich ein Fülltrichter (28) für einen Fein­ spanhäcksler (30) eingesetzt, der durch einen bei Bedarf einschalt­ baren Elektromotor (32) angetrieben wird. Das von ihm zerkleinerte Gut wird über Leitbleche (34) nach der Behältermitte gefördert. Die Leitbleche (34) sind hohlkegelstumpfförmig ausgebildet und mit ihrem äußeren oberen Rand an der Behälterinnenwand befestigt. Dem zu kom­ postierenden Gut (36) wird zweckmäßigerweise wieder ein Streumedium, z.B. Milchpulver oder Mehl in vorbestimmter Menge zugesetzt, welches so eingefärbt sein kann, daß es sich farblich nicht oder nicht wesentlich von dem Kompostiergut abhebt. Der Feinspanhäcksler (30) weist ein schräg stehendes Sägeblatt auf, das eine Taumelbewegung bewirkt und das zu kompostierende Gut entsprechend zerkleinert. Die Öffnungen (24) und (26) dienen lediglich der Luftzirkulation, die erforderlichenfalls durch ein kleines Gebläse verstärkt werden kann.

Claims (17)

1. Verfahren zur Kompostierung mit anfänglicher Zerkleinerung des zu kompostierenden Gutes, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
  • - das zu kompostierende Gut wird einer Feinspanhäckselung unterworfen,
  • - das gehäckselte Gut wird einer Zwangserwärmung unterworfen, und
  • - es erfolgt von unten her eine Belüftung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Gut durch eine Wurmkultur umgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zerkleinerten Gut ein Streumedium, z.B. Milchpulver oder Mehl beigemischt wird, um die Bakteriendurchsetzung zu beschleunigen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Streumedium eingefärbt ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Behälter (10), der im Deckel (16) einen Fülltrichter (28) für einen Feinspanhäcksler (30) aufweist, und der im Boden (14) eine Heizeinrichtung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwandung Lufteintrittsöffnungen (24) im unteren Teil und Luftaustrittsöffnungen (26) im oberen Teil aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsöffnungen (24) und Ent­ lüftungsöffnungen (26) schräg verlaufend angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwandung mit einer Wärme­ isolation (12) versehen ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter als stehender Zylinder ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Behälters Leitbleche (34) angeordnet sind, die das gehäckselte Gut nach dem Mittelabschnitt des Behälters leiten.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche (34) in mehreren Etagen als hohlkegelstumpfförmige Leitflächen an der Behälterinnenwand ansetzen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (14) Durchtrittsöffnungen für das fertig kompostierte Gut aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter auf einem Fußgestell (20) montiert ist, das wenigstens einen Entnahmebehälter (22) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmebehälter (22) als Schieber ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenbeheizung durch eine elektrische Heizschlange bewirkt wird, die schutzisoliert über einen Fehlerstrom­ schalter an das Netz anschaltbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit Styropor isoliert und innen mit einer verschleißfesten Schicht ausgekleidet ist.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gebläse zur Verstärkung der Luft­ zirkulation vorgesehen ist.
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