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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Untenentnahme von Kompost aus einem von oben mit Verrottungsgut befüllbaren, unten offenen Kompostierungsbehälter, insbesondere Klein- - Kompostierungsbehälter, der auf ein mit unterem Freiraum versehenes Untergestell beliebigen Quer- schnitts aufgesetzt ist und dessen Boden als Bestandteil der Entnahmevorrichtung mittels Stäben von rundem oder eckigem Querschnitt gebildet ist, die aus einer lasttragenden Position, in der sie zueinander etwa parallel verlaufen und in einer zur Hochachse des Behältermantels querliegen- den Bodenebene einen Rost bilden, in eine Position verstellbar sind, in der sie Kompost von der
Unterseite des Kompoststockes aufwärts fallen lassen.
Bei bereits vorgeschlagenen Vorrichtungen (DE-OS 2654027 und CH-Patentanmeldung A 3857/77) bilden die Stäbe Zinken eines Rechens, dessen die Zinken tragender Rechenbalken drehbar in dem Behälter gehalten ist, wobei die Zinken zu beiden Seiten in derselben Ebene von ihm abstehen. Beim Drehen des Rechenbalkens bewegen sich die Zinken auf einer Kreisbahn, wobei sie den Kompoststock von unten her auflockern. Der losgelöste Kompost kann frei nach unten durchfallen, wenn die Zinken aufgerichtet sind, fängt sich jedoch wegen des kleinen Zinkenabstandes in dem Rechen, sobald dieser in eine Stellung gedreht worden ist, in der sich die Zinken quer zur Bodenebene erstrecken.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind nebeneinander mehrere solcher Rechen mit zueinander par- allelen, sich in der Bodenebene erstreckenden Rechenbalken angeordnet.
Die bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sie einen hohen baulichen Aufwand sowie eine grosse Betätigungskraft erfordern. Die Zinken dürfen eine bestimmte Länge nicht über- schreiten, da sonst der Widerstand beim Eindrehen des Rechens in den Kompoststock zu gross wird.
Kurze Zinken bedingen aber wieder eine Mehrzahl von Rechen.
Wegen der vorgenannten Schwierigkeiten konnten sich die bekannten Vorrichtungen nicht durch- setzen. Die Praxis ist demgemäss dabei geblieben, alle derzeit sonst noch bekannten Kleinkompostie- rungsbehälter auf den Boden zu stellen und mit kompostierbaren Garten- und Hausabfällen suk- zessive zu füllen, was sich je nach Anfall über mehrere Monate hinzieht. In dieser Zeit ist im unteren Bereich bereits verwendbarer Kompost entstanden, während sich darüber noch nicht ver- rottetes Material befindet.
Bei den meisten dieser am Boden stehenden Behälterkonstruktionen ist eine Entleerung nur durch eine gänzliche Öffnung oder gänzliche Demontage möglich, wodurch eine ganz unerwünschte
Vermengung von fertigem mit unfertigem Material entsteht. Nur bei wenigen dieser Konstruktionen kann der unten fertige Kompost bei Erhaltung des sich darüber befindlichen unfertigen Abfalles mit seinen zur Zersetzung notwendigen Kleinlebewesen und Mikroorganismen für sich gesondert ent- nommen werden. Hiezu gehören Konstruktionen mit seitlichen Klappen, sowie solche, bei denen Seitenwandelemente teilweise hochgezogen werden können. Der Benutzer kommt hiebei an seitliche und mittige Stellen überhaupt nicht heran und muss, unmittelbar am Boden kniend, das durch die darüber liegende Last kompakte Material sehr mühevoll mit einer Handhacke herausmanipulieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu gestalten, dass sie mit einem weitaus geringeren Bauaufwand als die bekannten Vorrichtungen realisierbar ist und überdies mit weitaus geringerer Kraft bei mindestens ebenso guter Funktionssicherheit hinsichtlich Komposthaltung und Kompostentnahme betätigt werden kann.
Die vorgenannte Aufgabe wird gemäss der Erfindung in erster Linie dadurch gelöst, dass die an den Enden abgestützten Stäbe den Kompoststock als Querstäbe von vorzugsweise rundem, quadratischem oder dreieckförmigem Querschnitt durchgehend unterqueren, sich in allen Positionen parallel zur Bodenebene des Kompostierungsbehälters erstrecken und mindestens an einem Ende frei zur Seite verschiebbar sind, so dass sie je nach Stellung das auf ihnen liegende Kompostmaterial am Durchrutschen hindern oder grössere Durchfallöffnungen freigeben.
Die Erfindung macht sich für die Entnahmemechanik erstmalig eine arttypische Eigenschaft des Kompostmaterials zunutze, nämlich die sehr grosse brückenbildende Konsistenz. Wegen der beträchtlichen Auflast von oben und der unhomogenen klümpchenhaften Zusammensetzung erhält der an der Bodenebene gebildete Kompost eine Verdichtung, die über wesentliche Distanzen von 15 bis 20 cm brückenbildend ist.
Nimmt man nun durch horizontales seitliches Verschieben der Querstäbe der sich im Ruhezustand befindenden Brücke die Widerlager, so fällt von oben das Material durch, und bleibt wieder stehen, sobald man auf den Normalabstand wieder zurückgeht.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht somit eine Kompostierung im Durchlaufverfahren, d. h. laufende Entnahme entsprechend der fortschreitenden Reifung des Kompostes sowie laufende
Nachfüllung infolge Nachrutschen des Füllgutes. Damit wird die ausnutzbare Kapazität gegenüber den in der Praxis sonst üblichen Behältern erheblich gesteigert.
Bei der Erstfüllung muss dafür Sorge getragen werden, dass das eingeworfene Abfallgut nicht zwischen den in verhältnismässig grossem Abstand befindlichen Stäben durchfällt. Dies kann auf einfache Weise vermieden werden, wenn man vor der Erstfüllung von den Aussenseiten über alle
Querstäbe hinweg eine Lage aus leicht verrottbarem Material legt, z. B. Zeitungspapier oder gitter- artiges Gewebe. Von einer bestimmten Füllhöhe ab und mit dem fortschreitenden Verrottungsvorgang stellt sich eine zunehmende Verdichtung und damit Brückenbildung ein. Das behelfsmässig verwen- dete Papier ist inzwischen verrottet oder zerrissen und wird fernerhin nicht mehr benötigt.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Gegenstan- des des Patentanspruchs 1. Hiebei sind besonders die Ansprüche 4 und 10 bedeutsam.
Mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 wird eine stufenlose Veränderbarkeit der Grösse des Untergestells erreicht und damit die Verwendung aller marktgängigen Behältermodelle ermög- licht. Die Erfindung liegt damit ausschliesslich in einer Vorrichtung zur Untenentnahme von Kom- post, ohne hiebei den Vorgang oder das Verfahren für eine erfolgreiche Kompostierung zu berühren.
Hiezu gehört vor allem die Füllung mit kompostierbaren Abfällen, sowie möglichst glatte Innenwand- flächen der Behälter, damit der Inhalt leicht nachrutschen kann. Drahtgitterbehälter oder Behäl- ter aus horizontalen Lattenrosten mit Luftschlitzen sollten innen eine Auskleidung mit durchloch- ter dünner Plastikfolie erhalten.
Die Merkmale des Anspruchs 10 führen zu einer besonders einfachen und leichten Betätigung der Verschiebung der Querstäbe.
Wenngleich für die Verwendung runder Behälterformen auch runde Untergestelle ausgeführt werden können, so ist es jedoch ohne besondere zusätzliche Massnahmen möglich, auch runde Behäl- ter auf quadratische Untergestelle aufzusetzen.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung eines Untergestellts mit unterem Freiraum ist die Unter- lüftung des Behälters problemlos gegeben. Ausserdem ist dadurch die sehr praktische Möglichkeit vorhanden, durch Unterschieben einer geeigneten Gartenkarre den durchfallenden Kompost aufzufangen und abzutransportieren. Im Ruhezustand - also bei Nichtentnahme - kann der untere Freiraum dazu benutzt werden, um den bei der Verrottung laufend abtropfenden, biologisch hochwertigen Saft aufzufangen und gärtnerisch zu verwenden, indem man eine geeignete Auffangwanne darunterstellt.
Weiterhin ist auch für gewerbsmässige Gärtnereibetriebe das Prinzip dieser Vorrichtung vorteilhaft anwendbar, wenn bei einer Normalbreite von zirka 1, 0 m eine beliebig lange Länge mit Querwänden ausgeführt wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel mit quadratischem Grundriss dargestellt ist, noch näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen : Fig. l Schnitt A-A des Untergestells in quadratischer Form mit Andeutung des aufgesetzten Behälters. Fig. 2 Schnitt B-B des Untergestells, wie vor. Fig. 3 Grundriss des Untergestells unter Weglassung des Behälters mit Darstellung der Querstäbe in Normalstellung für ruhende, lasttragende Position. Fig. 4 Grundriss des Untergestells wie vor mit Darstellung der Stäbe in einer der vielen möglichen Entnahmepositionen. Fig. 5 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in vergrösserter Darstellung zur Verdeutlichung der Brückenbildung zwischen benachbarten Stäben in deren lasttragender Position. Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung mit Andeutung der wahlweisen Verwendung eines quadratischen oder runden Behälters.
Fig. 7 bis 11 das an der Vorrichtung gemäss Fig. l, 2,3, 4 und 6 zusätzlich angebrachte Hebelgestänge zum Erleichtern der Verstellung der Querstäbe, wobei Fig. 7 und 8 im Aufriss und im Grundriss in gestrichelter Darstellung zeigen, wie der kleine Hebel infolge der beweglichen Anbringung am gro- ssen Hebel abschwenkbar ist und wechselweise auf jeden andern Querstab aufgestreift werden kann, Fig. 9 in der Ansicht das Hebelgestänge in einer Nullstellung zeigt, und Fig. 10 darstellt, wie sich durch Betätigung des grossen Hebels der betreffende Querstab bis zum Rand verschiebt und diese nur als Beispiel für den linken Querstab gezeigte Verschiebung durch wechselweises Umlegen des kleinen Hebels bei allen andern Querstäben ebenso ausführbar ist.
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In der in Fig. l bis 6 dargestellten Vorrichtung zur Untenentnahme von Kompost ist in angedeuteter Form der oben wie unten offene Kompostbehälter --1-- ersichtlich, der sowohl quadratische, rechteckige, kreisförmige oder polygonale Grundrissform haben kann. Das Untergestell - hier in quadratischer Ausführung dargestellt-besteht aus vier Eckfüssen --2-- aus Winkelprofil, deren Höhe so gewählt ist, dass eine Gartenkarre untergeschoben werden kann.
An diesen Eckfüssen --2-- ist zuoberst ein umlaufender Kranz --3-- aus Winkelprofil be-
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einem Abstand, der etwas mehr als die Höhe der Querstäbe --5-- beträgt, ein zweiter umlaufender
Kranz --4-- aus Winkelprofil befestigt, dessen horizontaler Winkelschenkel --4a-- nach oben weist und die Auflagerebene für die lasttragenden Querstäbe --5-- bildet.
Zur Anpassung an die marktgängigen verschieden grossen Behältertypen ist sowohl der obere
Winkelkranz --3-- wie auch der darunter befindliche Winkelkranz --4-- jeweils in der Mitte aller vier Seiten geteilt und mit Langlöchern --6-- entsprechender Länge versehen. Durch Ineinander- schieben der Winkelprofile und Verschrauben miteinander kann innerhalb der Grenzen vom kleinsten bis zum grössten Behältertyp stufenlos jede Grösse eingestellt werden. Auf den Winkelschenkeln - können die Querstäbe --5-- horizontal so verschoben und in Positionen gebracht werden, dass an allen Stellen des Behälterquerschnitts das Kompostmaterial zum Durchfallen gebracht wird.
Die Darstellung der Fig. 4 ist nur ein mögliches Beispiel. Nach der gewünschten Entnahmemenge werden die Querstäbe --5-- wieder in die Normalstellung gebracht, wodurch sich sofort wieder die Brückenbildung einstellt und das Kompostmaterial aufhört, durchzufallen.
Die vergrösserte Darstellung der Fig. 5 zeigt, wie sich das Kompostmaterial --7-- gegen die
Querstäbe abstützt und die für Kompost arttypische Brückenbildung eintritt.
Zur leichteren Handhabung bei der Seitenverschiebung der Querstäbe --5-- kann ein Rohr - mit ausreichender Länge, welches wechselweise an die Enden der Querstäbe --5-- angesetzt wird, zur Erzielung einer Hebelwirkung verwendet werden. Damit wird der beim Verschieben erfor- derliche Kraftaufwand relativ klein sein, zumal das Material, welches auf der gekrümmten oberen
Rohrfläche aufliegt, beim Verschieben leicht ausweicht und infolge der tangentialen Auflagerung zwischen Rohr und Winkel schenkel --4a-- nur ein relativ geringer Widerstand vorhanden ist.
Eine noch leichtere Betätigung der Verschiebung ermöglichen die in Fig. 7 bis 11 dargestellten Hebelgestänge. Bis auf diese entspricht die Ausführung gemäss Fig. 7 bis 11 derjenigen gemäss Fig. l, 2,3, 4 und 6.
Die Hebelgestänge sind an den den Enden oder Köpfen der Querstäbe --5-- benachbarten Seiten des Untergestells vorgesehen und weisen jeweils einen grossen vertikalen Hebel --9-- auf, der am Untergestell fest, aber drehbar angebracht ist. An diesem Hebel --9-- ist ein kleinerer Hebel --10-- im Punkt 11 so angebracht, dass er sowohl in der Drehebene beweglich, wie auch senkrecht zur Drehebene etwas abklappbar ist. Dieser Hebel --10-- ist so geformt, dass er wechselweise auf die Köpfe der Querstäbe --5-- gesteckt werden kann.
Mit dieser kraftsparenden Hebelbewegung ist es möglich, jeden Querstab sowohl vorne wie hinten in jede denkbare Position zu bringen, um ein leichteres Entleeren des Kompostbehälters zu gewährleisten.
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