DE3014212C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Baugerüst mit Leitern aus rohrförmigen Holmen, Belagtafeln und Streben, welche mit Verbindungsmitteln lösbar miteinander verbunden sind, wobei jedes an einem rohrförmigen Holm angreifende Verbindungsmittel eine auf den Holm auflegbare halbkreisförmige Klaue aufweist, welche aus zwei mit Abstand voneinander angeordnete Klauenhälften besteht, zwischen welchen ein den Holm umgreifender halbkreisförmiger Bügel um einen Querbolzen schwenkbar gelagert ist.

Ein Baugerüst der zuvor genannten Gattung ist aus der US-PS 29 97 767 bekannt. Bei dieser bekannten Konstruktion ist der Bügel im Bereich der äußeren Enden der Klauenhälften gelagert und außerdem steht der Bügel ständig unter Druck von zwei Schraubenfedern, die den Bügel ständig in Verschlußstellung zu drücken versuchen. Durch die Lagerung des Bügels an den vorderen Enden der Klauenhälften ist keine übersichtliche vorder- bzw. außenseitige Klauenöffnung möglich, vielmehr greift der Bügel in den Bereich zwischen den beiden zu verbindenden Rohren ein und ist auch nur zwischen Anschlägen in einem verhältnismäßig kleinen Bewegungsbereich schwenkbar. Die Bedienung ist infolgedessen auch dadurch erschwert, daß zum Öffnen dieser Klauenverbindung die Handwerker von der Unterseite hinter das zu verbindende Rohr greifen muß, um den Bügel entgegen der Federkraft zurückzuschwenken. Es kommt hinzu, daß Baugerüste in der Praxis härtesten Betriebsbedingungen ausgesetzt sind, und zwar nicht nur durch Witterungsbedingungen wie Regen, Schnee und Vereisung, sondern auch durch Schmutz, herabfallenden Mörtel oder Verputzmaterial und dgl.. Dadurch wird die Betriebssicherheit der bekannten Konstruktion im Laufe der Zeit nicht gewährleistet.

Eine ähnliche Konstruktion ist aus dem GM 18 17 913 bekannt. Auch hier steht ein das zu verbindende Rohr umgreifender Bügel ständig unter dem Druck einer Schraubenfeder.

Beiden vorgenannten bekannten Konstruktionen ist als Folge der Federkonstruktion der Nachteil gemeinsam, daß die Klauen und die Bügel zusammengenommen das zu verbindende Rohr nur zu einem verhältnismäßig kleinen Teil, der etwas mehr als die Hälfte des Umfanges des zu verbindenden Rohres ausmacht, umgreifen können, da anderenfalls das angestrebte selbständige Einrasten gegen den Federdruck nicht möglich ist.

Schließlich ist noch aus der DE-AS 12 85 712 ein Längsriegelelement für Gerüste bekannt, wobei die Verbindungskonstruktion eine Klaue aufweist, die von oben auf das zu verbindende Rohr aufgelegt wird und ein Bügel auf der Unterseite dieses Rohres aufwärts und einwärts geschwenkt wird. Diese Konstruktion ist für den praktischen Betrieb äußerst unsicher, weil sie durch einen stärkeren Schlag gelöst werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das zu Anfang erläuterte Gerüst dahingehend zu verbessern, daß die Gerüstteile in einfacher und sicherer Weise miteinander verbunden werden können und ein selbsttätiges Lösen verhindert wird.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß daß der Bügel einen Vorsprung aufweist, welcher in geöffneter Stellung über die Auflagefläche der Klauenhälften hinausragt, und daß der Bügel derart ausgebildet und gelagert ist, daß er aufgrund des Eigengewichts und des Vorsprunges als Zwangsfallbügel zusammen mit den Klauenhälften den Holm auf nahezu dem gesamten Umfang umgreift und eine Abhebesicherung bewirkt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Verbindungsmittels in Gestalt einer Klaue mit Zwangsfallbügel in einer Stellung vor dem Eingriff an einer Leitersprosse.

Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch in Betriebsstellung, bei welcher die Klaue die Leitersprosse umfaßt,

Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2,

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Belagtafel mit Verbindungsmitteln nach den Fig. 1 bis 3 und

Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Belagtafel gemäß Schnittlinie V-V in Fig. 4, jedoch in vergrößertem Maßstab.

Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Verbindungsmittel, die bei einem Baugerüst für Belagtafeln und/oder für die Streben und auch für Rückengeländer oder Querbordbretter Verwendung finden können. Die Verbindungsmittel bestehen im wesentlichen aus Klauen und Zwangsfallbügel zur Abhebesicherung.

Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Konstruktion zeigen die Fig. 1 bis 3. Dir Klaue besteht aus zwei halbkreisförmigen Klauenhälften 22 zur Auflage auf einer rohrförmigen Leitersprosse 8. Im Zwischenraum zwischen den Klauenhalften ist ein ebenfalls halbkreisförmiger Zwangsfallbügel 23 um einen Querbolzen 24 schwenkbar gelagert, so daß in geschlossener Stellung die Leitersprosse 8 von den Klauenhälften 22 und dem Zwangsfallbügel 23 möglichst auf dem ganzen Umfang umfaßt wird, wie in Fig. 2 veranschaulicht ist. Der Zwangsfallbügel 23 ist mit einem Vorsprung 23a versehen, der in geöffneter Stellung gemäß Fig. 1 über die Auflagefläche 22a der Klauenhälften 22 hinausragt. Außerdem besitzt der Zwangsfallbügel 23 einen Anschlag 25 zur Halterung in geöffneter Stellung gemäß Fig. 1.

Die Wirkungsweise dieser vorbeschriebenen Klaue ist im wesentlichen folgende. Wenn man die Klaue in geöffneter Stellung des Zwangsfallbügels 23 gemäß Fig. 1 von oben auf die Leitersprosse 8 auflegt, so erfolgt aufgrund des Eigengewichtes ein Druck auf den Vorsprung 23a, wodurch der Zwangsfallbügel 23 automatisch entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn um den Querbolzen 24 geschwenkt wird. Ebenfalls unter dem Eigengewicht schwenkt dann der Zwangsfallbügel 23 in die geschlossene Stellung gemäß Fig. 2. Dieses automatische Verriegeln erfolgt nicht nur in horizontaler Lage, sondern auch noch in einem in der Praxis vorkommenden größeren Winkelbereich, z. B. beim Anbringen einer Strebe 14, wenn diese diagonal gerichtet ist. Zum Öffnen der Klaue dient ein Handhebel 23b. Wenn man diesen im Uhrzeigersinn bewegt, kann die Klaue wieder von der Sprosse 8 abgehoben werden. Die Klaue bringt den weiteren wesentlichen Vorteil mit sich, daß man nach ihrem Lösen den Zwangsfallbügel 23 wieder in die Schließstellung gemäß Fig. 2 zurückfallen lassen kann, so daß man dann die Klaue oben auf die Leitersprosse 8 auflegen kann, ohne daß ein ungewünschtes Verriegeln erfolgt. Dies ist für die Demontage des Baugerüstes von großem Vorteil, da dann nur eine Bedienungsperson das Lösen erst an einem Ende und dann an dem anderen Ende vornehmen kann. Zweckmäßigerweise sind die Klauenhälften 22 einstückig mit einem Anschlußstück 26 versehen, welches mit einem konischen Ansatz am Stirnende beispielsweise der rohrförmigen 14 angeschweißt werden kann.

Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen ein weiteres Anwendungsbeispiel bei einer Belagtafel. Die Belagtafel besitzt einen Rahmen 27 aus einem besonderen Metallrechteckhohlprofil 28, welches entlang der oberen Außenkante mit einer Schutzleiste 29 versehen ist. Diese Schutzleiste 29 deckt die Ränder des in den Rahmen 27 eingelegten Belages 30 ab. Der Belag 30 kann aus Sperrholzplatten oder vorteilhafterweise aus Leichtmetall-Warzenblechen bestehen. Die Befestigung des Belages 30 erfolgt im Herstellerwerk, und zwar zweckmäßigerweise mit Hilfe von selbstschneidenden Schrauben. Die Schutzleiste 29 dient vor allem als Schutz gegen Verletzungen und gleichzeitig als Kantenschutz für den eingelegten Belag 30. Zweckmäßigerweise sind die Metallrechteckhohlprofile 28 des Rahmens 27 mit einer Versteifungszwischenwand 31 versehen, die zur Aussteifung für den Klauenanschluß dienen. Demgemäß sind die Klauenhälften 22 an den beiden Stirnseiten 32, 33 des Rahmens 27 im Bereich zwischen Oberkante und Zwischenkante des Metallrechteckhohlprofiles 28 angeschweißt. Jede Stirnseite 32, 33 des Rahmens 27 besitzt zwei Klauen, wobei zwei diagonal gegenüberliegende Klauen mit Zwangsfallbügeln 23 ausgestattet sind, während die beiden anderen diagonal gegenüberliegenden Klauenhälften 22 keinen Zwangsfallbügel 23 zu besitzen brauchen. Der Rahmen 27 kann noch mit Querversteifungsprofilen 34 versehen sein.

Claims (5)

1. Baugerüst mit Leitern aus rohrförmigen Holmen, Belagtafeln und Streben, welche mit Verbindungsmitteln lösbar miteinander verbunden sind, wobei jedes an einem rohrförmigen Holm angreifende Verbindungsmittel eine auf den Holm auflegbare halbkreisförmige Klaue aufweist, welche aus zwei mit Abstand voneinander angeordnete Klauenhälften besteht, zwischen welchen ein den Holm umgreifender halbkreisförmiger Bügel um einen Querbolzen schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (23) einen Vorsprung (23a) aufweist, welcher in geöffneter Stellung über die Auflagefläche (22a) der Klauenhälften (22) hinausragt, und daß der Bügel (23) derart ausgebildet und gelagert ist, daß er aufgrund des Eigengewichts und des Vorsprunges (23a) als Zwangsfallbügel zusammen mit den Klauenhälften (22) den Holm (8) auf nahezu dem gesamten Umfang umgreift und eine Abhebesicherung bewirkt.

2. Baugerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (23) einen Anschlag (25) zur Halterung in geöffneter Stellung aufweist.

3. Baugerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (23) mit einem Handhebel (23b) versehen ist.

4. Baugerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauenhälften (22) einstückig mit einem Anschlußstück (26) versehen sind, welches mittels eines konischen Ansatzes am Stirnende des Strebenrohres (14) angeschweißt ist.

5. Baugerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauenhälften (22) an den Stirnseiten (32, 33) eines aus Metallrechteckhohlprofilen (28) bestehenden Rahmens (27) der Belagtafel (30) angeschweißt sind, wobei die Metallrechteckhohlprofile (28) des Rahmens (27) mit einer Versteifungszwischenwand (31) versehen sind, und die Klauenhälften (22) im Bereich zwischen der Oberkante des Rahmens (27) und der Versteifungszwischenwand (31) angeschweißt sind.