DE3013739C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur dosierten Abgabe von pastenartigen Stoffen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Vorrrichtung ist beispielsweise aus der US-PS 37 58 005 bekanntgeworden.

Bei der Benutzung einer derartigen Vorrichtung zur Abgabe von Medikamenten, beispielsweise in der Veterinärmedizin, muß eine bestimmte Dosis sehr genau eingehalten werden, um sicherzustellen, daß das behandelte Tier die richtige Arzneimenge erhält. Auch in der Forschung ist es wichtig, daß bei der Behandlung einer Mehrzahl von Versuchstieren jedes Tier genau die gleiche Dosis bekommt. Außerdem ist es bei einer solchen Dosiervorrichtung wichtig, daß einerseits die Dosis leicht geändert werden kann, andererseits jedoch ein unbeabsichtigtes Verstellen möglichst vermieden wird. Auch soll die Dosiereinrichtung insgesamt leicht bedienbar sein und möglichst wenig Raum beanspruchen.

Die bekannten Vorrichtungen erfüllen die vorstehend aufgeführten Forderungen nur unvollständig. Bei der Vorrichtung gemäß der genannten US-PS 37 58 005 hat die Dosiereinrichtung die Form einer mehreckigen, exzentrisch im Handgriff gelagerten Scheibe, die durch Drehen einen veränderlichen Anschlag für den Handhebel bildet. Die Unterbringung einer derartigen verdrehbaren Scheibe erfordert einen sehr dicken Handgriff, der entsprechend schlecht zu greifen ist. Außerdem ist das Verdrehen der Scheibe relativ schwierig. Auch ist keine Maßnahme vorgesehen, um ein unbeabsichtigtes Drehen der Scheibe zu verhindern. Eine Feineinstellung der Dosis, die bei der Abgabe von Arzneimitteln unumgänglich ist, ist ebenfalls nicht vorgesehen.

Bei der in der US-PS 31 41 583 gezeigten Vorrichtung wird nicht der Vorschub der Stange begrenzt, sondern ihr Rückwärtshub, und zwar mit Hilfe einer die Stange umgebenden, drehbaren Hülse, die als Anschlag für den Handhebel dient und abgestufte Flächen aufweist. Außerdem ist auch eine Arretierung der Hülse in den verschiedenen Stellungen vorgesehen. Nachteilig ist vor allem, daß nicht die das Ausschieben bewirkende Vorwärtsbewegung der Stange begrenzt wird, sondern deren Rückwärtsbewegung. Bei einer Vorrichtung zur Abgabe von pastenartigen Stoffen, bei der ein Pastenbehälter angesetzt wird, ist es jedoch absolut notwendig, daß die Vorschubbewegung der Stange und damit des Kolbens stets an der gleichen Stelle beginnt, was bei dieser bekannten Vorrichtung zwangsläufig nicht der Fall ist.

Die US-PS 38 94 663 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Dosierung bei einem ersten Ausführungsbeispiel recht primitiv mittels eines Stiftes verändert wird, der in verschiedene Löcher im Handgriff eingesteckt werden kann und als Anschlag für den Handhebel dient. Eine Feineinstellung ist nicht vorgesehen. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel erfolgt die Veränderung der Dosis mittels einer auf einer Gewindestange sitzenden Mutter, die durch Drehen der Gewindestange auf- und abwärts bewegt werden kann und einen Anschlag für den Handhebel bildet. Hierbei ist keine Veränderung der Dosis in vorbestimmten Stufen möglich, wie dies in der Praxis erwünscht ist.

Die Vorrichtung gemäß US-PS 41 42 654 weist ähnlich wie die eingangs genannte US-PS 37 58 005 eine Dosiereinrichtung mit einem drehbar am Handgriff angebrachten Bauteil auf, das erheblichen Raum beansprucht und sehr leicht versehentlich verdreht werden kann. Eine gewisse Feineinstellung kann durch eine Schraube erreicht werden, die einen Anschlag für den Rückwärtshub bildet. Dies ist jedoch, wie vorher ausgeführt, nachteilig, wenn Paste aus einem angesetzten Pastenbehälter ausgegeben werden soll, wo es notwendig ist, daß der Ausschub des Kolbens stets an der gleichen Stelle beginnt.

Ausgehend von der Vorrichtung gemäß US-PS 37 58 005 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abgabe von pastösen Stoffen zu schaffen, die eine leicht zu bedienende Dosiereinrichtung zur Abgabe unterschiedlich, großer, sehr exakt einstellbarer Dosen aufweist, welche gegen unbeabsichtigte Veränderung der Dosis gesichert ist, wenig Raum beansprucht und dadurch auch in oder an einem sehr schlanken Handgriff oder Handhebel untergebracht werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die Ausbildung des die Größe der Dosis bestimmenden Bauteils als Schieber läßt sich dieses Bauteil ohne weiteres entlang dem Handgriff oder dem Handhebel anordnen, ohne daß dessen Abmessungen wesentlich vergrößert werden. Die Größe der Dosis ist von der Stellung des Schiebers abhängig, wobei die abgestufte, mit dem Anschlag zusammenwirkende Fläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Dosen ermöglicht. Durch Verstellung des Anschlages kann eine feine Grundeinstellung jeder Dosis vorgenommen werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Ausgabevor­ richtung, und

Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie II-II in Fig. 1.

Die Dosiervorrichtung weist ein Gehäuse 1 für die Betätigungs­ einrichtungen auf, das mit einem festen Handgriff 2 versehen ist. Durch das Gehäuse 1 erstreckt sich eine im Querschnitt seckseckige Stange 3, die am einen Ende einen Kolben 4 und am anderen Ende einen Betätigungsknopf 5 trägt. An das Gehäuse 1 ist ein Behälteranschlußstück 6 angeschraubt, das ein Innenge­ winde aufweist zwecks Aufnahme des mit einem entsprechenden Außengewinde versehenen Kopfes 7 einer Tube 8, deren pastenför­ miger Inhalt ausgegeben werden soll. Innerhalb des Gehäuses 1 sitzt auf der Stange 3 eine Platte 9. Diese Platte hat eine rhombenförmige Öffnung 10, so daß die Seiten, welche die größten Winkel des Rhombus bilden, in Kontakt mit vier der sechs Flächen der Stange 3 sind (siehe Fig. 2). Die Platte 9 wird durch eine Feder 11 in eine Ausgangsstellung gedrückt, in welcher sie an einer Kunststoffrolle 13 anliegt, die am oberen Ende eines He­ bels 14 angebracht ist, der um einen Drehzapfen 15 schwenkbar am Handgriff 2 befestigt ist und in seiner Ruhestellung an einem Anschlag 12 am Gehäuse 1 anliegt. Ein Fortsatz 16 des Gehäuses 1 bildet ein Schwenklager für eine zweite Platte 17, die eine Öffnung ähnlich der Öffnung 10 aufweist, durch welche sich die Stange 3 erstreckt, und die durch eine schwache Rückholfeder 18 in die in Fig. 1 gezeigte Schrägstellung gedrückt wird.

Wenn der Hebel 14 um den Drehzapfen 15 in Richtung auf den Hand­ griff 2 verschwenkt wird, drückt die Rolle 13 auf die Platte 9 und schwenkt diese derart, daß sie sich auf der Stange 3 fest­ klemmt. Eine weitere Bewegung des Hebels 14 schiebt dann die Platte 9 mit der Stange 3 vorwärts, wodurch der Kolben 4 in die Tube 8 hineingedrückt und eine Dosis des Tubeninhalts aus einer Auslaßöffnung am anderen Ende der Tube 8 herausgedrückt wird. Die Größe der Bewegung des Hebels 14 wird durch eine Dosis-Ein­ stellplatte 19 begrenzt, mit der ein Anschlag 20 am Hebel 14 zusammenwirkt. Dieser Anschlag 20 kann an einer der Stufen einer abgestuften Fläche 21 zur Anlage kommen, die an der Platte 19 angebracht sind. Die Platte 19 ist mittels eines Längs­ schlitzes 22 und zweier Haltestifte 23 verschiebbar am Hand­ griff 2 befestigt. In der gewünschten Stellung wird die Plat­ te 19 dadurch gehalten, daß eine nicht gezeigte, federbelastete Kugel in eine der Vertiefungen 24 einrastet. Dadurch wird die Größe der auszugebenden Dosis bestimmt. Die durch die Lage der Platte 19 bestimmte Dosis wird durch die Markierungen 26 kennt­ lich gemacht. Wie ersichtlich, ist der Anschlag 20 in ein Gewin­ de im Hebel 14 eingeschraubt und durch eine Kontermutter 29 ge­ sichert. Dadurch kann die genaue Lage des Anschlages 20 verän­ dert werden, um eine anfängliche Feineinstellung durchzuführen oder um eine Abnutzung am Anschlag 20 oder an den abgestuften Flächen 21 zu kompensieren. Markierungen 25 auf der Stange 3 geben an, wieweit die Stange 3 schon vorwärtsbewegt ist. Diese Markierungen sind zweckmäßigerweise auf der oberen Fläche der sechsflächigen Stange 3 angeordnet.

Wenn der Hebel 14 losgelassen wird, schiebt die Feder 11 die Platte 9 in dem Gehäuse 1 nach rückwärts, um den Hebel 14 in seine Ausgangslage zurückzubringen. Jede Tendenz der Stange 3 jedoch, sich ebenfalls nach rückwärts zu bewegen, wird durch die zweite Platte 17 verhindert, die durch ihre Schrägstellung auf der Stange 3 festgeklemmt ist und sich an dem Gehäusefort­ satz 16 abstützt. Wenn der Kolben 4 in den Behälteranschluß 6 zurückgezogen werden soll, kann die Platte 17 nach vorwärts auf das Gehäuse 1 zu verschwenkt werden, bis ihr unteres Ende 27 an einem Vorsprung 28 des Gehäuses 1 anliegt. Dann steht die Plat­ te 17 senkrecht zur Stange 3 und kann diese somit nicht mehr in ihrer Bewegung behindern. Die Stange 3 kann dann an dem Knopf 5 zurückgezogen werden.

Die Konstruktion der in den Zeichnungen dargestellten Ausgabe­ vorrichtung kann auf verschiedene Weise variiert werden. Bei­ spielsweise kann die Dosierplatte 19 am Hebel 14 und der An­ schlag 20 am Handgriff 2 angebracht sein. Auch kann anstelle der abgestuften Fläche 21 eine Schrägfläche vorgesehen werden. Der Querschnitt der Stange 3 kann auch fünf, sieben oder noch mehr Seitenflächen aufweisen, jedoch hat sich gezeigt, daß min­ destens fünf Flächen vorhanden sein sollten, um den gewünschten Klemmeffekt durch das Zusammenwirken mit den Seiten der Öffnung 10 in der Platte 9 zu gewährleisten, wobei mindestens die Hälf­ te der Seiten der Stange mit der Platte 9 in Berührung kommen sollte. Mit der rhombenförmigen Öffnung 10 gemäß Fig. 2 in Ver­ bindung mit der sechseckigen Stange 3 wird eine Abnutzung an der Stange oder den Seiten der Öffnung 10 automatisch kompen­ siert, da die Platte 9 in der Lage ist, stärker zu kippen, um die Seitenflächen der Öffnung 10 in Kontakt mit den Seiten der Stange 3 zu bringen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur dosierten Abgabe von pastenartigen Stoffen, mit

• - einem Gehäuse (1), durch das sich eine Stange (3) erstreckt, die am einen Ende einen Kolben (4) trägt, der sich in oder durch ein Anschlußstück (6) für einen Pastenbehälter (8) erstreckt,
• - zwei zueinander verschwenkbaren Teilen (2, 14), nämlich einem am Gehäuse angebrachten Handgriff (2) und einem drehbar gelagerten Handhebel (14) zum Verschieben der Stange (3) in Richtung auf das Anschlußstück (6), und
• - einer die Verschwenkbewegung des Handhebels begrenzenden Einrichtung, die ein am einen Teil (Handgriff 2) angebrachtes und in verschiedene Stellungen bringbares Bauteil (19) und einen am anderen Teil (Handhebel 14) angebrachten Anschlag (20) für dieses Bauteil (19) aufweist, um die Verschwenkung des Handhebels (14) relativ zum Anschlag (20) in Abhängigkeit von der Stellung des Bauteils (19) zu begrenzen,

dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (19) als Schieber ausgebildet ist, der sich in Längsrichtung des Handgriffes (2) erstreckt und eine abgestufte Fläche (21) aufweist und derart verschiebbar ist, daß jeweils eine andere Stufe mit dem Anschlag (20) zusammenwirkt, wobei jede Stufe eine andere maximale Verschwenkung des Handhebels (14) relativ zum Handgriff (2) bestimmt, daß Rastmittel (24) vorgesehen sind, welche den Schieber (19) in jeder gewünschten Dosierstellung halten, und daß der Anschlag (20) zur Feineinstellung der maximalen Verschwenkung einstellbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (19) einen Schlitz (22) aufweist, mit dem er verschiebbar auf einer oder mehreren Führungen (23) geführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel (24) von einer federbelasteten Kugel und damit zusammenwirkenden Aussparungen einerseits am Schieber (19) und andererseits an dem den Schieber (19) tragenden Teil (2) gebildet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Markierungen (26) an dem Träger (Handgriff 2) des Schiebers (19) zur Kenntlichmachung der in der betreffenden Stellung des Schiebers ausgegebenen Dosis.