DE3012559C2 - - Google Patents

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DE3012559C2
DE3012559C2 DE3012559A DE3012559A DE3012559C2 DE 3012559 C2 DE3012559 C2 DE 3012559C2 DE 3012559 A DE3012559 A DE 3012559A DE 3012559 A DE3012559 A DE 3012559A DE 3012559 C2 DE3012559 C2 DE 3012559C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Vorrichtung und Verfahren dieser Art sind aus der DE-OS 27 05 936 bekannt. Bei diesem Stand der Technik wird elektronisch ein Suchfenster erzeugt, d. h. ein diesem Suchfenster entsprechender Ausschnitt des Videosignals wird verarbeitet und mit einer von einem Bezugsgegenstand unabhängig abgeleiteten digitalen Darstellung verglichen. Ein solcher Vergleich erfordert eine exakte Ausrichtung der Prüflinge, die zeitraubend und schwierig ist.
Aus der Druckschrift "IBM Technical Disclosure Bulletin", 1972, Band 14, Nr. 12, Seiten 3621 bis 3622, ist ein kontaktfreies Prüfsystem bekannt, das dazu verwendet wird, die Größe geometrischer Merkmale und/oder ihre Lage an Werkstücken zu messen und zu testen. Eine Allzweckzentraleinheit steuert einen Bildwandler, dessen Videoausgangssignal von einem Signalprozessor in eine digitale Form umgesetzt wird. Eine Entscheidungseinheit analysiert das digitale Ausgangssignal des Signalprozessors und liefert Daten über die tatsächliche Größe und Lage gesuchter Eigenschaften eines untersuchten Teils an die Zentraleinheit. Wenn der untersuchte Teil auf Fehler untersucht wird, liefert die Entscheidungseinheit an die Zentraleinheit auch Daten darüber, ob ein Fehler vorliegt oder nicht. Die Zentraleinheit liefert das Testergebnis an eine Ausgabeeinheit. Nähere Einzelheiten über den Test lassen sich der Druckschrift nicht entnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, die es ermöglichen, Prüflinge daraufhin zu untersuchen, ob diese gerade Kanten einer bestimmten Länge besitzen, ohne daß eine exakte Ausrichtung der Prüflinge erforderlich wäre.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den Patentansprüchen 1 bzw. 5 gelöst.
Kurz gesagt ist vorgesehen, daß eine Abtasteinrichtung, das heißt ein fotoelektrischer Wandler, bei dem es sich beispielsweise um eine Fernsehkamera handeln kann, die Prüflinge, beispielsweise Arzneimittelkapseln, die mit minimal kontrollierter Ausrichtung auf einem Förderband transportiert werden, sieht bzw. abtastet. Das Videosignal, das entsteht, wenn die Prüflinge in das Sichtfeld der Rasterabtast-Fernsehkamera bewegt werden (und gleichzeitig, etwa mittels einer Blitzlichtlampe, beleuchtet werden) wird von seinen Synchronimpulsen befreit und in ein binäres Signal umgeformt. Die Signalübergänge von "0" zu "1" und von "1" zu "0" werden längs jeder horizontalen Abtastzeile festgestellt. Diese Übergänge deuten auf eine Änderung in dem von der Kamera gesehenen Bild hin. Genauer gesagt wird dadurch ein Punkt längs irgendeiner Kante gekennzeichnet.
Die Länge irgendeiner Kante wird durch Auszählen der Anzahl horizontaler Abtastintervalle, die sie umfaßt, bestimmt. Ist diese Länge kürzer als eine gespeicherte Bezugslänge, dann wird ein Ausstoßsignal erzeugt. Ist die Länge akzeptabel, dann erfolgt eine weitere Prüfung zur Bestimmung, ob die Kante gekrümmt oder zerrissen ist. Diese Prüfung umfaßt das Subtrahieren der minimalen "X"- Koordinate von der maximalen "X"-Koordinate längs der in "Y"-Richtung gemessenen maximalen Zeilenlänge. Das Ergebnis wird mit einem Bezugswert verglichen. Falls Xmax-Xmin diesen Bezugswert nicht überschreitet, wird der Prüfling durchgelassen, während, falls die Differenz den Bezugswert überschreitet, eine weitere Prüfung vorgenommen wird.
Hierbei wird eine Summe von inkrementalen Y-Längen innerhalb eines Bereichs mit einer Reihe von inkrementalen X-Änderungen in gleicher Richtung mit einem dritten Bezugswert verglichen. Ist die Summe kleiner als der dritte Bezugswert, dann deutet dies auf eine gekrümmte Linie oder Kante hin, so daß ein Ausstoßsignal erzeugt wird. Ist die Summe nicht kleiner als der dritte Bezugswert, dann findet eine weitere Prüfung statt.
Hierbei wird die Differenz zwischen dem Mittelwert der Y-Inkremente innerhalb jenes Bereichs und jedem einzelnen Y-Inkrement mit einem weiteren Bezugswert verglichen. Übersteigt diese Differenz den Bezugswert, dann wird ein Ausstoßsignal erzeugt, falls alle Bezugswerte erfüllt sind, der Prüfling (in diesem Fall eine Arzneimittelkapsel) durchgelassen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Umrißzeichnung, die das Profil zweier Produkte mit geraden Kanten erkennen läßt, die mit Hilfe des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung geprüft werden könnten,
Fig. 2 eine Umrißzeichnung, die die Fehlerart erkennen läßt, welche mittels der Erfindung festgestellt werden kann,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 ein Diagramm, das den zeitlichen Zusammenhang zwischen verschiedenen Impulsen in der Vorrichtung von Fig. 3 zeigt,
Fig. 5 eine schematische Darstellung des bei der Erfindung verwendeten Abtastmusters, die binäre Übergangspunkte erkennen läßt,
Fig. 6 eine Speicherkarte gewisser Koordinaten und Längenwerte, die für ein bestimmtes Produkt von der Vorrichtung gemäß Fig. 3 bestimmt wurden,
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines Teils der Vorrichtung von Fig. 3,
Fig. 8 Zeitverläufe von Signalen, die im Vorrichtungsteil von Fig. 6 auftreten,
Fig. 9 ein Flußdiagramm des Mikrocomputer- Arbeitsablaufs in der Vorrichtung von Fig. 3 und
Fig. 10A bis 10E eine Reihe von Diagrammen, die verschiedene Koordinaten- und Längendaten zeigen, die bei dem vom Mikrocomputer ausgeführten Prüf-Analyseverfahren verwendet werden.
Fig. 1A zeigt eine Kapsel 100 mit einer Kante 102 die, damit diese Kapsel als gut angenommen wird, in der gezeigten Weise gerade sein muß. Bei dem in Fig. 1B gezeigten Produkt kann es sich um ein Halbleitersubstrat oder -chip 104 mit mehreren Kanten 106, 108, 110, 112 handeln, die bei einem als gut annehmbaren Produkt gerade sein müssen. Es handelt sich hierbei um Kanten, die automatisch zu prüfen mit Hilfe von Vorrichtung und Verfahren der Erfindung beabsichtigt ist. Auch Pappschachteln kommen als zu prüfende Produkte, das heißt als Prüflinge, in Frage. Die Projektionen der Kanten auf die X-Achse und die Y- Achse sind gerade Linien.
Fig. 2A zeigt eine Kapsel, von deren Kappe 116 ein Abschnitt 114 verlorengegangen ist. In Fig. 2B ist eine Kappe 118 aufgerissen und bei 120 nach hinten umgefaltet. Beide Fehler können mit Hilfe von Vorrichtung und Verfahren der Erfindung mit großer Geschwindigkeit und großer Genauigkeit festgestellt werden.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung. Bei der in Fig. 3 gezeigten Anordnung werden als Prüflinge Kapseln 1 und 1′ in Mulden auf einem Förderband 2 transportiert. Die Mulden bewirken nur eine grobe Ausrichtung der Prüflinge. Eine exakte Ausrichtung, wie sie bei einem Mustererkennungssystem erforderlich wäre, wird bei der Erfindung nicht benötigt.
Die Prüflinge 1 und 1′ werden von einer Blitzlichtquelle 3 beleuchtet, wenn sie durch das Gesichtsfeld eines Bildwandlers 4 laufen, bei dem es sich um eine Industriefernsehkamera mit herkömmlicher Rasterabtastung handeln kann.
Das Fernsehsignalgemisch von Bildwandler 4 durchläuft eine Impulsabtrennstufe 5, in der die Horizontalsynchronimpulse HD und die Vertikalsynchronimpulse VD abgetrennt werden. Das dabei zurückbleibende Videosignal bzw. die Videosignalumhüllende wird an einen Signalformer 6 angelegt, den ein Rechteck- oder Binärsignal verläßt, das an eine Signalverarbeitungs- und Speicherschaltung 7 angelegt wird. Die Funktion der Schaltung 7 geht im einzelnen aus Fig. 7 hervor. Ein Mikrocomputer 10 nimmt über einen Adressenbus 8 Zugriff zum Speicher in der Schaltung 7 und entnimmt zur Verarbeitung Daten von einem Datenbus 9. Eine Steuerschaltung 11 nimmt verarbeitete Datensignale vom Mikrocomputer 10 auf und liefert ihm Steuersignale. Die Steuerschaltung 11 empfängt außerdem von der Impulsabtrennstufe 5 die Vertikalsynchronimpulse VD sowie von einem Positionsgeber 12 in Form einer fotoelektrischen Zelle eine Information über die Position der Prüflinge. Die Steuerschaltung 11 liefert an die Blitzlichtquelle 3 einen Blitzauslöseimpuls ST sowie ein Annahme-Ausschuß- Signal an eine Ausstoßsteuerschaltung 13. Der Zeitverlauf (A) in Fig. 4 enthält den Impuls, der vom Positionsgeber 12 an die Steuerschaltung 11 geliefert wird, wenn sich der Prüfling 1 innerhalb des Gesichtsfeldes des Bildwandlers 4 befindet. Dieser Impuls führt dazu, daß die Steuerschaltung 11, die außerdem die Vertikalsynchronimpulse VD, deren Zeitverlauf bei (B) in Fig. 4 gezeigt ist, empfängt, den Blitzauslöseimpuls ST, der bei (C) in Fig. 4 gezeigt ist, synchron mit dem Beginn eines vertikalen Abtastintervalls T₁ an die Blitzlichtquelle 3 liefert. Das Vertikalabtastintervall T₁ ist bei (D) in Fig. 4 gezeigt. Während dieses Intervalls wird der Mikrocomputer 10 in einem Haltezustand gehalten, wie bei (E) in Fig. 4 gezeigt. Während der Zeit T₂ (Fig. 4 (E)) führt der Mikrocomputer 10 die Analyse der in der Schaltung 7 gespeicherten Daten aus.
In Fig. 5 ist das Videomuster der Prüflinge 1 und 1′ in binärer Form, das heißt nach der Formung im Signalformer 6 Horizontalzeile für Horizontalzeile gezeigt. Wie zu erkennen, beginnt der Prüfling 1 bei der Y-Koordinate YB₁ und besitzt ausgedrückt durch die Anzahl der Horizontalzeilen einen Durchmesser X UN , der als YL₁ dargestellt ist.
Das Profil des Prüflings 1′ besitzt sein erstes Videosegment bei der Y-Koordinate YB₂ und hat gemessen in der Anzahl horizontaler Zeilen eine Breite (Durchmesser des Prüflings 1′) X DM , die als YL₂ in Fig. 5 dargestellt ist. Die Übergangspunkte im geformten Videosignal sind ausgerichtet und lassen eine unverstümmelte und annehmbare Kapselkante an der Verbindung zwischen den beiden Hälften einer jeden die Prüflinge darstellenden Kapsel erkennen.
Wie aus Fig. 5 zu ersehen, beträgt die vertikale Auflösung bei dieser Anordnung 240 Zeilen und die horizontale Auflösung 320 Zeilen.
In Fig. 6 ist die in Fig. 5 enthaltene Information in Form einer Speicherkarte mit den Y-Koordinaten als Adressen dargestellt. Bis die Y-Koordinate YB₁ erreicht wird, sind die an den einzelnen Adressen gespeicherten Daten eine binäre "0". Nachdem die Koordinate YB₁ erreicht ist, wird das geformte Videosignal "1", da von dem Bildwandler 4 die obere Kante der äußeren Kappe des Prüflings 1 erfaßt wird. Die nun an den jeweiligen Adressen gespeicherten Daten sind X U 1 bis X UN , wobei das Ausmaß bzw. die Anzahl der Horizontalzeilen X U 1 bis X UN die Quer- oder Breitenabmessung des Prüflings 1 ausgedrückt durch Horizontalzeilen, deren Trennung oder Abstand durch die Vertikalablenkschaltungen des Bildwandlers 4 bestimmt wird, ist.
Das binäre Signal fällt auf "0" zurück, wenn der Bildwandler den Bereich zwischen den Prüflingen 1 und 1′ abtastet. Bei YB₂ ruft die Oberkante des Prüflings 1′ eine binäre "1" des Videoausgangssignals hervor, die für M Horizontalzeilen von X D 1 bis X DM bestehen bleibt, was einen Durchmesser von YL₂ ergibt. Danach kehren die Video- und Binärsignale auf Null zurück. Diese Information wird im Y-Koordinaten-Speicher gespeichert.
Fig. 6B zeigt die Speicherung von Kantenlängendaten (projiziert auf die Y-Achse) für die Prüflinge 1 und 1′.
Fig. 7 zeigt die Signalverarbeitungs- und -speicherschaltung 7. Sie enthält ein RS-Flipflop 14. Dieses Flipflop wird von der Vorderflanke des geformten Videosignals a, das in Zeile (E) in Fig. 8 gezeigt ist, gesetzt. Das Flipflop 14 empfängt außerdem die Horizontalsynchronimpulse HD und wird von der Rückflanke des nächsten Horizontalsynchronimpulses zurückgesetzt, wie dies aus den Zeilen (F) und (G) in Fig. 8 hervorgeht, von denen die Zeile (G) das Signal b am Ausgang des Flipflops 14 zeigt. Der Impulszug des Signals b wird an ein D-Flipflop 15 geliefert, das außerdem die Horizontalsynchronimpulse HD empfängt. Die Vorderflanke des Synchronimpulses, der das Flipflop 14 zurücksetzt, schaltet das Flipflop 15 ein, das dann in diesem "1"- Zustand bleibt, bis die Rückflanke des ersten Horizontalsynchronimpulses auftritt, der einläuft, während das Ausgangssignal b des Flipflops 14 (Fig. 8 (G)) "0" ist. Das resultierende Torsteuersignal ist als Signal c in Zeile (H) in Fig. 8 gezeigt.
Das Signal c wird einem Anstiegsflankendetektor 16 zugeführt. Das Ergebnis ist das Signal d in Fig. 8 (I).
Das Signal c wird außerdem einem Abfallflankendetektor 17 geliefert. Das resultierende Signal e ist in Zeile (J) von Fig. 8 gezeigt.
Die Signale d und e werden einem ODER-Glied 19 zugeführt und zu dem Signal f von Fig. 8 (K) gemacht.
Das Signal f steuert ein Flipflop 22, um das Signal g von Fig. 8 (L) zu erzeugen. Das Signal g schaltet einen Schalter 25 in die in ausgezogenen Linien gezeigte Stellung, wenn es "1" ist; in dieser Stellung des Schalters 25 werden Daten über Y-Koordinaten von einem Zähler 29 in den Speicher 28 eingespeichert. Wenn das Signal g "0" ist, nimmt der Schalter 25 die gestrichelt gezeichnete Stellung ein, bei der Y-Längendaten von einem Zähler 20 in den Speicher 28 gelangen.
Das Signal c wird auch noch einem UND-Glied 18 zugeführt, das außerdem die Horizontalsynchronimpulse HD empfängt. Das Signal h am Ausgang des UND-Glieds 18 ist in Fig. 8 (M) gezeigt und enthält die Anzahl von Horizontalintervallen, die in das Torsteuersignal c fallen. Das Signal h wird dem Y-Längen-Zähler 20 geliefert. Auf diese Weise wird die Länge einer Kante als Anzahl der Horizontalzeilen, die sie überspannt, bestimmt.
Das Signal f am Ausgang des ODER-Glieds 19 wird nicht nur dem Flipflop 22, sondern auch einem Prüflingsnummer- Zähler 21 zugeführt. Der Zähler 21 erhält den Blitzauslöseimpuls ST, der mit einem Vertikalsynchronimpuls zusammenfällt und gibt ein Prüflingszählsignal als Adressensignal an den Speicher 28.
Das Prüflingszählsignal vom Zähler 21 wird über einen 2 : 1-Teiler 23 und über eine Eingabe/Ausgabe-Einrichtung 24 zum Datenbus 9 geführt.
Das Signal a wird außer an das RS-Flipflop 14 an einen Abfallflankendetektor 31 angelegt, der die erste Abfallflanke im Signal a während jedes Horizontalintervalls feststellt. Der Abfallflankendetektor 31 erzeugt das bei (N) in Fig. 8 dargestellte Signal i, das zu einem ODER- Glied 32 gelangt, welches außerdem Horizontalsynchronimpulse HD empfängt. Das Ausgangssignal des ODER-Glieds 32 ist das Signal j, das in Fig. 8 (O) gezeigt ist.
Dieses Signal j wird einem Speicher 36 geliefert, dem außerdem Impulse mit einer Folge von 320 Impulsen pro Horizontalzeile aus einem X-Koordinaten-Zähler 34 geliefert werden, der ebenfalls die Horizontalsynchronimpulse empfängt. Der Zähler 34 bestimmt die Y-Koordinate jedes Y-Inkrements, wie dies in Verbindung mit Fig. 10 (E) noch erläutert wird.
Nachdem das Signal g auf "0" zurückgekehrt ist, schaltet die Steuerschaltung 11 Umschalter 25, 26, 27, 30 und 35 von Schreib- auf Lesebetrieb, während der Mikrocomputer 10 die gespeicherten Daten verarbeitet, um festzustellen, ob alle ermittelten Kanten gerade und frei von Fehlern sind und die richtige Länge besitzen. Sind diese Kriterien erfüllt, dann wird der Prüfling angenommen, andernfalls mittels der Ausstoßsteuerschaltung bzw. dem Annahme/Ausstoß-Mechanismus 13 ausgestoßen.
Fig. 9 zeigt die Berechnung, die vom Mikrocomputer 10 außerhalb der Haltezeit T₁ (Fig. 4) ausgeführt wird, wenn das Signal g "0" wird.
Fig. 9 wird am besten in Verbindung mit Fig. 10 erörtert. Zunächst werden aus dem Speicher 36 X-Koordinaten ausgelesen, die eine Kante des Prüflings darstellen. Es wird die Querabmessung YL der Ausdehnung gefunden, innerhalb derer irgendeine Differenz zwischen X-Koordinaten der Kante auf zwei benachbarten horizontalen Abtastzeilen nicht größer als 1 ist (die X-Koordinaten sind in ganzen Zahlen angegeben). Gemäß Fig. 10 (A) sieht der Bildwandler 4 zwei Kanten. Die eine ist die Kante 110, die andere die Kante 112. In der Projektion auf die Y-Achse hat die Kante 110 die Länge YL₁, die Kante 112 die Länge YL₂. Der Mikrocomputer 10 wird entscheiden, daß die Kante 112 die maximale Länge YLmax besitzt und wird diese Länge mit einer Bezugslänge LVL 1 vergleichen. Falls YLmax kleiner als LVL 1 sein sollte, wird ein Ausstoßsignal an den Mechanismus 13 (Fig. 3) gesendet. Ist
YLmax LVL 1 (1)
dann wird die Analyse dadurch fortgesetzt, daß längs YLmax Xmin von Xmax subtrahiert wird. Ist die Gleichung
Xmax - Xmin LVL 2 (2)
erfüllt, dann zeigt dies, daß die betrachtete Kante relativ gerade und unzerrissen ist. Ist beispielsweise der Prüfling richtig ausgerichtet und die Kante gerade, dann wird Xmax - Xmin = 0 sein und damit die zweite Prüfung erfüllt sein. Hat jedoch die äußere Kappe einen Schlitz, wie es bei 120 an der Kante in Fig. 2 (B) der Fall ist, dann könnte zwar die erste Prüfung der Länge zufriedenstellend ausfallen, die zweite Prüfung von Xmax - Xmin über die Länge YLmax wäre jedoch nicht zufriedenstellend. Xmax und Xmin sind in Fig. 10 (C) gezeigt. Wird die Gleichung (2) nicht erfüllt, dann wird die Analyse fortgesetzt um festzustellen, ob der Grund hierfür der ist, daß der Prüfling gekippt ist, wie es in Fig. 10 (D) gezeigt ist. Die interessierende Kante 120′ würde die erste Prüfung bestehen, nicht aber die zweite.
Wie aus Fig. 10 (E) zu ersehen, können zur Bildung von Werten YL′ die Y-Inkremente YP₁ . . . YP N eines Bereichs innerhalb YLmax, in dem sich die Y-Koordinaten Xi, Xi +1, Xi +2 . . . in einer Richtung ändern, also zunehmen oder abnehmen, aufsummiert und YL′ mit einem dritten Bezugswert LVL 3 verglichen werden. Wenn die Gleichung (3)
YL′ LVL 3 (3)
nicht erfüllt ist, wird an dem Mechanismus 13 (Fig. 3) ein Ausstoßsignal geliefert. Ist Gleichung (3) erfüllt, findet eine weitere Analyse statt, bei der jeder Wert YP K mit dem Mittelwert aller YP K verglichen wird. Falls die folgende Gleichung (4)
erfüllt ist, wird der Prüfling angenommen. LVL 4 ist ein vierter Bezugswert. Falls die einzelnen Werte YP K deutlich vom abweichen, deutet dies auf eine Krümmung oder andere von einer geraden Linie abweichende Form der Kante hin. Ist Gleichung (4) nicht erfüllt, dann wird der Prüfling ausgestoßen.

Claims (9)

1. Vorrichtung zur automatischen Untersuchung des Äußeren von Produkten mit einem geraden Kantenabschnitt, umfassend:
eine Abtasteinrichtung (4), durch die die Produkte (1, 1′) fotoelektrisch abtastbar sind und die ein elektrisches Signal erzeugt, das proportional einer Lichtaus- bzw. -rückstrahlung vom Körper des Produkts ist und dessen Intensität sich an dem Kantenabschnitt ändert,
eine Impulsabtrennstufe (5) zum Abtrennen von Horizontal- und Vertikalsynchronimpulsen, die der Abtastung dienen, von dem elektrischen Signal, und
einen Signalformer (6), der das Ausgangssignal der Impulsabtrennstufe (5) in ein binäres Signal (a) formt,
gekennzeichnet durch:
eine Einrichtung (31 bis 36) zum Ermitteln und Speichern der Koordinaten einer Stelle einer jeden Horizontalabtastzeile, an der das binäre Signal einen Anstieg oder Abfall aufweist, und
eine Einrichtung, die für jede Horizontalabtastzeile die Differenz zwischen diesen Koordinaten und denen der benachbarten Horizontalabtastzeile feststellt und entscheidet, daß der Kantenabschnitt gerade ist, wenn alle Differenzen kleiner als ein vorgegebener Wert sind, und die anhand der Anzahl von Horizontalabtastzeilen, für die diese Voraussetzung erfüllt ist, die Länge des geraden Kantenabschnitts bestimmt, wobei das Produkt als annehmbar gewertet wird, wenn die Länge des geraden Kantenabschnitts größer als eine Bezugslänge ist und wenn durch Vergleich inkrementaler Änderungen der Koordinaten eine angemessene Linearität des geraden Kantenabschnitts festgestellt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (10) zur Prüfung der Linearität die minimale von der maximalen Koordinate in Zeilenrichtung (X-Koordinate) innerhalb des Bereichs des untersuchten Kantenabschnitts, der als gerade beurteilt wurde, subtrahiert und die Linearität als gegeben ausgibt, wenn die Differenz einen bestimmten Wert nicht überschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (10), die, falls die Differenz den bestimmten Wert überschreitet, in einem Bereich, in dem eine Reihe inkrementaler X-Koordinatenänderungen in gleicher Richtung auftritt, die Y-Inkremente aufsummiert und mit einem Bezugswert vergleicht, wobei eine das Produkt als Ausschuß kennzeichnende Information erzeugbar ist, wenn die Summe der Y-Inkremente kleiner als der Bezugswert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (10), die, wenn die Summe der Y-Inkremente größer oder gleich dem Bezugswert ist, innerhalb jenes Bereichs den Durchschnittswert der Y-Inkremente, die je mit einer Änderungsstufe der X- Koordinate verbunden sind, ermittelt und die Differenzen zwischen dem Durchschnittswert und den jeweiligen Y- Inkrementen mit einem weiteren Bezugswert vergleicht und eine das Produkt als annehmbar ausgebende Information erzeugt, wenn keine dieser Differenzen den weiteren Bezugswert übersteigt.
5. Verfahren zur automatischen Untersuchung des Äußeren von Produkten zur Feststellung, ob diese eine gerade Kante einer bestimmten Mindestlänge aufweisen, mit den Schritten:
  • (a) Zeilenweises Abtasten des Produkts und Erzeugen eines der Leuchtdichteverteilung des Produkts entsprechenden Videosignals, und
  • (b) Untersuchen des Videosignals auf markante Signaländerungen, wie sie beim Abtasten einer Kante auftreten,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
  • (c) Speichern der Abtastraster-Koordinaten solcher Signaländerungen,
  • (d) Bilden der Differenz zwischen den Koordinaten jeweils zweier benachbarter Zeilen,
  • (e) Ermitteln der Anzahl von Abtastzeilen, für die diese Differenz unter einem vorgegebenen Grenzwert liegt und
  • (f) Vergleichen dieser Anzahl mit einer der Mindestlänge entsprechenden Zeilenanzahl und
  • (g) Vergleichen inkrementaler Änderungen der Koordinaten mit Bezugswerten zur Prüfung der Linearität der Kante, wenn die in Schritt (f) verglichene Anzahl der Mindestlänge entspricht oder größer ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt (g) umfaßt:
(g1) Subtrahieren der minimalen von der maximalen Koordinate in Zeilenrichtung (X-Koordinate) innerhalb eines nach den Schritten des Anspruchs 5 als gerade angenommenen Bereichs der untersuchten Kante und Vergleichen mit der Differenz mit einem bestimmten Wert, wobei, wenn die Differenz den bestimmten Wert nicht überschreitet, das Produkt als annehmbar gilt und im anderen Fall das Verfahren fortgesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt (g) ferner umfaßt:
(g2) Aufsummieren der Y-Inkremente innerhalb eines Bereichs einer Reihe sich in gleicher Richtung ändernder X-Koordinaten und Vergleichen des Summenwerts mit einem Bezugswert, wobei, wenn der Summenwert kleiner als der Bezugswert ist, das Produkt als Ausschuß gilt und andernfalls das Verfahren fortgesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt (g) ferner umfaßt:
(g3) Ermitteln des Durchschnittswerts der im vorangegangenen Schritt aufsummierten Y-Inkremente und Vergleichen der Differenz zwischen diesem Durchschnittswert und den einzelnen Y-Inkrementen mit einem weiteren Bezugswert, wobei, wenn keine dieser Differenzen den weiteren Bezugswert übersteigt, das Produkt als annehmbar gilt.
DE19803012559 1979-04-05 1980-03-31 Vorrichtung und verfahren zur automatischen untersuchung von produkten Granted DE3012559A1 (de)

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