DE3011056A1 - Formmasse, insbesondere fuer teile von akustischen geraeten, sowie aus dieser masse geformte tonarme, membrane und tonkopfgehaeuse - Google Patents

Formmasse, insbesondere fuer teile von akustischen geraeten, sowie aus dieser masse geformte tonarme, membrane und tonkopfgehaeuse

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DE3011056A1 DE19803011056 DE3011056A DE3011056A1 DE 3011056 A1 DE3011056 A1 DE 3011056A1 DE 19803011056 DE19803011056 DE 19803011056 DE 3011056 A DE3011056 A DE 3011056A DE 3011056 A1 DE3011056 A1 DE 3011056A1
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Description

  • Formmasse, insbesondere für Teile von akustischen Geräten,
  • sowie aus dieser Masse geformte Tonarme, Membrane und Tonkopfgehäuse Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine Formmasse nach Anspruch 1 mit weiterer Ausgestaltung gemäß den Unteransprüchen 2 - 7. Die Erfindung betrifft weiter aus einer solchen Formmasse hergestellte Gegenstände gemäß den Ansprüchen 8, 15 und 22 mit weiteren Ausgestaltungen gemäß den Jeweils folgenden TJnteransprUcSlen.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere eine Formmasse zum Herstellen akustischer Gegenstände, welche Graphitpulver und ein Polymer enthält sowie daraus hergestellte akustische Membranen, rohrartige Arme und Tonkopfgehäuse.
  • Für die Herstellung von in akustischen Instrumenten verwendeten Elementen wie beispielsweise Membranen von Lautsprechern sowie rohrartigen Armen und Tonkopfgehäusen von Plattenspielern, sind Materialien von geringem Gewicht mit hohem Elastizitätsmodul erforderlich. Typisch für sdbhe Materialien sind Metalle wie Aluminium, Titan und Beryllium sowie Verbundwerkstoffe wie CFRP (carbon fiber reinforced plastics w kohlefaserverstärkte Kunststoffe) und Graphit in synthetischen Harzen.
  • Weil bei metallischen Materialien die Eigenverluste gering sind, haben daraus hergestellte Membranen für Lautsprecher insofern Nachteile als der Schalldruck wesentlich gesteigert wird im Gebiet von Resonanzfrequenzen, die im hohen Gebiet von Wiedergabefrequenzbereichen liegen, und weiter insofern als die Dämpfungscharakteristiken schlecht sind. Andererseits ist es bekannt, daß Papier, synthetische Harze und ihre Verbundmaterialien ausreichende Eigenverluste haben. Diese Werkstoffe haben Jedoch einen nicht ausreichenden Elastizitätsmodul für Membranen von Lautsprechern, um hohe Tonfrequenzen wiederzugeben und damit einen breiten Frequenzbereich zu ermöglichen.
  • Entsprechende Überlegungen gelten für die Elemente, die in einem Tonarmsystem verwendet werden. Es ist wiinschenswert die Masse eines Schwingungssystems zu vermindern, um die Genauigkeit der Wiedergabe eines Tonabnekners zu verbessern.
  • Weiter ist der erhöhte Eigenverlust eines Systems erwünscht, um Teilschwingungen zu verhindern. Die IIerabsetzung der Masse eines Schwingungßsystems kann erreicht werden durch geringes Gewicht des rohrartigen Arms und des Tonkopfgehäuses. Wenn Jedoch zum Zweck der Gewichtsverminderung die Wandstärke eines solchen Elements gering gehalten wird, treten leicht unerwünschte Teilschwingungen auf, welche die Tonqualität nachteilig beeinflussen. Aus diesem Grunde sind Werkstoffe von geringem Gewicht mit hoher Steifheit und damit einem hinreichenden spezifischen Elastizitätsmodul sowie gesteigertem Eingenverlust für die Herstellung von rohrartigen Armen und Tonkopfgehäusen er"runscht.
  • Metallische Arme und Gehäuse haben einen hohen spezifischen Elastizitätsmodul aber einen geringen Eigenverlust. Kohlefaser selbst hat einen hohen spezifischen Elastizitätsmodul und einen relativ hohen Eigenverlust. Kohlefaser muß jedoch durch ein synthetisches Harz zu einem Verbundmaterial gebunden werden, um daraus Gegenstände zu formen. Die Zugabe von synthetischem Harz vermindert Jedoch den spezifischen Elastizitätsmodul des Verbundmaterials.
  • Seitens der Erfinder wurden schon früher Membranen, rohrförmige Arme und Tonkopfgehäuse aus einer verkneteten Mischung von Graphitflocken und einer hochmolekularen Verbindung vorgeschlagen. Aus solchen Massen geformte Gegenstände, an der Oberfläche oxydierte Gegenstände und carbonisierte Gegenstände sind beschrieben in den Patentanmeldungen P 28 53 022.5, P 29 26 648.6, P 29 33 434.7, P 29 33 435.8 und P 29 38 182.6. Diese Materialien haben relativ geringes Gewicht und einen hohen Elastizitätsmodul bei hohem Eigenverlust. Daraus hergestellte Membranen, rohrartige Arme und Tonkopfgehäuse ergeben für ihre Zwecke gute Eigenschaften.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es die vorher vorgeschlagenen Werkstoffe zu verbessern und eine Formmasse zur Verfügung zu stellen, welche einen verbesserten Elastizitätsmodul und Eigenverlust aufweist, wenn daraus akustische Gegenstände hergestellt werden wie Membranen rohrartige Arme, Tonkopfgehäuse, Tonabnehmerkörper, Lautsprechertruhen, Lautsprechertrichter und Plattentellergehäuse.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Membranen, rohrartigen Armen und Tonkopfgehäusen, die aus der vorstehenden Masse geformt sind.
  • Es wurde gefunden, daß Formmassen, welche Graphitflocken und eine hochmolekulare Verbindung enthalten durch die Zugabe von Ruß weiteifrerbessert werden können. Die so erhaltenen Massen bzw. Zusammensetzungen haben einen verbesserten Elastizitätsmodul infolge des Graphitpulvers und einen verbesserten Eigenverlust wegen der Zugabe von Ruß.
  • Gemaß einem Aspekt der Erfindung wird eine Formmasse geschaffen, die eine hochmolekulare Verbindung aufweist, vorzugsweise einen thermoplastischen Kunststoff, unter Beimischung von Graphitpulver und Ruß. Die Formmasse kann weiterhin ein gummiartiges Material zusätzlich zu dem thermoplastischen Kunststoff enthalten. Die Masse kann durch Mischen und Kneten der Komponenten fertiggestellt werden.
  • Weiter sieht die Erfindung die Schaffung einer Membran für akustische Geräte vor, insbesondere Lautsprecher, die einen Formkörper aus der vorstehend beschriebenen Formmasse aufweisen.
  • Weiter schafft die Erfindung einen rohrartigen Arm mit einem Formkörper aus der vorstehend beschriebenen Formmasse.
  • Auch schafft die Erfindung ein Tonkopfgehäuse mit einem Formkörper aus der vorbeschriebenen Formmasse.
  • Der Formkörper, der die Gestalt einer Membran, eines rohrartigen Arms oder eines Tonkopfgehäuses aufweisen kann, ist vorzugsweise so ausgebildet, daß die Graphitflocken parallel zur Oberfläche des Körpers ausgerichtet sind. Der Formkörper kann an seiner Oberfläche oxydiert sein. Weiter kann der Formkörper carbonisiert oder graphitisiert sein.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Gegenstand zur Verwendung in akustischen Geräten dadurch hergestellt, daß eine hochmolekulare Verbindung mit Graphitpulver und Ruß geknetet, das geknetete Gemisch zu einer Platte ausgerollt und dann die Platte zu dem betreffenden Gegenstand geformt wird. Wenn der Gegenstand eine Membran des konischen oder kuppelförmigen Typs oder ein Tonkopfgehäuse ist, kann die Platte in üblicher Weise geformt werden, wie etwa durch Vakuumverformrmg, Luftdruckformung oder Formpressen. Wenn der Gegenstand ein rohrförmiger Arm ist, kann die Platte zu einem Zylinder gerundet werden. In Jedem dieser Fälle kann der geformte Artikel weiterhin einer Carbonisierung oder Graphitisierung unterzogen werden.
  • Beispiele für hochmolekulare Verbindungen, die für Formmassen gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind thermoplastische Kunstharze einschließlich Homopolymere und Mischpolymere wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid , ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer, ein Vinylchlorid-Acrylnitril-Mischpolymer, ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Mischpolymer sowie Mischungen aus diesen. Eingeschlossen sind auch Mischungen von solchen Homopolymeren oder Mischpolymeren mit einem gummiartigen Material wie etwa Acrylnitril-Butadien-Gummi. Von diesen werden als bevorzugt angesehen Polyvinylchlorid und ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer und Mischungen dieser mit einem Acrylnitril-Butadien-Gummi.
  • Graphitpulver ist vom Flockentyp mit der Gestalt einer Scheibe von relativ großem Durchmesser und geringer Dicke.
  • Vorzugsweise haben Graphitflocken eine durchschnittliche Korngröße von etwa 20 Mikron oder weniger, und besonders bevorzugt sind Größen von 5 Mikron oder weniger.
  • Der Ruß kann Ofenruß, Kanalruß, Gasruß und dergleichen sein.
  • Im allgemeinen hat Ruß eine Korngröße unter 1 Mikron. Die bevorzugte Korngröße von Ruß beträgt 0,01 - 0,5 Mikron.
  • Gemäß der Erfindung werden 10 - 90 Gew.-% der Harzkomponente, welche das thßDstplaßtis¢he Harz und das wahlweise beigefUgte gummiartige Material einschließt, gemischt mit 90 - 10 Gew.-O der Kohlekomponente, welche Graphit und Ruß einschließt.
  • Vorzugsweise werden 30 - 70 Gew.-% der Harzkomponente mit 70 - 30 Gew.-% der Kohlekomponente gemischt. Ruß wird in Mengen von 0,1 - 2 Gew.-Teile auf 1 Teil Graphit verwendet. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Mengen von Ruß und Graphit im wesentlichen gleich sind.
  • Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert, und zwar zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Formmasse aus einer hochmolekularen Verbindung, welcher Graphit und Ruß gemäß der Erfindung beigemischt ist; Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Platte, welche durch Auswalzen der Masse nach Fig. 1 erhalten ist; Fig. 3 einen Querschnitt durch eine aus der Platte nach Fig. 2 geformte Membran; Fig. 4 schematisch eine Ansicht eines Tonarmsystems; Fig. 5 einen Axialschnitt durch einen rohrartigen Arm; Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VZ-VI der Fig. 5; Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Tonkopfgehäuses; und Fig. 8 und 9 Schnitte nach den Linien VIII-VIII und IX-IX der Fig. 7.
  • Die Formmasse gemäß der Erfindung kann dadurch hergestellt werden, daß Anteile an Graphit und Ruß einer hochmolekularen Verbindung zugegeben werden. Ein geeigneter Weichmacher und/oder Stabilisator können nach Wunsch hinzugefUgt werden.
  • Die Mischung wird mit einem Kneter oder einer Walze durchgeknetet, während sie auf die Erweichungstemperatur der hochmolekularen Verbindung erhitzt wird, im allgemeinen auf eine Temperatur von 130 - 2000C. Wie in Fig. 1 gezeigt, enthält die Masse Graphitflocken 2 und Ruß 3 in einer harzigen Matrix 1 in einer willkürlichen Verteilung. Tonkopfgehäuse, Tonabnehmerkörper oder dergleichen können unmittelbar aus dieser gekneteten Masse durch Formpressen oder Druckformung hergestellt werden.
  • Die geknetete Masse wird dann zu einer Platte 4 (Fig. 2) ausgewalzt. Das Auswalzen bewirkt, daß die Graphitflocken 2 sich parallel zur Oberfläche der Platte 4 ausrichten, wodurch der Elastizitätsmodul und die Steifheit der Platte erhöht werden. Diese Platte ist ein Ausgangsmaterial, aus dem Membranen, Tonkopfgehäuse, rohrartige Arme, Lautsprechergehäuse, Lautsprechertrichter oder Plattentellergehäuse hergestellt werden können, beilspielsweise durch Vakuumverformung, Druckformung oder Formpressen.
  • Die in Figur 3 gezeigte Membran kann aus der Platte 4 durch ein geeignetes Verformungsverfahren hergestellt werden, z.B. durch Vakuumverformung, Druckverformung oder Formpressen.
  • Die in Fig. 3 gezeigte Membran 11 hat konische Form. Die Platte 4 kann Jedoch auch zu einer kuppelförmigen Membran geformt werden. Das Formen erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 70 - 1500C oder in der Nähe des Erweichungspunkt des Kunstharzes.
  • Fig. 4 ist eine schematische Darstellung eines Tonarmsystems. Ein rohrförmiger Arm 21 ist bei einem Drehpunkt 22 schwenkbar gelagert und trägt am hinteren Ende ein bewegbar montiertes Gegengewicht 23 sowie am vorderen Ende fest daran angebracht ein Tonkopfgehäuse 31.
  • Der rohrförmige Arm 21 ist aus der gewalzten Platte 4 hergestellt. Wie in Fig. 5 und 6 gezeigt, wurde die Platte 4 zu einem hohlen Zylinder gebogen, dessen seitliche Kanten an ihren Stoßflächen 24 durch Hitze oder ein Klebmittel verbunden sind. Die Graphitflocken 2 sind axial oder parallel zur Oberfläche des rohrartigen Arms 21 ausgerichtet. Die Graphitflocken 2 und die winzigen Rußpartikel 3 sind gleichförmig über die Harzmatrize 1 verteilt.
  • Das Tonkopfgehäuse 31 ist auch aus der gewalzten Platte 4 durch ein geeignetes Formverfahren hergestellt z.B. durch Vakuumverformung, Druckverformung oder Formpressen.
  • Fig. 7, 8 und 9 zeigen, daß die Graphitflocken 2 parallel zur Oberfläche des entstandenen Tonkopfgehäuses 31 ausgerichtet sind. Die gleichmäßige Verteilung der Graphitflocken 2 und Rußteilchen 3 innerhalb der Harzmatrize ist gleichfalls dargestellt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit das Tonkopfgehäuse 31 aus der gekneteten Masse herzustellen.
  • In diesem Fall sind die Graphitflocken und die Rußpartikel auch gleichförmig in der Harzmatrize verteilt aber die Graphitflocken sind nicht ausgerichtet.
  • Die Membran 11, der rohrförmige Arm 21 und das Tonkopfgehäuse 31 können carbonisiert oder graphitisiert werden, um ihre Steifheit zu erhöhen.
  • Beispielsweise wird hierzu die Membran in eine passende Abstützung eingesetzt, um eine unerwünschte Verformung der Membran bei der nachfolgenden Wärmebehandlung zu vermeiden.
  • Die in der Abstützung gehaltene Membran wird dann allmählich in einer oxydierenden Atmosphäre erhitzt, z.B. in Luft, auf eine Temperatur von 250 - 3500C mit einer Rate von 1 - 10°C/Stunde, um eine Vorsinterung zu bewirken. Die Membran wird während dieser Vorsinterung an ihrer Oberfläche oxydiert und dadurch unsdmilSxr gemacht. Die unschmelzbare Membran kann dann carbonisiert werden durch Erhitzen in einer nicht-oxydierenden Atmosphäre oder im Vakuum auf eine Temperatur von 1.000 - 1.5000C mit einer Rate von 10 - 200C/Stunde. Graphitisieren kann erfolgen durch Erhitzen der unahmiHbann Membran auf eine Temperatur von 2.000 - 3.0000C unter ähnlichen Bedingungen wie sie beim Carbonisieren angewendet werden. NatUrlich kann der rohrförmige Arm und das Tonkopfgehäuse in gleicher Weise carbonisiert oder graphitisiert werden wie die Membran.
  • Carbonisieren und Graphitisieren erhöhen den Elastizltätsmodul des geformten Gegenstandes.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen der Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung, die Jedoch nicht auf die darin enthaltenen Angaben beschrSnkt ist.
  • Beispiel 1 Eine Formmasse wurde hergestellt durch Kneten der folgenden Bestandteile zwischen Walzen und bei einer Temperatur von etwa 1500C.
  • Bestandteile Gewichtsteile 90/10 Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer 100 Bleistearat (Stabilisator) 2 BPBG (Weichmacher) 10 Graphitflocken 130 Ruß 70 Das geknetete Gemisch wurde zu einer Platte mit einer Dicke von 100 Mikron ausgewalzt.
  • Die Platte wurde dann durch Vakuumverformung konisch gestaltet als Muster einer Membran.
  • Beispiel 2 Bestandteile Gewichtsteile 90/10 Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer 100 Bleistearat 2 BPBG 10 Graphitflocken 180 Ruß 20 Die obigen Bestandteile wurden geknetet, ausgewalzt und dann zu einem Muster geformt wie es bei Beispiel 1 beschrieben ist.
  • Beispiel 3 Bestandteile Gewichtsteile Polyvinylchlorid 30 Acrylnitril-Butadien-Gummi 70 Bleistearat 0,3 BPBG 3 Graphitflocken 100 Ruß 100 Die obigen Bestandteile wurden geknetet, ausgewalzt und dann zu einem Muster geformt wie in Beispiel 1 beschrieben.
  • Beispiel 4 Das gemaß Beispiel 1 geformte Muster wurde anschließend noch dadurch carbonisiert, daß es in einer Abstützung gehalten und allmählich in einer oxydierenden Atmosphäre auf eine Temperatur von 3000C mit einer Rate von 1 - 10°C/Stunde erhitzt wurde, um eine Vorsinterung zu erzielen bzw. das Muster unschmwl*xrsu machen. Dann wurde das unschmelzbar gemachte Muster durch Erhitzen in einer nicht-oxydierenden Atmosphäre aut eine Temperatur von 1.2000C mit einer Rate von 10 - 200C/Stunde gesintert.
  • Beispiel 5 Das gemäß dem Beispiel 1 geformte Muster wurde anschließend graphitisiert. Zu diesem Zweck wurde das Muster Vorgesintert, wie bei Beispiel 4 beschrieben. Danach wurde das unschmelzbare Muster gesintert durch Erhitzen in einer nicht-oxydierenden Atmosphäre auf eine Temperatur von etwa 2.500°C.
  • Die Dichten der Muster gemäß den Beispielen 1 - 5 wurden bestimmt. Diese fünf Muster wurden auch hinsichtlich des Youngschen Modul und der Elgenverluste geprüft.
  • Beispiele 6A. 6B und 6C (Vergleichsbeispiele) Ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer und Graphitpulver wurden gemischt und geknetet bei einem Gewichtsverhältnis von 1:2. Die sich ergebende innige Mischung wurde zu einer Platte ausgewalzt, in welcher die Graphitflocken parallel zur Oberfläche ausgerichtet waren. Die Platte wurde dann zu einem Gegenstand geformt. Messungen wurden gemacht nach dem Formen (6A), nach Oxydation (6B) und nach Carbonisation (6c).
  • Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt, ebenso wie die Eigenschaften von konventionellen Materialien.
  • Tabelle Dichte, f Youngscher Spezifischer Eigen-Modul, E Elastizitäts- verlust modul, s kg/m3 xlO10Nim2 x103 m/sec tan<9 Beispiel 1 1750 4,0 4,8 0,10 Beispiel 2 1800 6,0 5,8 0,05 Beispiel 3 1500 2,0 3,6 0,25 Beispiel 4 1700 8,0 6,8 0,05 Beispiel 5 1700 12,0 8,3 0,03 Beispiel 6A 1800 5,9 5,7 0,05 Beispiel 63 1800 8,8 7 0,02 Beispiel 6C 1800 15,7 9,3 0,015 Beiyllium 1800 23,0 11,3 0,005 Titan 4390 11,9 5,2 0,003 Aluminium 2690 7,1 5,1 0,003 Ilraftpapier 570 0,2 1,9 0,10 Wie sich aus der Tabelle ergibt, haben die aus Formmassen gemäß der Erfindung geformten Muster geringes Gewicht und einen hohen Elastizitätsmodul wegen der Zugabe von Graphitpulver sowie einen hohen Eigenverlust wegen der Zugabe von Ruß. Die spezifischen Module der Muster gemäß den Beispielen 1 und 2 sind vergleichbar denjenigen von Titan und Aluminium, wShrend ihre Eigenverluste um das 10-fache oder mehr größer als die von Titan und Aluminium und im wesentlichen delll von Papier vergleichbar sind. Beispiel 4 zeigt, daß die Carbinisierung den Elastizitätsmodul des Musters verdoppelt, und Beispiel 5 zeigt, daß die Graphitisierung den Elastizitätsmodul des Musters verdreifacht, obwohl der Eigenverlust etwas vermindert ist. Beispiel 3 zeigt, daß ein Muster aus einer Formmasse, welche ein gummiartiges Material zusätzlich zu dem thermoplastischen Kunststoff enthält, einen verringerten Elastizitätsmodul und infolgedessen einen verminderten spezifischen Modul ergibt, der geringer als diejenigen von Metallen ist aber höher als der von Papier, während der Eigenverlust groß genug ist, um die Verringerung des spezifischen Moduls zu kompensieren. Dies bedeutet, daß eine Membran aus einer Formmasse gemäß Beispiel 3 die Wiedergabe bis zu einem höheren Frequenzbereich erreichen kann als mit üblichen Papiermembranen möglich ist.
  • Ein Vergleich von Beispiel 1 mit Beispiel 6A zeigt, daß -der Eigenverlust durch Zugabe von Ruß zu einer Mischung von thermoplastischem Kunststoff und Graphit verbessert wird.
  • Ein Vergleich von Beispiel 4 mit Beispiel 6C zeigt, daß der Eigenverlust durch Zugabe von Ruß erheblich vergrößert wird, und zwar auch nach der Carbonisierung.
  • Obwohl die gemäß den obigen Beispielen geformten Muster Membranen sind, versteht es sich, daß rohrartige Arme und Tonkopfgehäuse in gleicher Weise mit gleichen Ergebnissen erhalten werden können.
  • Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß Formmassen gemäß der Erfindung geringes Gewicht, hohe Steifigkeit, einen hohen spezifischen Elastizitätsmodul und erhöhten Eigenverlust ergeben, wenn sie zu Gegenständen verformt werden. Die wesentlichen Komponenten der Formmasse sind hociimolekulare Verbindungen, Graphitpulver und Ruß, die alle im Handel erhältlich und billig sind. Die Formmasse läßt sich leicht zu einem Gegenstand verformen durch Anwendung einer bekannten geeigneten Formtechnik. Die Eigenschaften der Formmasse lassen sich steuern durch Wahl des Mischungsverhältnisses und der Art der Komponenten.
  • Es lassen sich daher in akustischen Geräten zu verwendende Elemente wie Membranen, rohrartige Arme und Tonkopfgehäuse von hoher Qualität mit geringen Kosten herstellen.
  • Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Erfindung eine Formmasse betrifft, welche ein thermoplastisches Harz unter Beimischung von Graphitflocken und Ruß enthält, weiter daß aus dieser Formmasse ein akustischer Gegenstand formbar ist, der einen hohen spezifischen Elastizitätsmodul aufgrund des Gehalts an Graphit und einen gesteigerten Eigenverlust aufgrund des Rußanteils aufweist. Bevorzugte Formmassen enthalten 10 - 90 Gew.-% Polyvinylchlorid oder ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat und 90 - 10 Gew.- an Graphitflocken plus Rußpartikeln in einer Größe von weniger als 1 Mikron. Dabei beträgt der Rußgehalt 0,1 - 2 Anteile Je Anteil Graphitflocken.
  • Membranen für Lautsprecher oder Mikrofone, rohrförmige Arme und Tonkopfghäuse werden aus der Formmasse gemäß der Erfindung hergestellt. Die Formmasse wird geknetet und ausgewalzt, um die Graphitflocken auszurichten und anschließend zu dem betreffenden Gegenatand geformt, der dann nach Wunsch carbonisiert oder graphitisiert werden kann.
  • Leerseite

Claims (29)

  1. Patentansprüche: Formmasse enthaltend eine hochmolekulare Verbindung der durch Kneten Graphitpulver und Ruß beigemischt sind.
  2. 2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung Polyvinylchlorid enthält.
  3. 3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer enthält.
  4. 4. Formmasse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein gummiartiges Material enthalten ist.
  5. 5. Formmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gummiartige Material ein Acrylnitril-Butadien-Gummi ist.
  6. 6. Formmasse nach einem der vorstehenden AnsprUche, dadurch gekennzeichnet, daß das Graphitpulver ein flockiger Graphit mit einer Korngröße von nicht mehr als 20 Mikron ist und daß der Ruß eine Korngröße von nicht mehr als 1 Mikron hat.
  7. 7. Formmasse nach einem der vorstehenden AnsprUche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsprozente an hochmolekulare Verbindung 10 - 90 % und Graphit und Ruß gemeinsam 90 - 10 % enthalten, wobei das Gewichtsverhältnis von Ruß zu Graphit lot10 bis 20:10 beträgt.
  8. 8. Membran zur akustische Instrumente, dadurch gekennzeichnet, daß diese einen Formkörper aus einer hochmolekularen Verbindung unter Beimischung von flockigem Graphit und Ruß aufweist, wobei die Rußflocken parallel zur Oberfläche des Formkörpers ausgerichtet sind.
  9. 9. Membran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung ein Polyvinylchlorid aufweist.
  10. 10. Membran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dafl die hochmolekulare Verbindung ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer enthält.
  11. 11. Membran nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung zusätzlich ein gummiartiges Material enthält.
  12. 12. Membran nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das gummiartige Material ein Acrylnitril-Butadien-Gummi ist.
  13. 13. Membran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper carbonisiert ist.
  14. 14. Membran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper graphitisiert ist.
  15. 15. Rohrartiger Arm fUr akustische Instrumente, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Formkörper aus einer hochmolekularen Verbindung unter Beimischung von flockigem Graphit und Ruß aufweist, wobei die Graphitflocken parallel zur Oberfläche des Formkörpers ausgerichtet sind.
  16. 16. Rohrartiger Arm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung ein Polyvinylchlorid enthält.
  17. 17. Rohrartiger Arm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer enthält.
  18. 18. Rohrartiger Arm nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung außerdem ein gummiartiges Material enthält.
  19. 19. Rohrartiger Arm nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das gummiartige Material ein Acrylnitril-Butadien-Gummi ist.
  20. 20. Rohrartiger Arm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper carbinisiert ist.
  21. 21. Rohrartiger Arm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper graphitisiert ist.
  22. 22. Tonkopfgehäuse fur akustische Instrumente, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper eine hochmolekulare Verbindung unter Beimischung von flockigem Graphit und Ruß aufweist.
  23. 23. Tonkopgehäuse nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung eine Polyvinylchlorid aufweist.
  24. 24. Tonkopfgehäuse nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung ein Vinylc'ilorid-Vinylacetat-Mischpolymer aufweist.
  25. 25. Tonkopfgehäuse nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare Verbindung außerdem ein gummiartiges Material aufweist.
  26. 26. Tonkopfgehäuse nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das gummiartige Material ein Acrylnitril-Butadien-Gummi ist.
  27. 27. Tonkopfgehäuse nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitflocken parallel zur Oberfläche des Forzkörpers auqgerichtet sind.
  28. 28. Tonkopfgehäuse nach einem der Ansprüche 22 - 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper carbonisiert ist.
  29. 29. Tonkopfgehäuse nach einem der Ansprüche 22 - 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper graphitisiert ist.
DE19803011056 1979-03-23 1980-03-21 Formkörper zur Verwendung als Bauelement in akustischen Instrumenten Expired DE3011056C2 (de)

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