DE3010918C2

DE3010918C2 - Drehtrommel, insbesondere zur Aufbereitung bituminösen Mischgutes

Info

Publication number: DE3010918C2
Application number: DE3010918A
Authority: DE
Inventors: Dieter Dipl.-Ing. 6466 Gründau Sallmann
Original assignee: SALLMANN GEB ANSORG THEA MARIANNE; SALLMANN HANS CHRISTIAN; SALLMANN INGRID GISELA 5100 AACHEN DE; SALLMANN KARL MICHAEL; Sallmann Ingrid Gisela 5100 Aachen
Current assignee: Sallmann Geb Ansorg Thea Marianne Sallmann Kar
Priority date: 1980-03-21
Filing date: 1980-03-21
Publication date: 1983-03-10
Also published as: DE3010918A1

Description

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Die Erfindung betrifft eine Drehtrommel, insbesondere zur Aufbereitung bituminösen Mischgutes, mit einem ersten Brenner an der ersten Stirnseite der Drehtrommel, mit einer ersten Absaugehaube für die von diesem Brenner erzeugten Rauchgase an der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite der Drehtrommel, mit einer Materialaufgabe an der ersten Stirnseite der Drehtrommel und mit einem Materialauslauf an der zweiten Stirnseite der Drehtrommel, wobei die erste Stirnseite der Drehtrommel in gleicher Lohe oder geringfügig höher als die zweite Stirnstae angeordnet ist

Es ist seit langem bekannt, iflr die thermische Behandlung wie z. B. die Trocknung von körnigen Mineralstoffen, die zur Herstellung von Asphalt nach der konventionellen Aufbereitungsmethode benötigt werden, Drehtrommeln einzusetzen.

Inzwischen gibt es aber in der Asphalt-Aufbereitungstechnik zwei in ihrem Grundkonzept deutlich voneinander abweichende Verfahren:

1. die klassische oder konventionelle Aufbereitung mit Vordosierung, Trocknung, Erhitzung und nachfolgender Klassierung der Mineralstoffe, die dann chargenweise verwogen und in einem separaten Zwangsmischer mit dem bituminösen Bindemittel vermischt werden. so

2. das seit etwa 10 Jahren im industriellen Maßstab angewendete Trommelmischverfahren, bei dem in der Drehtrommel nicht nur der Trocknungs- und Erhitzungspro2eß für die Mineralstoffe abläuft, sondern auch die kontinuierliche Zugabe und nachfolgende Vermischung des bituminösen Bindemittels erfolgt.

Die genannte konventionelle Methode ist u.a. beschrieben in Bitumen und Asphalt Taschenbuch, 5. Auflage 1976, S. 232, Bauverlag Wiesbaden und Berlin, in F. Kneule: Das Trocknen, 3. Auflage 1975, S. 289, Verlag Sauerländer Aarau und Frankfurt, in M. Blumer: Praktischer Straßenbau Bd. 2, 2. Auflage 1977, S. 433 ff, Baufachverlag AG Zürich-Dietikon.

Zum erwähnten Trommelmischverfahren finden sich nähere Angaben u. a. in M. Blumer I. c. S. 442 ff, in der FR-PS 15 16 830 und in der DE-PS 21 02 328.

Den erwähnten Druckschriften ist zu entnehmen, dal?

beim konventionellen Verfahren in der Drehtrommel lediglich der thermische Prozeß der Trocknung und Erhitzung der Mineralkomponenten stattfindet, also nur die Größen »Wärme« und »Mineral« miteinander in Wechselbeziehung treten, während beim Trommelmisch-Verfahren als weitere Größe das Bitumen als thermoplastisches Bindemittel zusätzlich am Prozeß beteiligt ist

Die angezogenen DE-PS 21 02 328 beschreibt hierbei eine im Gleichstrom befeuerte Drehrohreinheit bei der, ausgehend von der Mineralaufgabe und der anschließenden Bindemittelzugabe, das Gut hintereinander verschieden ausgebildete Trommelbereiche durchläuft und hierbei zu einem fertigen bituminösen Mischgut aufbereitet wird.

Dieser Unterschied hat in der Praxis der Asphaltaufbereitung dazu geführt, daß die Trommeln zur Trocknung und Erhitzung der Mineralstoffe im Gegenstrom getrieben werden können, während mit Rücksicht auf die temperaturempfindlichen Bindemittel die bekannten Trommelmischer im Gleichstrom befeuert werden, d.h. die Materialaufgabe erfolgt an der Trommelseite, an der sich das Heizaggregat L a. ein ÖI- oder Gasbrenner befindet Es ist zwar grundsätzlich möglich, eine Mineraltrocknung und Erhitzung auch in einer im Gleichstrom betriebenen Trommel durchzuführen, doch ist dies wegen des verfahrenstechnisch bedingten geringeren Wirkungsgrades unwirtschaftlich. Umgekehrt bedeuv.it die Durchführung des Trommelmischverfahrens in einer im Gegenstrom befeuerten Trommel erhebliche Risiken der thermischen Oberbeanspruchung des Bindemittels bis hin zur Entzündungsgefahr.

Der größte Nachteil der bisher bekannten Einrichtung besteht also darin, daß es bislang nicht möglich gewesen ist, in ein und derselben Anlage sowohl nach dem konventionellen als auch nach dem modernen Verfahren Asphalt aufzubereiten. Beide Anlagentypen werden jeweils separat für sich konzipiert gebaut, installiert und betrieben. Für einen Anlagenbetreiber heißt dies, daß er zwei Anlagen abstellen muß, will er sich beide Verfahrensmöglichkeiten erschließen, eine Entscheidung, die aus wirtschaftlicher Sicht kaum zu vertreten ist

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Drehtrommel anzugeben, die in gleichem Maße für die Trocknung und Erhitzung von Mineralstoffen, die in nachfolgenden Verfahrensschritten außerhalb der Trommel zusammen mit bituminösem Bindemittel zu bituminösem Mischgut aufbereitet werden, und — bei Ausübung des Trommelmischverfahrens — zur gleichzeitigen Trocknung und Erhitzung der Mineralstoffe sowie deren Mischung mit bituminösem Bindemittel in der Trommel, und zur weiteren Überführung dieses Gutes in ein bituminöses Mischgut geeignet ist

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß an der zweiten Stirnseite der Drehtrommel ein zweiter Brenner angeordnet ist daß an der ersten Stirnseite eine zweite Absaugehaube für die von dem zweiten Brenner erzeugten Rauchgase vorgesehen ist und daß sich an jeder Absaugehaube jeweils eine Absperrklappe befindet

Eine so ausgebildete Drehtrommel kann wahlweise im Gleichstrom oder im Gegenstrom betrieben werden, d. h. es kann sowohl der zur Herstellung konventionellen Mischgutes erforderliche Verfiihrensschritt des Trocknens und Erhitzens als auch die vollständige Aufbereitung des Gutes in der Drehtrommel nach dem

Trommelmischverfahren ausgeübt werden.

In Fällen, bei denen man davon ausgehen kann, daß nur selten eine Umstellung von einem Verfahren in das andere zu erwarten ist, kann man die Drehtrommel dadurch verbilligen, daß nur ein einziges Heizaggregat vorgesehen wird, das wahlweise jeder der beiden Trommelstirnseiten anschließbar und von diesen aus betreibbar isL

Durch die Zucdnung von je einer Absperrklappe zu je einer Absaugehaube ist die Möglichkeit geschaffen, je nach gewählter Betriebsart auch unterschiedliche Rauchg&sreinigungssysterne benutzen zu können.

Dieser Vorteil wiegt die Mehrkosten für die erforderlichen doppelt ausgeführten Rauchgasleitungen und des fallweisen Einsatzes eines eventuel! zusätzli- is chen Brenners auf.

Auf diese Weise sind neben den technischen Vorteilen auch wesentliche wirtschaftliche Vorteile zu verzeichnen, da unter Verwendung der ohnehini an einer konventionellen Asphaltaufbereitungsanlage vorhandencn Einrichtungen der Einsatzbereich dieser Anlage ganz wesentlich erweitert wird, ohne daß ^r.s dazu investitions- oder betriebskostenintensiver Zusatzaggregate bedarf.

Damit kommt der Drehtrommel nach der Erfindung nicht nur im Rahmen der Errichtung einer Neuanlage Bedeutung zu, vielmehr gestattet sie auch die nachträgliche Erweiterung von bereits bestehenden Anlagen.

Obwohl die Erfindung in erster Linie auf die Anwendung bei der Asphaltaufbereitung gerichtet ist, ist sie andererseits nicht ausschließlich darauf beschränkt So lassen sich z. B. auch in anderen Bereichen der Verfahrenstechnik Anwendungen denken, bei denen es ebenfalls darauf ankommt, eine Drehtrommel wahlweise im Gleichstrom oder im Gegenstrom beheizen zu können.

Die Drehtrommel nach der Erfindung wird nachstehend anhand der beispielhaften Zeichnungen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 die Seitenansicht einer möglichen Ausführung der Drehtrommel, die hier unter Weglassung der nicht erfindungsrelevanten Einzelheiten nur sebematisch dargestellt ist und

F i g. 2 eine Ansicht auf die Mineralaufgabeseite der Drehtrommel.

Die beispielhaft dargestellte Drehtrommel 1 trägt an den beiden Stirnseiten je einen Brenner 2a/2b und je eine Absaugehaube 3a/3b für die Rauchgase. Die in der Regel mit einer geringen Neigung gegenüber der Horizontalen aufgestellte Trommel 1 besitzt an der höher gelegenen Seite eine Materialaufgabe 4, die hier als einfache Schurre dargestellt ist, in der Praxis jedoch zweckmäßigerweise als Schleuse ausgeführt wird. An der tiefer liegenden Trommelseite befindet sich ein Materialauslauf 5, der üblicherweise ebenfalls zur Umgebung hin durch ein Verschlußorgan 7 abgeschlossen ist, das periodisch geöffnet wird.

Je nach gewünschter Benutzungsart kann nun wahlweise der eine oder der andere Brenner in Betrieb genommen werden, während gleichzeitig der zugehörige Rauchgaskanal geöffnet, der andere dagegen mit der Absperrklappe 6a bzw. 66 verschlossen wird.

Die nicht dargestellten Rauchgaskanal von den beiden Absaugehauben 3a/3b können dabei entweder vor dem ebenfalls nicht dargestellten Exhaustor bzw. der der Drehtrommel nachgeschalteten Rauchgasreinigung zu einem gemeinsamen Gaskanal vereinigt werden, oder beide Kanäle werden separat zu getrennten Abgasreinigungssystemen mit jeweils eigenem Exhaustor geführt

Diese letztere Anordnung erlaubt z. B. die Verwendung eines Gewebefilters bei Betrieb der Drehtrommel im Gegenstrom als Mineraltrockner und eines Schüttschichtfilters bei Einsatz der Trommel im Gleichstrom als Trommelmischer, wobei der jeweils nicht benötigte Gaskanal durch Verschließen der Absperrklappe 6a bzw. 6b stillgelegt wird. Am Materialauslauf 5 der Trommel 1 wird zweckmäßigerweise ein geeignetes Fördergerät wie z. B. ein reversierbares, hitzebeständiges Förderband, ein kurzer Kratzkettenförderer oder auch nur eine Umstellschurre angeordnet, um bei konventioneller Verwendung der Drehtrommel das erhitzte Trockenmineral zur weiteren Verarbeitung der Mischmaschine, bei Verwendung der Trommel als Trommelmischer den fertigen Asphalt der Transporteinrichtung zum Verladesilo zuführen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Drehtrommel, insbesondere zur Aufbereitung bituminösen Mischgutes, mit einem ersten Brenner an der ersten Stirnseite der Drehtrommel, mit einer ersten Absaugehaube für die von diesem Brenner erzeugten Rauchgase an der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite der Drehtrommel, mit einer Materialaufgabe an der ersten Stirnseite der Drehtrommel und mit einem Materialauslauf an der zweiten Stirnseite der Drehtrommel, wobei die erste Stirnseite der Drehtrommel in gleicher Höhe oder geringfügig höher als die zweite Stirnseite angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an is der zweiten Stirnseite der Drehtrommel ein zweiter Brenner (2a) angeordnet ist, daß an der ersten Stirnseite eine zweite Absaugehaube (3b) für die von dem zweiten Brenner erzeugten Rauchgase vorgesehen ist, und daß sich an jeder Absaugehaube (3a, 3b) jeweils eine Absperrklappe (6a, 66J befindet.