DE2408720C3 - Rückerhitzeranordnung für ein Wirbelschichtbett - Google Patents
Rückerhitzeranordnung für ein WirbelschichtbettInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rückerhitzeranordnung für ein Wirbelschichtbett gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung kann beispielsweise zum Reduzieren von Eisenerz im Behandlungskanal, und
zwar unter Verwendung von Koks als Trägermaterial, zur Anwendung gelangen oder aber zum Verkoken von
Holzspänen usw., wobei die jeweiligen Komptaktteile, nachdem sie in der Vorrichtung erhitzt oder auf andere
Weise behandelt worden sind, am Ende des Behandlungskanals zur weiteren Behandlung ausgetragen
werden. Ein spezielles Anwendungsgebiet der Vorrichtung stellt jedoch die Verkokung von Stückkohle dar,
wobei in solch einem Fall das Trägermaterial durch Sand gebildet ist und die beispielsweise in Form von
Kohlebriketts vorliegende Stückkohle in der Vorrichtung lediglich halbverkokt wird, worauf dann die
halbverkokten Briketts in einem Schachtofen vollständig verkokt werden.
Obwohl eine ältere Vorrichtung dieser Art (DE-OS 22 62 503) durchaus zufriedenstellend arbeitet, stellt sie
doch dann nicht die vorteilhafteste Anordnung dar. wenn der Schachtofen mehr verkokte Stückkohle
aufnehmen kann, als durch eine oder zwei Wirbelschichtbett-Rückerhitzeranordnungen
behandelt werden können. In diesem Fall ist es wünschenswert, eine
Gruppe aus Wirbelschichtbett-Ruckcrhitzeranordnungen zur Verfugung /u haben, die Seite an Seite mit
einem Abstand zueinander angeordnet sind, der kleiner als die Breite des Rückvrhit/.ers W- Es ist jedoch nicht
möglich, bei der genannten älteren Vorrichtung eine derartige Anordnung vorzusehen, weil hierbei der
Rückerhitzer zwangsläufig seitlich neben dem Behandlungskanal angeordnet ist
Weiterhin läßt auch die Anordnung der Trägermaterialentnahme- und -Zurückleiteinrichtungen zwischen
dem Behandlungskanal und dem Rückerhitzer nur relativ schwierig einen aus Wartungsgründen oder dgl.
erforderlichen Zugang zu, da aufgrund der speziellen Anordnung des Rückerhitzers seitlich neben dem
Behandlungskanal die betreffenden Fall- bzw. Steigrohre genau zwischen Rückerhitzer und Behandlungskanal
angeordnet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Wirbelschichtbett-Rückerhitzeranordnung der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, daß eine ι ■>
Gruppe entsprechender Wirbelschichtbetten mit einem minimalen Abstand zwischen benachbarten Wirbelschichtbetten
gebildet werden kann und nicht nur das Trägermaterial einwandfrei zwischen dem Behandlungskanal
und dem Rückerhitzer transportiert werden kann, sondern auch ein ungehinderter Zugang zu den
betreffenden Trägermaterialtransporteinrichtungen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
hiervon sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Der Erfindung liegt außer der speziell vorgesehenen Lage des Rückerhitzers, nämlich dessen Anordnung an
einer gegenüber dem Behandlungskanal erhöhten Stelle, der Gedanke zugrunde, für das zum Rückerhitzer
ω geleitete Trägermaterial eine Sammel- und Hebeeinrichtung vorzusehen, die gemeinsam für eine Vielzahl
der Trägermaterialentnahmeeinrichtungen vorgesehen ist. Auf diese Weise kann das zum Rückerhitzer zu
transportierende Trägermaterial einerseits in der j5 gemeinsamen Sammel- und Hebeeinrichtung, beispielsweise
mittels einer Rutsche, aufgefangen und andererseits von dort aus bequem, beispielsweise mittels eines
einzigen Steigrohres, zum Rückerhitzer transportiert werden, wodurch die Vielzahl der bisher erforderlichen
4» Steigrohre überflüssig wird und sich insgesamt der
konstruktive Aufwand verringert.
Da der Rückerhitzer an einer gegenüber dem Behandlungskanal erhöhten Stelle, entweder seitlich
oberhalb oder aber direkt oberhalb diesem, angeordnet v, ist, liegen die als Trägermaterialentnahme- und
-Zurückleiteinrichtungen verwendeten Fallrohrdurchlässe frei, so daß diese Fallrohrdurchlässe sowie deren
Einlasse und Auslässe leicht zu Wartungszwecken und dgl. zugänglich sind. Gleichzeitig bietet eine solche
v\ Anordnung den Vorteil, auch eine Gruppe von mehreren Wirbelschichtbetten vorsehen zu können, die
unabhängig von der Anzahl der verwendeten Rückerhitzer mit einem minimalen Abstand Seite an Seite
angeordnet sind. Aufgrund der gewählten Anordnung « der bei den Trägermaterialentnahme- und -zurückleiteinrichtungen
vorgesehenen Fallrohrdurchlässe sowie des Steigrohrs der gemeinsamen Sammel- und Hebeeinrichtung
ist schließlich eine größere Kontrolle der Trägermaterialströmung möglich, und es kann außerho
dem ein besserer Ausgleich zwischen der Entnahme und der Zufuhr des Trägcrmaterials vom bzw. zum
Behandlungskanal erzielt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbei-
■■'. spiels, bei dem das Trägermaterial aus Sand und die
Mückigen Kompaktteile aus zu verkokender Stückkohle lestehen. naher erläutert. Es zeigt
F ι g. 1 die et findungsgemäße Anordnung in senkrech-
tem Längsschnitt durch eine Einrichtung zum Zurückleiten des Trägermaterials vom Rückerhitzer zum
Behandlungskanal;
F i g. 2 die Anordnung in senkrechtem Längsschnitt durch eine Einrichtung zur Entnahme de* Trägermate- r,
rials aus dem Behandlungskanal, wobei schematisch ein Teil der Sammel- und Hebeeinrichtung dargestellt ist,
sowie
Fig. 3 im Querschnitt den Rückerhitzer mit der Sammel- und H ebeeinrichtung. ι ο
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist ein Rückerhitzer 1 an einer gegenüber einem Behandlungskanal 2
erhöhten Stelle angeordnet, wobei sowohl der Rückerhitzer 1 als auch der Behandlungskanal 2 prinzipiell die
in der DE-OS 22 62 503 beschriebene Ausbildung aufweisen und durch Gasverteilerrohre 4 durchwirbelt
sind. Der Behandlungskanal 2 weist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, an seinem Anfang einen Eingabeabschnitt 5
für die zu verkokende Stückkohle und den kühlen Sand auf.
Die Seitenwand 6 des Behandlungskanals 2 erstreckt sich nach oben und begrenzt eine Seitenwand 7 des
Rückerhitzers 1. An einer Vielzahl von im Längsabstand zueinander vorgesehenen Stellen weisen diese Seitenwände
6,7, wie aus F i g. 1 ersichtlich, Fallrohrdurchläs- 2">
se 8 auf, die sich vom oberen Ende der Seitenwand 7 bis zu einer nahe dem Boden des Behandlungskanals 2
gelegenen Stelle in dessen Seitenwand 6 erstrecken und jeweils über einen Einlaß 9 mit dem Rückerhitzer 1
sowie über einen Auslaß 10 mit dem Behandlungskanal 2 verbunden sind. Die Ein- und Auslässe 9, 10 können
genau wie die Fallrohrdurchlässe 8 durch Inspektionsöffnungen P hindurch gewartet werden. Durch jeden
bodenseitigen Auslaß 10 hindurch erstreckt sich ein Gasverteilerrohr 11, mittels dem der Fallrohrdurchlaß 8
zwischen seinem Einlaß 9 und Auslaß 10 durchwirbelt werden kann. Es wird daher der Sand über die
Fallrohrdurchlässe 8 mittels einer durchwirbelten Kompaktphasenströmung vom Rückerhitzer 1 zum
Behandlungskanal 2 zurücktransportiert, wenn die Fallrohrdurchlässe 8 und das Sandbett im Behandlungskanal 2 durchwirbelt werden.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, weist die Seitenwand 6 des Behandlungskanals 2 weiterhin Fallrohrdurchlässe 12
auf, und zwar an einer Vielzahl von im Längsabstand zueinander vorgesehenen Stellen, die mit den Fallrohrdurchlässen
8 abwechseln. Jeder Fallrohrdurchlaß 12 steht einerseits mit dem Behandlungskanal 2 über einen
Einlaß 13 in Verbindung, dem eine Wartungsöffnung P zugeordnet ist, und mündet andererseits im Boden der
Seitenwand 6 aus, wo er mit einem Rohr 14 verbunden ist.
Die Rohre 14 führen über ein Zerwirbelungsventil V zu einem Sammeltrog 15, der an jeder Rohrmündungsstelle
ein Wehrfenster 16 aufweist. Wenn das Zerv/irbelungsventil
V betätigt wird, strömt der Sand durch die Wehrfenster 16 in eine Rutsche 17. Diese Rutsche 17
endet an einem Wehr 18, über welches der Sand in einen .Sammeltrichter 19 ausgetragen wird. Dsr Sand wird
sodann über ein pneumatisch betätigtes Steigrohr 20 «> zum Rückerhitzer I transportiert. Die Sandzufuhr in das
Steigrohr 20 erfolgt mittels einer durchwirbelten Kompaktphasenströmung im senkrechten Steigrohr 20,
während der Sandaustrag aus dem Steigrohr 20 mittels einer pneumatischen Flugphasenströmung erfolgt. Der ti~,
Sand bewegt sich vertikal im Steigrohr 20 mittels einer pneumatischen Flugphasenströniung, die sich dann in
eine horizontale pneumatische Flugphasenströniung ändert, bevor der Sand in den Rückerhitzer 1 eingeleitet
wird.
Die beschriebene Anordnung wurde mittels einer Versuchsanlage simuliert, die einen automatischen
temperaturbetätigten Steuerungsmechanismus für die Falirohrdurchlässe 8, 12 aufwies. Die Zerwirbelungsgase
im Behandlungskanal 2, in den Fallrohrdurchlässen 12 und in der luftdurchströmten Rutsche 17 sowie die aus
dem Behandlungskanal 2 austretender: flüchtigen Gase der behandelten Stückkohle wurden mittels eines
Zyklonsystems abgesaugt. Für die Gase aus den Fallrohrdurchlässen 8 und dem Steigrohr 20 war ein
ähnliches Zyklonsystem vorgesehen.
In oder nahe dem Steigrohr 20 ist eine nicht dargestellte Einrichtung vorgesehen, um den Sand
während dessen Zufuhr zum Rückerhitzer 1 zu erhitzen. Zu diesem Zweck kann, um das Ausmaß der im
Rückerhitzer 1 erforderlichen Erhitzung zu verringern, ein Brennstoff zusammen mit einem Teil der Steigluft im
Steigrohr 20 verbrannt werden, während der Sand pneumatisch nach oben transportiert wird. Beim
Gruppenbetrieb können dann ein oder mehrere Steigrohre 20 den Sand in der beschriebenen Weise
erhitzen, während andere Steigrohre 20 den kühlen Sand lediglich nach oben transportieren. Die beiden,
unterschiedliche Temperaturen aufweisenden Sandmaterialien werden dann im durchwirbelten Rückerhitzer
1 innig miteinander vermischt. Der Sand kann auch bereits in den Steigrohren 20 in ausreichender Weise
zurückerhitzt werden, so daß der Rückerhitzer 1 dann lediglich als Mischer verwendet wird. In diesem Fall
kann der Rückerhitzer 1 mit einer tieferen Temperatur, beispielsweise bei 550—750° C, vorzugsweise bei 6500C,
betrieben werden, als dies möglich ist, wenn der Rückerhitzer als solcher, d.h. zum Rückerhitzen, zur
Anwendung gelangt, wobei in solch einem Fall der Rückerhitzerbetrieb mit einer Temperatur von beispielsweise
700-8OO°C erfolgt. Auf diese Weise werden die Anforderungen an die verwendeten
Baumaterialien verringert. Ein Teil des kühlen und/oder rückerhitzten Sandes kann aus den Steigrohren 20 zum
Eingabeabschnitt 5 des Behandlungskanals 2 ausgetragen werden.
Anstatt den Rückerhitzer 1, wie in der Zeichnung dargestellt, seitlich oberhalb des Behandlungskanals 2
anzuordnen, ist es auch möglich, diesen mehr oder weniger direkt oberhalb des Behandlungskanals 2
vorzusehen; hierbei verläuft dann das Abzugsrohr Ffür die aus dem Behandlungskanal 2 herauszuleitenden
Gase in einem Zwischenraum zwischen dem Behandlungskanal 2 und dem Rückerhitzer 1.
Aufgrund der beschriebenen Ausbildung kann außerordentlich leicht und einfach eine Gruppe aus zwei oder
mehreren der beschriebenen Anordnungen vorgesehen werden, die dann beidseits der Mündungsöffnung eines
Schachtofens zur Anwendung gelangen und diesem halbverkokte Stückkohle zuführen. Wenn hierbei eine
Anordnung aus drei solcher Wirbelschichtbetten vorgesehen ist, können die Steigrohre 20 den Sand in mehrere
Rückerhitzer 1 oder aber in einen großen einzigen Rückerhitzer 1 austragen, der oberhalb der aus den
Behandlungskanälen 2 gebildeten Gruppe angeordnet ist.
Wenn die gebildete Gruppe aus mehreren Behandlungskanaien
2 mit darüber angeordneten Rückerhitzern 1 besteht, ist es nicht erforderlich, einen Abstand
zwischen benachbarten Behandlungskanälen 2 vorzusehen. Bei solch einer Gruppe können die Inspektionsöff-
nungen P für die äußersten Behandlungskanal-Rückerhitzerkonibinationen
nach außen gerichtet sein, während die Wartung der inneren Fallrohrdurchlässe durch
die oberen Inspektionsöffnungen P hindurch erfolgen kann.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform können die Trägermaterialentnahmeeinrichtungen 12, 14 und -zurückleiteinrichtungen 8 entweder an einer Seite oder beidseits des Behandlungskanals 2 und/oder des Rückerhitzers 1 angeordnet sein, wobei dann ein einziger Rückerhitzer 1 zwei benachbarte Behandlungskanäle 2 versorgt.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform können die Trägermaterialentnahmeeinrichtungen 12, 14 und -zurückleiteinrichtungen 8 entweder an einer Seite oder beidseits des Behandlungskanals 2 und/oder des Rückerhitzers 1 angeordnet sein, wobei dann ein einziger Rückerhitzer 1 zwei benachbarte Behandlungskanäle 2 versorgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Rückerhitzeranordnung für ein1 Wirbelschichtbett
zum Behandeln stückiger Kompaktteile, insbesondere zum Verkoken von Stückkohle, mit einem
Behandlungskanal, der ein Bett aus Sand oder ähnlichem teilchenförmigen Trägermaterial enthält,
einer am Anfang des Behandlungskanals vorgesehenen Einrichtung zur Zufuhr der Kompaktteile in das
Bett, einer Einrichtung zum Durchwirbeln des Bettes, einer Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen
zur Entnahme des Trägermaterials aus dem Behandlungskanal, einer Einrichtung zum Rückerhitzen
und/oder Mischen des aus dem Behandlungskanal entnommenen Trägermaterials, einer Vielzahl
von Einrichtungen zum Zurückleiten des Trägermaterials vom Rückerhitzer zum Behandlungskanal
und einer am Ende des Behandiungskanais vorgesehenen Einrichtung zum Austragen der behandelten
Kompaktteile und/oder des Trägermaterials aus dem Behandlungskanal, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückerhitzer (1) an einer gegenüber dem Behandlungskanal (2) erhöhten Stelle angeordnet ist und eine Vielzahl der
Entnahmeeinrichtungen (12,14) in eine gemeinsame Sammel- und Hebeeinrichtung (15 ... 20) führt, die
ein pneumatisch betätigtes Steigrohr (20) zum Rückerhitzer (1) für das gesammelte Trägermaterial
aufweist.
2. Rückerhitzeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steigrohr (20) eine
Erhitzungseinrichtung zugeordnet ist.
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