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Verriegelungsvorrichtung für die Bratraumtür von Herden
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bzw. Bratöfen mit pyrolytischer Selbstreinigung Die Erfindung betrifft
eine Verriegelungsvorrichtung für die Bratraumtür von Herden bzw. Bratöfen mit pyrolytischer
Selbstreinigung, mit einem von der Temperatur des Bratofenraumes beeinflußbaren
Stabausdehnungsfühler sowie mit einer an der Bratraumtür gehalterten Schloßplatte,
die bei geschlossener Bratraumtür durch eine Einführungsöffnung im Bratofenmuffelrahmen
greift und über eine Türhebelanordnung einen den Stromkreis für die Bratraum-Beheizung
beherrschenden Türschalter in Schließstellung hält, und mit einem Türriegel für
die Schloßplatte, der die Schloßplatte in Verriegelungsstellung blockiert.
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Eine Verriegelungsvorrichtung dieser Art ist Gegenstand der DE-OS
26 18 784. Bei dieser Verriegelungsvorrichtung wird nach Erreichen einer Bratraumtemperatur
von etwa 3500C durch den Stabausdehnungsfühler eine Hebelanordnung zum Auslösen
gebracht, welche dann den Türriegel in die Schloßplatte an der Bratraumtür zum Einrasten
bringt und gleichzeitig den Kontakt eines elektrischen Riegelschalters schließt
und
den Kontakt eines elektrischen Fühlerschalters in Offenstellung
schaltet. Von diesem Zeitpunkt ab erhält die Heizeinrichtung des Bratraumes bei
einwandfrei geschlossener Bratraumtür ihre Energiezuführung nunmehr über einen von
dem geschlossenen Riegel schalter angesteuerten Tyristor. Bei nicht richtig geschlossener
Bratraumtür und damit offenen Riegelschalter sowie nunmehr auch offenen Fiihlerschalter
wäre die Stromzufuhr zur Bratraum-Heizeinrichtung unterbrochen, so daß kein Aufheizen
des Bratraumes auf die erforderliche pyrolytische Reinigungstemperatur von ca. 5100C
stattfinden könnte. Neben dem den Stromkreis für die Bratraum-Heizeinrichtung beherrschenden
Türschalter sind hier noch zwei weitere Schalter, nämlich der Fühlerschalter und
der Riegelschalter mit zugeordneten thyristor im Einsatz. Die bekannte Verriegelungsvorrichtung
ist daher sehr preisintensiv, da mehrere hochtemperaturbeständige Schalter Verwendung
finden.
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Ebenso erfordert das Anschließen dieser Schalter bei der Montage geschultes
und zuverlässig arbeitendes Fachpersonal.
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Auch hat sich gezeigt, daß diese Verriegelungsvorrichtung auch dann
auslöst und die Bratraumtür gegen ein Öffnen blockiert, wenn über eine längere Zeitspanne
bei geschlossener Bratraumtür gegrillt wird. Da heute als Grillheizstäbe sehr hoch
belastbare Mantelrohrheizstäbe zum Einsatz kommen, kann bei geschlossener Bratraumtür
auch beim Grillbetrieb schon eine Bratraumtemperatur von etwa 350°C erreicht werden,
bei der dann über den Stabausdehnungsfühler in unerwünschter Weise die Verriegelungsvorrichtung
für die Bratraumtür ausgelöst wird. Die Folge ist dann, daß das Grillgut nicht mehr
zugänglich ist und somit auch nicht mehr persönlich überwacht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Verriegelungsvorrichtung
der eingangs genannten Art in der Funktionsweise
weiter zu verbessern
und zuverlässiger zu gestalten und den Aufwand an teueren elektrischen Spezialschaltern
zu verringern.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 zu entnehmen.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteranspriichen angegeben.
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Durch die vorgeschlagene Ausbildung der richtung wird ein sicheres
Verriegeln der Bratraumtür erreicht, da der Türriegel nicht erst nach Ansprechen
des Stabausdehnungsfühlers über diesen zum Einrasten in die Schloßplatte an der
Bratraumtür gebracht werden muß, sondern daß hier bereits mit Schließen der Bratraumtür
der Türriegel in Eingriff mit der Schloßplatte an der Bratraumtür gelangt und dann
zu gegebener Zeit lediglich noch gesperrt werden muß. Ein besonderer Vorteil ist
außerdem darin zu sehen, daß die Verriegelungsvorrichtung nur während des pyrolytischen
Reinigungsvorganges auslösbar und ein Ansprechen während des Grillbetriebes mit
hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen ist. Die Verwendung von teueren elektrischen
Schalter konnte auf Grund dnr vorwiegend auf billig herzustellenden mechanischen
Schaltmitteln umgestellten Verriegelungsvorrichtung erheblich gesenkt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargesteilt
und wird an Hand dieser nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 eine Verriegelungsvorrichtung für die Bratraumtür
eines
nach dem pyrolytischen Reinigungsverfahren arbeitenden Herdes in zwei verschiedenen
Funktionsstellungen in Seitenansicht.
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Mit 1 ist die Tür für den Bratraum eines Bratofens bzw. eines Herdes
mit pyrolytischer Selbstreinigung bezeichnet, welche mit einer durch eine Öffnung
2 im Muffelrahmen 3 greifenden Schloßplatte 4 versehen ist. Mit Schließen der Bratraumtür
1 kommt die Schloßplatte 4 in Eingriff mit einem unter der Wirkung einer Zweischenkelfeder
5 stehenden schwenkbaren Türriegel 7, der bei offener Bratraumtür 1 durch die auf
der Lagerachse 6 für den Türriegel angeordneten Zweischenkelfeder 5 in eine etwas
schräg zur Bratraumtür 1 gehaltenen Stellung gebracht wird. In dieser Schrägstellung
des Türriegels 7 gelangt mit Schließen der Bratraumtür 1 deren Schloßplatte 4 automatisch
in eine zur Einführungsrichtung hin offenen Ausnehmung 8 im Türriegel 7 und bringt
diesen mit zunehmenden Schließwinkel der Bratraumtür in die dargestellte senkrechte
Stellung, in welcher die Schloßplatte 4 in Eingriff mit dem Türriegel 7 steht. Mit
Öffnen der Bratraumtür 1 kippt der unter der Druckwirkung der Zweischenkelfeder
5 gehaltene Türriegel 7 zwangsläufig wieder in seine Schrägstellung, bei der die
Schloßplatte 4 außer Eingriff mit dem Türriegel kommt.
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Die Schloßplatte 4 wirkt auch noch mit einem schwenkbar in den Traggehäuse
Seitenwandungen 9 der Verriegelungsvorrichtung gelagerten Türhebel 10 zusammen,
an dem ein Türschalterhebel 11 angelenkt ist, der einerseits auf den Schaltstößel
12' eines den Stromkreis zur Bratraum-Heizeinrichtung beherrschenden Türschalters
12 mit Kontakt 12" einwirkt und der andererseits mit seinem Klinkenarm 11' mit dem
Arm 13' eines Umschnapphebels 13 verklinkt ist. Der Umschnapphebel 13 ist in einem
Schneidenlager 14 gelagert. Mit seinem anderen Arm 131
ist der Umschnapphebel
13 zwischen zwei Anschlägen 15, 15' geführt, zwischen denen der Umschnapphebel 13
seine Bewegungen ausführt. An dem zwischen den Anschlägen 15, 15' geführten Arm
13" des Umschnapphebels 13 ist eine Zugfeder 16 eingehängt, deren anderes Ende am
Arm 17 eines in einem Schneidenlager 20 gelagerten dreiarmigen Riegelhebels 18 angreift.
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Der Arm 17 ist ebenfalls zwischen zwei Begrenzungsanschlägen 19, 19'
geführt. Die Begrenzungsanschläge 19, 19' sind dabei so angeordnet, daß nach Anliegen
des Armes 17 am Anschlag 19' diese Anordnung gegen den Türriegel 7 drückt, so daß
dieser und damit auch die in dessen Ausnehmung 8 eingeführte Schloßplatte 4 blockiert
ist (Fig. 2). Die Bratraumtür kann nun nicht mehr geöffnet werden.
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In der Ruhe- bzw. Ausgangsstellung ist der dreiarmige Riegelhebel
18 mit seinem einen Arm 17' mit einem unter der Wirkung einer Druckfeder 21 stehenden
Hebelarm 22 an einem dortigen Absatz 23 verklinkt. Der Hebelarm 22 gehört zu einem
zweiarmigen Riegelauslösehebel 24, dessen anderer kürzerer Isolieram 22' in Anschlag
mit einem Hitzedraht 25 oder einem elektrisch beheizten Bimetall steht, der mit
Einstellen des Herdes auf pyrolytischen Selbstreinigungsbetrieb in den Bratraum-Heizstromkreis
eingeschaltet wird. Der Riegelauslösehebel 24 ist auf einer in den Seitenwandungen
9 geführten Achse 26 gelagert.
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Der bereits erwähnte Umschnapphebel 13 steht über seinen Arm 13" mit
dem einen Arm 27' eines zweiarmigen Schwenkhebels 27 in Wirkverbindung. Dieser Schwenkhebel
ist ebenfalls auf der vorgenannten Achse 26 gelagert. Am anderen Arm 27" dieses
Schwenkhebels greift ein Fühlerhebel 28 an, der mit einem von der Temperatur im
Bratofen bzw. Bratraum beaufschlagten
Stabausdehnungsfühler 29
gekoppelt ist. Mit dem vorgenannten Fühlerhebel 28 steht wiederum ein ebenfalls
auf der Achse 26 gelagerter Lüfterschalterhebel 30 in Anschlag, dessen Schaltarm
30' den Schaltstößel 31 zum Schließen des Kontaktes 32' eines Kühlluftschalters
32 betätigt.
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Die beschriebene Verriegelungsvorrichtung arbeitet wie folgt: Soll
der pyrolytische Selbstreinigungsvorgang (Dauer etwa 3 Std.) für den Bratraum durchgeführt
werden, so wird zunächst an einer Zeitschaltuhr die Stellung "Reinigung" vorgewählt
und diese dabei entsprechend aufgezogen. Damit wird auch gleichzeitig der Hitzedraht
25 an Spannung gelegt. Nun wird die Bratraumtür 1 ii Sch' nBstellu.g gebracht. Ni
zunehmenden Schließwinkel der Bratraumtür 1 gelangt die Schloßplatte 4 zunächst
in Eingriff mit der Ausnehmung 8 im schräg nach vorne stehenden Türriegel 7, der
dann nach völligem Schließen der Bratraumtür 1 seine senkrechte Stellung nach der
Zeichnung einnimmt. Gleichzeitig wird mit Schließen der Bratraumtür 1 durch die
Schloßplatte 4 der Türhebel 10 und durch diesen wiederum der angekoppelte Türschalterhebel
11 betätigt bzw. verschwenkt, der dann über den Schaltstößel 12' den Kontakt 12"
des im Stromkreis für die Bratraum-Beheizung liegenden Türschalters 12 schließt.
Sämtliche der beschriebenen Hebel nehmen nun die Stellung ein, wie in Fig. 1 dargestellt
ist. Das Aufheizen des Bratraumes auf die pyrolytische Reinigungstemperatur kann
nun beginnen. Mit zunehmender Aufheizdauer erfährt der elektrisch beheizte Hitzedraht
25 eine Längenausdehnung. Da gegen den Hitzedraht einerseits der Isolierarm 22'
des andererseits unter der Wirkung der Druckfeder 21 stehenden Riegelauslösehebels
24 drückt, wird mit zunehmender Längenausdehnung der Hitzedraht 25 durch den Isolierarm
22'
nach oben gedrückt (Fig. 2). Nach einem gewissen Ausdehnungsweg des Hitzedrahtes
25 wird durch den zwangsweise nachfolgenden Riegelauslösehebel 24 der an dessen
Klinkenabsatz 23 der verklinkte Arm 17' des Riegelhebels 18 freigegeben, der zunächst
in dieser Stellung verbleibt. Bei einer Bratraumtemperatur von etwa 3500C wird durch
den davon beaufschlagten Stabausdehnungsfühler 29 der mit diesem gekoppelte Fühlerhebel
28 in Pfeilrichtung mitgezogen. Dadurch wird einerseits der Schwenkhebel 27 und
andererseits der Lüfterschalterhebel 30, die beide auf der gemeinsamen Achse 26
schwenkbar gehaltert sind, mitgenommen. Durch den Lüfterschalterhebel 30 wird über
dessen Schalterarm 30' durch Schließen des Lüfterschalter-Kontaktes 32' nunmehr
der Herdgehäuse-Kühllüfter eingeschaltet. Der unter der Wirkung der Zugfeder 16
stehende Schwenkhebel 27 kippt um und befördert damit den Umschnapphebel 13 mit
dessen Arm 13" von der Stellung am Anschlag 15 zum Anschlag 15'. Gleichzeitig damit
kippt auch der ebenfalls unter der Wirkung der Zugfeder 16 stehende Riegelhebel
18 schlagartig vom Anschlag 19 gegen den Anschlag 19' um. Von da an wirkt der Arm
17 des Riegelhebels 18 gegen den Türriegel 7, wodurch dieser gegen ein Verschwenken
blockiert ist. Die über die Schloßplatte 4 mit dem Türriegel 7 verrastete Bratraumtür
1 kann ab diesem Zeitpunkt nun nicht mehr geöffnet werden. Der Arm 13' des Umschnapphebels
13 kommt dabei außer Eingriff mit dem Klinkenarm 11' des Türschalterhebels 11. Damit
der Türschalter 12 aber nicht öffnen kann, übernimmt gleichzeitig der Arm 17" des
umgekippten Riegelhebels 18 die Abstützung des Klinkenarmes 11' und sorgt dafür,
daß der Türschalter 11 geschlossen und die Aufheizung des Brat-0 raumes auf die
Reinigungstemperatur von etwa 510 C nicht unterbrochen ist.
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Ist nun aber der Bratraum lediglich auf Grillbetrieb eingestellt,
bei dem der Hitzedraht 25 nicht: beheizt wird, so wird der mit dem Hitzedraht 25
zusammenwirkende Riegelauslösehebel 24 in seiner Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 gehalten.
Ebenso der mit dem Riegelauslösehebel 24 verklinkte Riegelhebel 18. Ein Auslösen
der Verriegelungsvorrichtung und damit ein ungewolltes Verriegeln der geschlossenen
Bratraumtür 1 während des Grilivorgsnges ist damit mit Sicherheit ausgeschlossen.
Wird nun durch den Stabausdehnungsfühler 29 der mit ihm gekoppelte Fühlerhebel 28
in Pfeilrichtung mitgezogen, so wird, wie bereits beschrieben, einerseits der Schwenkhebel
27 und andererseits der Lüfterschalterhebel 30 mitgenommen. Der Schwenkhebel 27
kippt um und damit zwangsläufig auch der Umschnapphebel 13. Nach Anschlagen von
dessen Arm 13" am Anschlag 15' wird der Klinkenarm 11' des Türschalterhebels 11
durch den Arm 13' des Umschnapphebels 13 freigegeben. Da nunmehr der Klinkenarm
11' keine Abstützung durch den Arm 17 des in seiner Rubestellung bzw. Ausgangsstellung
verbleibenden Riegelhebels 18 erfährt, wie dies beim vorbeschriebenen Ablauf des
pyrolytischen Reinigungsbetriebes der Fall ist, schwenkt der Türschalterhebel 11
nach unten und gibt damit den in Schließstellung gehaltenen Schaltstößel 12' frei.
Der Kontakt 12" des im Heizungsstromkreis liegenden Türschalters 12 wird geöffnet
und die Beheizung des Bratraumes vorübergehend unterbrochen. Geht die Bratraumtemperatur
auf einen Wert unter 350°C zurück, so wird im umgekehrten Wege der Türschalter wieder
in Schließstellung gebracht.